Meyer Görlitz Orestor 135mm f/2,8

Ich habe ja immer wieder mal das Orestor als die bessere Alternative zum 100mm Trioplan promotet. Kein Seifenblasenbokeh, aber dafür gute Abbildung. Gestern war ich mal bei richtigem Schweinewetter unterwegs. So mit allem. Nebel, Regen, kalt. Also ideale Bedingungen um mal so richtig schlechte Fotos mit Altglas zu machen. Das oben ist ein Beispiel. Eigentlich komplett flau, aber mal kurz in Picasa am Kontrast gezupft. Siehe da – so sah das gar nicht aus, aber hat was.

Birding mit dem Orestor. Der Reiher spielte für eine Kolonie Sichelstrandläufer den Aufpasser und immer wenn man ihm zu nahe kam – was so gut hundert Meter waren – machte er die Flatter und warnte seine Kumpels, die gerade alle mit vespern beschäftigt waren. Die verlagerten dann ihre Mahlzeit hundert Meter und der Reiher spielte wieder Wachposten.

Das hier ist ein 100%-Crop bei diesigem Wetter. (Hier noch verkleinert, kann man sich aber in Vollauflösung anzeigen lassen.) Da landet der Reiher bei den Kumpels, die daraufhin auffliegen.

Das Viech hier tut sich schwer mit dem Fliegen:

und auch da habe ich einen 100%-Crop:

Wir reden hier über ein Objektiv, das ein halbes Jahrhundert alt ist, keinen AF besitzt und bei 135mm f/2,8 vergleichsweise winzig ist. Jo. Scharf im digitalen Sinne ist das nicht. Aber es bildet Farbverläufe, Details und Strukturen ab. Und die digitale Schärfe kann man in der Bildbearbeitung draufhauen, wenn man das will.

Und natürlich kann man damit auch Porträts machen und es hat ein cremiges, seidenweiches Bokeh. Aber man kann es eben auch mal woanders einsetzen, ohne dass man sich hinterher giftet, dass man nicht das “richtige Besteck” dabeihatte. Ich hatte zwei 100-400 im Auto, aber bei dem Schweinewetter hätten mir die Ofenrohre auch nicht viel gebracht. Sie wären nur zwei Blenden lichtschwächer gewesen. Und so war’s einfach mal wieder “analoges” Fotografieren….

3 Replies to “Meyer Görlitz Orestor 135mm f/2,8”

    1. Das Pentacon ist einfach ein später hergestelltes Orestor. Da gab’s verschiedene Versionen mit ohne ohne Multicoating und in verschiedenen Gehäusevarianten. Was Du hast, ist eines mit Multicoating. Also wahrscheinlich knackiger als das Orestor.

  1. Frontalangriff.
    Zu deiner immer wiedergekäuten Bemerkung, du wärst kein ornithologisch versierter Fotograf, soviel:
    die Bestimmung eines Sichelstrandläufers ( lebt im Sommerhabitat in den hochnordischen Tundren) im Schlichtkleid an westeuropäischen (vermutlich dänischen) Küsten ist nicht trivial.
    Das kannst du nicht, wenn deine Selbstkategorisierung stimmt. Falls anders, kennst du dich besser aus, als du zugibst. Oder du hast jemand an deiner Seite, der das beherrscht. Dazu kann ich dir nur beglückwünschen, so viele gute Leute gibt es da nicht.

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