Das Miniusertreffen im Wengleinpark bei Eschenbach war mal wieder ein klassischer Fall von „Alles drin, alles dran“. Gleich am Anfang haben wir den Heroldturm mit zwei Funkblitzen mit etwas Leben versehen („There’s a light – over at the frankenstein place“) und sind dann querwaldein in Richtung Aussichtspunkt. Unterwegs konnten wir dann noch das mitgeführte Model in Szene setzen und ein bisschen ProCapture mit dem FT 90-250 f/2,8 demonstrieren.
Am anderen Ende der Brennweitenskala hängt natürlich das Fish, hier mal wieder das alte FT 3,5er 8mm.
Das alte Fish hatte mit den M1en so seine Probleme. Der Fokus war unzuverlässig und zickig, deshalb lag das Glas seit Jahren ziemlich unbenutzt in der Vitrine. Mit der OM-1 läuft das auf einmal zu alter Form auf. Klar, das 1,8er mFT ist in allen Disziplinen besser, (Das gibt es derzeit mit 200 Euro Cashback und 10% VIPcode-Rabatt. Allerdings ist der UVP gerade auf 966 Euro gestiegen.) aber wenn man das alte Glas noch im Schrank hat – einfach mal wieder ausführen.
Gelegentlich ist das 90-250 auch für kleinere Tiere nützlich. Im Wengleinpark gibt es Salamander, und wenn man die Augen offen hält, kriegt man sie auch vor die Kamera. In unserem Fall war es nur einer, aber das reicht ja auch.
Ich hatte ja in der Ankündigung des MUT ein Video verlinkt, das ich vor 15 Jahren für den Kreisjugendring gedreht hatte. Da ging’s drum, dass damals eine Aktion vom Bayerischen Rundfunk und den Jugendorganisationen gestartet wurde, bei denen die Jugendlichen innerhalb von drei Tagen einen bestimmten Auftrag ausführen mussten, den sie vorher nicht kannten. Da ging’s um Spielplätze bauen, Biotope säubern und so. Zeug, für das natürlich „kein Geld da“ ist, aber trotzdem eigentlich „Nice to have“. Eine Gruppe sollte eben den Wengleinpark auf Vordermann bringen. Geländer streichen, Wege säubern und eben auch eine Brücke mit einem intakten Geländer versehen. Die Gruppe hieß „5 vor 9“ aus Hersbruck, deshalb, weil ihnen die besten Ideen immer erst zum Schluss ihrer Treffen kamen.
Was eben wirklich frustrierend ist – die Dinge, die die Jugendlichen damals mit viel Aufwand repariert und restauriert haben, sind nach 15 Jahren schon wieder weggegammelt. Die Geländer sind seit damals nicht mehr gestrichen worden.
Die Lokalpolitiker hatten sich zwar damals Helden-T-Shirts über die Wohlstandskugel gezogen und in jede Kamera gegrinst und in jedes Mikrofon gelabert – aber kaum war die Aktion rum, waren Jugendliche und Projekte wieder vergessen. Entsprechend waren die Kreisjugendringe, die die ganze Orga an der Backe hatten, maximal angefressen und deshalb gab es keine Wiederholung dieser Aktion. Ein Jahr später dann einen halbseidenen Aufguss, der aber kaum noch Resonanz bekam. Die Jugendlichen hatten gezeigt, was sie können. Dass sie die irrsinnigsten Dinge auf die Beine stellen können – wenn man sie nur lässt und ein bisschen wertschätzt. Das war aber wohl nicht der Plan gewesen.
Passend kam dann nachmittags noch die Sonne raus und wir bekamen noch coole Herbstbeleuchtung. Bevor wir noch einen kurzen Photowalk durch Eschenbach machten.
In Eschenbach gibt es alte, fränkische Bauernhäuser in allen Erhaltungszuständen. Das hier ist allerdings keine Bäckerei mehr, sondern die Hebammenpraxis „Flotter Storch“. Straßennamen hat man sich in Eschenbach gespart, die Häuser sind simpel durchnummeriert.
Ausklang dann im Cafe Jakobsklause bei Kakao und Kuchen. Natürlich viel Techtalk aber auch ein bisschen Branchennews und natürlich Fotografie. Wieder neue, nette Leute kennengelernt.
MUTs sind ja normalerweise nicht nur eine Gelegenheit, mit netten Leuten lustige Motive abzulichten, sondern auch mal Hardware in die Finger zu kriegen und am Motiv zu testen, die man sonst nur in der Vitrine des Fotohändlers oder im Internet zu sehen bekommt. Wie oft hat man die Gelegenheit, ein 90-250 f/2,8 direkt am Feuersalamander an der eigenen Kamera zu testen? Eben.
Ein schöner kurzweiliger Bericht, garniert mit Bilder die Lust aufs Nachwandern machen.
Bin immer wieder begeistert das es heute noch Regionen gibt die den Flair aus einer anderen Zeit versprühen.
HG
Wolfgang
Ha, war gerade erst in Tirschenreuth. Hätte ich ja direkt mal vorbeikommen können… hätte hätte Fahrradkette… , jetzt ist es zu spät…
Danke für den schönen und inspirierenden Bericht!