Ich bin von Jon aus Tschechien auf ein Interview aufmerksam gemacht worden, das ein Mitarbeiter von OMDS Frankreich der französischen Publikation Phototrends gegeben hat. Mal abgesehen davon, dass der Mann tatsächlich behauptet, das Feuerwerk von Neuvorstellungen der letzten 18 Monate sei in der Geschichte von Olympus einzigartig (Ich habe die Bücher dazu geschrieben. Gelächter.) , kommt er tatsächlich mit der Behauptung daher, die E-5 wäre die erste Kamera mit ArtFiltern gewesen. Die kam im Herbst 2010 raus. Wir hatten da Usertreffen im Chiemgau und die ersten Exemplare in Deutschland dabei. Da waren folgende Kameras schon auf dem Markt: E-30, E-450, E-600, E-620, E-P1 und E-P2. Alle hatten Artfilter. Und kamen im Zeitraum von Januar 2009 bis Januar 2010 auf den Markt. Innerhalb von 12 (!!!) Monaten.
Aber bei OMDS ist Produktkenntnis wohl keine Voraussetzung mehr, dass man irgendwas daherlabern darf. Das Wesentliche des Interviews ist, dass OMDS auf alles, was kein Naturfotograf oder Landschaftsfotograf ist, kackt. „Interessieren uns nicht.“ Danke für’s Gespräch. Ihr verkauft zwar 1,2er Objektive, aber nur an Kunden, die ihr nicht wollt.
OMDS hat sich in eine Nische gestellt. Naturfotografie. Wildlife. Und tut so, als wären sie da alleine drin. Nein, ihr seit in einer Nische, die ist folgendermaßen definiert: Naturfotografen, die nicht mehr so viel schleppen wollen. Das ist eine Nische in einer Nische. Und da sitzt ihr drin, klein und häßlich. Ihr habt euren Namen gewechselt, damit euch ja niemand mehr erkennt und dann auch noch die Marke weil ihr euch an eine ruhmreiche Vergangenheit anhängen wollt, die seinerzeit damit geendet hat, dass Olympus das ganze System auf den Müll geschmissen und die User mit zigtausend Märker Investition im Wald hat stehen lassen. Ihr knüpft an diese Tradtition an und habt gerade die FT-User mit den sündteueren TopPros gekickt. Fette Leistung.
Ihr sitzt in eurer Ecke und blafft jeden an, der euch einen guten Rat geben will „Geht aus eurem Eck raus, ihr könnt viel mehr, als im Eck sitzen“ -„Halt die Fresse!“
Und jetzt kam einer zu Besuch, der in der Nische eigentlich gar nicht unterwegs ist, sondern nur so nebenbei mal vorbeischlenderte. Der stellt ne Kamera vor und PENG – sitzt ihr ohne Unterhosen da. Und eure Nische ist auf einmal viel kleiner. „Naturfotografen, die nicht schleppen wollen, die im Wesentlichen sitzende Viecher und Pilze fotografieren, sich für Video nicht interessieren und gerade keine Lust haben, den Kamerahersteller zu wechseln.“
Und euere Reaktion habt ihr den Politikern abgekuckt. Nicht die Politik ist schlecht, der Bürger ist zu doof zu erkennen, wie genial die Politik ist.
Kann das sein, dass die Leute bei OMDS einfach nur drauf warten, dass der Laden zumacht, sie ihre fette Abfindung kassieren und in Rente gehen können?
Das Produktmanagement ist tatsächlich so tief gesunken, einen 80-minütigen LiveStream wegen der Erklärung einer Kompaktkamera mit Technik von vor sechs Jahren zu machen. Das war früher ne Pressemitteilung.
Die Pressemitteilung (!) dagegen, die gestern reinkam, war die grandiose Neuigkeit, dass ein Objektiv, das vor über drei Jahren vorgestellt wurde und eine Kamera, die vor fast zwei Jahren vorgestellt wurde, nun lieferbar sind. „Das ultimative Naturfotografiesystem ist JETZT verfügbar.“ Kann man sich nicht ausdenken. Mit nem 20MB großen Bild als Anhang das mein Mailprogramm beim Öffnen ins Nirwana schießt und Strato veranlasst, das Ding kommentarlos als „verdächtig“ zu löschen.
The „next big thing“ ist vermutlich die Entwicklungsankündigung eines neuen Objektivdeckels, bei dem das „OM-System“ logo „Glow in the Dark“ ist. Oder dass die OM-System-Steppjacken in den Merchstore kommen. (Da noch ne OM-System-Baseball-Cap und ne OM-System-Jogginghose dazu und Erkan und Stefan können ihr Bühnenrevival geben…). Aber da wird noch drüber verhandelt. Da die Firma jetzt aber so schnell entscheiden kann, dürfte es nur noch ein oder zwei Jahre dauern, bis das so weit ist.
Gab es nicht mal einen ehemaligen Microsoft-Manager, der zum Nokia-Chef gemacht wurde, um die Marke bzw. das Unternehmen völlig zu ruinieren, damit man sie bzw. es dann für´n Appel und ´n Ei übernehmen konnte? Erinnert mich gerade irgendwie dran.
Funfact OT: Gestern einen Ausschnitt aus „Das Schweigen der Lämmer“ gesehen. Wusstet ihr, dass der gesuchte Serienkiller seine Opfer mit einer Olympus-Kamera aufnimmt? Mein spontaner Gedanke: Unsere geliebte Marke in den Händen des Bösen … 😉
Dafür hat James Bond in den 80ern eine OM-4 Ti benutzt, steht also quasi 1:1 im Duell Gut gegen Böse 😉
Reinhard, Du sprichst die Artfilter an und wie lange es siwüe ja schon gibt.
Liebe den Verkaufsprospekt zu E-30. Inspirierte mich damals sehr. Live View und Darstellung der Art Filter Pop Art, Weichzeichner, Körniger Film, Blass & hell, Leichte Tönung, Lochkamera über fünf DIN A4-Seiten eingearbeitet.
Eine Seite ‚Mehrfachbelichtungen so einfach wie Einzelaufnahmen‘. Passt.
Richtig tolles Hand-Out über 20 Seiten ohne Influencerabbildungen in stylischen Klamotten. Das Equipment war in der damaligen Zeit der Fokus.
Motto der Titelseite: E30 Eine Kamera für Kunstwerke
> Sony sagte kürzlich, dass die Hälfte des Umsatzes mit Alpha-Kameras auf Video/Vlog entfällt. Und OMDS steht einfach daneben.
> OMDS betont Haltbarkeit, Abdichtung und kompakte Größe, hat aber nur ein „stapelbares“ F1,4-Objektiv im Angebot, wo sind die anderen? Die F1,8-Serie ist nicht abgedichtet.
> Die OM-1 ist eine vielseitige Kamera, aber warum ist es nicht möglich, auch mit weniger als 25 FPS ohne Blackout zu fotografieren?
> Die OM-1 ist in Bezug auf die Bedienelemente und die Einstellungen noch nicht ganz ausgereift. Ist es Absicht, sie mit der Firmware v2 „optisch“ zu verbessern und als innovativ zu erscheinen? Genau wie Fujifilm, Microsoft, SAP…
*Auf der anderen Seite sind sie in einer besseren Situation als bei der Einführung der E-M5iii, als sie kein versiegeltes Kleinbildobjektiv hatten. Heute haben sie mindestens 12-45mm F4, 40-150mm F4 und 20mm F1.4.
Sie haben seit bald Jahren das 12-40 f/2,8. Das ist abgedichtet. Und seit bald 20 Jahren die FTs – auch alle gedichtet.
Zum Thema abgedichtet würd ich noch am ergänzen das OMDS der einzige Hersteller ist der die Eier hat ne IP Schutzklasse auf seine Bodies zu schreiben.
Das ist für mich ausschlaggebend im System zu bleiben.
Das kleine, aber nicht unwesentliche Problem dabei: Wenn’s einen Wasserschaden hat, gibt’s trotz IPirgendwas keine Garantie.
Mit Schutzklasse kann ichs zumindest einschätzen was man der Kamera zumuten kann. Wenn man sich im Blog von Lensrentals so anguckt wie z.B anfällig z.B einige Sony Bodies sind dann bin ich froh mit meinen Geräten von Olympus und OMDS.
Die haben auch im Platzregen auf Island und Schottland keine Probleme gemacht. 😉
War aber trotzdem kein Grund, das tolle Foto im Dauerregen vom OUTCH für die Werbung der Wetterfestigkeit nicht zu machen 😉
Diese Situation haben wir vor kurzem auch mit einem Apple iPhone gehabt. Also in guter Gesellschaft.
Nun ja, KB-Objektive benötigt man für MFT eher weniger 😉
Ausser den Pro’s ist auch das 60er und 90er Makro, sowie auch das 14-150 II gedichtet..auch diese Objektive sind fast alle schon länger als die M5 III erhältlich…man sollte sich schon etwas informieren….
Gruss
Landus
Jon schreibt über einen automatischen Übersetzer. Also bitte die Worte nicht auf die Goldwaage legen.
Aber die Leute wollen kleine versiegelte PRO-Objektive wie das 12-45mm F4. Und andere Mono-Objektive wie das 20mm F1.4. Warum sollte ich große PRO-Zooms mit der E-M5iii/OM-5 verwenden? Wo ist die Kompaktheit, die die Leute in das System bringen soll (im Gegensatz zu KB)? Das 14-150mm II ist ein Budget-Zoom.
Fuji hat mindestens drei F2 versiegelte Monofokale. Jedes Jahr fliehen mehr Leute von Oly zu Fuji. OMDS muss hier etwas tun.
Hallo Reinhard,
vermutlich verspürst du zu viel Setsunai (切ない) oder du hast die Prinzipien des Wabi-Sabi (侘寂)
und des Shibui (渋い) nicht ganz verstanden. 😉
Und ich befürchte, dass die OMDS-Kunden noch mehr Gaman (我慢) ertragen müssen.
Neben der Inkompetenz/Faulheit könnte auch die japanische Kultur der Grund für das Verhalten von OMDS sein:
https://www.japanwelt.de/blog/einzigartige-und-schoene-japanische-worte-mit-besonderer-bedeutung
– Setsunai (切ない):
… Setsunai beschreibt die schmerzhafte Erinnerung, die einst wunderschön war und nun verblasst. …
– Wabi-Sabi (侘寂):
… Wabi Sabi bezeichnet die Lehre von der Schönheit des Unvollkommenen.
Während westliche Vorstellungen von Schönheit oft im Konzept der „perfekten“ Form verwurzelt
sind, liegt das japanische Schönheitskonzept darin, die in der Natur gefundenen Unvollkommenheiten
zu verehren. Alle Dinge der natürlichen Welt sind vergänglich und daher schön.
– Shibui (渋い):
Das schöne japanische Wort Shibui wird verwendet um Objekte zu beschreiben, die in ihrer Strenge
und Zurückhaltung in Japan als besonders schön wahrgenommen werden. …
– Gaman (我慢):
Gaman ist ein japanischer Begriff zen-buddhistischen Ursprungs und bedeutet „das scheinbar
Unerträgliche mit Geduld und Würde ertragen“. …
P.S.:
Ist das in Japan ehrenvoll oder unehrenvoll eine beliebte Firma gegen die Wand zu fahren?
Bei den Leuten von Panasonic habe ich immer das Gefühl, dass sie ihr Licht unter den Scheffel stellen, aber insgeheim für ihre Produkte brennen. Bei OMDS entsteht der Eindruck, dass man das eigene Marketing-Geschwafel für bare Münze nimmt.
Dass bei 60 Bildern pro Sekunde auch mal ein paar unscharfe Aufnahmen dabei sein können, mag ja akzeptabel klingen. Aber in der Praxis sind es dann doch eher 10 Bilder pro Sekunde. Auch nutze ich Serienaufnahmen nicht um wenigstens ein paar Bilder hinzubekommen, sondern um das Objekt an einer definierten Stelle zu erwischen. Also geht es dann doch eher darum, ob die relevanten Aufnahmen aus der Serie passen oder nicht. Wenn mir da die „altbackene“ E-M1X zwar nicht mehr aber zuverlässigere Ergebnisse bietet als die OM-1, welche hin und wieder für eine Überraschung gut ist …
Es ist halt derzeit schwierig solche Themen mit den Leuten von OMDS zu besprechen. Klar ist die OM-1 erstmal ein hochgezüchtetes Stück Technik. Aber wenn ich mich in einen Rennwagen setze, bringe ich dessen Leistung auch nicht auf den Asphalt und dieses Gefühl vermittelt mir auch die AF-Messung im Zusammenspiel mit der Fokussierung. Bei der E-M1X oder E-M1 II/III drücke ich den Auslöser und habe die Gewissheit, dass ich mein Bild sicher im Kaste habe – und dabei denke ich eher an unspektakuläre Anforderungen – also nicht gerade Mauersegler – wo sich das dann eventuell doch Zugunsten der OM-1 umkehrt, weil man ja schon mit einem Treffer zufrieden wäre.
Die OM-1 ist doch das einzige Produkt, wenn vielleicht auch noch zu großen Teilen von Olympus entwickelt, an dem man als Kunde für sich persönlich festlegen kann, was OMDS für einen ausmacht. Die restlichen Produkte haben ja noch sämtlich den Stallgeruch von Olympus. Auch wenn ich persönlich eher leidenschaftlos in Bezug zur OM-1 bin, schockt mich doch schon sehr, wie wenig Interesse der Hersteller an seinem Produkt zeigt, an welchem er doch derzeit gemessen wird.
Mir erscheint das Angebot von Panasonic in der Outdoor-/Wildlife-Ecke momentan für den interessierten Aufsteiger attraktiver. Ich klammere dabei das 300 mm f/4 und das 150-400 mm f/4.5 aus Flexibilitäts- bzw. Kostengründen aus.
Das OMDS 100-400 mm f/5.0-6.3 hat einen halbgar (kein Sync-IS) umgesetzten Bildstabilisator, den man ausgerechnet am Flaggschiff OM-1 ausschalten muss, wenn man gute Ergebnisse will. Dann bleibt nur der Bildstabilisator der Kamera, der bei der Brennweite kaum etwas bringt. Zudem ist es anscheinend unnötig voluminös. Alle Linsen im Brennweitenbereich darunter sind unstabilisiert, bis auf das sehr gute 12-100 mm f/4 und das neue 90 mm Makro.
Das Panasonic kann man im Brennweitenbereich von 12-400 mm (mit Telekonverter bis 800 mm) ganz selbstverständlich dual-stabilisiert unterwegs sein, ohne Premium-Preisaufschläge zahlen zu müssen. Und das in reichlich Brennweiten-Abstufungen. Ja, Bildstabilisierung ist nicht alles. Aber wenn ich mich gerade neu im MFT-Bereich orientieren müsste, wäre das für mich ein gewichtiges Argument.
Aber Panasonic hat das PL100-400mm Objektiv der ersten Generation nicht repariert und stattdessen einen Gutschein mit 30 % Rabatt auf den nächsten Kauf desselben Objektivs geschickt. Es gibt mehrere Threads auf DPREVIEW oder mu-43.com über dieses Problem.
Die Berichte darüber sind mir bekannt, würden mich aber nicht vom Kauf abhalten.
Denn damit das „Problem“ überhaupt relevant wird, müsste ein Defekt außerhalb der Garantiezeit, aber noch innerhalb der von mir gewünschten Nutzungsdauer auftreten. Das ist eher unwahrscheinlich, denn das Internet ist nicht voll von Berichten über defekte Panasonic Leica 100-400 mm. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich über das Produkt ärgere, ist also gering.
Wenn ich aber aufgrund solcher Bedenken ein anderes Produkt kaufe, dessen Eigenschaften mich nicht zufriedenstellen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich über das andere Produkt ärgere, viel höher.
Das kenne ich von Olympus aber auch. Die Kamera (Stylus 1) wurde nicht mehr repariert, stattdessen gab es einen ordentlichen Preisrabatt auf ein E-M10 (Mk II) Kit.
Das gleiche ist einem Kollegen bei seinem 14-150 Serie I passiert. Das wurde auch nicht mehr repariert und es wurde ein großzügiges Angebot für einen Neukauf gemacht.
Für mich persönlich ist der Wechsel zu einem Panasonic-Gehäuse auch bei MFT gedanklich schon vollzogen. Ich habe auch nur noch drei Objektive von Olympus/OMDS:
Das 8mm / 1.8 Fish und das 60mm / 2.8 Makro weil sie für mich in der Summe ihrer Eigenschaften einzigartig sind sowie das 20mm / 1.4 weil es gedichtet und ein praktischer, lichtstarker Allrounder ist.
Mit einer G9II hätte ich den gleichen Akku wie mit der S5 und der O.I.S. von zwei meiner drei Panasonic Zooms aus der F2.8-4.0 Reihe ist dann auch nutzbar.
1. Wir sind uns sicher einig, dass das Marketing von OMDS nichts, aber auch gar nichts begriffen hat. Ich bin ja überwiegend Eisenbahnfotograf (hier mit Pseudonym). Davon gibt es in Deutschland bestimmt deutlich mehr als Vogel- und Naturfotografen. Wo Kleinbildnutzer mit 1000 ISO und Blende 11 fotografieren, nutze ich 200 bis 400 ISO und Blende 5 bis 5,6 und mache mit der 1X und OM-1 problemlos Serien von 90 Bildern mir Zugtracking, bei denen ab dem 2. oder 3. Bild alles scharf ist, sogar beim Mitziehen, um die lange Fahrzeugnummer zu erwischen. Nur direkt gegen die Sonne und wenn dabei sehr wenig Kontrast (Lok vor Bäumen, dahinter die Sonne) herrscht, gibt es einzelne unscharfe Bilder. Sooo schlecht ist die OM-1 jedenfalls nicht.
2. Zingst ist ja traditionell das Zentrum für Naturfotografie, wo Olympus immer auftrat und Kunstobjekte sponserte. Im Hafen steht noch der Turm, unzugänglich und mit Werbung von Leica und Sigma belegt. Wie man erworbene Bekanntheit so schnell aufgeben kann, ist mir ein Rätsel. Das europäische Marketing von OMDS wird von blutleeren Dilettanten gemacht.
Zingst is traditionally the German center for nature photography, where Olympus always appeared and sponsored art objects. The tower still stands in the harbor, inaccessible and covered with advertisements from Leica and Sigma. How acquired name recognition can be abandoned so quickly is a mystery to me. The European marketing of OMDS is done by anemic dilettantes.
Zur marketingtechnischen Ausrichtung: Ich finde immer noch das folgende, vier Jahre alte Video klasse, welches zwar ebenso hauptsächlich Naturfotografen adressiert, aber auch generell „Content-Creators“ und sonstige Kreative:
https://www.youtube.com/watch?v=iP0jElz5Q1I
Von dem Video fühle ich mich einfach angesprochen, oder – sagen wir es so: – die Marke präsentiert sich hier so, wie ich sie zu dem Zeitpunkt auch wahrnahm, alleine repräsentiert durch die Eigenschaften der Kameras (kompakt, viele Kreativfunktionen).
Zur gleichen Zeit gab es auch unter dem Label „Learn with Olympus“ den „Average Picture Club“; das waren Videos, die sich an die Generation Instagram wandten, um zu zeigen, wie man mit ein wenig Kreativität selbst mit einer Pen mit Kitobjektiv hochwertige ausschauende Produktfotos oder Portraits erstellt. Sozusagen als „Step-up“ vom Smartphone für Instagramer. Und das haben die – „die“, das waren übrigens die Kreativen, die auch hinter dem obigen Video stehen ( (Kauas Creative) – richtig gut gemacht in meinen Augen:
https://www.youtube.com/watch?v=uH0dujuAT9w
https://www.youtube.com/watch?v=y69rrNskbxg
Ich wünschte, diese marketingtechnische Ausrichtung auf eine junge, kreative Zielgruppe wäre parallel zur Naturfotografie weiterverfolgt worden. Der Zug ist inzwischen wohl abgefahren. Vermutlich greifen die meisten aus dieser Zielgruppe eher zu einer Sony oder – wegen des Coolnessfaktors – zu einer Fuji. Vielleicht würde eine Pen-F II noch eine ernste Chance bieten, aber ich habe derzeit kein Vertrauen in die aktuelle Unternehmensführung, dass das nicht auch wieder ein Rohrkrepierer würde, daher bin ich auch nicht böse drum, dass das Projekt Pen-F II derzeit in der Schublade verstaubt. Vielleicht läuft der Laden ja doch in zwei, drei Jahren, und dann könnte man es ja doch nochmal mit der PEN-F II und der Kreativschiene versuchen – dann aber auch richtig und nicht so schnarchnasig, wie OM System derzeit rüberkommt.
Hier übrigens noch ein Video, das exakt mich zielgruppentechnisch anspricht:
https://www.youtube.com/watch?v=aV-sVsOh6Gs
So sitze ich da tatsächlich auch oftmals abends, nehme meine E-M5 II in die Hand, und verspüre direkt die Lust, aus dem Haus zu gehen. Nur einmal um den Block. Und dann wird dann doch manchmal eine halbe Nachtwanderung durch die Stadt daraus.
Ich habe hier leider keine Luchse in der Nähe, keine Wasserbüffel, keine Eisvögel, und auch keine Gletscherseen. Aber tatsächlich noch eine alte Neonkinobeschriftung, die sich bei jedem Regen perfekt in einer Pfütze spiegelt. Einen Ford Taunus, der immer woanders im Viertel parkt, und immer wieder neu dazu einlädt, ihn zu portraitieren. Verwinkelte Straßenzüge, die des Nachts unheimlich malerisch ausschauen, gerade bei nassem Kopfsteinpflaster und einem einzelnen dahinhuschenden Spaziergänger. Kneipenfenster mit lachenden Gesichtern dahinter. Eine normale, deutsche, mittelgroße Stadt. Das ist mein „Jagdgebiet“. „Street“, im weitesten Sinne.
Die aktuelle Ausrichtung auf Naturfotografie, sie tut mir nicht weh. Aber sie spricht mich auch nicht an.
Entscheidend ist, dass sie endlich eine kleine Kamera mit einem neuen Akku auf den Markt gebracht haben, die verkleinerte BLX-1, die auf den technologischen Fortschritten bei den Akkus der letzten 10 Jahre basiert. Die aktuellen BLN/BLS-Akkus sind aus den Jahren 2010-2011.
„Street“ ist ja auch ein, wenn nicht DAS, perfekte Einsatzgebiet für MFT!
Bei „Naturfotografie“ fallen mir spontan zwei „Naturfotograf“-Youtube-Influencer ein, für die MFT eher eine Notlösung ist, mit der man eigentlich nicht Fotografieren kann.
Zwar ist es so, dass die Sensorgrößen-Vergleichvideos dieser Youtuber sachlich großer Müll sind („wenn ich bei KB mit ISO 3.200 fotografiere brauche ich bei MFT ISO 12.800 weil viermal so viel Licht auf den Sensor muss“), aber ich habe Zweifel, dass das derzeitige OMDS Marketing irgendwie dagegen ankommt.
Anekdote zur Nischennische: Wir waren gestern auf einer Winter-Schmetterlings-Führung (ja so was gibt es):
Mir fiel dann auf, dass es unter den ca. 30 Menschen vier mit Wechselobjektivkamera gab:
3 hatten ein 60er Makro vorne: E-M10?, OM-1(meine) und Lumix?? (ohne Sucherbuckel, eher Pen-Stil)
1 war eine Nikon DSLR
Olympus ist in der Naturblase wirklich beliebt, denn ähnliches fiel mir auch wiederholt bei anderen Natur-Gruppen auf (Moose, Beweidung, Käfer, Vögel, etc. ) etc. Klar ist da auch mal eine Sony alpha dabei bei Vögeln mehr Canon, aber Olympus (nicht Panasonic) ist sehr häufig.
Wie groß diese Nische ist weiß ich nicht. Was außerhalb dieser Nische los ist, auch nicht. Nur so als Beobachtung. Und: abgesehen von Vögelknipsern sind das nicht irgendwie Fotofans, die haben nur was zum dokumentieren.
Solche Beobachtungen haben zwar ausschließlich anekdotischen Wert – aber ich finde sie wichtig. Eigentlich sollten wir solche Nischenbeobachtungen mal zusammenfassen. Auf meiner letzten Hochzeit war ich der Einzige mit was, das größer war als ein Handy. Vor eineinhalb Jahren war noch ein anderer mit einer Nikon unterwegs. Vor fünf Jahren musste der Pfarrer noch die mit den DSLRs zur Ordnung rufen. Vor ein paar Jahren war ich auf einem Stockcar-Rennen – eine ganze Plattform voller Canon- und Nikon-Fotografen mit langen Tüten. Vor kurzem war ich zusammen mit einer Nikon-Fotografin mit Kitlinse die einzigen mit Wechseloptik. Alles andere sind Handys. Auch am Fußballplatz: Eine Nikon-Fotografin. Wir waren mit zwei Olys in erdrückender Übermacht. In Pyras waren wir an der Videofront zu viert gegen eine Sony. Im Fotografengraben allerdings fast nur Canons. Da wo ich mich rumtreibe, sehe ich eigentlich nie jemand, der ne Oly hat (wenn ich ihn nicht mitgebracht habe.) Aber genau das ist eben die Gefahr: Betriebsbilndheit.