Bloomberg

Bloomberg ist raus.

Er hat zwischen 500 und 700 Millionen Dollar für die Vorwahlen ausgegeben. Er hat dabei unter anderem eine spezielle Influencer-Kampagne gefahren, die von Profis zielgerichtet auf die „Millenials“ ausgerichtet war. Also die 20 bis 40-Jährigen.

Dabei ging es um Memes auf Instagram und Facebook-Anzeigen.

Und ist damit krachend gescheitert.

Wann kapieren es die „Marketingspezialisten“, dass im Internetzeitalter nur ehrliche Mund-zu-Mund-Propaganda und ein gutes Produkt dauerhaft Umsatz bringt?

Im Spiegel haben sie die Marketingstrategien ausführlich analysiert. Wichtig ist, dass die „Story“ stimmt. Die „Story“ von Olympus war lange Zeit eine kleine, verschworene Gemeinschaft, die ihre Kameras genau kannte und für die Fotografie wichtiger war als technische Specs. Die Geschichte war auch, dass man sich auf Usertreffen mit dem Produktmanager getroffen und geduzt hat. Dass die Produkte auch von den Usern beeinflusst wurden.

Es war die Geschichte einer fotoverrückten Elite. Eine Geschichte von Rebellen, denen der Mainstream scheißegal war. Leute, die angefangen haben, aus Olympus-Kompaktknipsen Bookscanner zu bauen.

Und das dann auch noch patentiert haben. Leute wie Helge, die eigene Unterwassergehäuse für Olympus-Kameras gebaut haben und andere, die ihren ganzen Keller in ein Labor umgebaut haben, um Tropfenbilder zu produzieren.

Weil sie vom Produkt und von der Firma überzeugt waren. Weil sie „für ihren Kandidaten“ gebrannt haben.

Das war die Geschichte von Olympus. Die Geschichte vom David gegen Goliath. Von den Saarbrückern, die gegen Düsseldorf im Elfmeterschießen gewinnen. Von denen, die mit scheinbar unterlegenem Material den Großen die Stirn bieten wollen.

Wir haben gezeigt, was mit einer Community geht. Olympus war mal die einzige Firma, die die Drehpunkte ihrer Objektive (der „Nodalpunkte“) an die Community rausgegeben hat. Alle anderen Firmen haben das als Geschäftsgeheimnis behandelt. Der Effekt war, dass wir beim Erstellen von Panos einen unfairen Vorteil hatten.

Diese Zeiten sind vorbei. Ich muss jetzt die Nodalpunkte selber rausmessen, auf Fragen gibt’s bestenfalls „Diese Information stellt Tokio nicht zur Verfügung“ oder gar keine Antwort mehr. Die Olympus Air, mit viel Bohei präsentiert hat man vorsichtshalber nur in Japan verkauft und die Hoffnungen der Community auf eine OpenSource-Kamera, mit der man mal zeigen hätte können, wo der Hammer hängt – verpufft.

Das ist keine Heldengeschichte mehr. Das kann man bestenfalls noch als RTL-Nachmittagsserie verkaufen. Garniert mit Product Placement und Werbeunterbrechungen alle zehn Minuten.

In Amerika ist nur alle vier Jahre Wahl. Das eigene Kamerasystem steht jeden Tag zur Wahl.

17 Replies to “Bloomberg”

  1. Ach ja, die alten Zeiten. Reinhard, ich weiß, wovon du schreibst. Ich gehör(t)e ja auch seit Jahren zu der “ kleinen, verschworene Gemeinschaft“. Ich habe an zahlreichen Usertreffen und „Fingershows“ teilgenommen, habe dort nette Gleichgesinnte kennengelernt, mit denen ich noch heute befreundet bin und war meistens etwas besser informiert als andere. In meinen Fotoclubs wurde ich gelegentlich wegen meiner Ausrüstung belächelt, weil der Olympus-Sensor angeblich doch so rauscht, andererseits habe ich zur Verwirrung beigetragen, da meine Bilder bei Wettbewerben immer vorne dabei waren. Meine E-M5 war die erste, die mein Fotohändler verkauft hat. Da wurden die ersten Kollegen aufmerksam und beneideten mich, da ich bei Fotowanderungen keinen Rucksack mehr brauchte. Und dann kam die E-M1. Heute fotografiert fast der gesamte Club mit Olympus. Wenn ich das so schreibe, erscheint es mir ein wenig, wie nostalgische Verklärung. Ja, ich habe tolle (menschliche) Erlebnisse mit Olympus gehabt, und ich erinnere mich an den von Dir genannten Vortrag über Tropfenfotografie, der uns alle die Spucke genommen hat. Solche Begegnungen wären mir mit einer anderen Kameramarke versagt geblieben. Aber alles hat seine Zeit, und die geht eben mal vorüber. Schade, ist nicht zu ändern. That’s Life.

  2. Hallo Reinhard.
    diese Entwicklung sehe ich auch in meinem (subjektiven) Olympus-Umfeld.
    Eingeschworene Olympus-Altnutzer – meist schon vor FT-Zeiten dabei – „wechseln die Fronten“. Fragt man nach den Gründen, kommen ähnliche Antworten, die sich vorsichtig unter „einfach nicht mehr attraktiv und innovativ, zu weit weg von User“ zusammenfassen lassen.
    Wohin wird überwiegend gewechselt? Nein, nicht nur zum „Vollformat“! Fuji scheint zurzeit recht viel richtig zu machen 😉
    Hier wiederholt sich die Geschichte: In den 60er-Jahren wurden die deutschen Kamerahersteller (Rollei, Leica, Zeiss usw.) arrogant, konstruierten und produzierten am Nutzer vorbei, die Japaner übernahmen sehr gerne ihre Käufer. Rollei und Zeiss produzieren hute keine Kameras mehr, Leica ist mit teuren Nischenprodukten im Luxussektor gelandet.
    Und jetzt scheint es so, dass Olympus die Bodenhaftung zu den Nutzern (und damit den Käufern ihrer Produkte) verloren hat – schade.
    Für meinen Teil ist es klar: Erst einmal „Aufbrauchen“ meiner beiden E-M1 (I), die neueren Modelle sind eher uninteressant („muss man nicht haben“). Wechsel nicht ausgeschlossen.
    just my 2 cents
    Rudolf

  3. Meine Air habe ich damals in Amerika gekauft. Die entsprechende App dazu gab es nur im amerikanischen App Store. Musste mich dort extra zusätzlich anmelden, da ich sonst nichts downloaden konnte. Im europäischen App Store gab es keine App für die Air…

    Gruess
    Helmi

  4. Hallo Reinhard,

    also ich denke, dass wir mittlerweile verstanden haben, dass Du nunmehr, zeitlich grob gesehen nach der Beendigung des Vertrages für die Betreuung des Oly-Forums, von Olympus insgesamt eher enttäuscht bist. Den einen oder anderen von Dir genannten Kritikpunkt kann ich dabei durchaus auch nachvollziehen.

    Selber fotografiere ich weiterhin sehr gerne mit meinen Olympus-Gerätschaften. Eher klein, fein, voller technischer Finessen und gut bedienbar. Und das, auch wenn es derzeit eher langsam in der technischen Entwicklung vorangeht und die eine oder andere Werbebotschaft mich auch nervt. Alle Hersteller kochen nur mit Wasser, und Olympus sicherlich auch.

    Die Zeiten, in denen es im Fotobereich Schlag auf Schlag relevanten technischen Fortschritt gibt, sind wohl eher vorbei, und ich denke und gehe fest davon aus, dass Olympus dauerhaft weiter feine und interessante Kameras, Objektive und Zubehör entwickeln und anbieten wird. Wobei das wirtschaftliche Umfeld für Kamerahersteller grundsätzlich schwieriger geworden ist – was man ja u.a. auch an der Absage der letzten Photokina (2019) erkennen kann.

    Also ich wünsche mir, dass die Fotosparte von Olympus, auch wirtschaftlich erfolgreich, langfristig weitergeführt wird – und dass Olympus und Du einen Weg finden werdet für einen fruchtbaren positiven Umgang miteinander. Letzteres auch gerade als begeisterter und dankbarer Leser Deiner Buch- und PDF-Publikationen. Letztlich bist Du ja sicherlich für viele Oly-Nutzer – und auch für mich – sozusagen DER „deutsche Mister Olympus“… 😉

    In diesem Zusammenhang möchte ich Dir einfach auch einmal herzlich danken für Deine vielfältige Arbeit im „Oly-Umfeld“, sei es als langjähriger, besonders engagierter Moderator vom Oly-Forum (zu Deinen Zeiten machte es mir noch Spaß, dort hineinzuschauen und mich an Diskussionen zu beteiligen), für diesen Blog, Oly-e, Olypedia u.a., als Buchautor und als Leiter Deiner Fotokurse.

    Herzliche Grüße aus dem Rheinland
    Wolfgang

    1. Hallo Wolfgang.
      Um der Legendenbildung hier mal entgegenzuwirken. Ich habe bereits Jahre vor meiner Kündigung Olympus teilweise sehr deutlich gesagt und geschrieben, was ich von dem Kurs halte. Der Effekt war, dass die Jobs, die ich früher gemacht habe, Leuten übergeben wurden, die nicht aufgemuckt haben. Aber halt dafür höhere Rechnungen gestellt haben. Und dass ich nicht mehr auf Kameravorstellungen eingeladen wurde. Ich bin bei Olympus ausgestiegen, als sie dafür Werbung gemacht haben, auf Rangierbahnhöfen Modelshoots zu machen. Das ist für mich ein Punkt, an dem ich nicht mehr mitgehe.

      Ich weiß, was Olympus bereits entwickelt hat. Und ich weiß, welche einfach umzusetzenden Ideen ich Olympus in den letzten zehn Jahren geliefert habe. Olympus könnte problemlos in die Schublade greifen und revolutionäre Kameras rauszaubern. Die Prototypen gibt es alle schon. Aber sie machen es nicht. Woran liegt es? Daran, dass die Kunden auch Kameras kaufen, die weniger können als der Vorgänger und dafür teuerer sind. Weil sie ein Feature drin haben, was sowieso niemand braucht aber im Kameraquartett besser aussieht. Dagegen kämpfe ich. Weil ich weiß, dass Olympus es besser kann. Ich will diese Kameras kaufen, die da in den Schubladen vergammeln. Und dafür brauche ich Leute, die das auch wollen. Die nicht mit Unterdurchschnittsware zufrieden sind, sondern die volle Dröhnung haben wollen.

      Das Problem ist nämlich, dass man für die Serienproduktion einer neuen Kamera 100.000 Stück absetzen muss. Das geht nur, wenn man eine Userbasis hat, die das auch kauft. Der Kameramarkt schrumpft dramatisch. Wenn man jetzt die Basis verprellt, wird es in absehbarer Zeit keine wirklich neuen Kameras mehr geben. Weil die Stückzahlen nicht mehr reichen. Bei den Objektiven ist es genauso. Objektive, von denen nicht 10.000 Stück abgesetzt werden, werden nicht mehr gebaut werden.

      1. Lieber Reinhard,
        zwei ernsthaft neugierige Fragen:
        1. Werden vom neuen 100-450mm wirklich 10.000 Stück abgesetzt, bei dem zu erwartenden Marktpreis?
        2. Du hast gelegentlich den Begriff „Ovbjektiv rechnen“ verwendet. Was genau ist darunter zu verstehen?
        Wie werden Objektive konstruiert/gerechnet?
        Gruß
        Daniel

        1. Ein 100-450 ist nirgends geplant. Zumindest ist mir da nichts bekannt. Und sollte es um das 150-400 gehen – es ist noch nicht auf dem Markt. Und ob es sich verkauft, das wird sich rausstellen. Aber offensichtlich war irgendjemand der Meinung, man könne es verkaufen. Darum geht es.

          Objektive sind wie Rechenaufgaben. Man will ein Ergebnis haben – Brennweite, Lichtstärke, Abbildungsqualität, kleines Fokusglied – und hat einen Eimer verschiedener Gläser – Brechungszahlen usw – und dann wird das ausgerechnet. Das unterscheidet sich von der Überlegung, was muss ich einkaufen, damit ich mit den vorhandenen 12 Euro heute abend vier Personen satt kriege, nur graduell, nicht prinzipiell. Wenn man die Zutaten hat, wird gekocht – bzw. halt ein Gehäuse gebaut, in dem die Linsen untergebracht werden.

  5. Es ist übrigens die Eintrittspupille die man für den Nicht Parallax Punkt benötigt.
    Nodalpunkte gibt es immer 2 in jedem Objektiv, einen vorderen und einen hinteren beide helfen einem bei der Panoramafotografie nicht weiter.
    Olympus war mitnichten die einzige Firma.
    Bei Sigma gab es das auch und man konnte es auch einfach so runterladen.

    1. Ob „Drehpunkt“ oder „Eintrittspupille“ oder „No Parallax Point“. Gemeint ist immer dasselbe. Und aufgrund einer langen Tradition meint auch „Nodalpunkt“ dasselbe, auch wenn es natürlich falsch ist. Wegen Sigma: Ich habe seinerzeit alle (!) Kamerahersteller angeschrieben wegen entsprechender Unterlagen. Am nettesten war Sony „Wir haben da nichts, aber da gibt’s einen im Forum, der hat von zweien die Nodalpunkte (!) ermittelt.“ Wenn Du die Drehpunkte der Sigma-Objektive hast, würde ich mich sehr drüber freuen.

  6. Ich erinnere mich noch gut an den verregneten Abend in der Schweiz, wo wir uns die Frage „was braucht es, dass ihr auf den Spiegel verzichtet?“ durch den Kopf gehen ließen. Die Antworten sind Teil der heutigen Oly-Produktlandschaft. Da hat eine Handvoll Fotoverrückter ihre Meinung dazu abgegeben und die Chance gehabt, der Produktentwicklung ihre Wünsche und Vorstellungen zu vermitteln.
    Klar war das nicht umsonst und man musste einen gut bezahlten Mitarbeiter für ein verlängertes Wochenende auf Reise schicken. Dennoch glaube ich, dass sich das unterm Strich ausgezahlt hat.
    Ich glaube nicht, dass man solche Diskussionen durch Webumfragen oder Verkaufsveranstaltungen ersetzen kann.

  7. Wenn ich mir die Kommentare so durchlese, hört sich das an wie nach einer Beerdigung.
    Hallo Olympus, ihr habt gerade eine neue ProCam herausgebracht! und eure treuen Käufer reden so „desaströs“ … über eure Kundenbindung! Aufwachen Olympus, kehrt Marsch !

  8. Wenn geneigte Leser hier bei (fast) jedem aktuell Olympus betreffenden Artikel feststellen muss, dass es Reinhard ob der Tatsache das weder er noch andere Gehör bei Olympus finden, fast das Herz zerreißt, dann sollte doch auch einmal hinterfragt werden, woran das liegt.
    Meiner Vermutung nach hat sich auch bei Olympus das Personalkarussell mit den Jahren weitergedreht, alte Ansprechpartner sind an anderen Positionen, die „Besen“, welche jetzt an Schlüsselpositionen sitzen wollen natürlich besonders gut „kehren“.
    Und diese gehen eben jung, dynamisch, ahnungslos mit frisch erworbenen Universitätswissen an die Aufgabe, ohne sich vorher darüber zu informieren, woher die Kundenbindung, das Marketing und alles was dazugehört kam und welchen Aufwand die Vorgänger betrieben haben.
    Natürlich bleiben da Anfragen, Wünsche, Meinungen etc. auf der Strecke, denn wer ist denn Reinhardt Wagner, muss man den kennen? Eine Community existiert auch, ach so ein Forum, wo doch jeder alles besser weiß als der andere!
    Das widerspricht alles den Regeln vom modernen Produktmanagement und schon gar nicht einer Marketingstrategie 2.0.
    Ideen wie man da weiterkommt habe ich auch keine, wahrscheinlich muss den Verantwortlichen erstmal ihr eigenes Denken auf die Füsse fallen, bevor sich da was ändert. Die Management-(Fehl)entscheidungen der letzten Jahre bei vielen namhaften Firmen zeigen das deutlich auf.

  9. Lieber Reinhard ! Ich lese Deinen Blog anfangs aus technischem Interesse und zunehmend mit Anteil nehmender Sympathie. Du hast mich zu Olympus verführt. Was ich bis jetzt nicht bereut habe. Aber die Marke und die Firma sind mir schnuppe. Ich habe die Anfänge der verschworenen Gemeinschaft nicht mit erlebt.
    Konsumartikel wie Kameras oder Autos werden heute nicht mehr über ihre Produktqualitäten, sondern über Emotionen oder Legenden vermarktet. Eine Leica M mit Krokoleder für 20k€. Völlig irrational. Ein SUV verspricht grenzenlose Freiheit. Total bekloppt. Das kapitalistische System assimiliert alle Rebellion. Das berühmte Che Guevara T-Shirt. Und missbraucht auch alle Rebellen damit. Bei Greta ist das vielleicht auch nur eine Frage der Zeit.
    In meinem Berufsleben habe ich einiges mit der Industrie, meistens Weltkonzernen zu tun gehabt. Dort entwickeln sich Strukturen wie in autoritären Regimen.Die Konzernspitze interessiert sich zunehmend weniger für die Kunden und die unteren Bereiche der Hierarchie, die den Kontakt vermitteln können. Kritische Geister werden eliminiert . Dadurch wird zunehmend am Kunden/Nutzer vorbei produziert. Wird dieser anfangs noch hofiert und mit scheinbarem Interesse befragt und eingeladen, verschwindet er ganz schnell aus dem illustren Kreis, wenn er klar macht, dass er nicht korrumpierbar ist. So werden dann gute Produkte, die in der Nische segensreich waren mit Macht und viel Propaganda auf den Massenmarkt gebracht, bis dieser kollabiert. Weil das Produkt eben nur für die Nische taugte.
    Ich glaube nicht, dass die Foto Verrückten aussterben. Aber es wird eine Nische bleiben.
    Vielleicht werden wir wieder Glasplatten begießen. Meine Dunkelkammer steht noch. Wäre aber schade um die Möglichkeiten der digitalen Welt.
    Beste Grüße Matthias

  10. Ich konnte leider aus geografischen Gründen nie an Usertreffen in D teilnehmen und habe mich aus dem fotografischen Outback an Olympus angenähert.
    Inzwischen habe ich in meinem Umfeld eine Handvoll Konsumenten mit dieser Marke infiziert. Eingestiegen bin ich mit der E1 aus für mich wichtigen und bis heute gültigen Gründen, dabeigeblieben bin ich eigentlich nur wegen RW. Bezeichne mich als gehobenen Amateur (mit welcher Consumerschicht macht Olympus eigentlich die Foto-Kohle ?) und habe weder Zeit noch Lust, mich durch kryptische Handbücher zu wühlen. RW hat tolle Bücher zu den Kameras geschrieben, er ist- wie ein Vorschreiber schon erwähnte- der Mister Olympus im deutschsprachigen Raum. Und er hat vor langer Zeit seine digitalen Uploads auch für exotische Länder wie Italien freigeschaltet. Danke nochmal.

    Ich habe vor einiger Zeit mal versucht, im Parallelforum Kritik zu üben an der Firmenpolitik von Olympus; ich wurde niedergemacht noch bevor die Tinte trocken war; Bunkermentalität ist etwas anderes als eingeschworene Community.
    Ich verstehe diese Firma nicht mehr, neue (teure) Kitobjektive statt innovativer Lens-Roadmap (wie wäre es endlich mit einem 100er Makro?). Die Deadline für mich ist das neue 150-400, aber mit! verbesserten AF-Features. Wenn das nicht paßt und RW aussteigt, bin ich ebenfalls draußen aus dem System (Olympus Hamburg bitte mitlesen).
    Fangen wir schon mal an: wer möchte meine Kristallkugel? (quasi neuwertig).
    In Zeiten wie diesen hat Olympus allerdings einen entscheidenden Trumpf im Ärmel. Mit der M1X kannste (dank Heatpipe) auch im ärgsten Fieberkrampf noch weiterfotografieren.
    Okay, das war jetzt Zynismus

  11. … vielen Dank, wieder einmal für eine offene und kritische Meinung. Ich habe das die Jahre sehr geschätzt als zusätzliche Informationsquelle (neben anderen Test- und Review-Blogs). Und ich gucke hier auch noch regelmäßig rein, auch NACHDEM ich mich von einer relativ großen Oly-Ausrüstung getrennt habe (erst ein paar FT-Brummer inkl. SHG-Zooms, dann mFT 7-14, 12-100, die 1,2 Linsen, bisweilen 3 Bodies… Angefangen hat meine innerliche Entfremdung von Marke und Technik vor ca 1,5 Jahren, als ich zunächst das Gefühl hatte, dass Oly nur noch im eigenen Saft schmort, keine neuen Linsen mehr (wie ein 1,2 12 – das Panaleica 12 hat mir eine zu große Serienstreuung-, ein WW-Shift passend zum HighRes Mode, enttäusche Modelle wie das 1,8 17, das DIE geniale, kompakte Street-Optik hätte sein MÜSSEN …) Div. Versuche, z B zum Marketing / Vertrieb Kontakt aufzunehmen (hab da einen Hintergrund und mit denen vor 18 Jahren zu tun gehabt..), um die unsinnigen, enorm kostenintensiven Werbe-Events „Playground“ (=Spielwiese/Spielplatz – welcher beknackte Werber hat sich denn das „Wording“ ausgedacht?) mal zu hinterfragen und das Geld sinnvoller einzusetzen, sind im Sande verlaufen. Dazu muss man sagen, dass deutsche Niederlassungen japanischer Firmen (fast) immer nur Vertriebsorganisationen sind, die streng hierarchisch Vorgaben durchdeklinieren. Und wie bekannt ist: der Fisch fängt am Kopfe an zu stinken… und der sitzt in diesem Fall im mentalen „Bunker“ weit weg…. es ist eigentlich wie in den 80ern, als mit der OM 4 Multispot und tollen Objektiven (2.0 50 und 90 Macro, 2 100, 2 40, 3,5 24 Shift)Innovatives geleistet wurde, aber mehr als Engineering denn aus praktischer Anwendung. Maitani -als Erfinder der Pen-F und OM-Serie und der XA-Modelle hätte sich das sicher anders vorgestellt… Und vielleicht steckt ja dann doch die Medizin-Mutter dahinter, die fotografische Basics mit-genutzt hat, solange die noch Neues boten. Jetzt, wo z B die Sensor-Entwicklung auf einem all-time-Plateu ist, und keine großen Sprünge mehr zu erwarten sind, wird das auch mehr und mehr uninteressant… und von 1.000 Enthusiasten in Deutschland kann man schlecht leben… etc. Olympus, Pentax/Ricoh, vielleicht Nikon – es gilt für alle: wenn die kritische Masse an Kapital UND Usern fehlt, gibt es keine Geschäftsgrundlage mehr… In so einer Lage aber dann die User noch zu vergraulen mit EP8,9,10 und die Pen F digital einzumotten: das ist Harakiri

    1. Der Playground war anfangs ein unglaublicher Erfolg. Klar war das richtig teuer – aber im Vergleich zu ner Anzeigenkampagne waren das Peanuts. Da hätte man noch wesentlich mehr draus machen können. Problem war, dass schon der erste Playground richtig gut war – und kaum noch Steigerungen möglich waren. Und die ganzen halbgaren, späteren Playgrounds haben den guten Ruf kaputt gemacht. DAS Geld hätte man sich sparen können, aber das Konzept selbst war absolut erfolgreich.

      Ja, es gibt Vorgaben von Tokio, aber es ist, zumindest bei Olympus, nicht so, dass da Olympus Europa nur den Hiwi von Japan macht. Die sind durchaus eigenständig – wie übrigens auch Olympus USA. Das ist bei anderen Herstellern anders.

      Und wegen der Sensoren: Eiwei – da kommen noch ganz lustige Dinger. Durchaus in Kombination mit der Medizinsparte entwickelt. Die E-PL-Serie läuft in Japan prima. Und die PEN-F lief in Europa lange Zeit lausig. Dass ich einer PEN-F II nachtrauere hat nichts damit zu tun, dass ich sie für einen Kassenschlager halte. Das ist sie nicht. Sie wäre eine Nischenknipse. Das hat nur mit meinen persönlichen Fotografiergewohnheiten zu tun.

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