ATEM Mini – wo es hakt…

Ich hatte ja vor ein paar Tagen nach dem letzten FolyFos die Nase gestrichen voll vom ATEM Mini. Wenn so eine Kiste während der Sendung aussteigt, bin ich persönlich beleidigt. Also habe ich beim Lieferanten einen Fall aufgemacht und ich habe dann tatsächlich auch ein Rücksendelabel bekommen zusammen mit der Versicherung, dass man das zum Hersteller schicken werde und wenn der Fehler Garantie ist, ich das Kästchen dann in etwa vier Wochen repariert retour kriege.

Hmpf. Natürlich ist am ATEM nichts zu reparieren. Das wird ausgetauscht. Aus die Maus. Eine Ersatzanschaffung war verblüffenderweise nicht möglich – das ATEM Mini gibt es nur noch in der Pro-Ausführung – allerdings zum gleichen Preis.

Ich war bereits versucht, mir ein solches zuzulegen und nahm das ATEM in die Hand um mich zu verabschieden, da fällt mir auf der Rückseite der Aufkleber ins Auge „9-20 Volt, 18 Watt“. Ein Griff zum Netzteil – oben abgebildet: 12 Volt, 1,5A, 18 Watt.

Kopfkratz. Da hat man mal sowas studiert und auch was über Toleranzen und Alterungsprozesse von Halbleitern gelernt.

Also ins Regal gegriffen und das hier rausgeholt:

Autosense bis 19 Volt, 120 Watt. Passenden Stecker rausgesucht, ATEM Mini mit vier HDMI-Kameras angeworfen und vier Stunden durchlaufen lassen. Absolut keine Probleme.

Also falls es mit dem ATEM seltsamen Ärger gibt: Einfach mal ein amtliches Netzteil verwenden. Anscheinend hat vor allem beim Zubehör das Controlling zugeschlagen.

Was ich aber auch wieder gelernt habe: wenn man tatsächlich auf das Equipment angewiesen ist, hilft einem eine vollmundige 3-Jahres-Garantie überhaupt nichts. Entweder man hat einen Lieferanten, der das Zeug schnell wieder zum Laufen bringt, der einem auf eine Mail mit ausführlicher Fehlerbeschreibung einen guten Tipp gibt – oder man muss halt zwei Stücker kaufen. Ich hatte jetzt mehrfach Ärger mit Kram, den ich bei Thomann gekauft habe. Alles innerhalb der Garantie – und alles mit Abwicklungszeiten von einem Monat und länger. Das kann ins Auge gehen, wenn man keinen Ersatz im Regal hat.

10 Replies to “ATEM Mini – wo es hakt…”

  1. Tja, die Stecker-Netzteile….
    Grundsätzlich bin ich ja fürs Energie-Sparen, aber wenn das Netzteil einfach nicht genug Energie liefert und dann das Gerät spinnt?! *schulterzuck*

    Redundanz bzw. Reserve ist immer gut. Geht natürlich nicht immer und überall. Aber eine „Notlösung“ im Gepäck/Regal zu haben für den Fall der Fälle ist nie eine schlechte Idee!

    Ich wünsche dir jetzt, dass dein ATEM-Problem tatsächlich nur am Netzteil lag.

    sonnige Grüße aus Hamburg,
    Martin

  2. Hallo Reinhard,

    Wenn Live dann immer nur mit Redundanz. Ist teurer und mehr Aufwand aber wenn das Risiko eines Ausfalls minimiert werden soll bleibt meist nichts anderes übrig.

    Beste Grüße Peter

    1. Beim Streaming ist das nicht so einfach. Wenn da das Regiepult spinnt kann man zwar mal resetten, OBS hält die Verbindung so lang. Aber ein Wechsel, selbst wenn man eines im Schrank hat, geht nicht.
      Nach dem letzten FolyFos haben wir beschlossen, Einspieler für Bild und/oderTonstörung zu produzieren, damit wir nicht Live den Fehler beheben müssen. Dafür, dass wir das ganze ja nur Just For Fun machen, ist das sowieso mittlerweile ein absurder Aufwand…

  3. Leider ist es ja seit Jahren so, dass mitgelieferte Stromversorgungen oft sehr knapp bemessen sind.
    Wenn ich da dann was nachkaufen muß, nehme ich dann immer eines das mehr A kann. Das sollte dann „ewig“ halten 😉

  4. War etwa die nicht ausreichend hohe Spannung des Netzteils das Problem?
    Falls ja – warum hattest du dann in den letzten Monaten keine Probleme?

    1. Wir hatten von Anfang an Probleme. Man konnte nie mehr als drei Kameras gleichzeitig ohne Ausfälle anschließen. Und wenn die Halbleiter altern, kann es eben sein, dass die Leistung des Netzteils um das bisschen zurückgeht, was umgekehrt das Gerät mehr frisst. Und schon ist Feierabend.

  5. Ich habe die bisherigen Störungen bestens überlebt. Natürlich ist es schön, wenn alles glatt läuft, aber lieber ein FolyFos mit zeitweilig blauen Köpfen als ein stillgelegtes wegen zu hohem Aufwand. Und irgendwann konnte man es immer sehen. Aber klar ist es ärgerlich – vor allem für die Macher, wenn trotz viel Aufwand dann doch wieder irgendwas schief läuft. Vielleicht habt ihr einen Gremlin (Maschinengeist, der Geräte lahmlegt), der heimlich bei euch wohnt und „arbeitet“.

    Ich habe auch schon von einer Störung profitiert: ich kam verspätet nach Hause und konnte es doch noch live sehen.

  6. Steckernetzteile sind des Teufels. Mein DSL-Router von der Telekom nach zwei Jahren … Einige externe Festplatten (ja früher die 5,25 hatten Steckernetzteile) nach einem Jahr …

    Mit den auch externen Netzteilen von Laptops hatte ich hingegen noch nie Probleme.

    Und jedes mal denkt man zuletzt an diese Dinger.

  7. Da muss ich an meinen ersten PC denken, nach Vorgaben konfiguriert im Laden ausprobiert- läuft super, zuhause aufgestellt, eingesteckt – tot. Zurück in den Laden – eingesteckt – läuft einwandfrei – nach hause wieder – tot. Wieder in den Laden ( einfach ca 20km jeweils) der Inhaber testet auf Herz und Nieren -läuft?!?!!! Zum Schluß mit potentiometer da steigt das Netzteil bei 215V aus – im Laden gab es 230V bei mir auf dem Weiler, weit ab vom letzten Trafohäuschen 212V
    LG AndyT

  8. Kleine Ursache große Wirkung. Echt unglaublich. Erinnert mich an mein mittlerweile auch schon 14 Jahre altes Auto, einen kultigen Citroen C3 Pluriel 1.6 Sensodrive. Das ist ein schnuckeliges Multifunktions-Auto mit elektrisch geschaltetem Getriebe. Also keine Wandlerautomatik, sondern Kupplung und Schaltung werden durch Stellmotoren bedient – vollkommen automatisch. Als es im letzten Frühjahr allmählich wärmer wurde, ist die Schaltung regelmäßig ausgestiegen vor roten Ampeln oder im Stau bei Stop and Go. Echt toll! War irgendwie logisch, es musste etwas mit Temperatur und zu hoher Temperatur zu tun haben. Keiner wusste Rat. Also wurde für 600,- €uronen ein neues Kupplungsstellelement bestellt und eingebaut. Rein zufällig, weil auch die Klima nicht richtig tat, wurde auch hier analysiert. Ergebnis: Der Kondensator für das Motor-Kühler-Gebläse, zweite Stufe, war defekt (60 €). Wurde erneuert. Seitdem bläst das Kühlergebläse hörbar auch wieder auf Stufe 2. Ich bin mir absolut sicher: Den Stellmotor für die Kupplung hätten wir gar nicht tauschen brauchen. Umgekehrt, wenn wir den Kondensator für das Kühlergebläse Stufe 2 nicht ersetzt hätten, wäre auch der erneuerte Kupplungs-Stellmotor nach kurzer Zeit in die Knie gegangen. Sieht übrigens auch der Meister meiner echt kompetenten Hinterhofwerkstatt genauso. Am Ende ist man immer schlauer. Schön, dass es offenbar auch echten studierten Profis hin und wieder so passiert. Nein, keine Schadenfreude! Nur irgendwie Erleichterung, dass man nicht selbst immer nur irgendwie der … ist.
    Lg, Saint-Ex

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