
Sie ist jetzt wech. Und zwar komplett. Das Foto oben ist vom Bau, etwa 1969. Da sieht man den Baustahl aus Hennigsdorf im Einsatz. Das war damals prima Stahl. Und man hat eigentlich beim Bau auch nicht gepfuscht, da ist sauber gearbeitet worden. Nur eben, jetzt kam beim Abschlussgutachten der Bundesanstalt für Materialforschung raus, dass das Problem die Braunkohle war.
Richtig. Die DDR hat ja Braunkohle verschürt. In den Kraftwerken und den privaten Heizungen. In der Bauphase hatte es in Dresden 1050 Mikrogramm Schwefeldioxid im Kubikmeter Luft. Das liegt 50-mal so hoch, wie der heutige Grenzwert.
Und dadurch kam es zu „wasserstoffinduzierter Spannungsrisskorrosion“.
Der Rest ist bekannt.

Hier ein Ausschnitt aus dem oberen Bild. Hier wird gerade der Brückenteil gebaut, der eingestürzt ist.
Mittlerweile steht von der Carolabrücke nichts mehr. Auch die Pfeiler sind alle weg. Auch dieser:

Das Graffiti, das ich seinerzeit fotografiert hatte, gab es zum Zeitpunkt des Einsturzes schon nicht mehr. Es kann also damit nichts zu tun gehabt haben.
Eingestürzt ist übrigens der linke Teil der Brücke, von hier aus gesehen.
Wie immer: fotografiert Dinge. Macht Schlagworte dran. Hebt sie auf. Die Bilder.
Auf dem linken Teil habe ich mal gestanden für ein Nachtpano der Altstadt mit den Dampfern, die noch rauchten. Da musste man auf die Trambahnen achten, weil die Brücke dann wackele wenn die drüber fuhren. Panos von der Altstadt geht jetzt nicht mehr, muss man auf Neubau warten!