Schlachtfest: Diesmal BLS-1 Original und Patona-Clone

Hier stehen Sie noch: Links ein knapp drei Jahre alter Patona, in der Mitte ein über zehn Jahre alter Olympus-BLS-1 (der stammt noch aus einer E-P2, ist jahrelang geknechtet worden und hat erst vor kurzem die Segel gestrichen.) Und links ein BLS-5, etwa so alt wie der Patona, nur im Unterschied zum Patona noch topfit. Der Patona ist aufgequollen und deshalb reif zur Notschlachtung.
Nachdem die BLS immer noch in Verwendung sind – in den ganzen kleinen PENs und auch der E-M10-Serie, ist das durchaus aktuell.

Wie bei den BLN-1: der Akku ist innerhalb von Sekunden zerlegt. Beim Olympus BLS-1 ist das etwas haariger:

Das geht nur mit roher Gewalt und Hebelwerkzeug.

Innen drin: Beim Olympus sind es Panasonic – Zellen, beim Patona wie üblich TMB (der Aufdruck ist auf der Innenseite.)

Hier sieht man die Verlötungen des Patona – da ist zum Olympus Akku doch ein gewisser Unterschied. Während die beiden TMB-Zellen einfach zusammengeklebt sind, hat der Olympus-Akku ein eigenes Formteil dazwischen, in dem die Leitung geführt wird.

Hier die Platine des BLS-1. Die ist mit ziemlich massiven Laschen am Akku befestigt. Aber wenn man einen Tesafilm entfernt, kann man sie so weit abhebeln, dass man sie abzwicken kann.

ben die Platine mit dem vergossenen Bauteil, das die komplette Elektronik enthält, darunter die Thermosicherungen, die in beiden Zuleitungen zu den Zellen stecken und mit dem oben genannten Tesafilm auf den Zellen fixiert sind. Wenn’s der Zelle zu heiß wird, machen die auf.
Auch der BLS-1 hat einen Aufkleber auf der Kontaktseite, hinter dem zwei Prüfpunkte stecken. Der Patona hat das nicht – allerdings hat auch der BLS-5 das nicht mehr.
Und ja, der NTC ist direkt im vergossenen SMD-Bauteil, er misst also erstmal die Temperatur der Platine – zur Zelle ist etwas Abstand. Für die einzelnen Zellen sind die Thermosicherungen da.

Und hier die Platine des Patona. Der „NTC“ ist bei Position R4 – wie man sieht, ist das ein simpler 10kOhm-Festwiderstand. Soweit nichts Neues. Spannend fand ich, wie Patona den „S“-Kontakt gelöst hat, den Japan aus Sicherheitsgründen vorschreibt und der damals dafür verantwortlich war, dass der BLS-5 (und das Ladegerät BCS-5) überhaupt eingeführt wurde. Leider keine Überraschung: Der S-Kontakt führt zu den beiden Widerständen R5 und R6 – die beide nicht bestückt sind. Klassischer Fall von Blindkontakt.
Das weiße Ding mit dem LTV175 ist eine simple Schmelzsicherung, die wird in vielen Clones verbaut und immer auch nur in einer Zuleitung – klar: Load Balancing gibt’s bei den Clones nicht, da reicht es, am Pluspol die Sicherung zu montieren. Die beiden Zellen werden nicht einzeln geladen, sondern da wird mit der vollen Spannung auf die in Serie geschalteten Zellen draufgegangen. Originalakkus laden jede einzelne Zelle – die Zellen danken es mit (viel) längerer Lebensdauer.

Also wieder mal: Nichts Neues an der Akkufront.

Ich erhalte immer wieder Mails, ob denn Pansonic-Clones….  Ich weiß es nicht. Ich habe noch keine Pana-Clones offen gehabt und schon gleich gar keine Pana-Originale. Kann also sein, dass die Pana-Clones besser gebaut sind. Kann auch sein, dass der Weihnachtsmann einen roten Mantel trägt und eines seiner Rentiere Rudolph heißt. Schon 2013 hat mal jemand einen Nikon-Clone geöffnet. Wie sich die Bilder gleichen…

Nochmal: Auch die Kamera-Akkus können hochgehen, nicht nur Handy-Akkus. Also bitte nur dann aufmachen, wenn man sehr genau weiß, was man da tut…

Zu der ganzen Akku-Geschichte habe ich ein ausführliches oly-e-paper geschrieben. Das kann man sich hier gratis runterladen. Das entsprechende e-paper ist 1/2018

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