Ich habe ja schon vor Jahren mal ein Oly-e-paper zu Akkus und Ladegeräten gemacht. Die Fakten haben sich bis heute nicht geändert. Selbst wenn manche Akkus mittlerweile sogar echte NTCs drin haben – ich habe noch keinen Akkuclone gesehen, der ein Loadbalancing drin hatte. Und – und das ist das Problem – kein einziges der angebotenen „kompatiblen“ Ladegeräte interessiert sich für den NTC oder irgendwelche andere Elektronik, die in dem Akku drin ist. Die braten alle ihre Standardkurve über die Akkus.
Damit LiIonen-Akkus aber länger halten, brauchen sie je nach Akkutemperatur angepasste Ladekurven. Dafür sind in den Akkus eben die NTCs drin – und nicht, um ein Abfackeln beim Laden zu verhindern.
Alle Clone-Lader haben aber überhaupt nur zwei Kontakte – Plus und Minus – und haben deshalb gar keine Möglichkeit, irgendwelche Infos aus den Akkus abzufragen, selbst wenn da welche wären.
OMDS hat ja beschlossen, ihre Ladeschale BCX-1 für einen ziemlich frechen Preis anzubieten. Warum Sie die nicht der OM-1 beigepackt haben und stattdessen auf den 200 Euro Cashback verzichtet haben – keine Ahnung. (Noch besser wäre eine Ladeschale und ein Zweitakku gewesen….) Diese Ladeschale muss man also schon wollen. Auch wenn sie, zugegeben, praktisch ist und noch viel praktischer wäre, wenn sie zusätzlich einen Netzanschluss wie alle anderen Oly-Ladegeräte hätte. (Denn die Ladeschale wird ja „nackt“ geliefert. Man solle doch tunlichst das Ladegerät der Kamera verwenden. Gleichzeitig in Kamera und Ladeschale laden geht dann wieder nicht. Also ein zweites USB-Ladegerät mit 3A kaufen…..)
Also am Clone-Markt zuschlagen und eines der dort feilgebotenen Ladegeräte für drölf Euro kaufen?
Siehe oben: wenn man dafür sorgt, dass der Akku immer eine Kerntemperatur von 21 Grad hat, wenn er ins Ladegerät gelegt wird – kann man damit leben. Bei jeder anderen Temperatur ruiniert man sich den Akku mit den Clonegrills.
Als die Oly-Lader nicht mit USB liefen, war das ein Grund, für die Reise einen Clonelader zu kaufen. Hinterher brauchte man halt wieder eine paar Zyklen im Originallader, bis sich die Akkus erholt hatten. Das Argument gilt nicht mehr.
Würde ich einen Clonelader für den BLX kaufen? Nope.
Hallo Reinhard, abgesehen davon das der Preis für die Ladeschale ziemlich happig ist entspricht das nicht mitgelieferte Netzteil schon dem Sinn der USB—C Anschluss Verordnung, die eben nur dann Elektroschrott vermeiden hilft wenn das Netzteil nicht mitgeliefert wird.
Grüße
Bernd
Das ist im Prinzip richtig – nur hilft Dir halt ein normales Handy-Netzteil bei der Ladeschale nichts. Du brauchst eines, das 3A rausgibt…
Die Standardisierung auf USB-C, das ja erst mal nur ein Formfaktor für eine Stecker-Buchsen-Kombi ist, führt – hoffentlich – dazu, dass wir weniger nach dem passenden Kabel suchen müssen. Das Mitdenken bei der Netzteil-Auswahl wird sie uns leider nicht komplett abnehmen können. (Selbst dann bleibt noch die Frage, ob das China-Billig-Netzteil auch wirklich USB-PD mit all seinen Feinheiten unterstützt oder ob man lieber die Zähne zusammenbeißt und ein teureres Qualitätsprodukt erwirbt. Wobei es mitunter auch noch aufs Kabel ankommt.)
Wenn die USB-C-Pflicht sich erst mal weiter ausgebreitet hat, stehen die Chancen gut, dass Leute schon zum Beispiel ein Notebook-Netzteil haben, das an seinem USB-C-Ausgang noch deutlich mehr als die von OM-1 oder BCX-1 benötigte Leistung lieferm kann. Oder man kauft sich einmal ein potentes Netzteil mit mehreren Ausgängen, um Kamera, Akkus, Handy, … gleichzeitig laden zu können und dabei nur eine Steckdose in der Wand zu belegen.
Um die Netzteil-Flut zu vermeiden habe ich mir ein gutes und leistungsstarkes Netzteil mit drei USB-Anschlüssen gekauft. Damit ist Ruhe, damit kann ich alle meine Geräte incl. Notebook und Tablet mit maximal möglicher Kapazität laden. Seit dem liegt auch das Original-Ladegerät der OM-1 ungeöffnet in der Verpackung.
Andersrum wird ein Schuh draus.
Statt des Handy-Ladegeräts einfach das vom OMDS mitnehmen. Damit kann man nämlich auch das Handy landen 😉
Viele Grüße
Christian
Erst mal herzlichen Dank, Reinhard, dass du dich diesem Thema immer wieder zuwendest und sogar Untersuchungen durchgeführt hast, die man in der Jubelfachpresse leider nicht findet. Angeblich verkauft Patona unter der Marke „Bärenstark“ (die Rechtschreibkorrektur weigert sich, dass so falsch zu schreiben wie Patona) voll kompatible BLH-1 UND BLX-1. Die Kosten dann genauso viel wie das Original. Es ist nicht auszuschließen, dass sie tatsächlich Loadbalancing beherrschen. Irgendwo habe ich gelesen, dass das in Japan inzwischen vorgeschrieben ist. Es wäre schön, wenn unsere EU-Politiker das übernehmen, sie würden damit tatsächlich einen Beitrag zur Vermeidung von Elektroschrott leisten. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Mehrzellige Lithiumakkus ohne Loadbalancing sind fabrikneuer Elektroschrott.
Die Ladegeräte von Berenstargh haben weiterhin nur zwei Anschlüsse. Also keine Abfrage des – vielleicht -verbauten NTC. Warum sollten sie dann NTCs in ihre Akkus bauen? Die vom eigenen Ladegerät nicht abgefragt werden? Zitat: „Berenstargh Akkus sind zu 100% baugleich mit dem Original Akku“ Kapazität Berenstargh: 2250 mAh. OM-System: 2280mAh. Und da reden wir nur über die veröffentlichten Daten. Nicht über das, was da drin ist. Ich habe vor zwei Jahren mal den Cheffe von Patona, mit dem ich mich ja schon mal unterhalten habe, angeschrieben, ich hätte gehört, sie hätten da wirklich gute Akkus, und ich würde die gerne vorstellen, damit es endlich ne Alternative zum Original gibt….. Keine Antwort. Und von LoadBlancing steht da nichts.
Gerade entdeckt: Akkus mit USB-C Ladebuchse.
https://promaster.com/Product/65366
Eigentlich eine gute Idee, wenn die Ladeelektronik gut gemacht ist. Bei dem aufgerufenen Preis von 80$ ist das immerhin denkbar und wäre eine gute Lösung.
Zitat: „The battery is compatible with cameras using the OM System OM-5 battery“. Die OM-5-Batterie ist der BLS-50. Die Frage ist, „Wenn die Ladeelektronik gut gemacht ist“. An der angegebenen Adresse in Fairfield ist ein Dodge-Ram-Autohändler. „ProMaster“ ist also wahrscheinlich nichts anderes als ein China-OEM mit Briefkasten in den USA.
Zitat „Siehe oben: wenn man dafür sorgt, dass der Akku immer eine Kerntemperatur von 21 Grad hat, wenn er ins Ladegerät gelegt wird – kann man damit leben. Bei jeder anderen Temperatur ruiniert man sich den Akku mit den Clonegrills.“
Nur wenn die tatsächliche Temperatur deutlich niediger als die Nenntemperatur ist (50 mV Toelranz ist bei Ladegeräten schon berücksichtigt – jedenfalls bei guten…). Das Zellenpoetential ist linear abhängig von der Temperatur, entsprechend muss die Ladeschlußspannung bei tiefen Temperaturen reduziert werden. Egal ob Clone Ladegerät mit nur 2 Kontakten oder Akku ohne NTC, das Laden etwa in einer kalten Berghütte oder sonstwo ist bei tiefen Temperaturen absolut zu vermeiden.
Umgekehrt wird bei höheren Temperaturen die eigentlich nötige Ladeschlußspannung nicht erreicht. Was scheinbar weniger Kapazität bedeutet – aber einer Ladetiefe unter 100 % entspricht und der Lebensdauer entgegenkommt. Wenn solche Clone-Akkus vorzeitig eingehen, dann hauptsächlich wegen fehlendem Load-Balancing (oder halt minderwertigen Zellen). Das natürlich nur im Rahmen der Spezifikationen von bis meist max. 40°C.
Also ich war im September zwei Wochen lang in Nordirland/Irland unterwegs. Was mich einfach jeden Abend genervt hat: Das „gefozel“ mit dem Akku laden! Es ist alles andere als praktikabel. Was man alles mitnehmen muss, nur um den Akku zu laden (Ladeschale, USB-C Kabel, Adapter, Stromkabel). Klar kann man den Akku in der Kamera laden. Aber das ist für mich auch nicht das wahre; die OM-1 ist dann für mich wie blockiert. Wenn ich die OM-1 weiter verwenden möchte, um bspw. RAW’s mit anderen Einstellungen zu JPG entwickeln oder die Kameraeinstellungen ändern/testen will, muss ich immer aufpassen, dass das USB-Kabel nicht abfällt. Und wenn ich in der Nacht weiter fotografieren will, geht das sowieso nicht. Wieso gibt es nicht eine kompakte Ladeschale wie früher, die man direkt mit dem Stromkabel anschliessen kann und gut ist. Der einzige Vorteil des BCX-1 für mich ist, dass ich zwei Akkus gleichzeitig laden kann…
Alles außer der Ladeschale BCX-1 hast man doch sowieso dabei, um das Schlaufon oder den Akku in der Kamera zu laden. Ich sehe durchaus auch Vorteile: Neuere Autos haben eine USB-Ladebuchse. Das BCX-1 kann man auch dort anschließen, die alten Ladegeräte mit 220V Anschluss und eingebautem Netzteil nicht. Selbst der Radreisende kann mit dem Nadendynamo und z.B. dem https://www.cycle2charge.de unterwegs laden.