Bisher habe ich von Basel nur die Skyline gekannt, die man von der Autobahn sieht. Nichts, was mich dazu verführt hätte, auch nur den Fuß vom Gas zu nehmen. Nun bin ich durch akuten äußeren Druck dazu veranlasst worden, mich mal mit Basel auseinanderzusetzen. Von der Autobahn aus sieht Basel aus wie eine x-beliebige Großstadt. Dabei hat Basel kaum mehr Einwohner als Fürth. Und was das bedeutet, kann jeder echte Nürnberger einschätzen. (Und die Fürther lästern seit Jahrzehnten, dass die Nürnberger nur deshalb Großstadt wären, weil sie sich immer rechtzeitig ein paar Dörfer eingemeindet hätten, damit sie über den 500.000 bleiben.)
Was Basel auf jeden Fall kann, sind Mussen. Das oben ist die „Schwimmwasserplastik“ im Solitude-Park beim Museum Tinguely. Beim Knipsen darauf achten, dass man Gegenlicht aufs Wasser kriegt und der Hintergrund keines.
Die Schweiz spielt ja derzeit bei der WM in Russland mit. Demzufolge hängt die ganze Stadt voller….. Nope. Aber ab und zu hängen welche. „Im Heimatland“ zum Beispiel.
Die Schweiz ist ja nicht in der EU, deshalb gilt dort die DSGVO auch nicht. Trotzdem sollte man natürlich….. Aber hier konnte ich nicht widerstehen. Mit dem Gemäldefilter geht sowas. Direkt am Rand der Schwimmwasserplastik.
Am Eingang zum Museum steht übrigens ein nettes Schild „Heute werden hier Foto- und Videoaufnahmen gemacht, wenn Sie hier reingehen, willigen Sie ein, abgebildet zu werden.“ Und ja, man darf tatsächlich in der Ausstellung ganz offen fotografieren. wenn auch ohne Blitz. Aber wer braucht Blitz, wenn er ne Oly hat. Das hier ist Tinguelys „Pit Stop“ in Bewegung. Kein Stativ….
Da muss man halt etwas warten, weil die ganzen Skulpturen Timer drin haben, dass sie erst nach einer gewissen Zeit wieder in Gang gesetzt werden können. Die Leute, die die ganzen Schnapperatismen warten und am Laufen halten – Tinguely hat seinerzeit nicht daran gedacht, dass sein Kram auch noch in 50 Jahren funktionieren muss – nennt man hier nicht Mechaniker, sondern Restauratoren.
Im Museum ist auch das hier:
Der Totentanz. An dem habe ich mich auch versucht. Als „Still“ und in Bewegung. Da bin ich gescheitert. Klar, man kann das abknipsen, en gros und en detail. Aber ich kriege das nicht hin. So, dass die Stimmung rüberkommt. Trotz Schattenspiel und vielen, vielen Totenschädeln wirken die Fotos zu belanglos. Vielleicht, dass man mit Überlagerungen und Doppelbelichtungen was machen kann. Aber soweit habe ich vor Ort nicht denken können.
Was ich aber hinbekommen habe, ist die „Große Méta-maxi-maxi-Utopia“.
Und dann zum Schluss noch etwas Wildlife in Basel.
Wenn man in Basel im Rhein unter der Brücke irgendwelche Körper treiben sieht, dann braucht man nicht den Rettungsdienst rufen.
Das ist hier Volkssport. Direkt am Museum Tinguely ist Einstieg und spätestens zwei Brücken weiter wird ausgestiegen und tropfnass im Badeanzug am Rheinufer entlang zurück gelaufen um dann am Museum wieder in den Fluß zu steigen. Da kuckt keiner auch nur hin. Und ich habe per Mail erfahren, dass das in Bern auch beliebt ist.
An alle Schweizer, die sich fragen, was ich hier für ein Gewese darum mache. Ich bin halt vom Land. Und in Nürnberg aufgewachsen. Und wer sich in der Pegnitz an einen Ortlieb geklammert durch die Altstadt treiben lässt, ist entweder schon tot oder demnächst.
Nächstes Mal unbedingt die Fondation Beyeler besuchen!
War ich vor einem Jahr in der Monet-Ausstellung. Da darf man für den Privatgebrauch fotografieren, aber veröffentlichen is nich. Ich habe nachgefragt und sie haben es untersagt. Also gibt’s hier keine Fotos von dort. Wäre eine interessante Sache gewesen, weil sie dort einen Seerosenteich von Monet hatten. Grob zehn Meter lang. Links am Fenster, rechts an der Wand. Weißabgleich nicht in den Griff zu bekommen, das Bild wechselt über die Länge dreimal die Farbe.