G9II – der Sargnagel?

Ich habe hier bewusst kein Foto der G9II reingestellt. Die meisten wissen, wie sie aussieht und man konnte sie ja beim FolyFos bewundern. Wir haben nach dem FolyFos die Kamera noch genauer unter die Lupe genommen und die Gesichter in der Runde sind immer länger geworden.

Unsere Aussage, dass der AF mit FT-Objektiven unbrauchbar sei, war so pauschal nicht richtig – die Kontrast-AF-fähigen Objektive, wie zum Beispiel das alte 70-300 fokussierten an der G9II zwar nicht schneller als an der OM-1, aber zuverlässiger. Das Problem ist also, dass die G9II zwar einen Phasen-AF auf dem Sensor hat, aber alle Befehle in Kontrast-AF umsetzt und keine Phasen-AF-Befehle an das Objektiv schicken kann. Für alle Objektive, die seit 2010 neu auf den Markt gekommen sind, ist das kein Problem, nur halt das alte Edelglas, für das es noch keinen Ersatz gibt….

Wir haben dann noch geforscht, was die Kamera mit Oly-Objektiven mit Objektivstabi macht. Sie legt simpel ihren eingebauten Stabi lahm und fertig. Man schaltet dann am Objektiv Stabi an und aus. Da hat die OM-1 einen Vorteil: man kann festlegen, ob der Objektivstabi Priorität hat. Nachteil der OM-1 bei dem Thema, das hatten wir ja im FolyFos bereits diskutiert, dass Objektive, die man bei Objektiven, die Sync-IS-fähig sind, den Stabi einschalten, beim 100-400 aber ausschalten muss. Steht leider nirgends und der arme Anwender kann das nicht riechen….

Es gibt viele Punkte, gerade im kreativen Bereich, bei denen die OM-1 noch vorne dran ist, bis hin zum LiveComposite. Das hat die G9II zwar auch, kann aber zum Beispiel keine 1/2s Belichtungszeit, das fängt erst an mit 1/1,6s. Und man muss vorher den mechanischen Verschluss einschalten und auf M drehen, aber dann ins Menü gehen um LC zu starten. Da ist die Lösung auf „B“ bei den Olys besser. Generell gibt es sehr viele Dinge die nicht gehen und zu denen man, ähnlich wie bei der OM-1, mehr oder weniger kryptische Fehlermeldungen bekommt. Allerdings geht sehr viel nicht, zum Beispiel blitzen mit elektronischem Verschluss. Oder ein Weißabgleichbracketing geht nicht, wenn der Bildmodus auf RAW+Fein steht. Es gibt dafür keinen technischen Grund, aber die Kamera ist der Meinung, der Anwender habe das nicht zu brauchen. Auch das Aktivieren des FP-Modus für Funkauslöser in der Kamera ist eine tolle Idee – nur funktioniert es nicht mit Funkauslösern mit Mittenkontakt. Man kann den FP-Modus nicht aktivieren, weil man den Drahtlosmodus nicht einschalten kann. Da braucht man wohl einen speziellen Funkauslöser. Da hat sich Panasonic von OMDS inspirieren lassen, die bei der OM-1 die Möglichkeit gestrichen haben, die Kamera per Aufsteckblitz auf FP umzustellen und dann einen Funkauslöser mit Mittenkontakt draufzuklatschen. Das ging 20 Jahre lang bei jeder Kamera – bei der OM-1 geht das nicht mehr.

(Was nervt: die G9II braucht beim Einschalten nach längerer Ruhepause erst mal ein ganzes Eck, bis sie sich auch wirklich meldet. Da bleibt erstmal ein paar Sekunden alles Dunkel. Danach geht das Einschalten Ratz-Fatz. Da läuft anscheinend ein interner Standby-Timer auch bei ausgeschalteter Kamera, der die Kamera erst wirklich runterfährt, wenn sie ein paar Stunden nicht „eingeschaltet“ worden war. Ein cooler Trick um die Einschaltzeit zu verkürzen.)

Der AF der G9II ist sehr deutlich besser. Da brauchen wir nicht drüber reden. Die Möglichkeit, 60fps mit C-AF zu knipsen – und zwar mit allen Objektiven – ist ein Knüller. Der Sensor ist zwar insgesamt langsamer als der der OM-1, er dürfte eine elektronische Sync-Zeit von 1/80s haben (die OM-1 liegt bei 1/120s) und schafft im Sucher nur 60fps, das bedeutet, der Rolling Shutter ist bei der G9II noch eher ein Thema als bei der OM-1, aber das ist halt der Punkt: der Autofokus. Und 400 Euro.

Beide Argumente treffen absolut jeden Kamerakunden. Die Kamera kann kein Stacking in der Kamera? Ich brauche das für die Produktfotografie – wer braucht das sonst noch? ArtFilter? LiveComposite mit kurzen Belichtungszeiten? Blitzen mit elektronischem Verschluss? Interessiert die meisten gar nicht, weil sie nicht wissen, was sie damit machen können – weil es ihnen nie jemand gesagt hat.

Ach ja: Verschluss. Die Kamera hat den schnellsten mechanischen Verschluss, den ich bisher gesehen habe. Erst bei 1/500s sieht man beim Blitzen Abschattungen. 1/400s sieht noch völlig OK aus, obwohl die Kamera die Blitzerei eigentlich auf 1/250s beschränkt. Das bedeutet, dass ich mit einem Mittenkontaktfunkauslöser auch bei 1/400s noch Aufhellblitzen kann, ohne auf FP umzustellen. Das ist schon ziemlich sportlich.

Nach dem FolyFos saßen wir zusammen und haben darüber gesprochen, ob diese Kamera der Sargnagel für OMDS ist. Am Abend sahen die Aussichten ziemlich düster aus.

Heute habe ich mich mehr mit der Kamera beschärftig und mein Fazit nach meinen ersten Forschungen ist: OMDS muss am AF was machen. Das geht im Prinzip, die OM-1 ist noch lange nicht ausgelastet. Sie müssen aufhören, irgendwelche Features künstlich zu beschränken – Warum funktioniert das Defishen nur mit einem einzigen Objektiv? Warum das Stacken nicht mit allen mFT-Objektiven? Warum Focusbracketing nicht mit FT-Objektiven? Das konnte immerhin schon die E-500!

Die G9II ist im Augenblick die Referenz in Sachen AF. Und ja, natürlich Video. Allerdings vermisse ich an der G9II ein Feature, das auch schon bei der OM-1 nur noch begrenzt vorhanden ist und das ich jederzeit gegen ein halbes Dutzend Codecs eintausche: Den Zoomrahmen. Ich konnte bei FHD mit allen Kameras bis zur OM-1 auf Knopfdruck im laufenden Video einen Dreifachzoom aufrufen und damit – Zack – einen Closeup machen, ohne dass mir die Schärfe davonlief. Die OM-1 hat das Feature nicht mehr, sondern nur noch einen digitalen 1,4-fach Telekonverter, der dafür auch bei 4K geht. Die Panasonic hat nicht mal den. Sie hat dafür eine Lupe für das Video, wo man während des Videos die Schärfe kontrollieren kann ohne dass man das Bild ruiniert. Toll. Hat die OM-1 nicht.

Also der Eindruck, dass die G9II eine eierlegende Wollmilchsau ist – das ist sie nicht. Sie ist eine Kamera mit hervorragendem AF, einem Menü mit Luft nach oben und einigen eher so mittelgut gelösten Funktionen und anderen kleinen Features, die ich sehr gerne in der OM-1 sehen würde, die aber keine Gamechanger sind.

Was sie aber ist, und das macht sie unglaublich wertvoll und deshalb feiere ich die Kamera ab: Sie ist ein gewaltiger Tritt in die längst bequem gewordenen Hintern der Herren in Tokio. Die G9II hat euch genau auf dem Gebiet, das ihr die ganze Zeit promotet habt, gezeigt, wo der Hammer hängt. Die ganzen Kreativlinge und Edelglasfans, denen ihr seit Jahren in die Fototaschen kotzt, die sind Panasonic auch wurscht. Panasonic greift euch genau in euerer vermeintlichen „Nische“ an. Und das, was ihr wirklich könnt, das ist das einzige, was euch jetzt noch bleibt.

Besinnt euch darauf. Auf diesem Gebiet habt ihr noch Vorsprung. Den AF der Pana holt ihr nicht mehr ein. Die haben mehr Manpower und wollen es euch mal richtig zeigen. Bis ihr auf dem Status der G9II seid, ist Pana schon wieder weiter. Die lassen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Die haben mitgekriegt, wie ihr euren Technologievorsprung vor lauter Arroganz verkackt habt. Das passiert denen nicht. Phasen-AF und Kontrast-AF bei der Ansteuerung des Objektivs kombinieren ist kein Hexenwerk, ein FW-Update und ihr seht wieder alt aus.

Es gibt nur eine Nische, in der ihr noch führt. Das ist die künstlerische Fotografie. Die beste Kamera, die ihr je gebaut habt, war die PEN-F. Die ist so alt, dass sie demnächst an die Kinder vererbt wird. Baut Dinge für Genussfotografen. Das hat Zukunft.

Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm.

25 Replies to “G9II – der Sargnagel?”

  1. Die G9 II steht bei mir auch ganz oben auf der Liste und wird mit BG meine EM1X ablösen bzw. ergänzen.
    Hatte gehofft sie würde meinem 150er Tönnchen mehr Schub geben können, da mich der lahme Autofokus echt nervt. Aber wenn ich dich richtig verstehe, wird daraus wohl nichts werden und ich werde die 1X weiter mit meinen FT Objektiven verwenden. Das Tönnchen ist immer noch in den Top 5, der am Meisten verwendeten Objektive bei mir. Nur das 10-25er, 75er, 300er, 7-14er verwende ich öfters und die restlichen Objektive liegen die meiste Zeit im Schrank.
    Dein Satz mit in die Fototasche kotzen fand ich sehr treffend und hätte ich nicht so viele FT und MFT Objektive im Schrank, hätte ich dem System nach dem Abgang von Olympus den Rücken gekehrt. Denn ich finde in dem Unternehmen entwickelt man seit Jahren am Kunden vorbei und setzt falsche Schwerpunkte. Auch das kommende 50-200mm mit F2,8 lässt mich total kalt. Ist halt ein Wald und Wiesen Objektiv, was ich bei jedem Hersteller bekommen kann und kommt einfach Jahre zu spät auf den Markt. Ich habe den Brennweitenbereich mit anderen Objektiven abgedeckt und würde es nur kaufen, wenn es mit F2 oder 1,8 rauskommen würde. Denn dann kann ich es auch bei Konzerten und in der Halle verwenden und damit auch mein FT 150er ersetzen. Panasonic bringt in dem Bereich ja leider nichts. Aber vielleicht geben sie nach der G9 II auch bei Objektiven mehr Gas und überraschen uns. Dann kann OMD wirklich einpacken. Warte seit Jahren auf ein MFT 400mm oder 500mm F2,8 Objektiv, ob das jemals kommen wird? So langsam wäre ich selbst über ein 600mm F4 glücklich aber auch da passiert nichts bei OMD und das obwohl sie sich seit Jahren Wildlife auf die Fahne schreiben, nur abliefern tun sie nicht.

  2. Danke für die Info zur Synczeit vom elektronischen Verschluss. Ich habe irgendwo in den Specs gelesen, dass sie ohne C-AF 75fps mit elektronischen Verschluss kann. Die Abschätzung von 1/80s scheint dahingehend wohl ganz gut zu passen.

    Was ich aus diversen Reviews und auch aus deinen ersten Einschätzungen so mitgenommen habe: Bis auf den Vorsprung in der Sensortechnologie der OM-1 kann Panasonic alles was kritisiert wird oder (noch) nicht vorhanden ist problemlos per Firmwareupdate nachliefern. Klar, sofern die G9 ii ausreichend Prozessorleistung und Hauptspeicher mitbringt. Ich würde mich jedoch stark wundern, wenn Panasonic dafür die entsprechenden Reserven nicht berücksichtigt hätte.

    Mit zwei derartig konkurrierenden Kameras am Markt wird es spannend. Wer hat jetzt die besseren und schnelleren Softwareentwickler? Wer hat schon die nächsten Produkte fertig? Wer hat schlussendlich das höhere Budget, den längeren Atem und ist bereit beides einzusetzen?

    Spannend. Endlich tut sich mal was bei MFT und wenn es nicht beide versemmeln, dann profitieren Schlussendlich wir Nutzer davon.

  3. „Die beste Kamera, die ihr je gebaut habt, war die PEN-F.“

    Das kann ich bestätigen. Ich nutze die Kamera nicht sehr oft, meist nehme ich die große (OM-1 und E-M1 X) für meine Spaziergänge. Klein und leicht ist für mich unwichtig. Funktionieren müssen sie egal welches Model.
    Bei meiner Berg-Wanderungen im Urlaub habe ist stets die Großen im Rucksack.

    Einzig die Stadttour in Innsbruck habe ich die PEN-F mit paar Objektiven (12-45/4 und 75/1,8) mitgenommen und trotzt viel Sonnenschein bewusst auf Belichtungsreihe verzichtet. Nur RAW aufgenommen.
    Was mich an der PEN-F verblüfft: Die ist die einzige Kamera, die das rot leuchtende Licht auch im kräftigen Rot aufs Chip abspeichert und nicht hellrosa im Bild zeigt.

    Zur Nachfolgerin der PEN-F winden sie sich immer wieder heraus, obwohl einiges Interessenten gibt die sich herbeisehnen. Nachfolger für 35-100/2 im mFT-Format? Fehlanzeige, stattdessen liefern sie f/4-Objektive.

    Ansonsten: Ich bin auch ziemlich enttäuscht von der Firmenpolitik bzw. Verbesserungen per Update. Ganz besonders bei AF. Das möglicherweise und gerumortete 50-200/2,8 werde ich mir mit Sicherheit nicht kaufen. Dafür habe ich das 40-140/2,8 und der Unterschied im Brennweitenbereich ist zu klein. Es sei denn das 40-150 stirbt und ist nicht mehr zu reparieren …

    1. Ich liebe meine PEN-F heiß und innig, aber nicht vergessen, die PEN-F wurde aus mangelndem Kundeninteresse eingestellt. Man kann jetzt natürlich darauf hoffen, dass OMDS diese erhebende Erfahrung dringend wiederholen will und eine neue Über-Kamera im PEN-F-Format herausbringt, aber ich würde die Luft beim Warten nicht anhalten. Nur weil in irgendwelchen Foren ein paar Leute sagen, sie hätten gerne eine PEN-F II, heißt das erst mal gar nichts, zumal garantiert sein dürfte, dass, wenn die PEN-F II schließlich herauskommt, dieselben Leute – wie immer – vermutlich sofort diverse Gründe finden werden, warum diese Kamera offensichtlich furchtbar ist, ein Armutszeugnis für OMDS, MFT und die ganze Kameraindustrie, und nicht (genau) das, was sie haben wollten.

      Wir erinnern an Einsteins Definition für Wahnsinn: Dasselbe immer wieder tun und unterschiedliche Resultate erwarten.

      1. Es gibt natürlich immer wieder paar Leute, denen ist die Kamera zu teuer oder aus irgendeinen Gründen was auch immer.
        Für meine Ausflüge, wenn ich kleines nehmen will ist die PEN-F genau richtig.
        Allerdings gibt da Verbesserungspotenzial wie AF und auch … Photostory. Diese ist aus meiner Sicht sehr schlecht umgesetzt. Man kann den AF-Punkt nicht verschieben und ist fest mittig eingestellt (ich habe keine Möglichkeit gefunden diese zu verschieben, verschwenken will ich auf keinen Fall).
        Wenn man live auf dem Display kontrollieren will ob auch die Schärfe auf dem richtigen Punkt sitzt wo ich möchte, erkennt man kaum.
        Zum Nachfolger … die Hoffnung stirbt zuletzt und eine systemfremde kleine Alternative will ich auf keinen Fall. Auch keine mit fest verbautem Objektiv.

    2. Hallo Pit,
      Hallo Reinhard & Forenten,

      auch ich habe die PEN-F sehr geliebt und sie war eine gleichwertige Kamera neben der E.M1 III, was die Nutzung angeht. Sie war, denn letzte Woche habe ich einen kompletten Systemwechsel vollzogen. Ich wollte nicht mehr länger der Nicht-Aktivität von OMDS in Sachen PEN-F II zusehen.

      Ja – ich werde zukünftig auf die kreativen Möglichkeiten einer Olympus wie z. Bsp. LiveComposite verzichten müssen, dafür bin ich der Überzeugung eine konsequente Weiterführung der PEN-F gefunden zu haben. Gleichzeitig habe ich meinen Objektivpark deutlich verkleinert, was dem erlaufen einer guten Perspektive sehr entgegenkommt. Firmennamen möchte ich an dieser Stelle nicht nennen, es sei denn es ist gewünscht.

      Kann eine zukünftige PEN-F II Erfolg haben ? Ich glaube ja, denn ich meine einen Trend im privaten Bereich zu erkennen, der geprägt ist von entschleunigtem und bewussten Fotografieren, das mehr Zeit in Anspruch aber zufriedener macht. Weniger ist manchmal mehr.

      Liebe Grüße
      Walter Faber

  4. „Ansonsten: Ich bin auch ziemlich enttäuscht von der Firmenpolitik bzw. Verbesserungen per Update. Ganz besonders bei AF. Das möglicherweise und gerumortete 50-200/2,8 werde ich mir mit Sicherheit nicht kaufen. Dafür habe ich das 40-150/2,8 und der Unterschied im Brennweitenbereich ist zu klein. Es sei denn das 40-150 stirbt und ist nicht mehr zu reparieren …„

    Sehe ich genau so – und Reinhards Meinung „ Die beste Kamera, die ihr je gebaut habt, war die PEN-F.“ …pflichte ich auch uneingeschränkt zu.

    Die Herumeierei mit den Firmware-/Funktions-Updates nervt auch – so allmählich ist meine Schmerzgrenze erreicht.
    Wenn bald kein Nachfolger der PEN-F angekündigt wird, schiele ich auf den Fuji Nachfolger der X100V und die G9II scheint ja eine Alternative zur OM-1 zu sein. Wobei ich dann die OM-1 trotzdem behalte, wegen der Artfilter. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Aber im Enrst: Der AF der OM-1 ist dürftig.

  5. Moin,

    die G9II interessiert mich nicht die Bohne, da würde ich eher FF im gleichen Gehäuse kaufen und reichlich “Ur-“Altglas in der “eigentlichen” Brennweite dran ausprobieren. Einen brauchbaren Nachfolger der GX8 oder der Pen-F könnte man mir dagegen ziemlich leicht andrehen.
    Generell belebt Konkurrenz aber wohl das Geschäft – vielleicht kommt OMDS ja nun etwas mehr aus dem Quark?
    Was mich im Moment aber am meisten interessiert ist das Panaleica 35-100. Handelt es sich dabei nur um ein umgelabeltes Lumix, oder ist das eine Neuentwicklung?

  6. Es wäre wirklich schade, wenn nach dem Start mit der OM-1, die Firma OMDS es nicht schaffen würde hier noch etwas zu verbessern.
    Es wurde ausgesagt, der Prozessor kann noch viel mehr und langweilt sich. Die Hardware der OM-1 sollte doch genügend hergeben, dass der Autofokus mit der G9-II gleichziehen kann.
    Ich hoffe sehr, dass OMDS das macht und schafft. Ansonsten sehe ich auch die große Gefahr, dass Panasonic die Fotografie auch für sich gewinnt. Dann verliert OMDS aus meiner Sicht seine Atraktivität.
    Das wäre wirklich schade.
    Insofern hoffe ich auf ein Firmware update, dass mit der G9-II gleichzieht.

  7. Eine Kamera, die zwei Jahre später kommt, ist besser? Ja und nun? Alles andere wäre ein Armutszeugnis für Panasonic. Bei Canon und Nikon soll es Typen geben, die jedesmal die Marke wechseln, wenn die neue Kamera gegenüber besser ist. Schön, dass man bei mFT nur die Kamera kaufen muss und die Obis behalten kann.

    Da warte ich mal ganz entspannt ab, was die nächsten Monate bringen. An Tests bei z.B. MirrorlessComparison. An eventuellen Updates.

    Die OM-1 habe ich auch nicht sofort gekauft. Zeit lassen, fotografieren.

    1. Eben. Davon, dass es jetzt die G9 II gibt, wird die OM-1 ja nicht plötzlich zu einer schlechten Kamera. (Schlechte Kameras gibt es in 2023 sowieso praktisch keine mehr.) Sie hat nach wie vor durchaus wünschenswerte Eigenschaften, die die G9 II nicht hat. Vielleicht tut sich auch firmwaremäßig noch was bei OMDS, nett wär’s bestimmt, aber auch so bin ich mit meiner nach wie vor sehr zufrieden. Es gibt noch alles Mögliche an ihr auszuprobieren.

      1. Naja, die TG7 wurde von einem der deutschen Youtuber gerade als schlechteste Kamera überhaupt eingestuft, er bezeichnet die Kamera wörtlich als „Frechheit“…
        Es scheint also noch schlechte Kameras (zumindest für einzelne Personen) zu geben. Hätten sie das Testmodell mal besser zu Reinhard geschickt

        1. Aber wer richtet sich denn danach, was irgendwelche YouTuber sagen??

          (Gerade die TG-Kameras sind wahrscheinlich nicht für jede(n), aber sie haben definitiv ihre ökologische Nische und sind darin auch relativ alleine.)

  8. Hallo Reinhard,

    wo ist der Unterschied zw. dem Video-Zoomrahmen (bei E-M1) und dem digitalen
    1,4-fach Telekonverter (bei OM-1)?

    Ist denn nicht beides ein Digital-Zoom?
    Besteht der Unterschied ausschließlich im Vergrößerungsfaktor (1,4x vs. 3x)?

    1. Der Zoomrahmen nimmt einen FHD-Ausschnitt aus der Mitte des Sensors (auch von einer anderen Stelle, wo man ihn halt hinschiebt.) und funktioniert natürlich nur bei FHD-Aufzeichnung. Der 1,4-fach-Telekonverter funktioniert auch bei 4K. Der Sensor macht ja 5184 Pixel quer, da ist genug Luft, dass man einen 1,4-fach „Zoom“ machen kann, ohne interpolieren zu müssen. Es ist also kein „Digital-Zoom“, bei dem eine schlechtere Auflösung hochgerechnet wird. (Wie der 2-fach digitale Telekonverter).

  9. Hallo Reinhard,

    gibt es im Panasonic Produktmanagement Deutschland eigentlich auch so einen „Nils“ wie bei Olympus/OMDS? Im Internet und auf Veranstaltungen hält sich sich Panasonic Deutschland (zumindest für mich) ziemlich zurück. Panasonic USA ist da wesentlich aktiver (Sean). Wäre doch mal Interessant wie hier die Kommunikation auch im Bezug auf Deine ersten Ergebnisse, Verbesserungsvorschläge und auch Feedback von Panasonic abläuft. Das wäre dann sicher auch eine Idee für ein Interview oder sogar Gast bei Foly-Fos?

      1. Kein Problem, das war auch nicht meine Absicht! Wie gesagt, vielleicht ist das ja die Chance für das deutsche Produktmanagement etwas offensiver zu agieren, falls es gewünscht ist. Würde mich freuen, ist aber natürlich deren Entscheidung.

  10. Hallo,
    mich würde eher ganz was anderes interessieren. Kann man mit Panas hauseigener Software auch Verzeichnungen so exakt entzerren, wie bei Workspace mit jeder Olympus und OMDS Kamera? Geht das auch Crossover mit Konkurrenz-Objektiven?
    Wenn nicht, wäre das für mich bereits ein KO Kriterium.

    1. Ich kann leider weder etwas zu Workspace bzw. der Pana-Software sagen, da ich beide nicht verwende. Ich arbeite aber ständig mit beiden Systemen und habe in ACR und Photoshop keine Probleme. Die Probleme mit dem IS und dem AF beim 150-400 sind da für mich viel tiefer gehend, weil hier schon bei der Aufnahme Probleme entstehen, als am Anfang der ganzen Kette.

  11. Hallo Reinhard,
    Ich habe noch eine Frage zum Bracketing: wie sieht es mit der Abstufung der EV Werte beim Belichtungsbracketing aus? Weiterhin nur max 1EV zwischen jedem Bild? Das bekommt Panasonic seit 10 Jahren nicht auf die Reihe und Olympus hat das mit den 2 oder 3EV schon lange sehr gut gelöst.
    Zweite Frage: geht die Belichtungsreihe im Zusammenspiel mit HighRes Fotos? Das kann Olympus bis heute nicht, da könnte Panasonic noch einen Stich machen.

  12. Wenn die G9ll solide gebaut ist, der AF präzise sitzt – superschnell muss er gar nicht sein – und die Technik und Firmware Zuverlässigkeit vermitteln, so dass die Kamera lieber mit ihrem Besitzer als DHL auf Reisen geht, scheint sie mir die derzeit perfekte Ergänzung zu den 1.7er Zooms zu sein. Die OM-1 habe ich eher als Zicke kennengelernt, keine wirkliche Alternative/ Ergänzung für mich zur E-M1X.

    Produkte von OMDS habe ich bisher keine erworben. Panasonic-Leica haben derzeit die interessanteren Sachen für mich. Die Möglichkeiten der Computational Photography nutze ich kaum und würde da bei Panasonic wohl kaum was vermissen. Ist halt der Vorteil bei mFT, dass man sein Equipment nicht verramschen muss, sondern innerhalb des Systems noch Alternativen findet.

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