Long thing short: Nein. Bleibenlassen.
Es geht. Die Kamera macht einen Rahmen um den Vogel und folgt dem Vogel wunderbar. Das macht sie bei weitem besser, als die X. Die X bekam mit dem 90-250 nur dann ein scharfes Bild mit dem Vogel-AF, wenn sich der Vogel definitiv nicht rührte.
Sowas geht mit der X. Und ja, die Schärfentiefe ist bei f/2,8 und 250mm papierdünn. Ist bekannt. Sobald die Piepmätze aber in der Luft sind, ist mit dem AI-Bird-AF der X kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die Bilder sind samt und sonders für die Tonne.
Runterskaliert ist das schon fragwürdig, aber in der 100%-Ansicht ist das einfach Grütze. Da ist nichts scharf.
Mit der OM-1 klappt das weit besser, wie gesagt, die Kamera trackt die Vögel zuverlässig, das geht prima. Und auch die Schärfe ist völlig OK.
Und hier der 100%-Crop:
Da ist nichts dran gemacht. OoC, einfach beschnitten. Das taugt. Das Objektiv liefert, die Kamera trackt – nur, warum sage ich dann, dass es nicht geht?
Weil die meisten Bilder schlicht unscharf sind. Auf dem Display Begeisterung, am Computer dann die allermeisten Bilder knapp daneben. Wenn man den Morgen um vier begonnen hat, bei Minusgraden draußen gestanden ist und dann nur Murks auf der Karte hat, dann macht das keinen Spaß.
Natürlich hätte ich einfach das 100-400 draufschrauben können. Damit ist so gut wie jedes Bild scharf. Das funktioniert perfekt. Aber ich wollte es ja ausprobieren. Also: Bird-AF mit den großen TopPros: Bleibenlassen. Lieber den simplen C-AF drauf. Dann funktioniert’s auch mit den fliegenden Piepmätzen.
Wer schon mal einen startenden Schwan gesehen hat – die Viecher machen erst mal nen ziemlichen Radau und dann dauert es ein bisschen, bis sie hochkommen. Sollte eigentlich für den Bird-AF kein großes Problem sein. Großer Vogel, langsam, lineare Bewegung. Aus einer Serie von 40 Bildern eines so scharf, dass ich es hier zeigen kann. Mit mFT-Optiken ist da alles scharf.
Reinhard, ich ziehe meinen Hut vor Deiner morgendlichen Leistung!
Merci viel Mal, dass Du Dir die Zeit für diesen Versuch genommen hast und natürlich auch für den 100% Crop, der die Aussage untermauert.
Ich glaube, man könnte die Erfolgsquote noch etwas erhöhen, wenn zusätzlich den digitalen Fokuslimiter verwendet. So, dass der Vogel nur scharf gestellt wird, wenn er sich im „interessanten“ Bereich bewegt.
Normalerweise macht es ja keinen Sinn, BIF auf sehr weite oder extrem nahe Distanzen zu machen (ist natürlich von der Brennweite abhängig). Wenn man bei 250mm Brennweite eine Begrenzung von 10 bis 30m einstellt, so deckt der Vogel (je nach Art) bestimmt noch einen Grossteil des Sensors ab, so dass man mit EBV noch etwas herausholen könnte. Zumindest für dokumentarische Zwecke (z.B. Beobachtung eines Bartgeiers) würde mir die Qualität reichen. Ich erinnere mich dabei an Mai 2007, als ich in meinem Heimatdorf in den Walliser Alpen einen Gänsegeier beobachten konnte und die Tage darauf mich mit E-1 und 300/2.8 auf die Pirsch machte. BIF waren komplett oof, obwohl der Vogel sich in den thermischen Winden nur sehr langsam bewegte. Dasselbe Problem mit der E-3 einige Jahre später auf einen gleitenden Bartgeier. Mit der OM-1 hätte es bestimmt besser ausgesehen.
infolge einer neuen Regelung der EU (Schließung tausender traditioneller Tierkadaver-Sammelstellen), viele Gänsegeier richtung mitteleuropa z
Der Fokuslimiter – ich habe noch keine Ahnung, wie der mit den großen FTs arbeitet. Das muss ich alles erst wieder testen. Bei den bisherigen Kameras ging der ja nur eher so mittelgut. Und am Altmühlsee hast Du einerseits eben Vögel bis zum Horizont – und andererseits ziehen die Schwärme teilweise wirklich über Deinen Kopf weg. Da sind nur ein paar Meter Abstand. Das 300er 2,8 habe ich gleich in der Tasche gelassen. Der Brennweitenbereich des 100-400 ist da ziemlich ideal…
Bin heute, um beim Thema FT zu bleiben, mit dem greisen Zuiko 50-200mm (ohne SWD) + Adapter an der OM-1 auf meine geliebten Kolkraben los, die gerade so schöne Balzflüge zeigen.
S-AF auf sitzende Vögel mit Spot: schnell scharf, treffsicher, kein Pumpen.
C-AF auf fliegende Vögel mit alle Felder, 20 fps: erstaunlich gutes Zupacken, gute Verfolgung; nicht alles in der Serie scharf, aber gute Ausbeute. Insgesamt eine tolle Reanimation für das FT-System durch die neue Kamera, vor allem, wenn es nicht ganz rasant gehen muss.
P.S.: hatte auch das 150-400mm dabei, diese Kombi ist…nun ja, werde heute Nacht wenig schlafen.
Ja, die alten FTs erleben einen zweiten Frühling. S-AF und C-AF sind ne tolle Sache. Nur der Bird-AF ist es halt mit den FTs nicht so…..
Ich habe gelesen, dass die OM-1 nicht mehr individuelle Korrekturen für Fehlfokus speichern könne. Hast du das Glück, dass alle deine FTs eine solche nicht brauchen oder ist das Problem weg, weil die neue Kamera eine bessere Fokus-Technik als die E-5 kann?
Lediglich mein 300er braucht eine Korrektur. Alle anderen laufen sauber. Insofern reicht’s für mich. Aber es ist natürlich einfach dumm, die Kamera an so einem Punkt zu kastrieren.
Das wirklich dumme Problem ist, dass die AF-Justage auf ALLE Objektive angewandt wird, nicht nur auf FTs. Also wenn man da was verstellt und vergisst, das wieder auf „Aus“ zu stellen, dann haben ALLE Objektive Fehlfokus.
Der Fall ist klar: die wollen möglichst wenig Geld in die Kompatibilität stecken. Die objektivbezogene Fokusjustierung wurde ja bei der OM-1 genauso wie der AF bei der vergrösserten Anzeige (Lupe) auch gestrichen.
Bei der objektivbezogenen Fokusjustierung bei der E-M1 Mark II/III haben die hinterlegten Daten nicht nur bei C-AF sondern auch bei S-AF eine Wirkung. Das habe ich selber gerade getestet*. Bei der OM-1 ist nur noch ein (1) Standardwert hinterlegbar, und der hat nur auf den C-AF einen Einfluss. Ich denke, damit haben wir ein klares Zeichen von OMDS bekommen, dass die FT-Schätzchen zwar noch unterstützt werden, aber man nicht gewillt ist, bei Fokusproblemen im S-AF Modus eingehen zu wollen.
*Ich habe das FT ZD 150/2.0 mit 3 unterschiedlichen, aber immer objektivbezogenen Fokus-Daten hinterlegt. Einmal mit -20, einmal mit +20 und einmal mit 0. Der Schärfeunterschiede auf 2-3 Meter Distanz ist wie Tag und Nacht.
Reinhard, hast Du bei der OM-1 und adaptierter FT-Optik geprüft, ob die Fokus-Justierung auch bei S-AF eine Wirkung hat? Laut Bedienungsanleitungen soll die Fokus Feinabstimmung bei S-AF keine Wirkung haben. Bei den Kameras der E-M1 Linie (mit FT-Objektiv) ist diese Aussage jedoch falsch.
Die Fokus-Feinabstimmung hat bei S-AF keine Wirkung – nur bei C-AF. Zumindest bei der OM-1
Danke Reinhard.
Ich habe gestern meine E-M1.2 mit dem ZD 150/2.0 und dem m.ZD 40-150/28 getestet.
Entgegen meiner früheren Aussage haben bei der Nutzung vom besagten FT-Objektiv nicht nur die objektivbezogenen Datensätze sondern auch der Standardwert eine Wirkung beim [S-AF].
Beim mFT-Objektiv hatten hinterlegte Werte nur bei C-AF eine Wirkung.
Des weiteren werden objektibezogene Werte (sofern hinterlegt) gegenüber dem Standardwert immer priorisiert, selbst wenn bei der Funktion der Standardwert aktiviert ist.
Ich habe gestern via oly-forum.com Nils Häussler eine PM zugestellt und die Unterschiedliche Implementierung der Funktion zwischen den E-M1 und OM-1 Kameras geschildert. Nun hoffe ich, dass die zugleich gestellten Fragen an OMDS weitergeleitet und beantwortet werden.
moin, moin,
wohl dem der sich in weiser Voraussicht einige MMFs gesichert hat :-)) Immer noch unverständlich, warum Oly den Adapter plötzlich aus dem Programm genommen hatte.
Meine FTs werden wohl doch noch eine Weile – evtl. auch mit neuer Kamera – treue Dienste tun…
Hallo Reinhard, planst du auch einen ISO- und Dynamikvergleichstest der OM-1 gegen z.B. die M1 Mark III? Was ich bisher an Bildern der Ambassadors auf Youtube gesehen habe, war ich beeindruckt von der Bildqualität, ein Vergleich auf https://www.imaging-resource.com/IMCOMP/COMPS01.HTM lässt für meine Interpretation aber keine soooo dramatische Verbesserung gegenüber der M1 erkennen. Bis ISO6400 würde ich wohlwollend ein um ca. 1 Blende verbessertes Rauchen zu erkennen vermeinen, erst bei ISO25.600 sehe ich einen wirklich sehr deutlichen Unterschied, der tatsächlich bei 2 Blenden liegen könnte.
Ich bin noch unsicher. Ist sehr aufwändig.
Kann ich genauso mit 150-400 mm Pro bestätigen – auch mit ähnlichen Motiven und auch iohne Tracking.
Wenig perfekt scharfe Fotos.
Nach Deinem anderen Post „wenige Millimeter davor oder dahinter“ – Sorry. Es geht hier um Vögel, nicht um Insekten. Da sollte man die Schärfentiefe so wählen, dass der Piepmatz auch scharf ist. Wenige Millimeter daneben – wie soll ich mir das vorstellen? Die Schärfe liegt auf dem hinteren Drittel des Schnabels und nicht auf dem Auge? Wie soll das gehen? Die Schärfentiefe bei 10m Entfernung und 400mm f/4 beträgt 34mm. Damit der anvisierte Punkt nicht scharf ist, müsste die Schärfe um mehr als 20mm danebenliegen. Und bei 34mm Schärfentiefe ist das meiste des Vogels nicht scharf. Da muss man sowieso abblenden um ein brauchbares Foto zu kriegen.
Das ist natürlich blöd und bei all der Vorfreude sehr ärgerlich. Ich gehe davon aus, dass Du so kurze Belichtungszeiten gewählt hast, Das Du Bewegungsunschärfe zu 100% ausschliessen kannst?
Wenn der Schärfepunkt woanders liegt, kann es dafür diverse Gründe geben:
– das AF-Feld ist dermassen gross, dass der gemessene Schärfepunkt nicht auf dem gewünschten Punkt liegt
– Beim Subject-Tracking (Kästchen um das Auge des Vogels) stellt der AF anstelle des Auges auf eine benachbarte, aber dominatere Kontrastkante scharf.
– die Berechnung, wann der Vogel sich wo befindet, stimmt nicht mit der Realität überein.
– der AF-Antrieb ist zwar genug reaktionsschnell, aber auf Kosten der Genauigkeit.
– weitere sind denkbar*
Einige davon kann man wahrscheinlich beim ausgiebigen Testen mit S-AF ausschliessen.
*Denkbar wäre auch, ob es einen Front-/Back Fokus bei C-AF geben kann (sofern Verwendung von reinem PDAF Modus)?
Bei der E-M1 Mark II ist das kleinste Fokusfeld so gross, dass der Fokus bei einem Schrägen Motiv (z.B. Lineal) beim 150/2.0 auf 2m Distanz um +/- 1cm variieren kann.
Immer bei 1/1000 und deutlich kürzer.
Die Kamera ist kein Vergelcih zu irgendeiner anderen Olympus oder Panasonic MFT Kamera.
Sie ist schon durch Sucher Akku (Stromeffiziens) und ansprechverhalten jeder anderen MFT weit überlegen.
Aber der Fehler muss noch erkannt und korrigiert werden.
Und alle die, die ein Bild überlegen, Stativ aufbauen und dann einzel-Fotos machen – braucht das nicht zu interessieren – die bekommen eine wirklich revolutionäre Kamera zum guten Preis.
Inzwischen habe ich mit Freunden 5 Kameras und zahlreiche lange Teles 100-400 mm und 150-400 mm ausprobiert – immer der gleiche Fehler, nur 70% in Serie sind scharf, und dann richtig klasse, aber die vielen anderen sind mit AF-C unbrauchbar. Erst mit Tracking wird es erstaunlischerweise besser.
Wie das geht was die Motive scharf werden, auch in Serie, zeige ich jeden Tag mit A1 oder R5.
Du wählst keine Schärfentiefe, ich nutze alle Objektive bei Offenblende und bei wenig Licht oder schnellen Zeiten.
Also 20-30% sind super – auch gemessen an einer R5 und A1 mit vergleichbaren Objektiven.
Aber hier wird eine deutliche Firmware-Verbesserung gebraucht.
Was du sagst ist schön gedacht, aber in der Tierfotografie brauchst du erst einmal ein scharfes Auge und dann kannst du entscheiden ob und wieviel mehr scharf werden soll.
Wer da abblenden will, braucht nicht 7000€ für ein Objektiv auszugeben.
Wenn sie die Kamera auf Niveau der Mitbewerber bringen, also 60-70% scharf – dann braucht man keine A1 mehr – allerdings wird die OM-1 dann auch nicht wirklich preiswerter und auch nicht kompakter oder leichter.
Ok, vielleicht demnächst etwas mehr Sorgfalt beim Erstellen der Kommentare. „Nur 70% in Serie sind scharf“. Also was nun? Und mit Tracking wird es besser? Und wo zeigst Du was? Und Sorry – wenn Du Dir erst nach dem Knipsen über Deine Schärfentiefe Gedanken machst, dann machst Du definitiv was falsch. Und noch mal – hier geht es um FT! Nicht um mFT. Meine Versuche mit mFT haben reihenweise knackscharfe Bilder – und ja, mit AI-Tracking. Dafür ist das da. Ist doch Unsinn, das Hauptfeature der Kamera abzuschalten und sich dann beschweren, dass es nicht funktioniert.
Hallo Reinhard,
wie sind denn deine Erfahrungen mit den schwereren FT Objektiven und dem MMF Adapter? Ich habe 4 Stück, einen von Panasonic, einen MMF-1 und 2 MMF-3. An meinem 150 F2 verwende ich in der Regel den MMF-1 (seit 2009). Allerdings ist mir jetzt schon sechs mal passiert, dass sich unterwegs beim Laufen, das Objektiv vom Adapter trennte und die Kamera abstürzte. Dabei habe ich eine EM1 II geschrottet und meine 1X hat dadurch auch einige Kratzer abbekommen und die Straße geküsst, was ich ziemlich ärgerlich finde. Ich bin meistens mit zwei Kameras unterwegs und trage jede Kamera mit Objektiv an einem Leash Gurt von Peak Design, wobei der Gurt an der Objektivschelle befestigt wird.
Gibt es eine Möglichkeit diesen Pin im Adapter, der alles hält, gegen einen stabileren auszutauschen? Hast du da Erfahrungen? Denn die Hebelkräfte scheinen beim gehen schon zu stark zu sein, für den Adapter.
Den MMF-3 verwende ich nur bei kurzen Brennweiten, wie dem 11-22 oder dem Makroobjektiven. Denn bei den schwereren leiert dieser aus und ist ziemliche Grütze. Da hat Olympus damals bei der Konstruktion gespart und Müll produziert. Als ich den mal zum Service geschickt hatte, wollte man den entsorgen, weil ich die Schrauben schon einmal austauschen musste und diese nicht mehr Original wären. Seit dem ist der Service für mich unten durch bei Olympus. Auch wenn viele den Service immer loben, so hatte ich bis jetzt jedes Mal Probleme dort.
Der Panasonic Adapter ist wie mein MMF-1 und hat auch schon einmal die Kamera verloren. 🙁