Niemand will Newsletter

Niemand.

Gerade habe ich es wieder ausprobiert. Ich habe für die Alumnis meines Abi-Jahrgangs eine Website aufgesetzt und die Möglichkeit gegeben, sich für den Newsletter anzumelden, der Veranstaltungen und Treffen meldet. Also eigentlich das, was man durchaus für sinnvoll erachtet. Garantiert werbefrei und nur relevante, zielgruppenspezifische Informationen.

Eine Anmeldung. In Worten: Eine.

Ich habe knapp 9000 Kunden in meinem Shop, davon haben 600 den Newsletter bestellt. Der wirklich nur dann rauskommt, wenn es ein neues Buch oder ein Gratis-Update gibt. Und selbst dann nicht immer. Der zusätzliche Umsatz durch den Newsletter liegt für einen Newsletter im oberen Bereich. Zwischen 2 und 3 Prozent der Newsletter-Empfänger tätigen nach Erhalt des Newsletters eine Bestellung.

Excire hat einen Newsletter, in dem sie mehrfach einen Artikel von mir empfohlen haben. Die zusätzlichen Aufrufe durch den Newsletter bewegten sich im Rahmen der Messgenauigkeit.

Niemand will Newsletter, nicht freiwillig.

Ich kriege ja selber immer die Krätze, wenn ich, sobald ich was gekauft habe, mit vielen Tricks in die Newsletter-Einwilligung gedrängelt wird. “Du kannst das jederzeit wieder abbestellen!” Hey, ich will das gar nicht erst haben – auch nicht einmal.

Dass OMDS die Garantieverlängerung an den Newsletterempfang bindet – werbefinanzierte Garantie, was soll der Kack? Soo billig ist die Hardware nun auch wieder nicht. Und nein, diese ganze Geschichte “OMDS braucht doch unser Geld, damit sie tolle neue Produkte entwickeln können.” Geschenkt. Sie bekommen jetzt seit bald fünf Jahren unser Geld und wo sind die tollen neuen Produkte?

Also: Niemand will Newsletter. Und schon gleich gar keine, bei der man erst noch die Bilder aus dem Internet nachladen muss, damit man sie lesen kann.

Aber ich habe noch nie taubere Ohren gesehen, denen man predigen kann, als in Marketingabteilungen.

20 Replies to “Niemand will Newsletter”

  1. Jemand mit Zeit und Rechtsschutzversicherung sollte man prüfen lassen, ob es überhaupt rechtlich zulässig ist, eine Garantieverlängerung an einen Newsletterempfang zu koppeln. Man könnte auch die Verbraucherschutzzentrale mal fragen. Ich glaube nicht, dass das zulässig ist.

    1. Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers. Der kann dafür beliebige Bedingungen vorgeben. Zum Beispiel, dass Du die Kamera nur mit Shampoo von Wella wäscht. Oder eben, dass Du über den Newsletter ständig erreichbar bist. Ja, es nervt. Ja, wenn der Newsletter mich nur über Dinge informiert, die mich interessieren, wäre das passender. Jemandem, der zwei E-M1II und eine OM-1 und eine E-5 und eine PEN-F registriert hat, Angebote für eine OM-5 zu schicken, ist einfach dumm. ich würde mir wünschen, man könnte ankreuzen: Schickt mir einen Newsletter, wenn ihr ein Angebot für 8mm für 299,- habt. Oder ein 35-100 f/2 oder besser für mFT. Oder ein 12-40 f/2. Ansonsten behaltet das für euch. Ich habe nichts gegen einen SINNVOLLEN Newsletter….

      1. Bei Bekleidung leider sehr häufig zu beobachten: die Größen aus den Bestellungen sind bekannt – „Super Sale“ – meine Größe lange ausverkauft und nur S oder XXXL noch da. Das muss doch auch zielgenauer gehen….

        1. Die allermeisten Newsletter werden von einer Spezialsoftware gemacht, die darauf optimiert ist, Spam-Filter zu umgehen. Diese Software wird von Marketing bedient. Die bekommen aus der Shopsoftware die Newsletterabonnenten und dann gib ihm. Ist schon der Knaller, wenn wenigstens das Alter und das Geschlecht mit übergeben wird. Bei OMDS kommt noch dazu, dass offensichtlich der Shop und MyOMSystem mit zwei unterschiedlichen Anmeldedateien operieren. Da müsste man eine Shopsoftware kaufen, die einen leistungsfähigen Newsletterversand hat. Und das muss man dann auch noch im Marketing durchsetzen, die auf ihre gewohnten “Tools” bestehen. (Man stelle sich vor, die Newslettersoftware schickt keinen Newsletter raus, weil alle Kunden mit Newsletter bereits die entsprechende Hardware haben, oder sich nicht dafür interessieren?) Also: Wer eine Shopsoftware kennt, die einen solchen leistungsfähigen Newsletterversand hat: Her damit.

          1. Von EcoFlow, einer Tochter deiner derzeitigen Lieblingsfirma DJI, bekomme ich extrem viele “Verbraucher-Informationen” per Mail und innerhalb der App (zur Steuerung der Produkte).
            Die allermeisten Nachrichten lese ich nicht. Was mir beim Wegklicken aber auffällt ist, dass mir zwar jede Menge Neuerungen, Updates, Zusatzkram, etc. zu meinen Produkten angeboten wird. Aber das Zeug, was ich bereits besitze und das es noch gibt, wird (gefühlt!) nicht beworben.
            Kann sein, dass ich mich täusche, aber ich habe den Eindruck, die Software “weiß”, was sie mir anbieten kann und was sie mir NICHT mehr anbieten muss…
            Das wäre doch immerhin schon mal was!

      2. Die kostenlose Garantieverlängerung für die Newsletter-Anmeldung ist ja nur ein halbes Jahr. Dann ist nur diese an die Newsletteranmeldung gebunden? Für die Garantieverlängerung auf 5 Jahre bezahlt man ja. Die dürfte dann nicht an der Anmeldung hängen.

    1. Es gilt zwischen Gewährleistung aufgrund gesetzlicher Vorschriften und freiwilliger Garantie durch den Hersteller zu unterscheiden. Auch in Deutschland beträgt die Gewährleistungsfrist für Neuwaren in der Regel zwei Jahre ab Übergabe des Produkts. Wenn man sein Produkt darüber hinaus geschützt wissen will, ist man darauf angewiesen, was der Hersteller anbietet: kostenlose Garantieverlängerung, kostenpflichtige Verlängerung, kostenlose Verlängerung durch Bindung an Newsletter etc.

      1. Gewährleistung betrifft die Beziehung zwischen Händler und Kunde (das tangiert den Hersteller höchstens dann, wenn er die Ware direkt verkauft hat), Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers gegenüber dem Kunden (da hat der Händler nix mit zu tun)

  2. Ein bisschen Newsletter gegen gesparte 650 Euro für eine Reparatur einer OM1 in der Verlängerung ist ein extrem gutes Verhältnis, bei den meisten Newsletter Angeboten bekommt man 5€.
    Also was soll das jammern über OMDS.
    Man wird doch nicht gezwungen die 6 Monate mitzunehmen, das ist ein freiwilliges Angebot des Herstellers. Was soll da die Verbrauerzentrale machen?

    Wenn der Newsletter stört, dann freiwillig auf die 6 Monate verzichten, aber dann auch nicht jammern, wenn man einen Monat über die regulären zwei oder fünf Jahre drüber ist und die Pauschale fällig ist.

    1. Du rennst einem Strohmann hinterher. Niemand jammert hier. Man kann Newsletter auch gut machen. Wenn man’s kann. Und will. Niemand hat was gegen einen guten Newsletter und dafür drei Jahre mehr Garantie. Alles fein. Aber warum kann man dann den Newsletter nicht auch GUT machen? Dass man sich drauf freut? Wir machen jedes Monat zwei Stunden FolyFos. Das schauen sich Leute freiwillig (!) an. Sie kriegen dafür keine Garantieerweiterung, nicht mal ein Gratis-Buch bei mir im Shop. Warum macht OMDS nicht einen vernünftigen Blog? Mit wöchentlichem Newsletter, in dem die Themen der Woche kurz angerissen werden? WARUM????

  3. OMDS kann garkeinen anständigen Newsletter herbeizaubern, wenn sie noch nicht einmal die Grundvoraussetzungen für ordentliches Werbemailing beherrschen. Ich bekam heute die Mitteilung per Mail, dass man in der jüngsten Verramsche jetzt bis zu 600,-€ beim Optikkauf sparen kann. Dabei auf der Aufmacherseite auch das explicid beworbene 12-100 mit 200,-€ Rabatt und entspr. Abbildung des Objektives. . Klickt man nun auf den Button “Zu den Angeboten”, gibt es dort das 12-100 nicht. Nada, nix. Kein Rabatt auf das 12-100. Irreführung pur.
    Da weiss wieder mal die Rechte nicht, was die Linke tut. Und solche eine Mannschaft soll einen nicht nervenden Newsletter hinbekommen, soll sich tatsächlich auf das beschränken, was die Kunden interessiert? Undenkbar bei dieser Laienschauspielermannschaft.

  4. Weil der Newsletter eh nur Marketinggewäsch ist. Das ist selten gut. Gefühlt kommen die aktuell sehr selten (war schon anders) und es interessiert mich nicht wirklich was drin steht, kurzer Blick, gibt es eine interessante Aktion, und dann weg damit.
    Es gibt Firmen die nerven viel mehr.
    Und der Blog ist aufwendiger, wirst du ja auch wissen.

    Der Unterschied zu Folyfos, du willst iInformieren, der Newsletter soll verkaufen.
    Ohne die Garantieverlängerung würde ich den nicht abonnieren, wozu auch, News zur Technik oder Aktionen gibst im Firmenforum oder hier.
    News kommen auch über die OI Share App.
    Ich bin da pragmatisch unterwegs, die sind Mittel zum Zweck. Da lohnt sich kein Aufreger über die Qualität.
    Auch wenn ich für einen 5€ Gutschein einen Newsletter abonniere, wird der beim ersten eintreffen abbestellt. Hier muß ich halt 5,5 Jahre warten.

  5. Würdest du deine Beiträge 2 Tage vor Blog-Veröffentlichung hier, in deinem Newsletter versenden, lesen sicher 70% den Newsletter direkt …

    Die meisten Newsletter kommen auch erst gar nicht beim Empfänger an, es werden Wegwerf-Mail-Adressen oder extra dazu angelegte Mail Addys genommen. Newsletter haben viele Streuverluste, auch in technischer Hinsicht oder durch den Provider und trotzdem ist es meist die nachweisbar beste Verbindung.

    Sie haben einen schlechten Ruf – auch weil sie oftmals schlecht geredet werden. Wie beim Oettinger Bier, die meisten würden selbst im Augustiner Biergarten in München nicht merken, wenn sie es vorgesetzt bekommen aber im Allgemeinen gilt es als „minderwertig“ / schlecht oder sonst was … und selbst dieser Satz sorgt dafür, dass wir uns lediglich die Worte Oettinger minderwertig und schlecht gemerkt haben.

    Medien schaffen sich durch ihre reisserischen Überschriften und flachen Inhalten langsam selbst ab – und dann fällt der eine gute Newsletter dann eben auch durchs Raster.

    Es gibt längst Software, Shops und unzählige andere Möglichkeiten auf den Kunden zugeschnittene Worte zu verfassen und der Mail zu versenden. Aber in der Realität wird halt immer die Giesskanne genutzt, weil es halt einfacher und bequemer ist.

    Auch sollte man mal nachfragen ob die eigenen „Kunden“ überhaupt noch Kunden sind – hier als Beispiel Systemwechsel oder Interessenverlagerung … wenn ich meine Kunden „zwinge“ Mal eine Mailingliste „auszumisten“ bleiben meist nur 20 – 25 Prozent Empfänger über und davon haben eben alle einen unterschiedlichen Hintergrund warum sie abonniert hatten.

    Ich bin hier weil ich es nicht übers Herz bringe meine EM 1 M II zu verkaufen und noch ein paar MFT Objektive. Auch wenn ich ansonsten längst mit mehr als 20000 Euro in Canon investiert bin – bitte keine Diskussion über den Sinn. Ansonsten sehe ich mir gerne den FolyFos an und mag den Blog-Inhaber – habe zwei Bücher bzw. pdf aber hätte derzeit keinen Grund was weiteres zu kaufen … das ändert sich per sofort, wenn sich dji nicht zu dumm anstellt.

    Überlege dir die richtigen Fragen und mach doch mal ne Umfrage bei deinen Abonnenten, das bringt meist die besten Erkenntnisse, wo sich die Masse gerade befindet …

    1. Die Blogbeiträge per Newsletter…. dazu müsste ich immer zwei Tage vorher schon wissen, was ich in zwei Tagen veröffentliche. Das ist eher die Ausnahme. Oft entstehen die Artikel am Abend vorher oder auch am gleichen Tag. 😉
      Umfrage bei den Newsletterabonnenten? Naja, ich weiß ja, was die wollen: Updates und Infos über neue Bücher. Die liefere ich. Deswegen bedeutet das nicht, dass die dann auch das neue Buch kaufen – vielleicht haben sie die Kamera nicht, oder sie haben das als Update gemeldete Buch längst. Ich kriege ja nicht mit, wenn sich die Leute ein Update ziehen. Ich tracke ja nicht. Das ist immer so die Sache: je mehr Daten ich habe, desto genauer könnte ich Werbung zuschneiden. Aber desto penibler muss ich mit dem Datenschutz sein. Daten, die ich nicht erhebe, muss ich nicht schützen.
      Oder es ist mir scheißegal und spioniere die Kunden aus und liefere trotzdem den Newsletter per Gießkanne….

  6. Also, ich muss sagen, dass ich schon ganz gerne Newsletter lese. Natürlich weiß ich, dass die überwiegend als Werbung dienen, aber es gibt auch sehr positive Beispiele für gute Newsletter. Den Retro-Gamer-Newsletter zum Beispiel. Da könnten sich einige eine Scheibe von abschneiden.

  7. Solange jeder den gleichen Newsletter bekommt, besteht noch Hoffnung, dass die Firma den Datenschutz halbwegs einhält. Mit der Werbung für den Kram, den ich schon habe, kann ich leben.

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