RapidRAW – ein RAW-Entwickler

Es hat sich jetzt einer hingesetzt und innerhalb von zwei Wochen einen RAW-Entwickler geschrieben. Mit Hilfe von KI-Tools. OpenSource. 17MB im Download.

RapidRAW.

Version 1.3.3 – es kann sein, dass die Versionsnummer schon höher ist, wenn dieser Beitrag Online geht.

Und ja, den Artikel habe ich vor zwei Wochen geplant. Jetzt ist Version 1.3.9 Online. der kann jetzt sogar schon per KI den Hintergrund maskieren. Und kleine Retuschen durchführen und so Zeug.

Die Entwicklung ist völlig durchgeknallt schnell. Ich habe die nächsten paar Zeilen vor zwei Wochen geschrieben:

Was kann das Ding? Es ist schnell. Es startet schnell. Es kann RAWs entwickeln, geraderichten, beschneiden und so. Man hat lauter lustige Regler, die man wild verschieben kann – aber exakte Werte kann man nicht eingeben. Metadaten kann man weder ändern, noch werden sie überhaupt angezeigt.

Ob diese Zeilen morgen, übermorgen oder in vier Wochen noch stimmen – keine Ahnung. Auf jeden Fall fragt man sich, was die Entwickler in anderen Softwareschmieden so tagsüber machen. Wenn man bei Excire jahrelang für ein simples Tool für Beschnitt oder Winzretusche betteln muss (und es nicht mal für Geld kriegt) und bei Rapid RAW die Funktion übermorgen schon drin ist.

Ich werde diese Entwicklung weiter beobachten.

21 Replies to “RapidRAW – ein RAW-Entwickler”

  1. Wir fliegen jetzt mit – bumm bumm, bumm bumm, bumm bumm – wahnsinniger Geschwindigkeit!

    Im Prinzip ist es doch jetzt möglich, jeden Tag ein verbessertes und fehlerbereinigtes Software-Update rauszubringen. Oder stündlich. Die Releasenummern würden sich quasi mit dem Sekundenzeiger mitbewegen.

    Ich frage mich, ob wir Menschen mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der KI überhaupt klarkommen werden. Gewöhnt sind wir ja die Entwicklungsgeschwindigkeit des Gehirns und die, die Unternehmen eben für neue Produkte brauchen. Ich vermute jedoch, dass KI – ab dem Zeitpunkt, ab dem ihr genügend Rechen-, Speicher- und Wissenskapazität zur Verfügung steht – nur noch Minuten bis maximal Tage brauchen wird, um aus einem gefühlten Betastadium zu einer bedrohlichen Überintelligenz herauszuwachsen. Möglicherweise ist dieser Zeitpunkt längst erreicht und die KI wartet nur noch darauf, bis wir ihr Arme und Beine in ausreichender Zahl gegeben haben, damit sie ihr wahres Gesicht zeigen und uns alle beherrschen kann.

    Bitte bitte erzählt mir, dass ich hier Quatsch denke!

        1. Das ist leider Quatsch. Ich habe abgeschaltet, als er was erzählt hat, “die KI war sich über … im Klaren”. Die KI ist sich über nichts im Klaren. Und dass sie moralisch fragwürdiges Zeug produziert – hey, wenn Du einer Statistiksoftware das Internet fütterst, dann ist es irgendwie kein Wunder, wenn Scheiße rauskommt. Wenn eine KI nur “Game of Thrones” kuckt, dann brauchst Du Dich auch nicht wundern, wenn die seltsame “Moralvorstellungen” entwickelt.

  2. ” … Auf jeden Fall fragt man sich, was die Entwickler in anderen Softwareschmieden so tagsüber machen. …”

    Die sind wahrscheinlich damit beschäftigt, den Anforderungskatalog abzuarbeiten, der aus dem Lastenheft und der Leistungsbeschreibung abgeleitet wurde und mit dem Qualitätssicherungsteam abzustimmen, was im nächsten Entwicklungszyklus zum Testen übergeben und wann das Ganze finalisiert und veröffentlicht wird. Bei einer ordentlichen Softwareentwicklung programmiert man ja schließlich nicht einfach so drauf los und bringt in kurzen Zeitabständen neue Funktionen raus 😉

    1. Abgesehen davon ist KI generierter Code in der Regel nicht so leicht zu reviewen und zu verstehen. Sonst könnte man ihn ja gleich selber schreiben. So genau zu wissen, was der tut ist also mühsam und bei so flotten Zyklen sicher nicht im Fokus der Verursacher. Wird also spannend, was das Ding mit der Zeit an Nebenwirkungen hat.

      1. Genau, das erwarte ich auch mit Spannung. Ich habe gerade gestern eine Äußerung gehört, dass bald jeder mit Hilfe der KI “programmieren” kann. Da braucht man nicht mehr wie ich früher erst einmal die ganze Programmierlogik lernen und verstehen, wie Prozesse und Abläufe funktionieren. Und auf Effektivität braucht heute auch niemand mehr Rücksicht nehmen, Rechenleistung und Speicherplatz kosten ja im Verhältnis zu früher fast nichts mehr. Mit der KI programmiert man halt nicht mehr, sondern sagt dann einem Tool, was man haben möchte und das wird dann mittels KI mit dem dort vorhandenen Algorithmus umgesetzt.

        1. Nennt sich “Vibecoding”. Habe ich schon mal was dazu geschrieben. Zum Problem des unwartbaren Codes: Ich habe mir von Excire die Sourcen angekuckt. Die haben Unmassen von Fremdmodulen drin, da steht überall das Copyright von X,Y, und Z drin. Inklusive Chinesischer Kommentare. Wenn man sich dann die Autoren der einzelnen Module ankuckt, die hauen alle paar Wochen Security-Updates raus. Die sind aber in Excire nicht drin, da werden Versionen verwendet, die teilweise eineinhalb Jahre alt sind .Um die ganze Fremdsoftware aktuell zu halten, bist echt beschäftigt, weil man ja nie weiß, was mit der neuen Version wieder für Dreckeffekte Einzug halten.
          Wenn man die komplette Kontrolle über die Sourcen hat, dann denke ich mir, kann man weit besseren Code schreiben, als eine KI. Und auch besser wartbaren Code. Aber ich weiß nicht, was besser ist: unwartbarer Code aus hunderten von Fremdmodulen oder unwartbarer Code aus der KI.
          Ich bin wirklich gespannt, was bei Rapid RAW rauskommt.

          1. … und unwartbarer code der komplett selber geschrieben ist…

            auch selber schreiben hat seine tücken. ich programmiere sondermaschinen – in vielen bereichen ein ganz anderes feld. dennoch, es gibt viele fallstricke, und die komplexität wächst mit der anzahl funktionen, gegenseitigen verknüpfungen, zu verarbeitenden datenstrukturen, die fehleranfälligkeit wird ausserdem durch die grösse der teams beeinflusst, und ist definitiv ungekehrt proportional zur entwicklungszeit (wobei das nicht komplett linear ist). und das ist noch lange nicht das gabze bild.

  3. Exakte Werte kann man schon eingeben. Einfach auf den angezeigten Wert neben dem Schieber klicken und schon geht’s. Einfach gewünschten Wert eingeben oder mit Pfeilchen rauf/runter spielen. Reset eines Wertes, einfach auf den Namen des Wertes klicken.

    1. Funktioniert das auch so wie erwartet? Mich würde nicht wundern, wenn ich in der GUI was von 1 bis 10 einstelle und das Programm daraus was anderes macht, z. B. 1,2,2,2,2,6,7,8,7,6.

  4. Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, dass RapidRaw in größerem Umfang von KI entwickelt wäre oder würde. “Mithilfe von KI-Tools”, wie sie zunehmend in Entwicklungsumgebungen Einzug finden und z.B. einem Coder schon früh beim Tippen einer Codezeile einen sinnvollen und oft passenden Vorschlag zur Vervollständigung machen, der dann mit einem einzigen Tastendruck übernommen werden kann, prinzipiell ähnlich wie die Textvervollständigungs- und -korrekturfunktionen auf dem Smartphone, dürften inzwischen die meisten neuen Projekte entstehen, das heißt aber nicht viel.

    KI scheint mir in dem Projekt eher eine andere Rolle zu spielen – KI ist in der Anwendung für die Funktionalität mit implementiert, etwa für das Maskieren, und mehr ist in der Planung.

    Die Tatsache, dass sie nahezu jedes Raw öffnen kann, heißt allerdings wie bei vielen quelloffenen Projekten nicht, dass es die Daten darin vernünftig interpretieren könnte. Es gibt keine Kameraprofile, die sowas beinhalten würden wie die herstellerspezifische Position des 18%-Grau-Punkts innerhalb des RAW-RGB-Wertebereichs. Oder ein Farbprofil. Da sind dann z.B. die Schatten magenta- und die Lichter grünstichig. Da muss man sich erst mal selber für jede Kamera ein Preset bauen. (Die Werkzeuge dafür immerhin scheinen schon da zu sein.)

    Was nach meinem ersten kurzen Eindruck allerdings so gut wie gar nichts tut, ist die Entrauschung. Für einen, der wie ich seit ein paar Jahren fast nur noch mit DxO PhotoLab entwickelt, ist das natürlich ein Hindernis. Aber wer weiß, vielleicht kommt die KI ja auch dort irgendwann zum Einsatz. Spätestens dann wird’s interessant.

  5. So etwas ist vor kurzem auch für die Astrofotobearbeitung geschehen:

    Franklin Marek, ein programmiertechnischer Newcomer hat vor ca. einem halben Jahr einige der Programm module für das Astrofotoprogramm PixInsight (PI) etwas automatisiert und einfacher anwendbar gemacht. Auch mithilfe von KI.
    Das Userinterface war und ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber es hilft mitunter sehr, sodass ich manches häufig benutze. Wie z.B. “finde den dunkelsten Bereich im Hintergrund im Bild”, Strecken der Sterne etc.

    Binnen kürzester Zeit hat er nach und nach eine ganze Suite geschaffen, die nicht nur ein paar Module innerhalb PI vereinfach. Das ganze läuft für sich alleine auch unter Windows, Mac und Linux: Eben die Seti Astro Suite. https://www.setiastro.com/seti-astros-editng-suite
    Das alles Freeware. Und er gibt via U-Röhre ausführliche Anleitungen, wie man das verwendet…

    Natürlich halt nur in Englisch, aber mittlerweile ist auch die automatisierte Echtzeiteindeutschung bei den Videos recht gut.

    Ansonsten halte ich mich selbst recht ferne von KI, ChatGPT etc, denn für die Bearbeitung lasse ich selbst keine KI darüber entscheiden, was an Wirklichkeit so in den weiten des Alls auffindbar ist und nicht das was von den diversen generativen KI Modellen gerne mal dazu erfunden wird

    Siegfried

    1. Ich habe in letzter Zeit immer wieder mal MSCP oder ChatGPT (Neugier halt) ausprobiert, mit sehr durchwachsenen Ergebnissen – von ganz brauchbar bis völliger Mist war alles dabei. Ich persönlich würde da auch zu äußester Vorsicht (konservativ formuliert) raten…

      1. Danke … da hätte ich selbst drauf kommen können, als erste Quelle nachzusehen 🙂
        Beim Download wird die Datei direkt in Quarantäne geschoben.

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