Wir haben es ja beim FolyFos öfter mal mit NAS-Systemen. Peter bricht da eine Lanze für Synologic und ich bin der WD-Anwender. Ich habe hier ja schon mal was zu den weißen WD-Nas geschrieben – die ich seinerzeit wieder zurückgeschickt habe, weil der Zugriff über das Netzwerk lächerlich langsam war. (Und die ja dann einige Zeit später sowieso nicht mehr die Knaller-Idee waren, weil WD gehackt wurde. )
Nun hat sich mein NAS ganz freundlich gemeldet.
Das NAS meldet „Achtung“. Das beunruhigt mich und siehe da:
Dem Laufwerk 1 ist „schlecht“. Also mal gecheckt, ob es die gleiche Festplatte nochmal gibt – nein, natürlich nicht. Also eine neue WD Red bestellt, diesmal „plus“. Die kam innerhalb von 24 Stunden von meinem bevorzugten Elektronik-Händler (reichelt.de, nicht verwandt, nicht verschwägert, kein Rabattcode) und zwischendrin hat mich mein NAS mit einer roten LED erfreut.
Also das NAS über Einstellungen, Hilfsprogramme, Ruhemodus runtergefahren und anschließend abgestöpselt. Deckel aufklappen, die heiße Festplatte 1 aus dem Schacht ziehen,
die zwei Schrauben an die neue Festplatte schrauben
und dann einstecken, Deckel zumachen, fertig. NAS wieder anstöpseln und nach dem Hochfahren über das Interface – Speicher – RAID – Automatische Neuerstellung – Einschalten.
Und dann das Beste hoffen. In der Zwischenzeit ist das NAS wieder über das Netz zugreifbar und man kommt auf alles drauf, wenn man aber etwas darauf speichern will, darf man sich in Geduld üben.
Das NAS hat also etwa zehn Minuten Downtime. Die Wiederherstellung der 8TB dauert so in etwa 13 Stunden….
Und ja, natürlich habe ich ein komplettes Backup des NAS auf externen Festplatten.
Nur am Rande, aber ich bin auch eher der Synology Fan 😉
Zum Thema „gleiche Platte“. Ich versuche, wann immer es geht zu vermeiden, zwei gleiche Platten in einem RAID1 zu verwenden. Serienfehler und so. Ich verwende sogar gerne zwei unterschiedliche Hersteller, also z.B. eine WD Red und eine Seagate IronWolf.
Gut, dass Du das mit deinem Backup nochmal erwähnst. Man kann nämlich nicht oft genug wiederholen, dass eine Spiegelung (RAID1) KEIN BACKUP ist sondern nur die Ausfallsicherheit erhöht.
In vielen Fällen (ich behaupte mal, bei den meisten Privatanwendern) halte ich ein weiteres Backup für sinnvoller als einen RAID1
Das Raid verhindert einen Datenverlust aufgrund eines Plattenfehlers. Es verhindert nicht Datenverlust aufgrund PB (persönlicher Blödheit). Und ja, Backups sind unbedingt Pflicht. Ich hatte es jetzt schon wiederholt, dass Kunden ihre Daten verschmissen hatten und dann heilfroh waren, dass ich noch Backups davon hatte…..
Und bezüglich der Ausfallsicherheit: Wenn das Raid meldet, dass eine Platte kurz vor dem Abrauchen ist, dann steht sowieso erstmal der Betrieb. Neue Platte besorgen, letztes Backup fahren usw. Klar, wenn man eine IT-Abteilung hat, die das erledigt ist das alles entspannt. Aber für den Einzelkämpfer steht erst mal alles.
„Kein Backup – Kein Mitleid!“ Dieser Spruch prangte Jahrelang am Serverraum auf der Arbeit. Nun hat es mich zu Hause getroffen. NetGear ReadyNAS mit Raid 1 (verschiedene Plattentypen Ironwolf/Barracuda)… wie auch immer es passiert ist. Jedenfalls, nach dem Urlaub war das NAS „durchgebrannt“. (riecht verschmort wenn man es anschaltet) Blos gut, dass nichts schlimmeres passiert ist. Also fix bei Kleinanzeigen ein baugleichen geordert und siehe da … Eine Platte mit klappernden Arm, findet keine Daten mehr (hört sich so an, wie damals als eine 3.5“ Diskette den Bootsektor nicht findet) und die zweite Platte lässt das NAS ausgehen, sobald man sie steckt. Komplettverlust. Nur gut, dass alle Inhalte, ausser die Mitschnitte aus save.tv sind gut verteilt auf weiteren Rechnern/USB-Sticks/externen Platten. Trotzdem … mit Verlust beider Platte zur gleichen zeit hätte ich nie und nimmer gerechnet. (es gab einen Stromausfall in unserer Abwesenheit).
Da die Datenmenge nicht so riesig ist, die bei uns „gelagert“ werden muss, werde ich vermutlich auf einen Multimedia-PC mit großer SSD als quasi-NAS umsteigen und diesen regelmäßig sichern.
Wir hatten gerade im Büro ein spezielles NAS Problem mit einer Qnap. Wegen Wartungsarbeiten am Stromnetz hab ich alles zur Sicherheit runter gefahren. Wäre im Nachhinein nicht nötig gewesen, aber man kann’s ja nicht wissen.
Das NAS Modell hat eine spezielle Eigenheit. Wenn man es sauber runter fährt, stirbt ein Chip auf dem Motherboard.
Ok, alle Platten raus, andere NAS vom gleichen Hersteller, Platten rein. Darf ich die formatieren? Nein! Leider inkompatibles Dateisytem. Eine neue gekauft, gleiche Meldung. Die sind alle nicht untereinander kompatibel. Also die viel langsamere Backup NAS aktiviert und die Platten für die virtuellen Maschinen dazu gesteckt. Notbetrieb.
In der Zwischenzeit kamen Platten für die leere neue NAS. Eine von 7 gleich kaputt. Die.mit dem kaputten Chip wirde auf Kulanz repariert. Das Synchronisieren hat einige Zeit gedauert, aber seit heute ist wieder alles wie es sein sollte.
Gut, dass wir auch noch Backups auf LTO Band haben, falls alles daneben geht.
Fad alles, wo der Kollege für die IT endlich auf Urlaub gegangen ist.
Beim QNAP, das ich auch in der Firma 2x seit 10 Jahren einsetze gab es bislang keine Probleme. Und man kann die RAID 1 auf jeden fall extern mit einer Software, die Linux Dateisysteme unterstützt auslesen.
RAID 0 und 5 ist halt sehr heikel, sobald eine Platte ausfällt.
BTW: Ich bin vor einigen Monaten draufgekommen dass bei großen Festplatten die Seagate Exos günstiger sind als die IronWolf Pro….
Siegfried
Also ich benutze hier seit etlichen Jahren ein Netgear ReadyNAS mit zwei Platten in einem RAID 1 (was in der Tat den Vorteil hat, dass man sie mit jedem Linux-Rechner auslesen könnte; das NAS ist ja auch “nur” ein spezieller Linux-Rechner). Die Platten habe ich einmal aus Lebensdauergründen präventiv getauscht – das geht sehr einfach durch Rausziehen der einen Platte, Halterung auf die neue Platte klipsen und neue Platte reinschieben, die wird dann automatisch erkannt, formatiert und synchronisiert. Anschließend macht man dasselbe mit der anderen Platte. “Zero Downtime”. Irgendwann in der näheren Zukunft wird aber wohl das NAS selber ersetzt werden müssen, da (nach 10+ Jahren) der Herstellersupport demletzt ausgelaufen ist und es keine Firmware-Updates mehr gibt.
Wenn meine Platten im NAS dauerhaft mit über 50°C liefen, wäre mir unwohl. Unter 40°C wäre für deren Lebensdauer besser.
Das NAS hängt übrigens an einer kleinen USV, die Stromausfälle von einer halben Stunde überbrücken kann – das reicht auf jeden Fall, um das NAS ggf. kontrolliert und ohne Datenverlust automatisch runterzufahren, wenn es länger als 20 Minuten keinen Strom aus der Steckdose hat. (USV und NAS reden miteinander, so dass das NAS ggf. weiß, dass es gerade Batteriestrom bekommt.) Genau wie Restore von Backups sollte man auch sowas gelegentlich testen.
Unter 40°C ja, aber:
„Auch der Einfluss der Temperatur auf Defekte bei Festplatten ist nach den Google-Daten nicht so deutlich wie oft erwartet. Zwar gehen alte Festplatten (ab drei Jahre) deutlich häufiger kaputt, wenn sie Temperaturen über 40 Grad Celsius ausgesetzt sind, bei niedrigeren Temperaturen und jüngeren Platten lässt sich aber kein entsprechender Zusammenhang ausmachen. Betrachtet man alle Daten insgesamt, so ergibt sich ein umgekehrter Trend. Die Ausfallhäufigkeit nimmt mit steigender Temperatur bis hin zu einem Bereich von etwa 40 Grad Celsius ab.“
https://www.golem.de/0702/50590.html
Ich konnte mich noch an diesen Artikel erinnern, hatte aber nicht gedacht, daß er schon derart alt ist. Vielleicht gilt das für heutige Festplatten nicht.
Backup ist schön und wichtig, aber das Restore der Daten sollte man ab und an auch mal testen. Das beste Backup taugt nicht, wenn man nicht weiss, wie man die Daten restauriert. Und wenn es notwendig ist, will man ja nicht ganz bei Null anfangen. Wenn man dann feststellt, das was fehlt, ist es zu spät.
Und natürlich sollte man von seinem Backup noch mindestens eine Kopie haben und die aktuell halten.
Interessant, was man damit so alles erlebt.
Meine Synology DS216j hatte vor einiger Zeit E/A-Fehler bei der zweiten Platte (RAID 1, Platte ist eine WD Red) festgestellt.
NAS zerlegt, alle Stecker gelöst und wieder verbunden. Bis jetzt keine E/A-Fehler mehr, aber der erweiterte S.M.A.R.T. Test der verdächtigen Platte hängt bei 90 Prozent fest. Dann fehlt Ihr wohl doch etwas 🙁
Was mir bei dem Bild von Reinhard noch aufgefallen ist: die Temperatur der Platten. In meiner Synology werden die beiden WD Red Platten nie wärmer als 37 Grad Celsius bei Umgebungstemperatur bis 24 Grad Celsius. Im Vergleich dazu die Werte in Reinhards WD NAS über 50 Grad Celsius…
Für Datensicherung ist die 3-2-1 Strategie anzuwenden:
3: Jede Datei gibt es mindestens 3mal
2: Diese 3 Dateien sind auf mindestens 2 Geräte verteilt
1: Eines dieser Geräte befindet sich an einem anderen Ort außer Haus.
Das lässt sich zum Beispiel so realisieren:
1x „Original“ auf dem Computer zuhause,
1x Kopie auf dem NAS zuhause (mit Synology HyperRaid währen das sogar 2x Kopien auf dem NAS = besser),
1x Kopie des NAS auf einer externen Festplatte bei Freunden gelagert.
Das NAS sollte man kurzzeitig aktuell halten (z.B. stündlich und am besten mit Versionierung)
Die Kopie bei Freunden z.B. wöchentlich.
Mit dieser Strategie ist man recht gut geschützt und hat im wirklich allerdümmsten Fall nur einen Datenverlust der neusten Daten von einer Woche.