Am 17.Juli war im Landkreis Neumarkt wieder einmal der Tag des offenen Ateliers, organisiert vom Kunstkreis Jura. Das ist so eine Art Fotoclub, nur eben nicht mit Kameras, sondern mit Pinsel, Leinwand und Stechbeitel. Da gibt’s sogar Aktworkshops. Ich habe diesmal meine Ente in Richtung Klapfenberg flattern lassen, dort gibt es den „Kunsthof„, eine Art Kondensationspunkt der Szene. Direkt daneben ist das „Vereinshaus“, ein Dorftheater im Westentaschenformat. Mit Bühne und allem Drum und Dran. (2018 hat die Theatergrupp „D’Hoodalumpn“ dort den Dreiakter „Brautschau im Irrenhaus“ gespielt. 2020, kurz vor Corona gab’s die letzte Aufführung…)
Ich habe da nicht all zu viel fotografiert, vor allem, weil ich nicht so der Fan davon bin, Kunstwerke anderer Leute abzulichten. Bei einem Kunstwerk von Peter-Alois Brutler habe ich eine Ausnahme gemacht, auch weil mir der Künstler das ausdrücklich erlaubt hat. Dass genau dieses Werk auf seiner Website nicht abgebildet ist, liegt wahrscheinlich daran, dass es sauschwer zu knipsen ist.
Das Werk ist etwa vierzig Zentimeter hoch und aus Carrara Marmor. Es hat keinen Titel und war mit 700 Euro bepreist.
Eine andere Ansicht. Und noch eine:
Abgesehen davon, dass ich das Sujet faszinierend finde, weil es mal ne Zeit gab, als es unter Hobbyfotografen „in“ war, die Models in Baumwollschläuche zu stecken und der Künstler mir glaubhaft versichert hat, dass er das ohne Model gebaut hat – ich habe keine Perspektive gefunden, aus der man dieses Kunstwerk so fotografieren konnte, dass man es erkannt hätte. Die Dreidimensionalität war in diesem Fall notwendig, das Objekt funktioniert in 2D nicht. Wahrscheinlich ist es deshalb auch niemandem aufgefallen. Es wurde halt als „noch so’n abstraktes Handschmeichlerdingens“ betrachtet, wie sie unter Hobbykünstlern verbreitet sind.
Ich fand die Nummer auf jeden Fall extrem spannend – wie auch die Tiefe eines Waldes und die Lichtstruktur darin eigentlich fast nur aus der Bewegung wahrnehmbar ist – ein simples, flaches Foto kann das oft nicht transportieren.
Es ist selten, dass ich mit meiner PEN-F ratlos vor einem Motiv stehe. Auch der Künstler, den ich um Hilfe gebeten habe, konnte mir keinen Tipp geben. Er kannte das Objekt nur dreidimensional – klar, Über meine zweidimensionale Sichtweise war er auch verblüfft. Das erste Bild aus der Serie fand er aber ziemlich cool…
Das Model in dem Baumwollschlauch macht allerdings ganz eindeutig Kopf- bzw. eigentlich Schulterstand!
Ich erkenne ganz deutlich den eingezogenen Kopf, damit Nacken und Schultern die „Standbasis“ bilden, die verschränkten Arme, das eine überstreckte Bein und das zweite, leicht angewinkelte, dessen Fuß auf dem Spann des überstreckten Fußes ruht. Selbst der Popo zeichnet sich gut ab!
🙂
lg, Martin
Genau Martin. Ist eigentlich zu erkennen und verdammt genau gemacht. Aber schwer zu fotografieren…..
Mit deinem Hinweis ist es schon erkennbar. Wahrscheinlich aber in Natur doch besser zu sehen. Das alte Gebälk rundum würde einen guten Kontrast und Hintergrund abgeben, wenn man da etwas umstellen und mit etwas Studio Licht spielen könnte. Der glatte Stein gegen das doch sehr strukturierte Holz.
Wenn man umstellen könnte….. 😀
Für mich sieht es aus wie ein Falb in seiner Fruchtblase.
Zum Fotografieren ab damit in einen Stall…