Ich habe jetzt den ganzen Stapel Standardzooms mehrere Wochen hier gehabt und meine Testkriterien sind nicht irgendwelche Linienauflösungen, sondern ob ich meine Arbeit damit erledigen kann. Meist stellt sich nach so einem Test raus, für was die Objektive taugen, für was sie vermeintlich taugen – und welche Objektive man gar nicht mehr in die Hand nimmt.
Das Objektiv, das ich am Wenigsten verwendet habe, war das Panasonic 12-60 3,5-5,6. Das hat nichts damit zu tun, dass es mir zu lichtschwach wäre oder ich was gegen kleine Kitzooms habe – ich habe eigentlich immer das 14-42 EZ von Olympus dabei und damit schon tolle Aufnahmen gemacht. Aber das 12-60 hat sehr seltsame Flares, ist nicht sonderlich scharf und dafür auch noch relativ groß. Eigentlich gab’s kein Motiv, das ich mit dem Objektiv wirklich fotografieren wollte. Denn schließlich will ich ja ein gutes Bild – ich fotografier ja nicht, damit der Zähler meiner Kamera hochläuft, sondern damit ich ein Bild habe. Schlechte Bilder kann ich von alleine machen, da brauche ich nicht die Hilfe eines Objektivs dazu.
Danach kam das 12-35 f/2,8. Ich habe es versucht, gerade wegen der durchgängigen Lichtstärke und weil ich ja bekanntermaßen das Olympus 12-40 nicht liebe – aber das 12-35 kommt an das 12-40 einfach nicht ran. In keiner Hinsicht. Relativ schnell war klar – wenn die Wahl zwischen den beiden Objektiven zu treffen war, landete das 12-40 in der Tasche und das 12-35 im Regal.
Das 12-60 f/2,8-4,0. Das kam öfter zum Einsatz. Bei Fotowalks oder im touristischen Bereich. Die Bildqualität ist sauber, der AF schnell und zuverlässig. Tagsüber, wenn man sowieso abblendet, ist es als nahezu parfokales Videoobjektiv gut brauchbar. Sobald man in die Dämmerung kommt, ist allerdings Schluss mit lustig. Da musste es seinen Platz gegen das 12-40 und FT 14-35 F/2,0 räumen. Video mit f/4,0 macht einfach bei schlechtem Licht keinen Spaß mehr.
Das gleiche Problem trifft das 8-18. Als Fotoobjektiv hätte es beinahe meine Kristallkugel verdrängt. Am kurzen Ende lichtstärker, tolle Abbildung, schneller AF, ein wirklich gutes Objektiv. Aber wenn es um wirklich weite Winkel ging, waren dann halt doch 7mm gefragt. Und auch hier wieder: Video mit f/4 muss nicht, dann halt doch zum 7-14 f/2,8 greifen. Tagsüber hat man mit dem 8-18 bei Video natürlich den Vorteil, dass man problemlos Graufilter draufschrauben kann.
Fazit: Wenn man einen Ersatz für das legendäre FT-12-60 sucht, ist das Pana 12-60 2,8-4,0 wirklich eine Überlegung wert. Und ob man zum 7-14 oder 8-18 greift – Boah ey, das ist schwer. Da gibt es auch noch das Laowa 7,5er…
Und das 12-200? Das Reisezoom ist ein bisschen eine andere Liga – aber das Glas ist untadelig, nur die Mechanik und Elektronik – da bin ich unsicher, ob das, was ich da festgestellt habe, ein Einzelproblem oder ein Serienproblem ist. Das Objektiv ist jetzt mit einer Beschreibung der Problematik zu Olympus zurückgegangen, mal sehen, was ich davon noch höre. Wenn sich diese Problematik in Luft auflöst, ist das 12-200 ein Reisezoom der Extraklasse – für einen echten Schnäppchenpreis.
Nachdem ich das 12-200 nach dem Neukauf zurück geschickt hatte, könnte ich es erneut sehr günstig gebraucht erwerben. Nun nutze ich es zusammen mit dem Laowa 7,5 im Urlaub und bin doch sehr angetan vom Objektiv. In Verbindung mit der Pen F könnte ich kaum Fokusprobleme feststellen. So wie es aussieht werde ich es jetzt behalten.
Gruß Rainer
Da bin ja beruhigt, mein 12-40 und das 7-14 ergänzen sich in diesen Bereichen prächtig. Hast Du nicht die Möglichkeit Dir noch einmal das 12-100 anzuschauen und zu testen ? Deine Meinung hierzu wäre interessant.
Gruß Thorsten
Für mich hat sich ergeben, dass die Olympus Linsen 7-14/2.8 und das 12-100/4 perfekt an meiner Oly harmonieren und sich ergänzen. Das Beste, die Ergebnisse bestätigen es immer wieder; hast dich richtig entschieden! 😉 😀
(… das 12-40/2.8 ist nach längerer Ruhephase verkauft worden …)
Hallo Reinhard,
sehr aussagekräftiger Vergleich – vielen Dank dafür!
Zurzeit überbrücken wir diesen Bereich mit zwei Festbrennweiten und einem Zoom (30/3.5, Pana20/1.7II und 7-14/2.8) und kommen „ganz gut klar“.
Da aber das 12-40 ganz oben auf unserer Wunschliste steht, interessiert uns natürlich brennend, warum es vielen Nutzern scheinbar „nicht so liegt“ 😉
LG
Rudolf (aka rudolfo4)
Würde mich auch interessieren. Ich habe es nicht, dachte aber bis jetzt, daß es qualitativ ziemlich gut ist und von den Parametern her gerade für Reisen sehr praktisch (12mm bis 40mm, durchgehend 1:2,8, nicht so groß wie ein 14-54 mit Adapter, abgedichtet).
@Reinhard: Was spricht für Dich gegen das 12-40? Ist Dir das 14-54 lieber?
Das 12-40 ist schnell, zuverlässig, Objektivdeckel und Streulichtblende fallen gerne auseinander und von der Anmutung her ist es mir zu hart. Ich habe das 14-35 und deshalb gibt es für mich keinen Grund, in das 12-40 zu investieren. Wenn ich es zum Test brauche, leihe ich es mir von Olympus aus – aber ich würde es mir halt nicht kaufen.
Hallo Reinhard,
vielen Dank für die Rückmeldung!
Da für uns das 14-35 nicht in Frage kommt, werden wir nach dem 12-40 Ausschau halten 😉
LG
Rudolf (aka rudolfo4)
An den OM-D-Gehäusen die drei 2.8er und an der PEN das 17 und 45 1.8. Seitdem hat es Olympus schwer mich noch für irgendwas zusätzliches zu begeistern. Beim großen Besteck ist dann auf längeren Reisen oft noch das 25 1.8 dabei.
Aber trotz der ganzen Auswahl bei mFT: Ein handliches Zoom für die PEN, in der Qualtät des 14-42, ohne das Zusammenfalt- und EZ-Gedöns steht noch auf meiner Wunschliste.
Beste Grüße
Frank
Wenn das 14-42IIR noch zu viel Gefalte ist, dann gibt’s bei Pana noch ein paar. Die kriegt man mittlerweile gebraucht hinterhergeworfen und die sind eigentlich nicht schlechter als die Olys. Sie haben nur deutlich mehr CAs, aber die werden von den Olys ja mittlerweile korrigiert
Danke Dir für den Tipp, werde ich mal anschauen.
hmm Oly 7-14 oder Pana 8-18. Vor der Entscheidung stehe ich auch gerade. Das Filtergewinde des Panas ist schon ein interessantes Feature. Wieso hat Olympus keinen Rückwärtigen Filter Halter am 7-14 wie man es am Pana 7-14 nachrüsten kann :(. Aber der 1mm mehr Brennweite ist schon ein Argument. Naja vl. kommt dann beim Fischeye das Pana 8mm anstelle des Olys 8mm. Das Pana Fisheye hat den Filterhalter ja schon eingebaut.
Ansonsten würde mich beim 12-200 besonders interessieren wie es sich gegen das 14-150 schlägt. Soll ich mein 14-150 jetzt durch das 12-200 ersetzen? hmm … fragen fragen :).
Ich habe das 12-40/2.8, um dann wenn Wechseln ungünstig ist (wegen einer wetter exponierten Wanderung, wenn ich keine Zeit dafür habe oder ich nicht weiß was mich erwartet und fexibel sein will) den meist genutzten Brennweitenbereich abzudecken. Es ist ein Werkzeug, ohne Allüren und Schnickschnack, und gut.
Wenn ich Lust zum Spielen habe, nehme ich meist Festbrennweiten.
Hallo Reinhard, hat sich Dein Problem nun in Luft aufgelöst? War es ein Einzel- oder Serienproblem? Vielen Dank für Dein kurzes Feedback. Sonnige Grüsse aus der Schweiz Helmi
Naja, ich habe das Objektiv an Olympus zurückgeben müssen – das Problem hat also jemand anderes. Ich habe von Olympus zu diesem Problem keinen Kommentar gehört. Die Kollegen hier stellen keinen Fehlfokus fest – nur dass es am langen Ende weich wäre – Genau das habe ich eben nicht festgestellt – meines war am langen Ende knackscharf – wenn es getroffen hat. Was jetzt die Wahrheit ist – keine Ahnung.
Reinhard, vielen Dank. Die Regierung möchte gerne gegenüber ihrem Tamron 14-150mm etwas mehr Weitwinkel und auch Tele haben. Da ist das 12-200mm geradezu prädestiniert. Und da kommt mir das Sommer Cashback auf Objektiven gerade recht. Was mich ein wenig wundert: Hier in der Schweiz ist der Olympus-Shop am Günstigsten! Habe es nun für CHF 799.00 gekauft…