Herr Kreuter hat’s ja gesagt, man soll Kontakt mit Olympus aufnehmen, wenn man was zu reparieren hat. Also habe ich über das Kontaktformular unter meinem Realnamen auf der deutschen Website Kontakt aufgenommen:
Product Model: XZ-1, E-5, 50-200, EX-25, MMF-3
Message: Ich habe die o.g. Produkte. Beim EX-25 ist das Bajonett verbogen, bei den beiden MMF-3 ebenfalls. Die XZ-1 startet nicht mehr, die E-5 macht seltsame Geräusche beim Auslösen und hat gelegentlich Schwarzbilder und das 50-200 (ohne SWD) bräuchte eine Säuberung und Justage. Was kann ich da machen?
Die Antwort kam etwa 30 Stunden später:
**** Note: Our official communication is in English. In your reply, you can use an automatic translator ****
Dear Customer,
Thank you for your contact.
We regret to know you’re having trouble with your equipments.
Unfortunately, the mentioned models are no longer repairable.
For these situations and to introduce customers to our most recent products, we give you the opportunity to deliver the old equipment in exchange for a 35% discount voucher to use on a purchase, in our online store.
Your old product will be recycled.
This discount is applied to the final purchase price and you can purchase more than one product at the same time.
If you are interested in this proposal and to send your equipment, please reply to this email with the necessary data to create a label to be used when sending through nearest Post office (with no extra cost).
Address,
Phone number,
Product model,
Serial number, etc.
Zur Erinnerung: bis auf das alte 50-200, für dessen Reparatur man keine Ersatzteile benötigt hätte, waren alle Produkte vor zehn Jahren entweder aktuell oder noch gar nicht auf dem Markt. Ich weiß zufällig, dass OMDS in Portugal noch mehrere hundert MMF-3 auf Lager hat.
Und dass eine Firma, die es erst seit wenigen Wochen gibt, ihren Kunden vorschreibt, sie möchten bitte in einer Fremdsprache reden, das habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht erlebt.
Also: OMDS Europa hat offensichtlich keinerlei Interesse daran, selbst Dinge zu reparieren, die sie problemlos reparieren könnten. Sie nutzen das Vehikel „Support“ dazu, den Leuten Rabattcodes zu verticken – für die man dummerweise im Shop derzeit nur teuere Ladenhüter bekommt. Wenn ich 35% auf das 150-400 und das 100-400 bekäme, könnte man ja drüber reden. Nur gibt’s die im Shop nicht. Das 100-400 wird gar nicht mehr aufgeführt.
Ist das vom Management in Hamburg ein schlauer Move? Ganz sicher.
(Normalerweise fängt mein Spamschutz Mails, in denen „If you are interested in this proposal“ steht, zuverlässig ab….)
Ich muss mal ein fettes Kompliment loswerden: Das, was Sie da „treiben“ ist schon als investigativer Journalismus zu werten. Den Finger in die Wunde legen, nachbohren, Fragen stellen, aufdecken und schonungslos beim Namen nennen – es macht echten Spaß, hier immer wieder mitzulesen. Statt Phrasen von OMDS ganz einfach nur Fakten, toll !
“Und dass eine Firma, die es erst seit wenigen Wochen gibt, ihren Kunden vorschreibt, sie möchten bitte in einer Fremdsprache reden, das habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht erlebt.”
Vor allem, wenn ihr eigener Text in dieser Fremdsprache einen ziemlich offensichtlichen “deutschen” Duktus hat …
irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Leute von OMDS ihre Produkte nicht kennen.
Investitionen werde ich vorerst keine tätigen.
Nachdem Du Mitte Februar erstmals den Finger in die Wunde gelegt hattest, habe ich mir erlaubt, die Frage an Olympus Deutschland zu richten, wie es jetzt mit der Instandsetzung von unserem Equipment tatsächlich weitergehen soll. Und auch darauf hingewiesen, dass diese Vorgehensweise im Sinne der Kundenpflege ein absolutes „no go“ ist.
Antwort: nichts, bis heute… Und es ist bei Olympus durchaus bekannt, dass hier im engeren Freundes- und Verwandtenkreis zusammen rund 10 Kameras (mFT aber auch noch komplette FT-Systeme) mit entsprechender Ausstattung laufen.
Nun ja, vielleicht hätte ich die Frage auf Englisch stellen sollen….
Bleib` da bitte dran – ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass einer von den alten Hasen wie Nils Häussler den Neuen beibringen kann, was sie sich da gerade für ein Eigentor schießen.
Viele Grüße aus dem Harz
Liselotte und Hans-Joachim
Die kucken sich nicht an, wer ihnen da was schreibt. Ich habe mich mit meinem Realnamen und meiner offiziellen Mailadresse gemeldet. Das war keine verdeckte Ermittlung. Ein ganz kurzer Google oder auch nur eine Rückfrage hätte ihnen gezeigt, dass da jemand seinen Kram repariert haben will, dem man die neuen Gerätschaften von Olympus echt nicht vorstellen muss. Das sind alles Textbausteine. Nichts davon ist „nah am Kunden.“
Nach dem, was ich hier über Olympus, OMDS und Nils Häussler gelesen habe, und nach den Erfahrungen, die ich selbst schon gemacht habe, kann ich mir nicht vorstellen, daß eine Verwaltung wie die von OMDS auf Leute wie Nils Häussler hört. Das ist denen zu idealistisch. Ich fürchte, da kann man nichts machen, außer abzuwarten, ob irgendwann jemand mit einer anderen Geisteshaltung das Management übernimmt. Damit sich in den jetzt dort sitzenden Köpfen etwas ändert, müßten vermutlich extrem viele Kunden ziemlich lange auf die einreden. Sinkende Verkaufszahlen alleine werden es auch nicht richten. Darauf wird eher mit Marketing-Voodoo reagiert.
Nach dem Online-Event Olympus.Link wurde während der letzten Tage an anderer Stelle schon sehr frei interpretiert, was Herr Kreuter hinsichtlich Wartung und Service eigentlich zugesagt hat. Die paar gutgemeinten Stimmen, die empfahlen doch mal den Ball flach zu halten und den Mann wegen seiner Gebrauchtwagenhändler-Floskeln nicht auf alles mögliche festzunageln, wurden mehr als nur ignoriert. Da kann sich Herr Kreuter nun bei der Moderation bedanken, die das noch befeuert hat.
Viel mehr als das Angebot für einen Gutschein die eigene Ausrüstung zu schreddern, was nach dem Herumwinden beim Interview eigentlich absehbar war, schockiert mich eher das ganze Drumherum. Nach den öffentlichen Diskussionen zu dem Thema hätte ich zumindest noch eine Weile versucht, für die Dinge einen Service zu bieten, wo der Kunde das eigentlich auch erwartet. Also die letzte produzierte FT-Kamera zum Beispiel. Wenn da jetzt nur die XZ-1 durchs Raster gefallen wäre, hätte ich vermutlich sogar Verständnis gezeigt. So lustig die Aktion hier auf den ersten Blick ausschaut, so traurig ist das eigentlich, dass Reinhard schon wenige Tage nach dem Event mit der Nummer Erfolg hat. Da hätte man eigentlich mit rechnen können. Für den Leser wirkt das nun so, als könnten die nicht einmal das Zeug von dem aufmüpfigen Journalisten einsammeln und irgendwo außer Haus bei einem Frickler reparieren lassen.
Besten Dank, klasse Aktion
Frank
Ich habe ja noch ein bisschen weiter geforscht. Den Gutschein kriegt man nur, wenn man teuerere Sachen hat – also wie hier, wo es um eine Ausrüstung im Neuwert von mehreren tausend Euro geht . (Klar, der Kunde hat offensichtlich Geld, da will man ran.) Will man einfach nur nen MMF-3 repariert oder ein älteres Objektiv justiert haben, kriegt man simpel „Sorry, wird nicht repariert.“
Moin,
Danke für deine „Nachforschungen“…………………………….
genauso hatte ich mir das nach dem ansehen des Oly-Forum-Stammtischvideos vorgestellt.
Alles nur blablabla. Und Nils wird einfach nur die Klappe halten um seinen Job nicht zu gefährden.
Das mit den MMF-3 nicht reparieren, aber paar hundert auf Lager liegen zu haben, ist natürlich für alle noch FT-User eins auf die Fresse.
Einen 1:1 Austausch des MMF-3 haben sie dir echt nicht angeboten ????
Mögen meine E-1 und E-5 noch ne Weile halten…………sonst muss ich wohl möglich noch ne FT-Linsensuppe kochen als Resteverwertung.
Gruß Uwe
Von mir bekommt OMDS keinen einzigen € mehr.
Ich hab mehr als genug Olympus Geraffel aus der „guten Zeit“.
Solange das hält gibt es Urlaubs- und Familienbilder. Im Altersheim reicht mir dann ein Smartphone!!!
Was ist wenn die irgendwann verfügbaren 150-400 nach ein paar Jahren eine neue Gasfüllung und kleinere Reparaturen benötigen? Dann heißt es als Hochrechnung auf das aktuelle Geschäftsgebaren für drei Jahre alte „Uraltlinsen“ gibt es keine Teile mehr. Kauf doch bitte die sechs neugerechneten MFT Top Pro Linsen für zusammen supergünstige 35.000,-€. Du als Superdeppenkunde bekommst auch einen 2.000,-€ Gutschein, einzulösen im JIP-OMDS-Supermarkt. Aber das gilt nur, wenn Du uns auf Japanisch oder wenigstens Denglisch abbettelst.
Gruß
Andreas
Warum aufregen? Es ist halt alles „Ex und hopp“… Egal ob Produkte oder Kunden. Jetzt auch bei OMDS, also alles bestens – modernes Marketing halt.
Allerdings hatte ich bei Olympus bisher einen anderen Eindruck… Schade…
Auch Nils Häussler war und ist nur ein sehr nachrangiger „GuteLauneVerbreiter“ im Aussendienst ohne jedweden Einfluss auf Entscheidungen in Fernost.
Wenn es tatsächlich dazu käme, dass irgendjemand in Japan auf Stimmen aus Deutschland (Olaf K.)hören würde, dann wäre das das erste Mal in der Geschichte japanischer Kamerafirmen. Schon von daher absolut unwahrscheinlich.
Die machen ihr Ding in Japan und der Rest der Welt hat zu parieren. Mit blumenreichen Floskeln versucht die Europavertretung, dies zu übertünchen – die Realität spricht -wie im Falle des Service- dann leider eine ganz andere Sprache.
Ganz besonders gravierend (negativst) finde ich, dass schon wenige Tage nach dem seltsamen Interview (in dem man den Olympus-Leuten nur nach dem Maul geredet hat, nicht ein einziges Mal drängend wurde) die Tatsachen aufzeigen, welcher Unsinn dort versprochen wurde. Man schmiert den Kunden Honig ums Maul. Irgendwann rächt sich das zumindest bei Denjenigen, die nachdenken können.
Hamburg ist ziemlich eigenständig. Auch wenn man das nicht glaubt. Die Prozesse in Hamburg sind intern. Man muss da trennen. Es gibt Dinge, die in der OMDS GmbH fürchterlich schief laufen, mit denen hat aber OMDS Corp. nichts zu tun. Produktentscheidungen und grobes Marketing wird in Tokio entschieden (dabei wurde durchaus auf Europa gehört – wie ich ja selbst erfahren habe.) aber die Umsetzung vor Ort ist Sache der dortigen Orga.
Im Gegenteil, es gibt einige Reibung, weil OMDS jetzt mehr Kontrolle will – hat ja Herr Kreuter erwähnt, er habe jetzt wesentlich mehr Kontakt mit Tokio.
Und – ehrlich – ich hoffe, die setzen sich durch. JIP und die OMDS-Corp haben nämlich nen prima Plan. Nur kriegen sie es in Europa nicht gebacken. Aber auch das wird sich ändern.
Das ist mal wieder super Arbeit.
„Nur kriegen sie es in Europa nicht gebacken“
Wie sieht es mit den Ersatzteilen im Ausland aus: USA, Asien? Gleiche Politik wie hier oder lokal gesteuert?
Ich weiß es nicht. Ich kann nicht mal fundiert vermuten.
Hallo Reinhard,
danke für alle Deine meiner Einschätzung nach hilfreichen Recherchen und faktenbasierten deutlichen Darstellungen. Das ist exzellenter Journalismus.
2017 bin ich von Canon zu Olympus gewechselt. Neben den Vorzügen des Mft-Systems war für mich ein wesentlicher Grund für den Wechsel ein stabiler Service. Mit Herrn Kreuter hatte ich damals dazu auch ein persönliches Gespräch, das mich sehr optimistisch machte. Ohne diese „Servicegarantie“ wäre ich nicht zu Olympus gewechselt. Und der Service war nach meiner Erfahrung vorzüglich bis einschließlich 2019.
Meine letzten Erfahrungen aus 2020 waren jenseits der im Pro Elite Service gekauften Zusagen, allerdings sind die Reparaturen selbst gut ausgeführt worden.
Mittlerweile bin ich sehr ernüchtert über die Olympus Außendarstellung. Wortreiche Wiederholungen ohne Verbindlichkeit zu wichtigsten Themen und selbst die Nicht-Verfügbarkeit der neuesten Produkte lassen mich zweifeln, ob Olympus mittelfristig das richtige System mit guter Investitionssicherheit ist. Sich vermehrende Alternativen werden interessanter.
Allerdings funktioniert mein Oly-Equipment heute wie gestern gut und das Fotografieren macht weiterhin Spaß. Deshalb gehe ich raus und fotografiere.
Nur Investieren werde ich derzeit nicht! Das 100-400 wollte ich mit Gutscheincodes erwerben, leider nicht verstellbar. Meine Vorbestellung des 150-400 werde ich wohl jetzt stornieren, fehlender Liefertermin und nicht zugesagter Service sind nicht akzeptabel. So verdient OMDS allerdings auch kein Geld an mir. Fehlender bezahlter Service ist leider ein Anfang vom Ende in das Vertrauen zum Hersteller. Dafür sind die Produkte zu teuer.
OMDS schnellsten umsteuern.
Viele Grüße
Ingo
Erschreckend, wie schnell man einen guten Ruf an die Wand fahren kann. Ich muss, so leid es mir tut, meinem Freund recht geben. Der hatte mir vor einigen Monaten bereits geraten, mein Oly-Equipment gegen ein anderes System zu tauschen. Letztes Jahr habe ich beim Tauschrausch noch meinen drei E-620-Gehäusen nachgeweint, weil sie monetär nicht das eingebracht haben, was ich mir vorgestellt hatte. Die dafür erstandene E-M1 II hat mich im Lauf der Monate aber entschädigt. Das Weihnachtsgeschenk, das ich mir noch geleistet habe, ein 100 – 400mm macht seine Sache auch ausgezeichnet. Ich hoffe nun, dass meine FT-Gläser und der MMF-3 noch möglichst lange durchhalten. Sonst muss ich auf meine alten Tage nochmal einen Salto machen und wieder das System wechseln. Ich habe schon mal aus lauter Frust den Umstieg von C… auf Olympus gewagt. Drücken wir die Daumen und hoffen auf einige lichte Momente in der obersten Etage.
Ich habe mich ebenfalls (im September) für die Kombi E-M1ii und 100-400 entschieden.
Auf das 100-400 warte ich leider noch immer. Laut meinem Fotohändler bin ich da kein Einzelfall.
Wo hast Du es denn bekommen? Bzw. wann hast Du es vorbestellt?
Gruß
Markus
Hallo Reinhard,
vielen Dank für die sehr hilfreichen Berichte hier!
Allein schon aus ökologischen Gründen finde ich das ganz schlecht. Wenn es dann noch irgendwelchen, wenn auch nur angedeuteten 10jährigen Reparaturversprechen widerspricht, dann geht das gar nicht. Mir fällt dazu gerade Adobe ein: „Es wird immer eine Standaloneversion als Kaufvariante von lightroom geben“…
Wobei ich nicht weiß, wie das andere Hersteller mit dem Service handhaben. Aber ganz ehrlich, ich befürchte, dass die Mehrheit der Kunden mit einem 35% Gutschein sehr zufrieden sein werden .Wegwerfen passt leider in die Zeit.
Ich gehe gerade bewusst einen anderen Weg. Habe gestern bei einem seriösen Händler die letzte neue OMD EM1 II mit 12-40 in neu für 1100 € gekauft. Konnte den Preis zuerst nicht glauben….Mit 2x EM1 und einer PEN sowie 12-40, 8-18, 35-100, 25, 45 habe ich beschlossen für die nächsten 10 Jahre zu fotografieren, rauszugehen und zufrieden zu sein. Neukäufe sind nicht geplant. Man muss sich halt etwas von den Foren und dem eigenen „Habenwollen“ fernhalten.
Alex
M.E. eine sehr bedenkliche Entwicklung, die aber meinen Gesamteindruck bzgl. Olympus oder OMDS oder wie auch immer bestätigt. Leider.
Rudi
@Markus(der 3. mit dem Namen..)
Ich habe das Objektiv auch im letzten Jahr bestellt, Monat weiß ich nicht mehr. Ich bin mehreren Händlern in der Nähe auf die Nerven gegangen, weil ich gefragt habe, ob man ,z.B. im Laden, vorbeikommen kann, um ein paar Probeaufnahmen zu machen. Die meisten Verkäufer waren entsetzt über mein unmoralisches Ansinnen. Ich war erst nicht überzeugt von den Daten und wollte sicher gehen, dass mir das Handling passt und zumindest über den Monitor die Bildqualität beurteilen. GegenWeihnachten kam dann ein Anruf von einem Händler, er hätte gerade ein Paket von Olympus ausgepackt und ob ich noch Interesse hätte. Und da war dann auch die Gelegenheit, ein paar Probeaufnahmen zu machen! Damit fand das Objektiv eine neue Bleibe 😉
Inzwischen habe ich bereits einige Serien gemacht und auch in der lokalen Zeitung einige Fotos platzieren können.Es funktioniert!
@Günter: Danke für deine Antwort.
Testen konnte ich das Objektiv bereits im Rahmen der „Olympus-Roadshow“ Anfang September noch an meiner alten EM10ii testen – und schon da hat ein starkes Haben-Wollen eingesetzt.
Ende September habe ich dann, beim gleichen Händler (bei dem auch die Olympus Roadshow zu Gast war) das 100-400 und eine EM1ii bestellt.
Die Kamera habe ich seit Oktober, aufs Objektiv warte ich noch immer.
Hallo,
also ich habe letzte Woche mein Objektiv (17 1.8) reparieren lassen, ging alles super schnell mit netten Kontakt auf Deutsch.
Gruss
Uwe
Tja – das 17 1,8 wird ja auch noch verkauft.
Hallo Reinhard,
wie weiter oben geschrieben habe ich mir noch eine neue OM-D EM Mark II zu einem sehr guten Preis neu gekauft. Ich habe bereits das gleiche Gehäuse und zahlreiche Objektive und fühle mich für die nächsten Jahre gut ausgestattet.
Kamera habe ich bei OMD registiert. Jetzt habe ich gesehen, dass man bereits für 59,.- Euro eine 3 Jahre Garantieverlängerung kaufen kann. (Bei einem deutschen Händler) Diese kommt dann wohl on top, so dass man ab Neukauf 5,5 Jahre Garantie hat. (2 Jahre „normale“ Garantie, 6 Monate durch Regiestrierung bei OMD, 3 Jahre durch die zu kaufende Zusatzgarantie)
Mich würde interessieren, wie du dass aufgrund deiner Erfahrungen sowie dem oben geschriebenen siehst. (Ansonsten fahre ich die Philosophie nur grundlegende Risiken wie Haftpflicht, BU abzusichern, also die Dinge die einen wirklich ruinieren, spricht existenzbedrohend sind) Brillen, Gepäck, Reiseversicherungen…. können mir gestohlen bleiben. Hier bin ich aber am ersten Mal am Überlegen, ob ich eine Ausnahme machen soll. Sollte ich dann im Schadensfall (alles ist ja eh nicht abgedeckt) in ein paar Jahren statt Reparatur eine Mark III erhalten, wäre mir das auch egal.
Vorab danke für die Rückmeldung!
Alex
Solange OMDS nicht zusperrt – was IMHO so aufgrund der vertraglichen Abhängigkeiten zu Olympus auszuschließen ist – solltest Du keine Probleme mit der Garantieverlängerung kriegen. Es geht ja bei der ganzen Sache NICHT um drei Jahre nach Verkaufsstop, sondern um Geräte die älter sind.
Danke,
über den Aspekt, dass die neue Firma vielleicht nicht lange Bestand hat, hatte ich noch gar nicht wirklich nachgedacht. Mir ging es eher um Erfahrungen und Sinnhaftigkeit der Garantieverlängerung. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann gibt es keine (günstigen) Pauschalpreise mehr und Ersatzteile werden nicht lange bevorratet. Somit ist es eher eine Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit, dass „teure“ Defekte bei der Mark II auftreten.
Und wie sieht es mit Erfahrungen aus, wie der Hersteller die eigenen Garantiebedingungen auslegt? Die Bedingungen sind ja leicht schwammig…
Viele Grüße
Alex
Also ich lebe ja selbst von Reparaturen, in einer anderen Branche. So schön der Nachhaltigkeitsgedanke klingt, es wird immer mehr davon gesprochen, aber immer weniger danach gelebt. Das die Reparatur eines Fernsehers nicht „lohnt“ (wenn man nicht an die Umwelt sondern ans Portmonee denkt), weil allein das Aufschrauben und die Fehlersuche 150,-€ kosten, ist seit Jahrzehnten eine Binse.
Der Kunde ist König, er fragt seit Jahrzehnten nach immer günstigeren Produkten. Also wird nicht mehr verschraubt sondern immer mehr verklebt. Der Gesetzgeber schreibt maximal 2 Jahre Garantie vor, von Reparaturfähigkeit ist keine Rede (erste Versuche von Reparaturfähigkeitssiegeln gibt es in einem französischen Alleingang, unsere Umweltministerin behauptet, das sei im deutschen Alleingang nicht möglich). „Wer verhindert das Recht auf Reparatur?“ (https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-502.html)
Auch bei vielen Kamerautensilien übersteigen die ersten Arbeitsstunden schon den Zeitwert, schon ohne Ersatzteile. Letztes Jahr habe ich mein 12-60 FT reparieren lassen, die Schnecke und das Bajonett (Sturz) wurden getauscht. Zum Pauschalpreis von 175,-€ Das Objektiv hatte ich am 20.02.2008 gekauft! Ein absolutes Verlustgeschäft, der Kostenvoranschlag eines freien Fotomechanikers belief sich ca. 2010 schon auf mind. 450,- €.
Reparaturfähigere Produkte sind nun mal teurere Produkte, diese Erkenntnis ist so alt wie der Spruch „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“. Ob die Verbraucher da die Hersteller vor sich hertreiben, oder die Hersteller den Verbraucher ist ein bisschen wie Henne und Ei. Der Markt funktioniert durch Angebot und Nachfrage. Die Herstellung hochwertiger Produkte ist in vielen Bereichen seit Jahrzehnten auf dem Rückzug, das sagt eigentlich alles.
Ich werde mein Equipment nach und nach überholen lassen (defekt ist derzeit nichts) und hoffentlich noch weitere 10 Jahre damit fotografieren. Ich sehe keinen Grund, Olympus diese Aussagen zu verübeln, die Garantie freiwillig auf 5 Jahre zu verlängern ist schon selten bei einem technischen Gerät, 10 Jahre Reparaturen zu ermöglichen ist bei vielen Produkten mit „modernster Technik“ keine Selbstverständlichkeit. Eher werden fahrbereite Autos wegen einer „Umweltprämie“ verschrottet.
Ich arbeite beruflich mit zum Teil über 50 Jahre alten Maschinen, die Hersteller gibt es gar nicht mehr. Aber einen Techniker, der immer noch Reparaturen daran ausführt, Ersatzteile gibt es manchmal nur durch ausschlachten anderer Maschinen. So eine Welt wünschen sich die wenigsten Verbraucher, spätestens wenn sie die Rechnung sehen. Schon bei den Anfahrtskosten des Technikers würden viele aussteigen…
Immer vorsichtig bleiben, bei dem was man sich wünscht, gerade bei hochgemotzter Technik. Ein Reparaturbetrieb, der bei jeder Reparatur 300,-€ drauflegt – denn der Techniker der mein 12-60 FT repariert hat braucht seinen Lohn, er hat Familie – wäre schnell zu, das nützt im Endeffekt auch niemandem.
ViaDaVinci hat mein 50-200 zum gleichen Preis repariert, wie es Olympus mit der Pauschale tut. Metz hat vor ein paar Jahren für eine Rep 64 Euro verlangt, zum Schlusss 110 Euro. Die haben nicht pleite gemacht, weil die Serviceabteilung defizitär gewesen wäre, sondern weil die Entwicklungsabteilung nichts mehr entwickelt hat. Herstellerservice kann preiswerter gemacht werden, wenn man Fachleute hat – die müsse nämlich nicht Stunden für die Fehlersuche verbraten, die riechen schon an der Fehlerbeschreibung, was kaputt ist. (Ich habe selber jahrelang PC-Service bei einem Hersteller gemacht. Da wenn die Kiste reinkam wussten wir meistens schon vor dem Aufschrauben, was kaputt war. Aufschrauben, wechseln, zuschrauben, ab in den automatischen 24h-Dauertest. Aufwand ne halbe Stunde mit allem.) Klar, wenn der Techniker erst rauskriegen muss, wie die Kiste funktioniert – dann wird’s teuer. Und nochmal: 77% der Europäer hätten ihre Gerätschaften gerne repariert. Es gibt Situationen, in denen ist Neukauf sicher wirtschaftlich günstiger. Aber genauso gibt es Leute, die eben ihren „alten Scheiß“ repariert haben wollen. Weil sie, aus welchen Gründen auch immer, das alte Zeug vorziehen.
Vor Jahren gab es mal eine Umfrage, da interessierten sich 80% der Befragten für Maßschuhe…. Seit dem weiß ich, was „Lippenbekenntnisse“ sind 😉 In meiner Heimatstadt gab es in den 60er Jahren über 200 Schuhmacherbetriebe mit bis zu 10 Beschäftigten, keiner hat über Nachhaltigkeit geredet und die Schuhe beim Schuhmacher reparieren lassen. Heute gibt es noch 5, alle reden von Nachhaltigkeit und Mister Minit hat gerade Insolvenz angemeldet.
Ich glaube 90% der Europäer bringen Ihre Schuhe nicht zum Schuhmacher, dann fallen Schuhe wohl nicht unter „Gerätschaften“;-). Würden Sie es tun, würde bei den meisten aus Rohöl gegossenen Tretern mit Plastikmesh die Antwort auch lauten, es lässt sich gar nicht reparieren. Und das Geheimnis, Schuhe mit günstig wechselbaren Verschleißteilen zu bauen ist nun wirklich keins. Aber vom Verbraucher an der Kasse nicht gewollt. Nur in Umfragen. Reparaturen gehen bei den meisten Schuhen nicht mehr unter dem Neuanschaffungspreis, genauso wenig, wie sich bei Smartphones noch nicht einmal der Akku tauschen lässt. Tim Cook käme die Aussage „Applegeräte sind reparaturfreudig gebaut, der Akku oder Display lässt sich günstig tauschen und unserer Geräte können garantiert 10 Jahre lang repariert werden“ nicht über die Lippen. Garantiert nicht. Die Geräte haben einen der schlechtesten Reparaturindexe. Kaufen 77% der Europäer deswegen kein Apple-Gerät? Im Gegenteil, die schwärmen von den fotografischen Möglichkeiten.
Würden 77% der Europäer ihre Gerätschaften reparieren l a s s e n, dann sähe das tatsächlich anders aus. Hochpreisige Kameras sind sicher kein vergleichbarer Markt, aber auch hier ist der 10MP-Sensor meiner E3 eine Schallmauer die nach 20 Jahren keiner wirklich mehr durchbrechen will. Abgesehen davon das jede reparierte Kamera (wie jeder reparierte Schuh, Smartphone,…) ein nicht verkauftes Neuprodukt bedeutet. Das kann keiner Entwicklungsabteilung auf Dauer schmecken. Nicht so lange BWLer das letzte Wort haben. Nichts gegen BWL, die machen ihren Job schon richtig. Aber die anderen nicht, weil die billigste Schraube eben nicht immer die beste ist.
Aber das das Beste Produkt sich am Markt durchsetzt, wäre eben Sache der Verbraucher. Nicht in Umfragen, sondern an der Kasse.
Mich wundert aber der Umgang mit dem 50-200, da sollte Olympus wirklich noch ein bisschen an seinem Service-Portfolio arbeiten. Ich erkläre es mir allgemein als Managementproblem, das die Grenze an irgendeinem Schreibtisch „irgendwo“ gezogen werden „muss“, statt im sicherlich zu bewältigenden Einzelfall zu entscheiden.
Es sind sogar 86% der Smartphonekäufer, die keine Appleprodukte kaufen. Tendenz weiter steigend…..
Allerdings, in Deutschland sind es nur zwischen 75 und 80%….
Und was genau ist schwierig daran, den Akku oder andere Teile eines iPhones zu tauschen? Ich habe das schon mehrfach gemacht. Viel schlimmer ist, dass die meisten Hersteller nur wenige Jahre Updates für das Android Betriebssystem liefern. Apple ist eine rühmliche Ausnahme.