OM-5 Zwischenfazit

Ich bin jetzt zu drei Vierteln mit dem Buch durch, habe eine paar tausend Bilder mit der Kamera gemacht und sie in meinen täglichen „Workflow“ integriert. Natürlich gab’s ein paar Überraschungen, wie die diskussionswürdige Lösung für das Hochkantvideo. Aber in Summe hat sie alles gemacht, was ich wollte – natürlich in den Grenzen, die sie halt von ihren Vätern gezogen bekommen hat.

Sie ist mir nicht abgestürzt, hatte keinerlei Macken und hat bei jeder Witterung und in jeder Situation geliefert. Wenn man von der OM-1 kommt, ist der AF natürlich ein Rückschritt, aber man kommt damit klar, wenn man ein bisschen aufpasst. Die FTs sind einwandfrei gelaufen, die Belichtungsmessung ist OK, die Kamera macht, was man will und hat alle wichtigen Kreativ-Gimmicks drin.

Ja, sie ist kein Rennwagen. Sie ist einfach nur hervorragende Hausmannskost. Zuverlässig und immer dabei.

Giebel in Sulzbürg

OMDS hat die Kamera als Kamera für Leute beschrieben, die eigentlich nicht als Hobby fotografieren, sondern die ihr Hobby fotografieren wollen. Das halte ich mal wieder für deutlich zu kurz gesprungen. Klar, wer eine E-M1II/III/X hat, der braucht die Kamera nicht. Aber alle, die von den kleinen PENs oder E-M5I oder EM5II kommen – die OM-5 ist zuverlässige Großserientechnik.

Die Preise werden noch ein bisschen nach unten gehen und dann ist die OM-5 eigentlich wirklich kein Fehlgriff. Es ist jetzt kein „Don’t miss“. Aber gerade für Hobbyfotografen bietet sie eigentlich alles, was man braucht. Selbst der Akku – OK, man braucht bei intensivem Gebrauch zwei Stück am Tag – aber so zwei Stunden kann man ohne Bedenken am Stück knipsen. Damit kommt man schon ziemlich weit. Das können auch mal 1000 Bilder sein.

Würde ich sie mir kaufen? Nein. Ich habe eine OM-1 und für die künstlerischen Ambitionen meine geliebte PEN-F. Und für das ganze Backup-Work die beiden E-M1II.

Ein Ding allerdings macht die OM-5 dann doch interessant. Sie ist die einzige Oly-Kamera, die den Videozoomrahmen hat und länger als ne halbe Stunde filmen kann. Für FHD-Filmer ein Argument mit Gewicht. Es ist die Frage, ob das Argument 1200 Euro wiegt.

Aber das muss jeder selbst entscheiden.

Sauwetter – kein Problem mit der OM-5

7 Replies to “OM-5 Zwischenfazit”

  1. Hallo Reinhard, danke für die Zusammenfassung.

    Ich habe eine 5MII, eine 1M2 und die OM1. Seit der OM1 ist die 1M2 wirklich nur noch Backup. Die alte 5er (in silber) hat für mich aber weiterhin den Charme der kleinen MFT zum Immerdabeihaben. Dazu die kleinen Objektive (keine Pros) und auf einmal hat man eine kleine Tasche mit etlichen Objektiven, die aber kaum was wiegt. Das war für mich vor vielen Jahren der Einstieg zu Olympus

    Aus dieser Gedanken: Die 5M2 durch eine OM5 ersetzen (wenn der Preis noch etwas fällt). Ich Filme nicht, daher stellt sich die Frage ob sich der Schritt lohnt. Oder auf die nächste PenF warten? Das kann im Extremfall ja noch lange dauern…

    1. Du hast eine OM-1, also brauchst Du die OM-5 nicht. Die E-M5II kann ziemlich viel – und in manchen Dingen mehr als die OM-5. (Zum Beispiel Capture) Und was die OM-5 mehr kann, hast Du in der OM-1. Spar Dein Geld….. Wenn Du Geld ausgeben willst, kannst Du ja dann das Buch zur OM-5 kaufen….. 😀

      1. Weil die E-M5II viel kann, bin ich damals zu Olympus gekommen. Diese kleine Kamera hat mich damals vom System überzeugt und meinen 15kg Canon Rucksack vergessen lassen…

        Ich hatte nur das Gefühl, dass die OM-5 ein gutes Update zur 5M2 wäre. Die OM1 nehme ich auch nicht immer mit.
        Danke für Deine Einschätzung, dann warte ich doch weiter auf eine hoffentlich irgendwann erscheinende neue Pen F.

      2. Und wenn ich mir eine neue Kamera kaufe, ist Dein Buch immer gesetzt. Eigentlich schade, dass es praktisch kein Hersteller schafft zu einem 1000-2000 Euro teurem Gerät ein ordentliches Handbuch mitzuliefern. Der Aufwand sollte in den Entwicklungskosten eingerechnet sein. Aber so hast du auch etwas davon…

  2. Also ich schließe mich da an. Ich habe eine E-M5 II, eine PEN-F und (neuerdings) eine OM-1. Die PEN-F benutze ich vor allem als “Immerdabei”-Kamera, meistens mit den kleinen Festbrennweiten, und die OM-1 ersetzt im Wesentlichen die E-M5 II, etwa mit dem 12–100/4 oder 100–400/5-6,3. Allerdings plane ich die E-M5 II noch nicht komplett aufs Altenteil zu setzen, sondern da zu benutzen, wo die OM-1 mir vielleicht ein bisschen zu groß und zu schwer ist, aber etwas Robusteres als die PEN-F gefragt ist (Stichwort: Wanderungen bei zweifelhaftem bis schlechtem Wetter).

    Ich persönlich habe keine Pläne für eine OM-5, aber ich sehe sie wie Reinhard durchaus als zeitgemäßes Angebot an Neueinsteiger oder Leute mit älteren OM-Ds unterhalb der E-M1-Reihe und würde sie auch entsprechend empfehlen, falls mich jemand fragen sollte. Ich selber habe mit der Anschaffung der OM-1 gewartet, bis die OM-5 auf dem Markt war, weil ich erst mal schauen wollte, wie sich diese im Vergleich zur E-M5 II (und OM-1) verhält, aber habe mich dann doch für die OM-1 entschieden – nicht zuletzt dank einer unerwarteten Aktion seitens meines Arbeitgebers, die deren Preis für mich drastisch verringerte … Lange Videos mache ich eigentlich nicht, so dass das Alleinstellungsmerkmal der OM-5 an mir vorbeigeht.

  3. Hallo Reinhard,
    Ich hätte da mal eine Frage zur OM-5:
    Verliert deine Kamera die Uhrzeit auch bei jedem Akkuwechsel und beim Laden in der Kamera?
    Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen und ist nervig.
    Also vermutlich ein Fall für den Service?
    Gruß Armin

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