E-M1 Mark II – Erste Eindrücke im Echtbetrieb

Seit ein paar Stunden bin ich hier in der Nähe von Ronda und werde von Olympus mit der E-M1II durch einen Fotoparcour gescheucht.
Ich habe ein 150er f/2 durch die Kontrolle geschmuggelt und konnte mal ein bisschen mit einer langen FT-Tüte probieren – auch im Vergleich zu meiner treuen alten E-M1.

Das Bild oben ist aus dem 12-40, OoC – der erste Versuch.

Beim zweiten Versuch habe ich den Bildausschnitt besser hinbekommen…

und das hier ist aus dem 150er. Klar habe ich auch noch Fotos, vom fliegenden Falken am Himmel, aber ich finde gerade diese Tieffliegerfotos ganz spannend, weil sich da der AF – hier mit dem neuen 5-erFeld – eben nicht am Hintergrund festbeißt.

Erster Eindruck: Wo die E-M1 mit FTs noch laut pumpt, macht die E-M1II Ssst – passt. Gefühlt bei meinen Motiven doppelt so schnell und vor allem wesentlich exakter. Nachfokussieren ist nicht notwendig. Porträts auf der Veranstaltung – Zack, jeder Schuss passt. Bei LowLight ist die E-M1II auch dann noch schnell, wenn die E-M1 überhaupt nichs mehr findet und hilflos hin- und herfährt. Das funktioniert auch mit dem 7-14. Sobald Struktur im Bild ist, ist das 7-14 ungeahnt flott.

Auch der CAF ist eine Bank.Und zwar auch mit dem FTs. Und ja, man sollte sich mit C-AF auskennen und einen Blick für den verwendeten Bildwinkel haben. Beim Greifvogelshoot habe ich das 12-40 gleich wieder runter – war zu einfach – mit dem 150er war es etwas schwerer, aber ich habe vor allem deshalb ein paar Shots verloren, weil ich f/2 fotografiert habe und die Schärfentiefe nicht durch den ganzen Vogel gereicht hat. Aber ein bisschen üben, dann hat man auch mit den FT-Linsen ungeahnte Trefferquoten. Und – mit den mFT-Pros ist das sowieso kein Problem.
Sucherverzögerung: Die liegt jetzt bei 5ms. Man muss nicht mehr mit zwei Augen kucken, sondern kann sich auf den Sucher konzentrieren.
Ja, eine schnelle SD-Karte ist Pflicht. Sonst dauert es etwas, bis die ganzen Bilder gespeichert sind, vor allem wenn man ausführlich Gebrauch vom elektronischen Verschluss macht.

Hundefotografie mal anders…. Und ja, natürlich lag der C-AF auf den Stieren….

Und ja, ich habe das mit dem Rolling Shutter probiert. Ich habe ja für meine Bücher allerlei Unfug damit angestellt – Autos beschleunigt und so. Schlechte Nachricht: Das geht nicht mehr. Man kann mit viel Mühe ein Bild provozieren, auf dem der Effekt erkennbar ist, wenn man wie blöd in der Gegend rumschwenkt. Es ist mir genau einmal gelungen, so dass man mit viel Mühe und wenn man weiß, wo man hinkucken muss, einen Rolling Shutter erkennt. Einmal, dann nicht mehr. In der Realität hat der Rolling Shutter keinerlei Bedeutung mehr. Wer auf den Effekt abfährt: die alte E-M1 behalten.
Nun zu den Nickeligkeiten:  Das ansonsten richtig nette ProCapture-Feature geht nicht mit den FT-Linsen. Und bei meinen Rauschtests habe ich bei ISO 6400 beim besten Willen keinen Unterschied zwischen der E-M1 und der MarkII feststellen können. Außer dass halt die MarkII einen geringen Auflösungsvorteil hat. Was man aber auch bei ISO 6400 deutlich sieht: Die Dynamik der E-M1II ist selbst bei ISO 6400 noch eine halbe Blende höher als bei der E-M1. Wo bei der E-M1 längst alles Abgesoffen und ausgefressen ist, ist bei der Mark II noch deutlich Zeichnung.

Soweit für heute. Bilder gibt’s, wenn die WiFi-Verbindung besser ist.

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