Original-BLN-1. So muss das aussehen.

So. Jetzt ist es dann so weit, ich schlachte einen Original-BLN1. Und ja, der ist noch völlig funktionsfähig.

Erster Unterschied: Unter einem kleinen Aufkleber sind fünf Löcher zu finden, die an fünf unterschiedliche Kontakte gehen. Bei einem leeren Akku sind die Werte von links nach rechts und von oben nach unten jeweils gegen Masse; 7,23V, (Volle Akkuspannung) 3,62v (Einzelne Zelle), 0V, 0V, 1,50V. Hier haben wir es offenbar mit den Prüfkontakten für die Fertigung zu tun. Sprich: Nach der Fertigung werden hier die Akkus nochmal komplett überprüft (und zwar mit mehr Prüfpunkten als für das Ladegerät nach außen geführt werden.) – das geht bei den Clonen schon allein mangels Anschlüssen nicht.

Zweiter Unterschied: Das Gehäuse ist wesentlich stabileres Plastik.

Während die Clone eigentlich mit zwei, drei Schraubenzieherhebeln offen waren, ist das Original so leicht nicht zu beeindrucken. Das klingt nebensächlich, kann aber wichtig werden, wenn so ein Akku mal runterfällt. Das ist richtig doof, wenn so ein vollgeladener Akku beim Runterfallen auseinandergeht. Da kann’s schnell brenzlig werden. Beim Original mal schnell an der Nahtstelle auseinanderhebeln? Is nich.

Nachdem ich vorsichtig die Kanten abgeschnitzt habe, geht zumindest der Deckel auf. Was steckt drin? Sanyo-Zellen – der Hersteller steht nicht per Kürzel drauf, sondern ausgeschrieben. Und die Schrift ist gelasert. Nicht gedruckt.

Und gleich noch ein Unterschied: Der Leiter, der von hinten nach vorne geht, ist nicht einfach schräg drübergebogen, sondern sauber designt und an den Knickstellen dünner, so dass er sich korrekt biegen lässt.

Noch ein fieser Unterschied. Der Akku ist mit doppelseitigem Klebeband in die Schale hineingeklebt. Also nicht wie bei den Kompatiblen, dass einem der ganze Kram entgegenfällt, kaum sind die Schalen offen. Hier sieht man am unteren Ende zwei Methoden, wie man solche Akkus miteinander verbinden kann. Links a la Olympus, rechts a la Patona.

Nächster Unterschied: Natürlich ist der NTC (Das Ding mit dem „T“ drauf) bestückt, alle ICs tragen deutlich sichtbar Typenbezeichnungen, und die in allen Kompatiblen verbauten Moosgummistreifen, die zur Isolation auf die Platine geklebt sind, fehlen. Klar. Wenn auf dem NTC ein Moosgummistreifen kleben würde, wäre Sinn und Zweck des Thermofühlers für den Popo. Die Leitung oberhalb des Thermofühlers ist beim Original zusätzlich verdickt und drückt auf den NTC, um einen geringeren Wärmewiderstand zu erhalten. (Auch deshalb muss der Akku ins Gehäuse geklebt werden, weil sonst der gleichmäßige Wärmekontakt zum NTC nicht gewährleistet werden kann. )

Links der Oly-Akku mit den zwei Klebestreifen oben und unten. Rechts der Patona.
Dass auf der Platine ganz andere Elektronik drauf ist, war ja zu erwarten – aber dass der Akku selbst im Detail so unterschiedlich ist – da war ich dann doch verblüfft.
Und die Zellen im Oly-Akku sind lange nicht so verkratzt wie die in den Clones –  und haben keine Fingerabdrücke – außer meinen.

Update: Dieter Bethke hat sich durch meinen ersten Test anregen lassen, einen Fotophonie-Blog zu dem Thema zu machen. Hier kann man runterladen.  Hallo Dieter, freut mich, dass Du mich liest….

UND NOCHMAL!!!! NICHT SELBER AUFMACHEN! Selbst leergenudelt haben die Akkus noch ausreichend Ladung für ein kräftiges Feuerwerk. Und es reicht bereits ein unvorsichtiger Kontakt mit dem Schraubenzieher an beide Zellen und es funkt. Mit einem Multimeter kann man von außen messen was drin ist – und wer nun genau die Zellen herstellt ist nicht so wichtig, dass man sich dafür den Schreibtisch ankokeln muss.

One Reply to “Original-BLN-1. So muss das aussehen.”

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