Heute hat OMDS die erste Kamera mit OM-SYSTEM auf dem Sucherbuckel vorgestellt. Wie vorausgesagt wird’s die Kamera rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft geben. Und die ersten Reaktionen sind schon draußen. Vor allem die Nerds sind enttäuscht, weil die Kamera irgendwie so überhaupt nix Neues bringt.
Klar, jemand der ne E-M1III hat, oder ne OM-1, für den bringt die Kamera nur zwei Features: Das Hochkantvideo und die Webcamfunktion mit Ton ohne Treiber. Dafür 1300 Euro ausgeben? Nada.
Nu gibt’s aber Leute, die nie eine E-M1 gekauft haben. Weil sie ihnen zu groß ist. Weil sie nicht “so hoch einsteigen” wollen. Weil das Profi-Kameras sind. (Ja, OMDS vermarktet die OM-1 neuerdings doch tatsächlich als Kamera für den engagierten Hobbyfotografen. Mir ist das egal, ich verwende die Kamera für mein Pay-Work und bin nach wie vor der Meinung, dass fast alle Jobs für die es Geld gibt, mit dieser Kamera problemlos zu bewältigen sind, oft sogar einfacher als mit Kameras anderer Hersteller.)
Für die Leute die keine E-M1 hatten, gab’s früher die E-M5II oder E-M5III und die E-M1II oder E-M1III. Gerade E-M1III und E-M5III waren verdammt eng zusammen – auch preislich – und da war es ernsthaft ein Problem, irgendwem zu erklären, welche Kamera er denn nun….
Jetzt sind die beiden Linien weg und es gibt die OM-5. Und die OM-1 und die E-M10IV. Letztere verkauft sich immer noch gut als Einstiegskamera. (Ja, ich halte von der Kamera nichts, weil die FTs nicht daran laufen und sie ganz viele Einstellmöglichkeiten, die es noch bei der E-M10II gab, nicht mehr hat. Ist so, aber offensichtlich gibt’s einen Haufen Kunden, denen das reicht. Ich habe halt bei Seminaren immer das Problem, wenn ich den Leuten erkläre, was ihre Kamera kann, dann muss ich immer sagen “Äh…Du hast ne E-M10IV? Da geht das nicht.”) Und die E-M10-Linie wird auch fortgeführt werden.
Die OM-5 ist aber eigentlich eine gelungene Synthese. Sie haben glücklicherweise den Bird-AF weggelassen, aber alles andere ist drin. Starry Sky-AF, LiveND, ProCapture, Stacking, HighResShot aus der Hand. Und mit FT-Unterstützung. In einem kleinen Gehäuse und mit den alten BLS-Akkus. Wenn also noch jemand ne E-PL hat und schon neidisch auf die Kollegen mit den Boliden geschielt hat: zuschlagen.
Das Ding ist im Endeffekt eine Art Schweizer Taschenmesser. Alles drin, alles dran was man braucht. Taschentauglich. Klar. Zum Bäumefällen ist ne Kettensäge besser. Aber die passt halt nicht in die Hosentasche.
OMDS positioniert die Kamera als Tool für Leute, die noch andere Hobbies als Fotografieren haben. Die aber trotzdem gute Bilder haben wollen. Ich finde das ist schon fast Tiefstapelei. Denn die Kamera ist auch professionell einsetzbar. Die Bildqualität passt, die Kamera macht bis zu 30fps. Der einzige Punkt, wo sie ein bisschen schwächelt, sind die 10fps mit C-AF. Aber, hey, das reicht für das Kreisligaspiel allemal. UHS-II-Kartenslot ist an Bord.
Und High ISO? Die letzte Kamera, deren ISO-Verhalten so schlecht war, dass ich meine Jobs nicht machen konnte, war die E-3. Und das auch nur, weil ich damals als lichtstärkste Optik das 14-54 2,8-3,5 hatte. Und der einzige Job, der scheiterte, war eine Band, die als Bühnenbeleuchtung vier bunte 40-Watt-Birnchen hatte. Damals habe ich allerdings auch gelernt: Ein Auftraggeber, der kein Geld für Licht hat, hat auch kein Geld für einen Fotografen. (Und für die Zeitung habe ich auch ISO 3200-Bilder aus der E-3 verkauft. Sieht man im Print nicht.)
Ja, die OM-5 ist keine Revolution. Aber sie ist eine solide, klein, leichte Kamera, die alles kann, was man so als Fotograf von seiner Kamera erwartet. Und noch ein ganzes Ende mehr. Denn das, was da drinsteckt, liefert fotografische Möglichkeiten für Jahre. Wer schon ne E-M1II/X/III oder OM-1 hat, bitte zur Tagesordnung übergehen und beim sonnigem Herbstwetter geile Fotos machen. Wer noch nicht hat, kucke sich die Kamera mal näher an.
Danke, du sprichst mir aus der Seele.
Ich habe auch die ganze Zeit nicht verstanden, warum so viele “Techniknerds” die ganze Zeit eine “kleinere OM-1, aber mit Handgriff blablabla” herbeiträumen. Am besten mit dem neuen Sensor und gleichen Features, aber 1000€ günstiger! Ich weiß auch nicht, wie man die OM-1 noch schrumpfen könnte und trotzdem noch irgendwo einen Handgriff Dranklatschen können soll….. Wir haben jetzt einen EM1iii/EM5 hybriden, mit geilen Features, die kein anderer Hersteller hat und es wird gemeckert. Mit der OM-1 für (Wildlife) Profis und der OM-5 für ambitionierte Fotografen mit leichtem Gepäck und viel unterwegs sehe ich OMDS eigentlich sehr vernünftig aufgestellt und hey, es gibt das erste Mal seit langem wieder eine richtige Strategie und Zielgruppe. Und wer meckert, dass das 300/4.0 oder 150-400 an der OM-5 doof wäre, naja….. Ich würde die OM5 sofort kaufen, wenn ich nicht letzte Woche eine sehr günstige EM5iii als Zweitbody geschossen hätte. der HHHR und live ND könnten mich aber doch nochmal schwach werden lassen, eine zweite EM1 passt nämlich leider nicht in meinen Rucksack….
Hallo Reinhard,
vielen Dank für diese “erfrischenden” und auf den Punkt gebrachten Zeilen! Ich habe mich in anderen Foren durch die Beiträge durchgewühlt und erkannt:
“Ironie an”: ohne USB-C das geht wohl gar nicht, altes Gehäuse aus Plastik, zu kleiner Griff, taugt nicht für große
Objektive etc etc usw. also ja nicht kaufen !!!!
so, Ironie aus!
USB -C mag ja neuer Standard sein oder werden – aber ich da beispielsweise denke an mein neues iPhone MIT Ladegerät USB-C Kabel und meinen älteren Computer, ja was nun? Mein iMac hat kein USB-C – also zweites Kabel kaufen Lightning auf USB-A ??? Ich denke das ist völlig überbewertet.
Also mir gefällt das, was angeboten wird sehr sehr gut!
Leider bin ich nicht sooo ambitioniert daß ich neben EM5 (1) und EM1 (1) und vor allem der EM 10 II (die ich sehr schätze) nun unbedingt eine OM 5 benötige! Irgendwie schade !!!
Gruß Jürgen
Gerade für Dich…..Solltest Du im Dezember nach Rocksdorf kommen, kann ich Dir mal zeigen, was die Knipse kann….. Die ist gegenüber Deines bisherigen Equipments schon ein Sprung.
Wann ist im Dezember in Rocksdorf eine Veranstaltung? Ich komme gern…und laß mich überzeugen.
Als ich die Specs der Kamera auf der OM-System-Website gelesen hab, habe ich mir gedacht, so schlecht ist die Kamera nicht. Sie kann einiges. Für unterwegs und leicht ist sie doch ideal. Da ich schon das Gefühl habe, dass die PEN-F für OMDS eine einmalige Geschichte von Olympus ist und wohl keine Nachfolgerin geben wird, ist die OM-5 eine durchhaus interessante Kamera. Noch funktioniert meine PEN-F 1A.
Bedauerlich ist nur, dass sie weiterhin das alte Menüsystem anstatt das neue der OM-1 hat, ist mir aber eigentlich wurscht, da ich mit dem alten und neuen gleich gut klarkomme. Sie hat auch My-Menü.
Sonst hat sie gegenüber PEN-F ein besseres AF-System und paar Features. Schade nur, dass sie nicht mehr als nur Artfilter hat, ein bisschen Kreativ-Möglichkeiten wie die PEN-F wäre schon ganz nett.
Aber das ist Meckern auf Hochebenen-Niveau. Schauen wir mal wie die OM-5 in der Praxis schlägt und wie groß der Energiehunger ist.
Das Menü-System. Das habe ich heute schon ein paarmal erklären müssen. Das neue Menüsystem läuft auf dem Sony-Prozessor der OM-1. Um das neue Menüsystem auf den Truepic IX zu portieren hätte man Handstände ohne Ende machen müssen – mit der Gefahr für üble Bugs. Ich bin heilfroh dass es das alte Menüsystem ist. Erstens hat das auch seine Vorteile. Und zweitens läuft das stabil. Auch das ein Grund für die OM-5. Ich rechne da nicht mit Kinderkrankheiten.
Ah danke, das ist mal interessant. Ich dachte, dass der Befehls-Syntax des Prozzessors stets der gleiche ist. Wegen dem Namen “TruePic”. Gut zu wissen.
Aber eigentlich ist es mir völlig egal, ich komme schon mit dem alten gut klar wie mit dem neuen der OM-1.
Ansonsten ist sie laut Specs eine feine Kamera, egal was die Nerds sagen.
Moin,
als Besitzer der EM5iii nervte mich schnell, dass der Puffer des PreCapture nur halb so groß wie bei den 1ern, also nur 1/2 Sekunde und nicht 1 Sekunde – dazu bin ich alter Sack zu langsam, und das scheint bei der OM-5 jetzt auch noch so zu sein.
Nur ein C auf dem Wahlrad zu haben wäre nicht so tragisch, wenn es neben A oder P läge. Erst “Vogel auf Ast” und dann den Abflug erwischen war schwierig. Mit dem Panaleica 100-400 komme ich gut zurecht.
Im Vergleich zur EM1 fehlen mir aber ein paar Knöpfe und gefühlt ist sie langsamer beim Auslösen.
Seit die OM1 da ist, gibt es jetzt drei Kameras mit unterschiedlichster Tastenanordnung. Grummel.
HH-HirRes und Focus-Stacking nutze ich gerne und jede Kamera hat mindestens einen Knopf zu wenig, um nicht immer ins Menü zu müssen. Gibt es wieder ein My-Menu?
Das böse am Micro-USB ist ja nur, dass er neben dem sehr ähnlichen micro-HDMI liegt.
Webcam ist schön, aber ob dann auch Strom über USB genommen wird?
Vielleicht gibt es ja in guter alter Tradition ein Update für die Kamera mit USB-C?
Viele Grüße
Tobias
Nein, kein Update von Micro-USB auf USB-C. Da müssten Stecker und Elektronik und vermutlich sogar das Gehäuse umgebaut werden.
Und nein, kein USB-PD. Bei der Webcam ist nach knapp zwei Stunden Schluss mit lustig. Dann ist Akkuwechsel angesagt.
… aber für Kameras mit BLS-Akkus gibt’s ja bewährte Lösungen für den langen Einsatz.
Oh, da ist mein letzter Satz falsch verstanden bzw. undeutlich von mit “geklammert”:
“Vielleicht gibt es ja in guter alter Tradition ein Update für die Kamera mit USB-C?”
Ich bezog mich darauf, dass die OM-1 (also die Kamera mit USB-C) ggf. die treiberlose Webcam-Funktion als Update bekommt.
Micro-USB an der 5er finde ich insofern geschickt, als dass ich mit normalen USB-Netzteil darin den Akku laden kann. Sogesehen stellt sich die Frage, ob die OM-1 als Webcam mit 5V vom PC auskommen würde, wenn am PC kein USB-C mit 9V zur Verfügung steht.
Ist schon überraschend: Nachdem das halbe Internet über die Kamera schimpft, kommt man hierher wo Olympus mit am härtesten kritisiert wurde, und dann so eine positive Bewertung.
Als Synthese aus bisherigen Produkten kann man das so sehen. Das Facelift der EM-5.3 rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Sie bekommt die Featrures des letzen Top Modells EM-1.3. So sieht es ganz gut aus. Was mich enttäuscht ist das festhalten am Sucher mit 0,75 Mio-RGB Pixel, bei nicht allzudoller Suchervergrößerung.
Als dieses Display in der EM-1 vorgestellt wurde war es begeisternd endlich einen elektronischen Sucher, den man als ausreichend bewerten konnte, war ein erfreulicher Fortschritt im Vergleich zu dem was es davor gab. All diejenige die gehofft hatten daß wieder die “kleine Kamera mit großem Sucher” kommt, so wie 1972 bei der OM-1 für die ist das enttäuschend. Es braucht ja nicht so luxoriös wie bei der OM-1 sein, aber 1,2 Mio RGB-Pixel wie bei der G9 sind bei einer Kamera schon einen Unterschied (wenn das Sucherokular passt). Gerade für die Fotografen die nicht hinter Action her sind, sondern unterwegs in Ruhe Bilder im Sucher komponieren wollen die sind schon enttäuscht.
Jedenfalls werde ich meine EM-5 Mark 2 nicht gegen dieses Modell austauschen, sondern auf kurze Marketingzyklen hoffen. Nur wegen dem Sucher eine OM-1 zu holen, die anderen Features brauche ich nicht, dafür ist sie mir auch zu groß. Jedenfalls scheint ich brauche so bald keine weiteren Mittel in meinem Fotobudget.
Tja, das mit dem Sucher…
Ais Benutzer der e-m 5III muss ich anmerken, dass das der Erste Sucher an einer von mir benutzten Kamera (SLR, Bridge; DSLR oder eben spiegellos) ist, den ich mit Brille, ohne Augenrollen und in spezielle Ecken schielen, Problemlos überschauen kann. Da kann ich gerne auf etwas mehr Auflösung oder Vergrößerung verzichten.
Ich bin froh das es bei einer Austrittspupille von 27mm bleibt und freue mich auf die “paar Goodies” die mir
die neu bringt.
Danke Rainhard für die, wie ich finde, sehr realistische Einschätzung! Ich bin mit meiner E-M10 Mark II und meiner E-M1 Mark II für meine Verhältnisse mehr als gut ausgestattet. Die werde ich in den nächsten 25 Jahren bei weitem nicht ausreizen können und danach werde ich wohl kaum noch fotografieren können. Trotzdem glaube auch ich, dass OM-Systems mit der OM-5 ein durchaus brauchbares Angebot macht für Menschen, die ambitionierter fotografieren wollen, als es mit der E-M10 möglich ist, aber nicht so viel Geld oder Gewicht in Kauf nehmen wollen, wie für eine OM-1. Bin tatsächlich auf die ersten Erfahrungsberichte neuer OM-5 Eigner gespannt…
Die Kamera hat offenbar genau die Merkmale, die mich zu meiner E-M1III statt zur E-M5II greifen lassen. Das sind Pre-Cap, der für schnelle Motive taugliche elektronische Verschluss, der C-AF, Live-ND und vielleicht noch der Sternenhimmel-AF. Und durch den fehlenden Griff taugt sie im Gegensatz zur 1er auch für extreme Fisheye-Objektive. Wenn ich die beiden Kameras nicht schon hätte, wäre ich in Versuchung.
Ich komme mit dem „alten“ Menüs noch besser zurecht, weil ich es seit Jahren anwende. Ich gehe aber davon aus, dass das Neue die Zukunft ist und wenn man mit zwei Kameras „gleichzeitig“ hantiert bzw. fotografiert, würde es das Suchen bzw. das „Verstellen“ in identischen Menüs vereinfachen. Aber ich verstehe die oben geschriebene Begründung…
Kein Bird-AF? Dann hat man mit der OM-5 keine Probleme, Hühner zu fotografieren… 😀
Endlich mal ein positiver Beitrag und kein Genörgel. Es gibt nur einen Grund, warum die Kamera für mich nicht in Frage kommt, ich habe schon die EM1 II. Wenn VW einen neuen Golf herausbringt, vergleiche ich den ja auch nicht mit einem Tuareg.
Also ich gehöre auch zur enttäuschten Fraktion bei der OM5. Wenn ich mir eine neue Kamera kaufe, erwarte ich schon, dass sie den besten Stand der aktuellen Technik widerspiegelt und nicht im Kern Technik von 2016 bietet. Denn bis auf ein paar kleine Updates basiert alles auf der EM1 II.
Mich nervt es einfach, dass man immer schlechter gestellt wird, wenn man eine kleine handliche Kamera sucht. Ich fotografiere meistens mit meiner EM1X und die war beim Kauf schon nicht auf der Höhe der Zeit. Besonders der zu geringe interne Speicher nervt. (Hatte sie nur gekauft, weil sie besser in der Hand lag, als meine GH4.) Ansonsten habe ich eine GH5 II und eine EM1 II in meinem Kamerarucksack wenn ich unterwegs bin.
Wenn sie die neue 5 als eine OM1 im kleineren Gehäuse verkaufen würden, hätte ich mich gefreut und eine gekauft. Denn dann hätte ich mehr Alternativen für unterwegs. So denke ich mir nur, was für ein Schrott und lasse sie links liegen. In der Hoffnung, dass Panasonic mal was aktuelles kleines bringt.
Wenn OM schlau wäre, hätten sie lieber neue Geschäftsfelder mit der MFT Technik erschlossen, als wie zuletzt Olympus alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen. Eine Action Cam mit MFT Sensor wäre mal was feines, die auch 4K in 240 B/S in 12 Bit schafft. Eine Weiterentwicklung der Olympus Air sozusagen. Das ganze dann per WLAN koppel- und zentral steuerbar, so dass man mehrere Kameras gleichzeitig per App, mit verschiedenen Objektiven dran, verwenden kann. Mit sowas würde mich OM wieder abholen können, statt mit einer OM5.
Vielleicht beim nächsten Mal…
Ein OM1 im kleineren Gehäuse? Zu einem kleinere Preis? Falls das überhaupt theoretisch technisch möglich ist, wäre diese OM5 dann wesentlich teurer als die OM1. Würdest du das bezahlen?
Es ist typisch für den Hersteller OM neue Kunden für seine Produkte gewinnen will – oder muss, dann sollte er aufhören, die Kunden zu veralbern.
Das, was hier als neue Kamera angeboten wird, ist nichts anderes als ein bisschen “aufhübschen” der 5 Mark III. Alles, was ein Kunde wirklich braucht, wie ein zeitgemäßer Sucher z. B. oder einen USB-C Anschluss oder einen anderen, besseren Akku fehlt.
Mit dieser Politik gewinnt OM keinen Preis und ich bezweifle, ob sich dieser Hersteller gegenüber einer wachen Konkurrenz noch lange am Mark behaupten kann.
Wenn ich OM wäre, dann würde ich auch mal die Kommunikation mit den Kunden verbessern. Hat jemand auf eine Frage mal eine Antwort bekommen – außerhalb des Olympus Forums ? Ich wage zu sagen, NEIN!
Beste Grüße
Timeless
Es ist immer wieder spannend, wie genau manche Leute wissen, was “Der Kunde” “braucht”. Ich weiß, was ICH brauche und was ICH haben will. Ein 35-100 f/2 mit mFT-Anschlusss. Das ist die “Brot-und-Butter-Linse” für Berufsfotografen. Ganz viele sagen “Das ist viel zu groß, die Philosophie von mFT ist klein und leicht. Also f/4”. Mir ist aber die “Philosophie” von mFT völlig schnuppe. Ich kaufe keine Religion, sondern ein Werkzeug. Und genauso geht es den meisten Kunden. Die sind keine Fanboys. Die kaufen ne Kamera, weil sie damit Fotos machen können. Denen ist es völlig egal, ob die Vorgängerkamera Ähnliches konnte. Wenn die Waschmaschine kaputt ist, kommt eine neue her. Die braucht keinen Internetanschluss. Die muss waschen. Sparsamer und wenn’s geht, schneller als die Vorherige. Und wenn sie Trommelbeleuchtung hat, dann ist das Prima, aber ob die Kiste 20 oder 100 Waschprogramme hat, ist völlig schnuppe.
Die “gefühlte allgemeine Enttäuschung” kommt nicht von der Kamera an sich, sondern von den wenigen Neuerungen gegenüber der Vorgängerin E-M5III. Das ist schon ein *sehr* sanftes Upgrade, sogar das Gehäuse ist das gleiche. Ob das OMDS die gewünschen und benötigten Verkaufszahlen bescheren wird?
Natürlich ist die OM-5 für sich gesehen ein sehr schönes und attraktives Paket (absolut, ja!), aber da ist nicht viel, das einen E-M5III-Besitzer zum Upgrade lockt. In meinem Fall wären es Sternen-AF, Live ND und My Menu. Letzteres würde ich mir als Firmware-Upgrade wünschen – würde sogar was dafür bezahlen (und dann bitte dafür sorgen, dass die Kamera nicht nach jeden FW-Upgrade einen Werks-Reset macht – ist das bei der OM-5 behoben? Ansonsten no buy!).
Beim AF hat sich nicht viel getan. Handheld High-Res ist ganz nett, aber ohne eine vernünftige Korrektur der Bewegungsartefakte nur sehr eingeschränkt nützlich. Und ein größere Batterie hätte der Kamera auch sehr gut getan.
Insofern: Ist mir sicher keinen Neukauf wert, aber mal sehen, wie sich die Gebrauchtpreise über die nächsten Jahre entwickeln 🙂
Wenn ich noch keine Kamera hätte, würde ich die OM-5 kaufen. Solide Mittelklasse ist mein Ding.
Als langjähriger Olympus-Knipser (Analog OM1, OM2, OM2Spot, OM4Tii) nach einem Ausflug zum System Nikon wieder OM-D EM10, OM-D EM10 Mark II jetzt OM 5, gibts neben Gutem, aber auch wirklich Nerviges zu sagen. Nach drei Wochen zeigen sich am Kameraoberteil, trotz pfleglicher Behandlung, bereits Abnützungserscheinungen. Die Silberfarbe des Plastikteils ins im Bereich der Kameragurtbefestigungen durch den Kameragurt abgescheuert und es kommt darunter die dunkle Farbe des Plastiks hervor. Für eine Kamera um 1300€ ist dies meines Erachtens ein “NoGo”, zumal sie unter anderem, als leichte Reisekamera angepriesen wurde. Wie würde die Kamera wohl nach einer Reise über mehrere Monate aussehen, wenn sie bereits nach 3 Wochen und ca 3000 Fotos “Milch” gibt?
G.Lanbach