Tough-Shootout: TG-820 vs TG-620

Die Olympus Tough – eine Kamera, die alles mitmacht, was man als Fotograf so gemeinhin überleben kann. Darüber müssen wir nicht sprechen, die Toughs haben beim Härtefilmfestival  (Ein Wettbewerb von Olympus, bei dem die Toughs allen denkbaren Belastungen ausgesetzt wurden.) gezeigt, wo der Hammer hängt. Und ich habe zwei neue Toughs von Olympus bekommen, nachdem ich versprochen habe, sie nicht wieder vorne an meine Ente zu binden. (Ich habe auch keine neue Stoßstange im Keller, diesmal bleibe ich also friedlich.)
Also: was unterscheidet die 820er und die 620er voneinander – und von der Vorgängerin 810?

Links die 620, rechts die 820. Von der Größe her kaum Unterschied, die 820er ist einen Tick breiter und tiefer. Objektiv und Sensor sind identisch, es ist jeweils ein 5-25mm f/3,9-5,9 verbaut (entspricht 14-70mm FT-Bildwinkel). Der Sensor hat 12 Megapixel und ist ein Backlight CMOS-Sensor.

Was unterscheidet die Kameras? Die 820er hat zusätzlich drin:

  • „TAP-Control“ – das hatte auch die 810er schon: Man kann die Kamera damit sogar mit Fäustlingen bedienen, indem man Menüs nicht durch fummelige Tasten bedient, sondern einfach durch einen leichten Schlag auf eine der Seiten des Gehäuses. Klappt verblüffend gut und macht Laune, weil es auch im Wiedergabemodus klappt.
  • Mehr „Tough“. Sie kann bis zu zwei Metern ‚runterfallen und bis zu zehn Meter tief tauchen – bei der 620er sollte man bei 1,5metern und 5 Metern Tauchtiefe aufhören. Für’s Schwimmbad reicht das trotzdem.
  • Mehr Auflösung am Display. Das 820er-Display hat doppelt so viel Pixel.
  • Die 820er hat nur eine Klappe, auf die man aufpassen muss, die 620er zwei getrennte für Anschlüsse und Akku/SD-Karte. Das wäre kein Problem, nur hat die 620er gerade die wichtige Akku-Klappe an der Unterseite – und dort ist u.U. die Stativwechselplatte. Das ist bei der 820er besser gelöst.

Die Schalter sind gegenüber der 810er deutlich besser geworden, griffiger. Und die Kamera hat insgesamt um drei Klassen an Speed zugelegt. Der AF ist schnell, die Kamera ist schnell betriebsbereit, die Auslöseverzögerung ist kaum mehr wahrnehmbar. Und ja, beide Kameras machen FullHD – was ich aber noch nicht ausprobiert habe. Was mir immer noch fehlt: Eine Möglichkeit, für Video den AF abzuschalten. (Wobei der Fulltime-AF lange nicht mehr so lästig ist, wie noch bei der 810) Und eine Möglichkeit selber die Blende einzustellen. Es gibt nur Programmautomatik oder die diversen Motivprogramme.

Da es sich bei beiden Kameras um identische Sensoren und Objektive handelt, ist die Bildqualität auch ziemlich identisch, der Weißabgleich der 820er ist einen Kick weniger aggressiv.

Das ist ein Foto von heute morgen. Lustiger Blooming-Effekt um die Sonne und am Bildrand Farbränder:

(100%-Crop) Es handelt sich hier um ISO 100 und Blende 11, dazu 1/400s. Gestern abend habe ich es mit weniger Licht, dafür vom Stativ probiert:

Die Burgruine Wolfstein bei 1/3s, f/3,9. ISO 100. Auch hier einen 100% Crop von rechts oben:

Sehr nett ist der „Magic Mirror“, mit dem man allerhand Spielereien machen kann. Zum Beispiel auch mit der Burg:

Fazit: schnelle Outdoorkamera, die sehr viel Spaß macht. Die Bildqualität bleibt allerdings hinter der Vorgängerin TG-810 deutlich zurück – die Rauschunterdrückung vermatscht schon bei ISO100 alle Details, das konnte die 810er bei höherer Auflösung und weit geringeren CAs besser. Zudem hat die 810er noch den eingebauten GPS-Empfänger. Wem also die äußerst gemütliche 810 reicht und wer lieber höher aufgelöste, sauberere Bilder haben möchte, für den ist die Wahl klar. Bei der 820 ist dagegen Schnelligkeit Trumpf.
 
Und wer ist der Sieger zwischen 620 und 820? Die Tap-Control ist für Skifahrer und Taucher sicher ein Match-Winner. Wer’s nicht ganz so extrem bevorzugt, für den tut es auch die 620er. Und die ganz Harten greifen sowieso zur 810er die einfach nochmal martialischer daherkommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert