Westfalenpark

Für Menschen, die den Ruhrpott nicht kennen, ist der Westfalenpark und der Ausblick vom Florian eine Überraschung. Obwohl eigentlich bis zum Horizont ein Ort am anderen liegt, wirkt Dortmund und Umgebung von oben grün. Richtig grün. Die große Ausnahme ist der IKEA-Komplex, der aussieht, als hätte irgendwer ein paar weiße Legosteine mittenrein geworfen. Für Bayern, deren Städte einen ganz anderen Verdichtungsgrad haben, sieht das richtig seltsam aus. Von der Burg runter sieht man in Nürnberg kaum einen Baum, vom Florian runter sieht man in Dortmund kaum ein Haus….

Klar, wenn man mal bei Kaiserwetter so weit oben ist, ist natürlich der ArtFilter Diorama angesagt. So wie hier auf den Westfalenpark. Natürlich habe ich auch jede Menge andere Fotos – aber der Florian und der Westfalenpark sind Privatbesitz und von Privatbesitz aus kann man nicht einfach mit dem langen Tele den normalen Leuten in den Vorgarten knipsen… Man kann also vom Florian aus wunderbar in die Kleingartenkolonie knipsen – nur darf man die Fotos nicht zeigen.

Im Westfalenpark ist das Fotografieren grundsätzlich für private Zwecke erlaubt, jede gewerbliche Nutzung muss schriftlich erlaubt werden. Für Journalisten (wie mich) gibt’s eine explizite Ausnahme. Im Rahmen einer Berichterstattung darf ich, für meine Bücher darf ich nicht. Die Dame mit dem Springbrunnen war natürlich für mich auch ein Anlass für den ND-Filter der E-M1X:

Was es im Westfalenpark auch gibt: Schienen. Da hat’s nämlich eine Schmalspurbahn für Parkbesucher, deren Schienen man betreten darf, die jetzt nicht soooo schnell fährt und die auch noch ziemlichen Rambazamba macht, wenn sie anrollt.

Außerdem fährt die Bahn nur einmal in der Stunde, man hat also etwas Zeit für Schienenfotos:

Oben: ArtFilter Sofortbild, unten partielle Farben. Natürlich gibt’s auch Bänke, Blumen, Bäume. Ein Cafe mit leckerem Kakao, einen Bootsverleih usw. Und gelegentlich auch Veranstaltungen. Kann man machen.

Seerosen und..

Sonnenhut. Kann man sich mal austoben. Freitag vormittag ist es ziemlich leer dort und man kann sich mal austoben. Und Enzian ist ECHT blau.

Und die Silberdisteln sind natürlich nicht rot. Aber wenn man schon mal dort ist….

8 Replies to “Westfalenpark”

  1. Herzlichen Dank, Reinhard, für diese Reportage.
    Ja, es stimmt schon, Dortmund, und nicht nur Dortmund sind grüner als der Rest der Republik es sich vorstellt. Der Begriff ‚Ruhrpott‘ steht für Stahl, Kohle, Staub und Schmutz. Das aber stimmt schon lange nicht mehr. Schon im Jahre 1967 veranstaltete Dortmund eine ‚49% Wanderung‘ um zu zeigen, dass 49% des Stadtgebietes grün sind. Jahrelang haben wir diese 25 Kilometer Wanderung durch die grünen Lungen von Dortmund mit viel Vergnügen mitgemacht.

    Und seitdem die letzte Zeche dicht gemacht hat und auch ‚Karl‘ Hoesch platt gemacht wurde siedeln sich auf den Brachflächen immer mehr Dienstleister mit viel Flächenbedarf und wenig Arbeitsplätzen an. Schade.

    LG
    Klaus

    1. Was mir aufgefallen ist: Dortmund ist von einem Ring von Kraftwerken umzingelt. Ich habe noch nie von einem Ort aus so viele Kühltürme gesehen. Und in Bayern hat manches Bauerndorf mehr Solarzellen auf den Dächern als Dortmund. Irgendwas läuft da noch falsch…..

  2. Was hat Dich nach Dortmund und in den Westfalenpark verschlagen? Und das auch noch am Tag des Derbys? BTW: So viele Solaranlagen habe ich auf Nürnbergs Dächern beim letzten Besuchim August von der Burg aber auch nicht gesehen. 😉

    1. Nürnberg ist nicht Bayern und auch nicht unbedingt ein Bauerndorf 🙂 SCNR

      Wenn du mal z.B. In Niederbayern über Land fährst, da hat jeder Hof seine Panele auf den Dächern. Liegt evtl. daran, dass es vor Jahren Fördermittel, aus welchem Topf habe ich vergessen, gab.

      1. Da gab’s in Bayern mal ein entsprechendes Programm. Und ja, in Nürnberg sind die Dächer auch noch kahl. In der Innenstadt ist da der Denkmalschutz vor, aber auch außerhalb ist da noch viiiiel Platz.

  3. Ja, der Ruhrpott ist überraschend anders als die Klischees, die der Rest Deutschlands so in seinem Kopf über ihn hat. Der Rombergpark ist sogar noch viel schöner als der Westfalenpark [und gratis], allerliebst der Bereich um die Hohensyburg im Süden der Stadt, oder auch die Gegend in Essen rund um die Villa Hügel, oder die Burg Blankenstein in Bochum, oder die vielen Landmarken auf den Abraumhalden, oder, oder, oder, …
    {Den Phoenixsee bitte meiden.}

  4. Hallo Reinhard,
    wenn es dich demnächst nochmal nachher Dortmund verschlägt, sag doch einfach mal Bescheid. Neben mir gibt es offensichtlich noch ein paar mehr Ruhrgebietsfreunde und vielleicht geht da mal ein gemeinsamer Foto-Walk oder etwas ähnliches …. Ansonsten kann ich mich nur den Vorrednern anschließen! Dortmund und Umgebung ist immer eine Reise wert. Und bei den Kraftwerken kann ich dich beruhigen – bis auf eines sind die Tage gezählt. Die Kühltürme und der Gasometer, den du vom Florian aus gesehen hast, sind überwiegend nicht mehr in Betrieb und stehen meist als Denkmale der Industriekultur unter Schutz. Auch auf eine solche Kultur ist Dortmund nämlich zu Recht stolz!
    Gruß aus Dortmund und bis bald hier?!
    Alfred

  5. ..am Wochenende war in Lünen das Internationale Naturfotofestival der GDT ..
    von Dortmund nach Lünen ist ein Sprung..
    ..und schon ist man auch nah drann an den vielen Kraftwerken..

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