Extremfotografie – so nicht!

Ich habe ja schon öfter kritisiert, dass sich OMDS oder Olympus seltsame Vögel aussucht, um ihre Markenbotschaft zu transportieren. Nun haben Sie eine professionelle influencende und Social-Media-praktizierende Person interviewt und die hat erzählt, wie toll sie und das OM-Equipment ist.

Auf ihren verschiedenen asozialen Medien (Hauptkanal Instagramm) berichtet die Person von winterlichem Skicamping auf Bergesgipfeln, ihren Outdoorschulungen, bei denen sie im Wald übernachtet und davon, dass sie in gaanz tollen Barfußschuhen auf Zweitausender steigt. Und was man halt als influencende Person so erzählt. Irgendwo hat sie sich auch noch mit einem halben Dutzend afrikanischer Kinderlein ablichten lassen, weil sie für einen davon eine Schulpatenschaft übernommen hat. Topp!

Ich hätte die Person spätestens am 16. Juli gefeuert. Da berichtet sie, dass sie trotz schlechter Wettervorhersage, und starkem Wind auf den Gipfel geht, um dort zu zelten. Ach ja, dort ist so starker Wind, dass man nicht stehen kann, kurzer Abstieg in eine etwas geschütztere Lage. Mitten in der Nacht dann, Überraschung, zwei schwere Gewitter im Anrollen „das war aber gar nicht angekündigt!“. Sie nimmt sich sogar noch Zeit, ein paar Blitze mit LiveComposite zu fotografieren, bevor sie die dekorativen, erleuchteten Zelte abbaut. Dann steigen Sie durch dichten Nebel und Regen zur nächsten Schutzhütte ab. Letzter Satz „Was eine coole Erfahrung!“.

Solche Vorbilder braucht kein Mensch. Wenn ich so etwas veranstalte, dann halte ich das entweder geheim oder erkläre überall wie ins Hirn geschissen strunzdoof ich war, so etwas gemacht zu haben und dass ich so etwas nie, nie, nie wieder mache.

Und erzähle das nicht noch als coole Story, zeige Fotos und lasse mich feiern, Hashtag tellyourstory, Hashtag Gewittergeschichten, Hashtag mountainlove, Hashtag livecomposite, Hashtag wiebescheuertkannmaneigentlichsein.

Könnte man da nicht eine Zwangsabgabe von 80% der Einnahmen für die Bergwacht einführen? Damit die Leute, die solche Hashtag Mountainlover dann vom Berg kratzen müssen, wenigstens auch was davon haben?

Ich habe die Person angeschrieben und um einen Kommentar gebeten. Macht man als Journalist so. Leider kam bis Redaktionsschluss keine Antwort. Ist völlig OK, niemand muss auf so eine Mail antworten. Aber meine Strategie ist halt immer, miteinander reden, nicht übereinander. Dazu braucht’s aber eben zwei.

Und mich hat jemand, der 40 Jahre Bergwachterfahrung hat, kurze Zeit vorher angeschrieben, dass ich in meiner „Extremfotografie“ noch deutlicher auf die Gefahren von Gewitter hinweisen soll.

Mache ich hiermit.

Das Titelbild ist übrigens die Sulzbürg von Rocksdorf aus aufgenommen. Bei Gewitter. Kamera, Stativ und Fotograf gemütlich unterm Dach. Trocken und safe.

18 Replies to “Extremfotografie – so nicht!”

  1. Geht gar nicht, bei Gewittergefahr gehts asap runter vom Berg und besser gar nicht hinauf.
    Der Platz der Wahl ist dann die Schutzhütte.
    lg
    Wolfgang

  2. Manche Leute legen es anscheinend mit Nachdruck darauf an, einen “Darwin Award” verliehen zu bekommen …

    “Wenn man schon kein leuchtendes Beispiel sein kann, dann wenigstens eine schreckliche Warnung.” (Catherine Aird)

  3. Die Blitzintensität hat sich in den letzten 40 Jahren in den hohen Lagen der Ostalpen verdoppelt. Das mag zum Teil auf zunehmend verbesserter Detektion durch das Blitzortungssystem METEORAGE zurückzuführen sein (98% der Bodenblitze werden erkannt; Ortungsgenauigkeit ca. 100m im Gelände), aber auch subjektiv kann man eine deutliche Zunahme der Intensität besonders in den letzten 20 „Hitzejahren“ erkennen.
    Ein Beispiel: der blitzreichste Tag (gezählt nur die Wolken-Boden-Blitze) war in Südtirol der 25.Juli 2019 mit 14.000 Einschlägen. Diese Dichte über einem eigentlich winzigen Land erübrigt jeden Kommentar zur diesbezüglichen Gefährlichkeit.

    Influencer der von Dir beschriebenen Couleur sind nicht böse, sondern einfach ignorant. Die Möglichkeiten und der Wille, soziale Medien bezüglich Inhalte extern oder intern zu reglementieren, sind null. Der geistige Neoliberalismus ist das Betriebssystem der digitalen Welt, egal ob die toxischen Nachrichten Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder einfach den sozialen Kitt zerstören.
    Die einzige Chance, dass besonders junge Leute nicht in einer Sturmnacht auf den Berg steigen, ist Bildung.
    Ich denke, wir müssen wieder ganz von vorne anfangen und der kommenden Generation in einer Art Lebensschule vermitteln, dass Feuer heiß, Schnee kalt, und Trump tatsächlich ein Idiot ist.

  4. Du hast sicher mit aller Kritik Recht, Reinhard. Nur, wenn ich mir deinen für gewöhnlich außerordentlich spitzen Schreibstil bewusst mache, wundere ich mich nicht, wenn du keine Antwort oder gar ein Einsehen auf deine Mail erhältst. Manchmal erreicht man mit einer zurückhaltend freundlichen, völlig frei von Ironie, Sarkasmus oder Hohn formulierten Botschaft viel mehr als wenn man dem Gegenüber eine volle Breitseite seiner Eloquenz gibt.

    1. Ich habe es noch mal komtrolliert. Die Mail war frei von Ironie, Sarkasmus oder Hohn. Wenn man um einen Kommentar zu fragwürdigem Verhalten bittet, muss man dieses Verhalten benennen und warum man es für fragwürdig hält.

      1. Ok, sorry, wollte dich auch nicht beklugscheixxn. Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, wie schnell man/frau einen Kommentar in den falschen Hals kriegen kann. 🙂

        1. Kein Problem, ich wusste es selber nicht, ob mir nicht wieder die Finger durchgegangen sind. Aber in dem Fall war die Mail zwar „nicht freundlich“, aber eben weder höhnisch, noch sarkastisch, noch ironisch. Auf jeden Fall – danke für den Hinweis.

  5. Das Positive vorweg: fotografieren kann die Dame, die OM System Ambassador ist.

    Für das schweizer, das österreichische, das süddeutsche und für sonstiges Publikum, das sich in den Bergen im Gegensatz zu Flachlandtirolern auskennt und die Blogs mit der gebotenen Erfahrung zu lesen weiß, sind die folgenden Absätze irrelevant:

    Der Artikel der Influencerin mit dem „Barfuss-Schuh-Guide“ ist meines Erachtens indes eher gaga:

    *Link entfernt*

    „Aber ja, das erfordert (vor allem am Anfang) Konzentration.“

    Respekt, wenn man (erst ?) nach jahrelangem Bergtraining (wohl mit richtigen Bergschuhen) in der Lage ist, auf dem Reststück eines 8-Stunden-Tages bergab weiterhin die volle Konzentration abrufen zu können, trotz der erhöhten Konzentration, die man schon aufgrund der Barfussschuhe aufbringen muss. Solche Schuhe sind was für Cracks, die am Limit gehen können und wollen.

    Ich habe den Eindruck, dass in den Artikeln viel aufgebauscht wird nach dem Motto, das passt schon und ist ja alles ganz easy, denn die Texte sind ja gespickt mit Produktlinks.

    Diese Grundeinstellung macht es nicht besser, sondern schlechter, da damit die Ernsthaftigkeit und die Planung einer Bergtour und die Risiken am Berg verharmlost werden so nach dem Motto, das schafft man schon noch. Ein noch krasseres Beispiel:

    *Link entfernt*

    Der Bergführer Denys, mit dem sie da in 2021 auf Tour gewesen ist, hat (oder: hätte?) eine – ich sag‘ mal so – eher lockere Herangehensweise, falls der Text denn vollumfänglich der Wahrheit entsprechen und nicht zum Zwecke der Dramaturgie massivst aufgebauscht sein sollte:

    „Dabei sind heute noch Rahel und Noemi, die ich spontan für die Tour angefragt habe – und die waren noch nie auf Hochtour. Und auch abseilen ist noch neu für sie.“
    […]
    „Schnell stellen Denys und Tobi fest, dass die Topo Info, die sie von der Gegend hatten, nicht ganz so akkurat ist wie gedacht.“

    Respekt, falls die beiden „Neulinge“ im Video vor dem Abseilen (Mehrseillänge!) so putzmunter-entspannt in die Kamera schauen konnten. Kein Respekt für einen ausgebildeten Bergführer, wenn er tatsächlich Anfänger ohne Vorkenntnisse auf eine solche Tour mitgenommen haben sollte. Ich gehe daher eher davon aus, dass die beiden „Neulinge“ keine solchen waren und schon wussten, was da auf sie zukommen würde.

    Aber auch hier wird wieder die Message transportiert, das kriegt man schon hin. Ich dagegen habe schon Bergneulinge vor Angst rumschreien hören, wenn es auch nur ein bisschen ausgesetzt wurde. Die haben sich nicht mehr bewegen wollen und können.

    Auch ich gestatte mir einige Leichtsinnigkeiten, so laufe ich mit meinem 150-400 an der Schulter baumelnd auf ausgesetzten Stellen/Pfaden und auch 40-Grad-Grashänge (T4/T5) hoch, aber wenigstens informiere ich mich vorher, wo ich denn da rumlaufe und wo und wie ich wieder zurückkommen könnte.

    Ihr könnt mich dann auslachen, falls Reinhard es mir zu gegebener Zeit gestatten sollte, hier das Bild eines verschrottungswürdigen 150-400 posten lassen zu dürfen…

    *Anmerkung*: Ich habe die Links entfernt, weil ich eben die Person NICHT namentlich nennen wollte.

  6. Naja, das Mädel macht seit Jahren extreme Touren, so gesehen ist das jetzt kein Insta Girl, das ahnungslos in Badelatschen auf den Berg läuft. Sie schreibt ja in dem von Dir verlinkten Artikel auch, dass sie wegen leichtem Gewitterrisiko einen Backup Plan (Schutzhütte ganz in der Nähe) hatte und das trotzdem beinahe daneben gegangen wäre, weil für die Nacht eigentlich keine Gewitter mehr vorhergesagt waren.
    Wenn man an Tagen mit leichtem Gewitterisiko nicht in die Berge gehen kann, fällt quasi der Sommer aus. Wichtig ist allerdings dass man wirklich einen Backup Plan hat , neben einem zuverlässigen Bergwetterbericht auch ständig ein gutes Regenradar im Zugriff hat und im Zweifelsfall auch bereit ist, eine Tour abzubrechen.

    Problematisch finde ich bei solchen Ambassadoren, dass sie ggf. Leute die weder so fit noch so gut ausgerüstet oder erfahren sind, dazu verleiten, völlig unangemessene Touren zu machen.

    1. Wenn ich am Gipfel so heftigen Wind habe, dass ich nicht stehen kann, dann breche ich die Tour ab und nutze Plan B: Schutzhütte. Dazu brauche ich keine Wetter-App. Das Problem ist nicht, dass sie am Gebirge von einem Wettersturz überrascht wurde – das kann jedem passieren, auch wenn es nicht sollte – das Problem ist, dass sie sich, obwohl sie die Blitze schon sehen konnte, noch hingestellt hat und die beleuchteten Zelte fotografiert hat. Mehrmals. Mit LiveComposite. Das korrekte Verhalten wäre gewesen: Beine in die Hand und runter vom Berg. Dazu kommt, dass sie um Mitternacht erst ins Bett ist. Und nach zwei Stunden war das Gewitter da. Auch in der Schweiz sind die Wetterapps so gut, dass eine solche Front zwei Stunden vorher angezeigt wird. Gerade bei jemand, der doch angeblich seit Jahren auf „extremen Touren“ unterwegs ist, ist ein solches Verhalten absolut nicht verständlich.

    2. Deine letzten 2 Zeilen sind der entscheidende Punkt.
      Vor 2 Tagen, am Sonntag, 27.08. mussten 2 bundesdeutsche Bergsteiger in einer extrem gefährlichen Rettungsaktion vom Langkofel (einem der höchsten und anstiegsmäßig längsten Dolomitengipfel) geholt werden, weil sie nicht mehr weiterkamen; in terrestrischer Technik nach 2 wetterbedingt erfolglosen Versuchen mit dem Hubschrauber). An dem Tag war der Impact des Mittelmeersturms Poppea auf Norditalien und CH/D/A prognostiziert mit den mittlerweile bekannten katastrophalen Folgen in allen Ländern.
      Wer bei solchen Prognosen auf so einen Berg steigt, ist verrückt.
      Sämtliche Aufklärung ist hier fruchtlos, auch der Verweis auf die Abwälzung der Bergungskosten auf die Verursacher geht ins Leere, da heute die meisten Alpinisten zumindest pekunär dagegen versichert sind.
      Das allgemein grassierende Backupbewußtsein, dass mich immer irgendwer schon holen wird, wenn ich nicht mehr weiterkomme, führt zu Respektlosigkeit gegenüber den Zivilschutzorganisationen und grenzenlosem Egoismus in der Freizeitstrategie.
      Wir diskutieren immer wieder hart bei solchen Einsätzen (selber seit 40 Jahren bei der Bergretter), solche Leute bis zur Besserung der Umweltbedingungen sich selbst zu überlassen, um nicht eine ganze Mannschaft zu verlieren.
      Die zunehmende Frustration in den Rettungsorganisationen über diese Zustände wird zwangsweise dazu führen, dass die Hilfsbereitschaft zunehmend restriktiv interpretiert werden wird und dann halt einige dieser Verrückten dort oben krepieren werden.
      So tragisch das auch sein mag, eine breitere und tiefere gesellschaftliche Diskussion ist nur dadurch zu erreichen.

      1. Werner,
        solche Deppen die sich mangels eigener Erfahrung völlig überschätzen, den Wetterbericht und die Bedingungen ignorieren und dann auch noch unzureichend oder falsch ausgerüstet in die Berge gehen, gibt es leider immer mehr.
        Allerdings nicht nur durch Markenambassadore und andere Youtuber, die „verlockenden Content“ liefern, sondern neben fehlendem Respekt für die Berge immer öfter auch durch falsch eingestufte Touren auf Komoot, Bergfex, Outdooractive und co, wo jeder Depp reinschreiben kann was er mag, ohne dass das jemals kontrolliert wird. Wenn ich keine Ahnung habe, den Ort noch nicht kenne, tolle Fotos sehe und in der Tourbeschreibung einer T4/T5 Tour steht, das ist alles ganz easy und anfängertauglich und echt für jeden zu schaffen sei …. dann wird da mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fall für Euch draus. Leider.
        Und dann gibts halt noch die Volldeppen, die mit dem Nachtzug aus Hamburg anreisen, nachts durch die Höllentalklamm gehen und dann morgens nach einem Kaffee mit besseren Badeschlapperln von der Höllentalangerhütte hoch zur Zugspitze wollen, obwohl ihnen jeder sagt, dass da oben alles verschneit und vereist ist.

        1. Die Nummer mit den Badeschlappen – kuckst Du die in Diskussion stehende influencende Person, die „extreme Touren“ macht und den Eindruck erweckt, sie würde das in Barfußschuhen oder ganz ohne machen.
          Es geht mir hier nicht darum, allgemein einen Missstand anzuprangern, was billig weil mehrheitsfähig ist. Die Idioten sind ja immer die anderen.
          Hier wird von einer bestimmten Firma ganz konkret jemand bezahlt, der genau das macht.
          Erst dann, wenn sich die Leute nicht mehr verstecken können, hört das auf. Solange solches Verhalten toleriert wird, warum auch immer, wird es weiter Tote geben.
          Solange es Fame gibt, auf dem Everest gewesen zu sein, werden sich dort die Leichen und der Müll stapeln.
          Du hast geschrieben „Wenn man an Tagen mit leichtem Gewitterrisiko nicht in die Berge gehen kann, fällt quasi der Sommer aus.“ Du weißt selbst , dass das nicht so ist. Und wenn man auf der Tour so starken Wind hat, dass man nicht mehr stehen kann – dann sollten bei jedem, der auch nur einen Funken Verständnis für Bergwetter hat, die Alarmglocken schrillen. Und selbst wenn es so wäre, dass die Berge wegen Gewitterrisiko nicht mehr zu begehen sind, dann ist das eben so. Es gibt mittlerweile in den Alpen ganze Gebiete, die wegen der Gefahr von Felsstürzen wegen auftauendem Permafrost gesperrt sind. Ist so. Face it. Dieter Hildebrandt hat schon in den 90ern formuliert „Der Berg ruft nicht mehr, der kommt selber.“

        2. Das Leben ist kein Videogame.
          Leben ist (oder war), wenn der Schädel gegen einen Felsen schlägt.
          Die globale Herausforderung der Zukunft ist Erkenntnis, Definition und Akzeptanz von Realität.

  7. Die Berge sind kein Disneyland, in dem alles vom TÜV geprüft und abgenommen wurde. Da gibt es auch keinen Begreiber, den man im Schadensfall klagen könnte (auch wenn manche die alpinen Vereine zu klagen versuchen, wenn auf einem Steig die Sicherung nicht in Ordnung ist).
    Leute, das ist das Leben und es ist gefährlich. Wer sich dort nicht angepasst verhält riskiert sein Leben über die Maßen und bringt dazu auch noch die in Gefahr, die zur Rettung ausrücken.
    Ich war viel in den Bergen und habe auch einiges an Dummheiten begangen. Zum Glück ist es immer gut ausgegangen. Ich habe versucht draus zu lernen und nicht den Reigen der stürmischen aber leider so früh verstorbenen Alpinisten zu erweitern.

  8. Interessante Analysen und Einsichten – völlig zugestimmt.
    PS: Sollte es nicht genügen eine Aussicht auf Plan B oder Backup(ich meine nicht eine Schutzhütte) zu verweigern, wenn ein mögliches Szenario sogar das Rettungsteam in Gefahr bringt?
    Und in den Geschäftsbedingungen(NICHT unter Kleingedrucktes) der Bergnotdienste und Bergungs-Wachen ausdrücklich erwähnen, Hilfe, unter Ignoranz der eindeutigen Wetterprognosen/Klimabedingungen, zu verweigern? Einfach mal um diesen Click-Helden, es betrifft ja nicht nur Berge als Location, etwas ihren Marketing-Horizont nicht zu limitieren sondern zu erweitern?
    Mein Gott, die arme Ambassadorin könnte noch Opfer eines Shitstroms werden 😉

    1. Hilfe zu verweigern aufgrund jedweder Ignoranz der Notfall-Verursacher geht gesetzlich nicht. Alpinunfälle sind ja nur ein kleines Spektrum allgemeiner Notfälle. Alle Raser, besoffenen Fahrer, irrwitzigen Mutproben oder grob verletzten Arbeitsschutzbestimmungen fallen in diese Kategorie, wenn auch gerade das Personal von Feuerwehr, Wasser- und Bergrettung das größte persönliche Risiko trägt (neuerdings auch das Sanitätspersonal).
      Es geht ausschließlich um die Risikobewertung der Einsatzleitung für die eigene Hilfsmannschaft, und hier ist der Grat zwischen Vernunft und Rettungsethos so schmal, dass diese Entscheidungen oft nicht nur in einem (gelegentlich lebenslangen) persönlichen Trauma enden, sondern nicht selten auch vor Gericht.
      Trotzdem bin ich mit klarer Aussage dafür, gefährliche Situationen rettungstechnisch defensiv zu behandeln, auch um eine zunehmend grassierende Versicherungsmentalität zu relativieren.

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