Kinder in Social Media

Wir müssen mal wieder reden. Über Kinder. Und ihre Eltern. Über Social Media. Influencer. Firmen, die das Influencerbusiness finanzieren. Und Fotografen und Videofilmer.

Vor zwei Tagen hätte ich beinahe zwei Kinder mit meinem Bus auf die Hörner genommen, die in der Nähe von Rocksdorf hinter einer Kurve mitten auf der Landstraße standen und sich gegenseitig gesmartphonet haben. Ich hatte kurz vorher eine Bewegung hinter einem Busch gesehen und deshalb das Gas rausgenommen, so dass ich nur noch mit 40 um die Kurve geschlichen bin. Da waren tatsächlich zwei aufgebitchte Mädels, garantiert nicht älter als 13. Meinen freundlichen Hinweis, sich doch bitte eine Sack-Straße einen Kilometer weiter zum Knipsen rauszusuchen haben sie wohl eher nicht so ernst genommen. Waren wohl angepisst, dass sich da so ein Honk in ihre TikTok-Karriere einmischt.

Passend dazu lief mir heute folgendes Video über den Weg:

Wem das noch nicht genügend Heavy Stuff ist, dann hätte ich noch ein Video über Pädophilen-Netzwerke, die nicht nur Nacktbilder von Kindern klauen und austauschen, sondern auch ganz normale Kinderfotos. Ziemlich krasse Nummer:

Also: Ihr stellt Bilder euerer Kinder oder Enkel ins Netz? Weil ihr so unfassbar stolz auf die Kleinen seid? Schaut euch die Videos an und denkt dran – auch andere freuen sich an diesen Bildern. Aber vielleicht anders, als ihr denkt. Kinderknipsen ist voll OK. Mach ich auch. Ist auch mein Job. Aber ich stell die nicht Online. Es gibt Kollegen, die machen mit Kinderbildern offensiv Werbung. Für ihr tolles Fotostudio. Es gibt im Fränkischen eine Fotografin, die hat zigtausende dieser Fotos online. Sehr erfolgreich. Sollte man drüber diskutieren.

Hab ich euch jetzt den Tag versaut? Muss auch mal sein.

4 Replies to “Kinder in Social Media”

  1. es gibt Dinge die ich nicht mache: Bilder von Kindern veröffentlichen, steht auf meiner Liste ganz oben!
    Danke, dass du das so deutlich machst.

  2. Familienfotos gibt’s in meiner Galerie nur für Leute, die das Passwort wissen. Und das ist meine Familie und sonst niemand.

  3. Es reicht auch schon, wenn man mal was verkaufen will. Ich kenne eine junge Frau, die hat ein sommerliches Top auf eine Verkaufsplattform gestellt. Foto ab Hals bis zum Gürtel, dass man das Ding gut sieht.
    Ein Interessent wollte noch mehr und andere Ansichten haben. Auf Rückfrage warum, hat er gemeint, dass man leicht was durchsieht.
    Der Betreiber der Plattform hat noch nicht auf eine Anfrage zur Sperrung des Nutzers reagiert.
    Komische Leute findet man überall. Das müssen alle lernen, die sich online bewegen. Leider sind die Möglichkeiten dagegen vorzugehen nicht immer berauschend.

  4. Bei mir hätten die zwei „Dummchens“ sehr wahrscheinlich Pech gehabt.
    An der Stelle habe ich immer das erlaubte Landstraßen Tempo drauf.
    Zum Glück ist nichts passiert…

    LG Andreas

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