Die Grundidee und die grobe Skizze der Kamera wurden am 2. Juni 1958 vorgestellt.
Zu dieser Zeit kopierten japanische Kamerahersteller ausländische Kameras. Das Designteam war sich dieser Situation sehr wohl bewusst. Sie waren auf der Suche nach einer neuen Idee aus einer frischen Perspektive.
Da Schnappschüsse immer beliebter wurden, träumten Fotoenthusiasten von einer Kamera, die man immer und überall dabei haben konnte und die sofort aufnahmebereit war. Vor diesem Hintergrund untersuchte das Designteam das Design verschiedener Kameratypen und beschloss, eine Halbformatkamera mit festem Objektiv zu entwickeln. Sie untersuchten auch den Kameratyp Konilette. Da dafür ein spezieller Film benötigt wurde und dieser nie fertiggestellt werden konnte, wurde dieser Vorschlag verworfen. (Die Konilette kam sehr wohl auf den Markt – und auch die Filmkassetten dafür.)
Das 28-mm-Objektiv ist das Standardobjektiv für das Halbbildformat. Das D. Zuiko 40-mm-Objektiv wurde zu einem 28-mm-Objektiv umgebaut. Der Abstand von der Vorderseite des Objektivs zum Film beträgt 29,5 mm. Sie dachten, es sei möglich, eine 32 mm dicke Kamera für die Hosentasche zu bauen.
Andererseits zweifelte das Entwicklungsteam an der Qualität des 35-mm-Halbbildes. Sie waren der Meinung, dass die Fortschritte in der Filmtechnologie dies kompensieren könnten. Ein 10″x12″-Abzug wurde von der Hälfte eines feinkörnig verarbeiteten 35-mm-Negativs vergrößert, das mit einem D. Zuiko 40-mm-Objektiv aufgenommen worden war. Das Foto wurde den Mitarbeitern gezeigt. Sie wurden gefragt, welche Art von Kamera verwendet wurde. „Spiegelreflexkamera?“, antworteten sie. Nach diesem Experiment waren sie überzeugt, dass das Halbbildformat praktisch ist, wenn der Film richtig belichtet und entwickelt wird.
Nach den Untersuchungen und Experimenten wurde der Vorschlag für die neue Kamera handschriftlich auf ein A4-Papier geschrieben:
Camera name | MEMO OLYMPUS |
Film | 35mm (24 X 18mm, half-frame) |
Dimension | 100 to 110(W) X 65(H) X 34 to 36(D)mm |
Gewicht | under 400g |
Objektiv | D. Zuiko 28mm f3.5, 4 elements in 3groups |
Verschluss | Copal #000 (Vario), B,1/25 to 1/200 sec., behind-lens shutter |
Fokussierung | 3 click stop zone focusing: far (infinity to 5m), middle (5m to 2m), near (2m to 1m) |
Anderes | hand strap, soft case |
Preis | 6,000Yen w/case |
Produktionsmenge | 5000 per month |
Anderes | Filmvor- und -rückspulsteuerung befinden sich auf der Rückseite der Kamera, flache Oberseite, nur der Auslöser und der Befestigungsschuh befinden sich auf der Oberseite |
Der Vorschlag wurde mit dem Einverständnis des General Sales Managers umgesetzt. Tatsächlich stammte die Idee für die Kamera von einem jungen Designer, der auch für das Design einer Reihe anderer Pen-Modelle verantwortlich war.
Der Filmtransport erfolgt über ein Spulrad auf der Rückseite der Kamera. Dies kann leicht mit dem rechten Daumen bedient werden. Das Filmtransportrad ist damit auf der Filmtransportachse angeordnet. Es kommt mit einer minimalen Anzahl von Zahnrädern aus. Dadurch werden die Produktionskosten erheblich gesenkt.
Alle Objektivverschlusskameras der Pen-Serie und die Trip 35-Kamera verwenden dieses Filmtransportrad. Über 20 Millionen Stück wurden produziert, die Kostenersparnis belief sich auf mehrere Milliarden Yen.
Der Ingenieur der Kamera hat das Äußere der Kamera selbst entworfen. Sein Entwurf war besser als der eines externen Industriedesigners. Dies verdient besondere Erwähnung. Die Höhe und Tiefe der endgültigen Kamera ist größer als geplant. Aber sie ist gut genug.
Viele Leute behaupteten, der Name Pen sei ihre Idee gewesen. Ein Vollzeit-Patentanwalt von Olympus schlug vor: „Wie wäre es mit Pen statt Memo?“ Dies ist eine wahre Geschichte.
Die frühe Produktion von Pen war ein Verlustgeschäft. Die Produktionsabteilung sagte: „Dieser Verlust wird nichts bringen!“ Aber die Pen-Serie wurde nach Fortschritten in der Fertigungstechnik und einer erhöhten Produktion zum Brötchengeber von Olympus.
Aufgrund ihrer hohen Objektivqualität und ihrer Tragbarkeit wurde die Pen von professionellen Fotografen regelmäßig als Zweitkamera eingesetzt. Die hervorragende Qualität der Pen-Kameras wurde in der „Pen Meisaku Snapshots Exhibition“ unter Beweis gestellt. (Meisaku ist ein japanischer homophoner Scherz. Ursprünglich bedeutet Meisaku Meisterwerk. Aber hier bedeutet Meisaku nicht Meisterwerk, sondern interessant.)
Die Pen legte den Grundstein für das Halbbildformat und löste den großen Boom der Halbbildkameras in Japan aus.
Titelbild: Olympus Wallpaper
Das Filmtransportrad ist auf dem Filmtransportrad angeordnet.The film advance wheel is settled on the film advance sprocket.
-> Das Filmtransportrad ist auf dem Filmtransportrad angeordnet
Sollte besser „… auf der Filmspule…“ oder ähnlich heißen.
Die Deep-L Übersetzung ist ungewöhnlich schlecht bei diesen Texten…
Ricoh GRIII/x
Bildsensorgröße: 23,5 x 15,6 mm
Breite ca.: 109 mm
Höhe ca.: 62 mm
Tiefe ca.: 33/3 5mm
Gewicht ca.: 260 g
Sieht so aus, als ob Ricoh in die Fußstapfen von Olympus treten würde.
Ob Ricoh einen eigenen „Maitani“ hat?
Naja, zumindest hat Ricoh da eine schöne Webseite:
https://design.ricoh.com/article/20221125.html
Der Designer Toshiya Inaba nutzt das Material auch selbst – behaupten sie zumindest:
„Designer with many years of experience in the design of digital cameras, binoculars and other consumer products. Uses GR and PENTAX cameras himself.“
Danke für das liebevolle Beleuchten der Pen-Story.
Mich wundert, dass bisher nirgendwo erwähnt wird, dass die Kamera ein Foto im Hochformat macht, wenn man sie „normal“ hält. Ich finde zwar auf die schnelle in der Olypedia kein Foto der offenen Rückseite, die Anordnung des Spulrads und das Sucherfenster lassen mich aber darauf schließen.
Wie komme ich darauf:
In meiner Jugend war die Halbformatkamera „The Recorder“, die Konica AA-35, eine Zeitlang meine Begleitung, und bei der war der elektrische Filmtransport senkrecht. Die Bildqualität war mit 21 DIN Filmen gerade noch OK, aber es war immer wieder eine Überraschung, was der Entwicklungsdienst aus dem Halbformat gemacht hat. Film sparen war ja damals auch ein Argument, und bei 75 Bildern spielt es natürlich doch eine Rolle, ob der Abzug mit 29, 39 oder 79 Pfennig in Rechnung gestellt wird. Das teure Labor war keine Garantie, dass nicht doch wieder ein schwarzer Streifen an der Seite jeden Bildes reklamiert und somit eine oder zwei Wochen auf die Korrektur gewartet werden musste.
Ja, natürlich sind die Bilder im Hochformat. Ist eigentlich kein Problem und bei der heutigen Jugend mit dem Handy sogar absoluter Standard 🙂
Dann gab es in den 90ern (?) die Yashica Samurai, eine halbformat Bridgekamera mit senkrechter Filmführung, damit wurde die Kamera wie eine kleinen Videokamera gehalten und macht dann querformatige Bilder. Sollte zu der Zeit wahrscheinlich ein Vorgeschmack auf APS werden…
„Das Filmtransportrad ist auf dem Filmtransportrad angeordnet“ ? Ist damit „… auf der Filmtransportachse…“ gemeint?
Ich hatte in den 80ern selbst eine Pen EE, wegen des guten Objektiv waren auch die Bilder gut! Die Selenzellen-Automatik war machmal nicht so doll. Weil ich damals hauptsächlich Dias gemacht habe, ergab sich natürlich eine kleinere Projektion; ich habe das dadurch kompensiert, dass ich statt des 90mm Projektionsobjektivs ein 2,0/55mm Pentax-Takumar in die Schraubfassung des Projektors eingeklemmt habe (mit etlichen Streichhölzern!!). Eigene Schwarzweiß-Dunkelkammer-Arbeiten wurden auch gut. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, auf welche Weise ich die Kamera losgeworden bin.
Eine Zeit lang wurde man von Fotografen mit der Pen EE fotografiert, sobald man in Palma de Mallorca aus dem Flugzeug stieg; vor dem Heimflug konnte man die Bilder dann im Flughafen kaufen! Hochformat und die vielen Bilder pro Film waren da sicher ein Vorteil für diesen Zweck.
Bei der digitalen Pen F hätte man das Hochformat eigentlich wieder aufnehmen können; den Sensor hätte man ja drehen können. Naja, ein Verkaufsargument wäre das sicher nicht gewesen, außer für die Hardcore-Nostalgiker.
Danke für die interessante Geschichte der Olympus-Kameras! Dass viele Entwicklungen auf eine einzige Person zurückgehen, hätte ich nicht gedacht.
für die damalige Zeit, Visionär, schön in Form und Funktion.