GfO:Was ist eigentlich „RAW“

Jetzt gibt’s das „RAW“ nun schon einige Jahrzehnte und es gibt immer noch User, die denken, man könne RAW anzeigen. Im Prinzip kann man das natürlich anzeigen. Zum Beispiel als Hexdump. Oder, wie oben, man kann das in ein BMP wandeln. Sieht das Cool aus? Jepp.

Nun kann man das RAW konvertieren und jedem Pixel die Information mitgeben, unter was für einem Farbfilter das gelegen hat. Das kuckt dann so:

Dunkel? Nein, das Bild ist nicht unterbelichtet. Grün? Das gehört so. Weil in dem Bild doppelt so viele Grün-Pixel wie rot oder Blau-Pixel sind. Hier mal ein Crop daraus, der hochvergrößert ist:

Da sieht man nun jedes einzelne RGB-Pixel. Knüller, wenn auch noch nicht hübsch.

So, jetzt machen wir mal aus den einzelnen RGB-Pixeln sowas wie Farbe. Demosaicing heißt das. Hat natürlich immer noch nen fetten Grünstich, aber jetzt haben wir schon Verläufe im Grün.

Aber immer noch zu dunkel. Also bauen wir eine Gammakorrektur ein:

Wow! Ein Blumenstrauß. Nun ist das noch etwas Flau, also kommt noch eine Schwarzpunktkorrektur drauf, dann wird das etwas kontraststärker.

Und dann korrigieren wir den Weißabgleich noch und Peng:

Das ist immer noch flau? Ja. Olympus hat da eine andere Rechenvorschrift, da kommt das hier raus:

Und – o Wunder – kein einziges Bild hier ist ein RAW, das sind alles aus dem RAW entwickelt JPGs. Denn ein RAW kann man nun mal nicht ankucken. Und überall in diesen Rechenzwischenschritte und teilweise sogar davor (!) werden von der Software irgendwelche Dinge reingemogelt. Randschattenkompensation, Doppelbelichtungen, Objektivkorrekturen, CA-Korrekturen usw. Wie man sieht, kann man alles, was NACH der RAW-Erstellung durch die Kamera reingebaut wird, weglassen. Was man weglässt ist Geschmackssache. Nichts davon ist „falsch“ oder „richtig“ oder „besser“ oder „schlechter“.

Nur anders.

One Reply to “GfO:Was ist eigentlich „RAW“”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert