Wettbewerb der Vogue

Vogue ist ein Begriff? Genau, das ist dieses Blättchen für Hungermodels, Designerklamotten, Luxuskosmetik und so. Die machen ja auch Greenwashing damit das Klientel auf der Yacht in St.Tropez mit gutem Gewissen ihre Blutdiamanten polieren lassen können. Da man aber voll woke sein will wird gegendert und über alte Weiße Männer hergezogen – klar, die sind ja auch definitiv nicht die Kunden der Vogue.

Aber „visuelle Talente“ sind natürlich das Zielpublikum, also hat die Vogue einen Wettbewerb gestartet.

Die beiden Künstler:innen, die die überzeugendsten Arbeiten einreichen, erhalten außerdem jeweils ein Stipendium in Höhe von 5.000 Dollar, um ihre künstlerische Entwicklung zu fördern. Darüber hinaus haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, virtuelle Einzelgespräche mit Branchenexpert:innen zu führen.

Die Jury kann man sich hier ankucken. Falls jemand noch nie von Condé Nast gehört hat, das ist der Verlag, dem die Vogue gehört. (Das wäre mal eine journalistische Aufgabe, da scheinen spannende Seilschaften am Werk zu sein.) (Ach ja: die Verlagsjury besteht aus 33 Frauen und 12 Männern, die internationale Jury aus 29 Frauen und 17 Männern. Ohne Gewähr, die jeweilig zum Zeitpunkt der Aufnahme präferierten Pronomen stehen nicht dabei. Die Macht des Patriarchats ist deutlich zu spüren…)

Warum OMDS sich da nicht angehängt hat? Vielleicht riecht „Vogue“ zu sehr nach Kellerknipser oder das Marketing hat mit Luxuskreuzfahrten zu viel zu tun um Vogue zu lesen, oder selbst den Leuten bei OMDS ist das Greenwashing bei Vogue zu peinlich. (Die promoten, wenn es um Nachhaltigkeit geht, tatsächlich, doch bitte Klamotten zu kaufen, die man die nächsten 25 Jahre trägt. Im Rest des Heftes geht es dafür ganz klassisch um die Frühjahrestrends, wer von den Celebrities jetzt welche Frisur trägt und vor allem: Ballerinas sind voll out, bitte unbedingt jetzt mandelförmige Schuhe tragen. Und – natürlich – Bodypositivity war gestern. Wokeness und Gendern gut und schön, aber auf den Knochen darf keinesfalls ein Gramm Fett sein. ) Aber das sind reine Spekulationen, ist ja auch kein anderer Kamerahersteller an Bord.

Ach ja: beschwert sich hier irgendjemand über Kameras die 2500 Euronen kosten und in zwei Jahren schon wieder überholt sind? Ein paar mandelförmige Pumps von „The Row“ für’s Frühjahr 2024: 1120 Euronen. Test and Wow gibt’s nicht, Firmwareupdates auch nicht.

(BTW: vor kurzem hat Annie Leibovitz Simone Biles, eine schwarze Sportlerin porträtiert und auf dem Cover der Vogue untergebracht. Es gab tatsächlich „Fotografen“ und „Bildbearbeiter“ die der Meinung waren, sie könnten es besser und die ihre eigene „Bearbeitung“ veröffentlicht haben. Weil der dunkle Hautton verbessert werden müsse. Und andere, die sich bitterlich beschwert haben, dass da eine alte weiße Frau hinter der Kamera stand – und keine junge Schwarze. Irgendwann vor einigen Jahren habe ich wohl den Kontakt zur Wirklichkeit verloren. Ich war immer der Meinung, man solle Personen ohne Ansicht von Herkunft, Glaube, Geschlecht oder Hautfarbe behandeln. Aber ich bin ja ein rassistischer, patriarchaler Boomer und habe keine Ahnung……..)

Sollte jemand von euch mitmachen und gewinnen – hätte ich gerne ne Mitteilung darüber….

8 Replies to “Wettbewerb der Vogue”

  1. „ Aber ich bin ja ein rassistischer, patriarchaler Boomer und habe keine Ahnung……..)“
    Vor allem bist Du ein „alter weisser Mann“ damit erklärt sich im heutigen Zeitgeist alles.

    Ich habe leider bei diesem Wettbewerb nicht mitgemacht, da ich ausgerechnet diese Ausgabe der von mir geliebten Vogue verpasste. Aber jetzt habe ich keine weitere Zeit mehr, um ausführlicher zu schreiben: ich muss los und schnellstens für meine bessere Hälfte mandelförmige Schuhe kaufen, bevor sie noch in eine peinliche Situation gerät…

  2. „Irgendwann vor einigen Jahren habe ich wohl den Kontakt zur Wirklichkeit verloren“
    Ich habe eher den Eindruck, als hätte die Wirklichkeit den Kontakt zum Verstand verloren.

    1. Wenn man mitmachen will: seid darauf gefasst, endlose Werbemails zu bekommen, wie toll die OM-5 ist und was man alles tolles damit machen kann. Natürlich alle in Englisch.

    1. OK. Frau Ciccone war noch nie meins und das Video ist es auch nicht. Bin ich jetzt zu jung oder zu alt?

      (BTW: HCO: „Is mer wurscht“ 1986. Madonna „Nothing really matters“ 1998. Wir waren 12 Jahre früher….)

      1. 38 Jahre später dann auch endlich bei mir angekommen. Danke, hat sehr viel Spass gemacht da reinzuhören und wird sicher noch öfter aufgelegt werden.

        Infos zu HCO gerne in Deinen Newsletter.

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