Ich habe hier ja vor einigen Monaten schon Excire vorgestellt. Da gab’s mittlerweile einige – kostenlose – Updates, so dass die Version mittlerweile auf 1.3.0 steht. Die KI-Verschlagwortung, über die ich anfangs so gelästert habe, hat mir jetzt schon öfter den Hintern gerettet. Eine Million Bilder zu durchsuchen ist unrealistisch. Sie einzeln zu verschlagworten auch.
Nun haben die von Excire vor einigen Monaten eine erste “Erweiterung” rausgebracht. Die muss man extra erwerben, kostet 39 Euro und damit kann man die EXIFs seiner Bilder statistisch aufarbeiten. Gleiche Nummer wie seinerzeit die KI-Verschlagwortung. Wozu braucht man denn DAS????
Offiziell wird damit geworben, dass man da dann sehen kann, mit welchen Brennweiten man am meisten fotografiert, so dass man weiß, was man sich als nächstes kaufen muss. Oder welches Objektiv so gut wie nie zum Einsatz kommt, so dass man es verticken kann.
Das hat mich absolut nicht überzeugt. Es gibt Objektive, die brauche ich alle heilig drei Tage mal, aber dann brauche ich sie halt. Und Objektive, die ich nicht brauche, kaufe ich gleich gar nicht erst. Bei anderen ist das anders, aber ich kann ja nur für mich und meine Anwendungen sprechen.
Da ich nun einen lustigen Verriss plante, habe ich mir die Erweiterung gekauft, installiert und mich an bunten Tortengrafiken erfreut.
Bis ich dann festgestellt habe, dass da unterhalb dieser Tortengrafiken eine Bildleiste auftauchte, die sich veränderte, je nachdem, welches Segment ich angeklickt hatte.
Jackpot.
Ich sehe also nicht nur, dass ich mit dem Objektiv fotografiert habe – das weiß ich auch ohne “Analytics” – sondern sofort auch, welche Motive. Und wann. Und kann mit zwei Klicks umschalten und dann auch sehen, ob zwei Objektive gleicher Brennweite unterschiedliche Motive zur Folge hatten. Für meine Bücher ist das natürlich ein “No-Brainer”. Ich brauche ein möglichst akruelles Bild aus dem 1,8er Fish? Klick. Ein Vergleich mit dem Pana-Fish? Oder dem 3,5er FT-Fish? Klick.
Man kann da natürlich auch nach Kameras oder Brennweite oder Blende oder oder oder selektieren und das Ganze auch noch mit weiteren Parametern einschränken und die Analyse auf alle Bilder oder die Bilder eines bestimmten Verzeichnisses oder auf das Ergebnis einer Suche beschränken.
Braucht man das? Ich find’s geil, muss aber jeder für sich entscheiden.
Wer noch kein Excire Foto hat, für den gibt’s gerade noch ein paar Wochen einen Deal: Beim Kauf von Excire zusätzlich Analytics in den Warenkorb packen und dann beim Checkout “AnalyticsDeal” eingeben und siehe da: der Preis reduziert sich um 39 Euro, als den Preis von Analytics.
Wer schon Excire hat, muss bis zum April warten, Ostern gibt’s dann 22% auf alle Produkte.
Und nein, ich verdiene keinen Cent an der Info. Ich habe mit Excire keinen Affiliate-Vertrag. Ich habe einfach nur journalistischen Kontakt.
Im Juni soll es ein neues Release geben, Excire 2022. Da gibt’s dann einen Dublettenfinder und noch ein paar Handlingsverbesserungen. Wird allerdings teuerer werden. Excire hat mir aber zugesagt, dass Bestandskunden Rabatt kriegen.
Ähm, ich bin nun wahrlich kein Adobe-Verfechter. Bei mir wergelt noch eine 4.4 Kaufversion von Lightroom und auch Vorgängerversionen hatten so was schon an Board. Also das mit den Metadatan wie eingesetzte Kamera, Objektiv, Brennweite, ISO, etc. – und die Bilder dazu zeigend. Zwar ohne Tortengrafik, aber die nackten Zahlen und ein Klick drauf tut es auch 🙂
Ich weiß. Aber Adobe kommt für mich nicht in Frage. Und es soll Leute geben, denen es genauso geht.
Ich gebe zu, dass ich mich so an LR gewöhnt habe, dass ich noch immer vor einem Wechsel zurückschrecke. So habe ich einige Kauf-Lizenzen von 5.7.1 und 6.14: Jede auf einem extra Offline-Notebook – in chronologischer Reihenfolge. Das Problem ist nämlich, dass Richtung 100.000 Bilder im Katalog LR immer langsamer wird. Ein Zugriff auf eine Million Bilder gleichzeitig ist undenkbar – und wäre vielleicht ein Nachdenken über die Software wert.
Beste Grüße, Andreas
tja, leider wieder mal ein Proggi nur für ausgewähltes Personal,
die Diener im Pingiun-Frack sind außen vor…….
Gruß Uwe
Nach den vielen teilweise euphorischen Kommentaren zu dem Programm, habe ich es mir vor ca. einem Jahr zugelegt und einen Großteil meiner Bilder mal damit verwurstet. Tja, und dabei kam ich leider schnell zu dem Schluss, dass diese tolle Automatik nicht für mich gemacht ist, bis auf ganz kleine Ausnahmen. Warum?
Es kommt dauernd vor, dass Bilder einer Serie, die sich also nur in winzigen Nuancen unterscheiden, mit unterschiedlichen Schlagworten versehen werden. Das Programm sieht Dinge, die nicht drauf sind, beim nächsten Bild wird das aber nicht mehr “erkannt”. Für mich wichtige Schlagwörter werden nicht, oder nur unzureichend erkannt und vergeben.
Dann werden Schlagwörter vergeben, die interessieren mich nicht die Bohne, weil ich sie bisher nie gebraucht habe, ich nie auf die Idee käme, meine Bilder so zu verschlagworten.
Letztendlich war ich bei fast allen Bildern dabei, Schlagwörter zu ergänzen, oder raus zu löschen. Jedes Bild einzeln.
Schlagwörter vergebe ich gerne hierarchisch. Wenn ich also den Hamburger Michel als Schlagwort vergeben, dann hängt darunter z.B. “Deutschland” – “Hamburg” – “Gebäude” – “Michel”, nur um mal ein schnelles Beispiel zu geben. Wenn ich “Michel” vergebe, erwarte ich, dass die Hierarchie mit dran hängt, ich also den Michel auch unter “Hamburg” finde. Wenn ich das aus 2021 erinnere, ist das nicht, oder nur extrem mühsam möglich. Kann sein, dass das jetzt besser geworden ist, kann ich nicht sagen.
Unterm Strich macht das Programm für mich kaum Sinn, macht mir mehr Arbeit als es mir bringt. Für jemanden, der journalistische arbeitet, wie Du, für den mag das anders aussehen. Ich habe das Programm seit einem Jahr nicht mehr angefasst. Ein Fehler? Keine Ahnung.
Grüße
Martin
Also bei mir ist das kein Problem. Ich habe einen eigenen Schlagwortbaum. (Parallel zu dem von Excire angelegten.) Und wenn ich da ein Deutschland/Hamburg/Gebäude/Michel habe und “Michel” bei der Schlagwortvergabe eingebe, dann bietet er mir sofort den ganzen Baum an – und wenn ich einen Baum Personen/Männlich/Michel habe, dann bietet er mir beide an. Eventuell mal ein Update machen?
Und ja, natürlich ist 80% der automatischen Verschlagwortung Grütze. So what? Ich habe mich da am Anfang köstlich drüber amüsiert, bis ich dann eben Schlagworte aus den 20% gesucht habe. Und seitdem sind mir die falschen oder unbrauchbaren Schlagworte völlig Wurst.
Ich habe dass auch mal probiert und die Erkennungsrate ist pure Comedy.
Bilder aus einer Kirche werden mit Boot verschlagwortet (Kirchenschiff 🙂 ), Pilze, Blätter, Holz und Raupen werden zu Amphibien.
Bei Belichtungsreihen wird jedes Bild anders Verschlagwortet, genauso bei Fokusreihen. Das Programm erkennt leider nicht, dass die Bilder in einem bestimmten Zeitraum entstanden sind und deshalb wahrscheinlich dasselbe Motiv zeigen.
Es ist mir klar, dass so etwas mit Algorithmen zu realisieren eine Herkulesaufgabe ist. Dir mag es helfen, ich hatte danach das Gefühl, das pure Chaos ist eingekehrt.
Wenn sich das weiterentwickelt mag das eines Tages schon ein tolles Werkzeug sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen für ein Update nachmals Geld auszugeben.
Noch mal, wer erwartet, dass alle automatisch vergebenen Schlagworte korrekt sind, hat eine unrealistische Vorstellung. (Google nervt seit Jahren die ganze Welt mit seinen Captchas und hat es noch nicht auf die Reihe gekriegt.) Die Schlagworte dienen auch nicht dazu, Bilder fein säuberlich zu sortieren, sondern dazu, sie in einem Wust zu finden. Und da ist sogar ein falsches Schlagwort, das aber in einem übertragenen Sinne wieder stimmt, eine Hilfe. Und noch was: die Erkennungsraten werden ja dauernd besser. Wer die allererste Version hatte und sich amüsiert hat – habe ich ja auch – der könnte vielleicht mit der aktuellen Version was anfangen. Update von der allerersten auf die Aktuelle ist ja Gratis.
Dankeschön, dass Du Deine Erfahrungen zu diesem produkt teilst. Das ist meines Wissens nach zumindest Dein 4. Artikel auf pen&tell über die Datenbank von Excire.
Ich hatte im Mai 2003(!) einmal eine Testversion der Bilddatenbank von https://pixafe.com/ bestellt und fand die Software auf dem Papier sehr überzeugend. Aber letzten Endes hatte ich mich nicht getraut auf ein Produkt zu setzen, dass (zumindest damals noch) nicht international agierte. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass die Software auch noch in 20 Jahren (also heute) unterstützt wird. Und jetzt (heute) stellt sich heraus, dass Excire Tags bereitstellt, die mit pixafe verwendet werden können (Excire Funktionalitäten inklusiv): siehe https://shop.excire.com/de/pixafe/
In der Kombination hat man vielleicht das beste aus den beiden Welten. Meine Tausende Fotos schlummern immer noch in wahrscheinlich über 100 Ordner auf meine Synology DS. Jetzt wäre es an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Wenn ich mich nur nicht vor dem Aufwand und den unerwünschten Überraschungen so fürchten würde 🙁
Hallo,
Ich habe mal eine Frage bezüglich den Stichwörtern, die Excier generiert.
Ich habe mit der Excier Testversion einige Bilder importiert und analysiert. Jetzt haben sie Stichwörter, die auch ungefähr passen. Wenn Ich nun den Ordner in Photolab öffne, werden dort in der Bibliothek die von Excier generierten Stichwörter nicht angezeigt. Das ist auch bei benutzerdefinierten Stichwörtern so.
Welchen Fehler mache ich da?
Danke und viele Grüße
Dirk
Die Stichwörter sind erst mal nur in der Excire-Datenbank. Excire schreibt die Daten nicht in die Bilder, solange Du das nicht explizit anweist.
Hallo Reinhard,
danke Dir für die schnelle Antwort.
Ich habe die Einstellung in Excier gefunden, da steht aber auch, dass für RAW Dateien immer eine XMP-Datei angelegt wird. Die steht aber dann in der Excier-Datenbank und Photolab kann dann da nicht drauf zugreifen. So habe ich es jetzt verstanden. Das ist schade.
Gruß
Dirk
Hätte ich so nicht erwartet bei ca. 120.000 Bildern dass mein 14-35 immer noch die Nummer 1 ist, das 10-25 holt aber stark auf.
1.) Oly 14-35/2 – 8663
2.) Oly 40-150/2.8 – 8156
3.) Pana 10-25/1,7 – 6936
4.) Oly 8mm /1.8 – 6366