Gestern war ich in Hamburg (das oben ist ein Teil der alten Olympus-Zentrale, da wird gerade Platz gemacht für den Neubau) und habe mir die neue E-M10 Mark III ein paar Minuten angesehen. Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied zur Mark II zu erkennen, das Wahlrad sieht ein bisschen anders aus, und ein zusätzlicher Knopf links außen. Das war’s.
Was ist nun das Neue an der Kamera? Die E-M10III ist schnell – sie reagiert so schnell wie die E-M1II und sie hat das „Clustering“ auch bei S-AF und „Alle Felder“. Man sieht also auch bei S-AF, wo die Kamera gerade fokussiert. Das gibt’s bei der E-M1II nur bei C-AF. Die zuckenden grünen Kästchen kennt man von anderen Herstellern, wenn man dran gewöhnt ist, ist das eine feine Sache- auf jeden Fall macht es die Option „alle Felder“ in S-AF einsetzbar.
Es gibt einen neuen Modus „AP – Advanced Photo Modus“ – der macht nichts anderes, als das, was früher an Sondergimmicks unter Aufnahmemenü 1 und 2 versteckt war, in eine grafische Oberfläche zusammenzufassen. Und LiveComposit und LiveBulb kommt noch dazu. Um das Ganze noch einfacher zu machen, wird über den AP auch gleich der Modus eingestellt. (Bei LiveComposite etwa auf „M“) Kleine Einschränkung: Beim Umstellen auf HDR schaltet die Kamera unabänderlich auf „P“ – das HDR-Bracketing in A, das früher hinter HDR1 und HDR“ lag, ist weggefallen (und ist auch nicht übers Aufnahmemenü zu erreichen.)
Auch ein paar andere Dinge gibt es nicht mehr: So ist der Anschluss für den Kabelfernauslöser weggefallen. Die Kamera hat zwar nun USB3.0 aber den Klinkenstecker für den Fernauslöser haben sie sich gespart. Die Kamera ist auch die erste Oly seit vielen Jahren, die den Fernsteuermodus für die Blitze nicht mehr hat – den sogenannten RC-Modus – nicht dass ich ihm sonderlich nachweinen würde, ich fand den eh immer ziemlich unflexibel.
Mit dem Bildprozessor der E-M1II hat die E-M10III auch die Menüstruktur der großen Schwester geerbt. Allerdings eben abgespeckt: Keine MyModes, kein Art-Filter Bracketing. Und die Kamera kann zwar 4K, hat aber keine Möglichkeit ein externes Mikro anzuschließen.
Kurzes Fazit der Kamera: Für alte Oly-Hasen ist die E-M10III ein Rückschritt. Sie hat nichts, was einen Besitzer der E-M10II zum Umstieg bewegen könnte – außer 4K-Video. Folgerichtig wird die E-M10II auch parallel weiterverkauft – für Tekkies wird sie jetzt ein Zweitkameraschnäppchen.
Für Einsteiger ist die Kamera natürlich prima, reduzierte Menüstruktur, viele bunte Beispielbilder, die Kamera ist schnell, also alles drin, was man für ein schnelles Erfolgserlebnis braucht.
Ab Anfang Oktober werde ich die Kamera eine Woche auf Korsika mitnehmen, da gibt’s dann mehr Infos und auch Bilder aus der Kamera. Derzeit sind die Samples alle Preproduction, ab Mitte September gibt’s die Kamera dann in Serie in den Läden.