2012 habe ich auf der Photokina (das war mal ne Messe in Köln, schon lange her…) ein Magazin gefunden, das hieß „Pictures das Foto-Magazin“. Ich bin darauf aufmerksam geworden, weil die einen Rimova-Koffer mit E-M5 drin verlost haben. Von dem Bundle gab’s seinerzeit nur 250 Stück. Darauf habe ich das Magazin gefeatured. (Hat den zufällig damals einer meiner Leser gewonnen?)
Gerade mal gekuckt, gibt’s den Laden noch? Ja. Gibt’s. Hat eine Website mit redaktionellem Content und den üblichen Pressemitteilungen der Hersteller. Und natürlich, die normalen Artikel zu Fotowissen, man will seine Leser ja bilden.
Hier der Artikel zur Hyperfokaldistanz.
Es ist natürlich schwierig, wenn man nicht mal den Artikel aus der Wikipedia korrekt abschreiben kann.
Den Knaller finde ich diesen Satz:
„Der zirkulare Schärfentiefe-Faktor ist eine Konstante, die von der Größe des Bildsensors abhängt und normalerweise in der Kamera-Spezifikation angegeben ist.“
Ich werde mich bei Gelegenheit in den Specs der Olys auf die Suche nach dem „Zirkularen Schärfentiefe-Faktor“ machen….
Die Frage ist für mich nur noch: sitzt da noch ein Journalist, oder nur noch ChatGPT?
…unglaublich, aber offensichtlich „wahr“. Papier ist geduldig.
Ich hab gerade mal bei ChatGPT Stichworte zur Hyperfokaldistanz eingegeben und weniger blödsinnige Antworten bekommen als im verlinkten Artikel!
Das sollte einem zu denken geben, wenn die KI schlauer ist, als der Journalist…..
Jamari Lior war mal so was wie eine Chefredakteurin für das Blatt. Am Ende ist sie es nicht geworden, es wurde ihr jemand anderes vor die Nase gesetzt, und sie hat dann die Mitarbeit aufgekündigt.
So wie sie mir erzählte, bekommen die Autoren weder für die Bilder noch für die Texte ein Honorar, sie machen es, „um bekannt zu werden“.
Vielleicht sind ihnen die freiwilligen Autoren ausgegangen?
Es gibt so eine Art „Artikelproduktionsfirmen“, die solche Webseiten, die ihr Geld mit Affiliate und Werbung machen, mit irgendwelchem „Content“ versorgen, damit zwischen der Werbung noch irgendwas steht, was den Eindruck einer „Redaktion“ macht und für Google-Traffic sorgt. Ich kriege auch regelmäßig Angebote solcher Firmen. Jede Woche. Ich denke, das ist der Ursprung dieses Mülls. Man sollte sich genau ankucken, wer auf solchen Clickbait-Seiten wirbt und die entsprechenden Produkte meiden. (Mir ist gerade beim Ansurfen ein „Mantona“-Banner ins Auge gesprungen. Es gibt Firmen, da kenne ich die Chefs persönlich und da würde ich nicht mal was geschenkt nehmen…..)(Und es gibt Firmen, da kenne ich die Chefs persönlich und da bezahle ich trotzdem alles, was ich dort kaufe….)
Autoren und Fotografen ausbeuten als Geschäftsmodell ist ein „bisschen“ fragwürdig… Aber solange es genügend gibt, die da mitspielen….
Es ist OK, wenn jemand für einen Blog, an dem niemand was verdient, was gratis schreibt. Aber wenn da Geld gemacht wird, sollte das verteilt werden….
Wer gewonnen hat? Zitat Pictures Jan/Feb 2013, Seite 55: Malte Vega aus Münster.
Ich hatte da mal 2012 eine Veröffentlichung aus einem Wettbewerb („Die besten Fotos aus dem Systemkamera-Contest“. Leider hatten sie dazu komplett falsche Aufnahme-Infos abgedruckt (vermutlich die EXIF von einem anderen Bild copy/paste genommen).
Gefreut hat mich das trotzdem – so viel Bilder wurden von mir noch nicht gedruckt 🙂
Ich meine ich hatte zumindest ein paar Ausgaben dafür gratis erhalten.