Wir waren ja auf der Imaging World und da hat DJI ein paar Drohnen vorgestellt. Nichts großartiges, die größte war die Mavic 4 Pro.

Drohnen sind seit ein paar Wochen aber in der Diskussion, weil sie wahlweise von den Russen oder den Chinesen oder der CIA oder aus den Gehirnen überreizter Journalisten kommen. Je nachdem, wen man fragt.

Vielleicht deshalb mal ein paar Facts.

No Fly Zones: Seit Anfang des Jahres hat DJI bei den neu gekauften Drohnen die Sperre rausgenommen. Man kann jetzt also auch in No Fly Zones fliegen. Die Drohne teilt einem das mit, dass das keine gute Idee ist, aber die Drohne hebt ab. Das ist eine logische Folgerung daraus, dass es reihenweise Hacks im Internet gibt, die diese Sperren ausgehebelt haben. Eine Sperre, die nur gesetzestreue Bürger draußen hält, ist eben albern.

Drohnenabwehr: Die Polizei hat Fernsteuerungen, mit denen man Drohnen übernehmen kann. Die schicken an die Drohne das Signal “Du machst jetzt was ICH sage” und dann werden die Drohnen entweder gegroundet oder bekommen ein “Fly Home” Signal und dann haben sie auch noch den bösen Buben, der das Ding gestartet hat. Deshalb haben sie auch problemlos die Hobby-Piloten erwischt, die am Flughafen “Mal ihre neue Drohne ausprobieren” wollten. Ja, auch gegen die feindliche Übernahme gibt es Hacks, aber da muss man schon wissen, wen man fragen muss. Dazu kommt, dass die Drohnenhersteller ab November verpflichtet sind, ihre Drohnen gegen solcherlei Eingriffe zu schützen. (Also wer noch hackbares Zeug haben will – jetzt kaufen.)

Die meisten Drohnen, die die augenblickliche “Panik” in den Regierungen verursacht haben, wurden mittlerweile als reguläre Flugzeuge, Hubschrauber, hysterische UFO-Sichtungen oder trittbrettfahrende Scherzbolde enttarnt. Der Rest ist so klein, dass er offensichtlich nicht fotografierbar ist.

Ob die Idee einer “Drohnenmauer”, die sofort aufkam, auf dem Mist von Rheinmetall gewachsen ist, weiß man natürlich nicht. (Hier geht’s zum Lobbyregister.) Rheinmetall hat gerade eine Kampfdrohne entwickelt, die aber niemand haben will und außerdem haben sie gerade einen wundervollen Panzer entwickelt – den Skyranger – für den es aber bis vor kurzem gar keine Truppe bei der Bundeswehr gab, (Die Heeresflugabwehr ist nämlich 2012 abgeschafft worden) Und von dem jetzt 600 Stück bestellt wurden (Auftragswert 8 Mrd Euro, Lieferung bis 2028) Er ist unglaublich effizient, denn er kann – laut Hersteller – mit wenigen Schuss eine Drohne abschießen. Eine Patrone für den Skyranger kostet nur 1000 Euro. (Dafür kann der Skyranger 1000 Schuss in der Minute raushauen. Also 1.000.000 Euro/Minute)

Endkunden-VK einer Mini 5 Pro: 799,- inklusive Fernbedienung und Mehrwertsteuer. Herstellungskosten in der Großserie: unter 100 Euro.

Die billigste Methode, eine Drohne zu “grounden” ist eine Schrotflinte. Aber wo kämen wir da hin, wenn man einfach ein paar Leute mit dem Schießprügel um den Flughafen laufen lässt.

Wir Fotografen sollten uns merken: Wenn die Drohne meldet “Hier bitte nicht fliegen” – dann auch dran halten. Nicht, dass man auf einmal ein Übungsziel für einen Skyranger wird…. Und Mitteilung an die Russen: Wenn ihr nachts auf spionieren fliegen wollt, die Positionslichter mit Gaffer-Tape abkleben. Dann merkt’s nämlich keiner.

Titelbild: Das ist keine DJI-Drohne, sondern eine H520-Yuneec-Drohne.

5 Replies to “Drohnen”

    1. Der Gefährdungsbereich bei Schrot liegt beim 100.000-fachen des Schrotdurchmessers. 2,5mm-Schrot also 250 Meter, 4mm-Schrot 400 Meter. Mit einem Schrotbecher steigt das noch. Es geht hier aber nicht um Drohnen mit Sprengladungen, sondern um unbewaffnete “Spionagedrohnen”, die den Flugverkehr gefährden. (Keine einzige der Drohnen, die in der EU “gesichtet” wurden, hat irgendwas gesprengt.)
      Danke für die Aufstellung zum Munitionsvorrat. Ich brauche also 17 Billigdrohnen und eine bewaffnete Drohne und so ein Skyranger ist Geschichte. Leider auch die Leute, die da drinsitzen. Könnte man da nicht einfach die Leute reinsetzen, die sich so ein Ding ausdenken und die Kohle einstreichen?

      1. …oder man setzt die rein, die uns zu diesem ganzen Aufrüstungsirrsinn drängen, weil sie glauben, ihr Land ist noch nicht groß genug und die Ukraine würde flächenmäßig eine prima Ergänzung darstellen und darüberhinaus auch munter andere Staaten bedrohen…

    2. Man könnte auch eine “DJI FlyCart 30”-Drohne mit einem Schrotgewehr
      ausstatten, dann wäre die Entfernung kein Problem, weil die (mit dem
      Schrotgewehr) bewaffnete Drohne zu der Eindringling-Drohne fliegen würde.

    3. Tja, das mit Diplomatie und Friedensbemühungen fliegt uns gerade wie eine freigelassene Taube aus den Augen. Übrig bleiben Agitation, Unwissenheit, Kurzschlusshandlungen und und und. Drohnen sind spannende Flugfahrzeuge und ich bin begeistert, wie klein, leicht und leistungsfähig sie wurden. Irgendwann möchte ich auch mal einen fliegenden Fotoapparat besitzen 😉

Leave a Reply to Matthias H. Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *