Die E-M5II hat von der E-M1 das Keystone-Feature geerbt. Das wird normalerweise verwandt, um irgendwelche Häuser geradezurichten. Man kann das aber auch für andere Dinge nutzen.
Ich war heute ein bisschen in Süddänemark unterwegs und habe das eiskalte, windige Wetter für einen kleinen Spaziergang durch Ribe genutzt.
Direkt vor der Kirche stand ein ’67er Pontiac Le Mans in Knallrot. Jackpot. Der Chauffeur hatte auch nichts dagegen, dass wir um den Wagen herumgeturnt sind – also hier ein bisschen Keystone.
Das oben ist simpel der Pontiac selbst vor der Kirche. Mit 42mm, einfach damit man sieht, wie das Ding aussieht, wenn man nichts dran macht. Und ja, natürlich stürzen die Linien, aber wenn ich die Häuser gerade gerückt hätte, wäre das Auto schief gestanden – was daran liegt, dass der Kirchplatz in Ribe so in etwa die Form einer Badewanne hat, in der die Kirche steht.
Hier geht’s auf jeden Fall mal los: 7mm:
Das wird eben aus einem Le Mans, wenn man mit dem 7-14 sowohl Auto, als auch Dom drauf haben will. Und so kuckt das aus, wenn man mit Keystone in der Kamera entzerrt:
Wie gesagt: das Obere ist aus dem gleichen RAW entwickelt, wie das Untere. Das Untere ist direkt vor Ort entstanden, das Obere im Nachhinein im Olympus Viewer, eben um zu zeigen, wie sowas ohne Keystone aussieht. Ganz gerade habe ich die Kirche nicht bekommen, aber irgendwo hat auch der Keystone Grenzen….
Soweit recht klassisch. Jetzt fangen wir mal an zu tricksen:
Hier bin ich mit dem 7-14 in die Knie und habe den Keystone nach rechts gezogen – also nicht oben/unten, sondern rechts/links. Und hier gleich ein Bild vom gleichen Standpunkt, aber Keystone in die andere Richtung:
Ehrlich. Gleicher Standort, gleiche Position, gleiche Brennweite.
Einfach mal als Anregung, was man mit dem Keystone noch alles anstellen kann – außer stürzende Linien beseitigen.
Übrigens zur Bedienung: wer für den Keystone keinen Fn-Knopf opfern will: über das Menü aufrufen. Dann sind zwar beide Wahlräder mit dem Keystone belegt und man kann keine Belichtungskorrektur mehr machen – aber das Problem kann man durch einen Druck auf die Info-Taste lösen. Dann wandert der Keystone in den Hintergrund und man kann die Kamera wie gewohnt bedienen. Ein paar Info-Tastendrücke weiter taucht dann die Keystone-Korrektur wieder auf.
Ach ja, wer wissen will, warum „Keystone“ – das kommt von den trapezförmigen „Schlüsselsteinen“ in Gewölben.