Analog goes Digital

Ich digitalisiere ja so ziemlich alles analoge Material (oben: Nürnberg 1939) und alles, was nicht absolut unersetzbare Dokumente sind oder was ich dafür halte, wird anschließend entsorgt. Was will man mit einem Ivar voller Dias und ganzen Kisten voller Negative und Abzüge? Alben, die sauber beschriftet sind, sind ja wertvoll, aber diese ausufernde Lose-Bilder-Sammlung digitalisiere und verschlagworte ich, bevor es jemand einfach so wegwirft, weil es ihm zu viel Mühe ist. Klar ist da viel Grütze dabei, aber was nicht hoffnungslos ist, wird verarbeitet, teilweise sind es die einzigen Bilder einer bestimmten Person.

Wie wird das nun technisch bei mir gelöst?

Kleinbilddias und Negative scanne ich mit einem Reflecta ProScan 7200 mit 3600dpi. Der 7200 scannt nominal mit 3600dpi und real mit etwa 3200dpi. Als Software verwende ich Vuescan. Den Scanner habe ich seinerzeit neu gekauft und auch schon mal bei der Reparatur gehabt. Die mitgelieferte Software ist Grütze, deshalb habe ich seinerzeit Silverfast AI dazugekauft. Silverfast war ein “Pain-in-the-ass”. Sie hatte dauernd Probleme, den Scanner zu finden und als ich auf Win10 umgestiegen bin, musste ich die Software noch mal kaufen, weil Win10 nicht unterstützt wurde. Zudem konnte ich damit genau nur den Reflecta bedienen und die anderen Scanner, die ich noch im Netz hatte, brauchten dann eigene Software. Nervt. Nicht dass Silverfast die anderen Scanner nicht auch ansteuern hätte können, aber jeder Scanner kostete extra. Irgendwann habe ich mir dann VueScan zugelegt. Da sind alle Updates und Fixes gratis, die Software “funzt” und macht und tut alles ,was ich brauche. Und steuert alle Scanner an.

Es gibt Nikon- und Hasselblad-Scanner, die sind besser. Und teuerer. Die Nikon-Scanner werden seit etwa zehn Jahren nicht mehr hergestellt. Hasselblad ist 2019 ausgestiegen. Canon ist ausgestiegen, eigentlich sind alle ausgestiegen. Der einzige Hersteller, der tatsächlich noch nennenswert am Markt ist, ist Reflecta. Das aktuelle Spitzenmodell ist der RPS 10M, der immerhin 4300dpi effektiv erreicht. Nachteil: während man bei den Scannern mit Filmstreifenhalter auch Pocket- oder Instamatic- Filme irgendwie durchpfriemeln kann geht das mit dem RPS10M nicht. Da ist der ProScan 10T die etwas bessere Wahl: “Nur” 4100 dpi effektive Auflösung, aber Filmstreifenhalter. Und halber Preis.

Alles was man darunter kriegt ist den Aufwand nicht wert, den es kostet, die Dias zu scannen. Mein erster Diascanner war ein professioneller Diascanner (Agfa?) Minolta?) von Wolf Photomedia. Neupreis fünfstellig. Leider halt aus dem letzten Jahrtausend – der ProScan 7200 hat weit bessere Bilder geliefert. Aber ich hatte schon drei Jahre gescannt. Also noch mal von vorn…

Also: Dia- und Negativscans mit einem Reflecta ProScan 10T oder einem besseren Scanner, mit Vuescan oder, wenn man den Nerv hat, mit Silverfast.

Radrennen 1950 Mitzieher. Kennt jemand den Herren im weißen Trikot?

Alternativen: Billigscanner – Nein. Mit der Kamera aufnehmen – Nein. (Ich höre schon wieder die Proteste, dass doch unsere Olys und mit einem Makro oder einem Diaduplizierer…. Selbst wenn ihr eine saubere Durchleuchtung hinkriegt, was ne Nummer für sich ist, habt ihr keine Staub- und Kratzerentfernung, die Unglaubliches leistet. Und ihr kriegt die Dynamik eines Negativs nicht auf den Sensor. Vuescan und Silverfast können Mehrfachdurchleuchtung und da wirklich alles aus dem Film rauskitzeln. Außerdem haben sie Filmprofile drin, so dass die Negativumwandlung automatisch geht. Ich habe mal den direkten Vergleich gemacht und selbst bei einwandfrei belichtetem Filmmaterial ist der Filmscanner deutlich vorne, bei beschädigtem oder fehlbelichtetem Filmmaterial sowieso. Und ihr habt bei Filmscannern kaum ein Problem mit gewölbtem Filmmaterial. )

Brand in Inzell 1951. Farbdia. Oben mit automatischer Infrarot-Staub- und Kratzerentfernung, unten ohne.

Ein blödes Problem der Filmscanner sei nicht verschwiegen: Die Dinger sind staubempfindlich. Die sollten immer mal wieder ausgesaugt werden. Kein Witz. Wenn man das nicht macht, machen die Scanner Streifen. Also einfach den Staubsauger an alle Öffnungen halten und den Dreck raussaugen. Mit ein bisschen Feinmechanikerwerkzeug kann man den auch aufschrauben und die Zeile putzen. Nach der Garantiezeit. Wenn man so ein Teil gebraucht kauft, ist immer erstmal eine Generalreinigung fällig. Außerdem haben die 7200er ab Werk ein zu schwaches Flachbandkabel, ein Gebrauchtkauf ist also eher nicht so sinnvoll.

Ach ja, zur Auflösung noch ein Wort: 7200dpi oder gar 10.000dpi sind Phantasiewerte – das erreicht kein Scanner. Die genannten Reflectas erreichen bei 5000dpi Scanauflösung 4100dpi bzw 4300 dpi Realauflösung und holen damit so ziemlich alles raus, was in einem guten Kleinbildnegativ drin ist. Die billigen 400er Filme aus dem Supermarkt kommen da längst nicht mehr mit.

Mittelformat und Glasplatten.

Gute Mittelformatscanner kosten ein Vermögen, wenn man sie überhaupt noch bekommt. Man behilft sich mit Flachbettscannern mit Durchlichteinheit. Problem: die effektiven Auflösungen sind nicht berauschend, ich empfehle die Tests bei Filmscanner.info. Wenn man sonst keine Möglichkeit hat, geht’s halt nicht anders. Ich werde in den nächsten Wochen eine Durchlichteinheit basteln und dann von oben mit einem Makro HighResShots machen, mal sehen ob das was wird. Bei Tests habe ich schon festgestellt, dass die Farbkorrektur der uralten Mittelformatnegative gruselig wird. (Ich werde berichten. Und ja, oben habe ich die Kameramethode verdammt, und jetzt dann doch? Ja, weil die Flachbettscanner bei Durchlichtvorlagen noch schlechter sind.)

München 1950

Papierabzüge.

Im Vergleich zur Digitalisierung des Dias sind die Scans von Papierbilder eigentlich simpel – aber gerade wenn man Negative scannt und dann die Papierbilder, fällt brutal auf, wie schlecht die Abzüge sind. Da sind Schatten abgesoffen, die in den Negativen klar durchgezeichnet sind und von den Lichtern reden wir gar nicht. Ich war verblüfft, mit welcher Sorgfalt die Fotografen Ende 19. Jahrhunderts ihre Bilder hergestellt haben. Da ist nichts abgesoffen, nichts ausgefressen. Das haut man auf den Scanner, Zack, fertig. Keine Nachbearbeitung nötig.

Ich verwende hier einen simplen Canon-Scanner – der aber eigentlich für diesen Zweck nicht optimal ist, weil er in den Schatten schwächelt – der Dichteumfang ist zu gering. Wer größere Mengen Papierbilder in maximaler Qualität scannen will/muss, sollte tiefer in die Tasche greifen. Auflösungen von 4800dpi sind dabei unsinnig. 1200dpi reichen locker, mehr haben selbst hochqualitative b/w-Abzüge selten, die normalen Bilder aus dem Labor kommen mit 300dpi daher.

Für meine Zwecke reicht der Scanner aber, weil ich die Papierbilder vor allem als “zweite Meinung” betrachte, was Farbe angeht. Oft sind die Negative ausgeblichen, aber die Bilder noch brauchbar, ab und zu umgekehrt, und manchmal ist alles Schrott.

Heimaturlaub von der Front 1943. Im Negativ wäre hier sicher noch was zu retten gewesen. Aber leider liegt nur der Abzug vor.

Auch hier Vuescan. Ich kann hier bequem Farben und Helligkeiten korrigieren, so dass ich doch noch das Maximum rausholen kann.

Bei den alten Papierbildern aufpassen! Die sind teilweise auf stabile Kartons aufgezogen, die sich etwas gebogen haben und deshalb liegen sie nicht 100% plan auf dem Scanner auf. Das gibt Detailverlust, der erst auffällt, wenn man in die 100%-Ansicht reinzoomt. Oft sind die Scannerdeckel nicht schwer genug oder haben eine gut gemeinte Schaumstoffzwischenlage. Bei solchen Vorlagen immer Gewicht oben drauf packen. Die Qualität geht erheblich nach oben….

Archivierung

Das A und O ist, alle Bilder sofort zu verschlagworten. Ich haue immer zwei, drei Dutzend durch den Scanner, dann suche ich mir von den Scans die jeweils besten raus, (Vuescan schreibt bei jedem Versuch eine Datei auf die Platte. Sehr praktisch), nehme die Bilder nochmal zur Hand und verschlagworte. Falls auf der Rückseite Text steht, geht der ins Bemerkungsfeld, falls ich ihn nicht lesen kann, wird er eingescannt und mit dem Bild abgespeichert. Ein kalibrierter Monitor ist ein Muss.

“Professionelle Lösungen”

Es gab mal von Kodak die PhotoCD. Das Format können viele Programm schon gar nicht mehr lesen, also so schnell wie möglich die Bilder von den CDs runtersaugen und konvertieren. Die Auflösung ist heute ungenügend aber die Farben sind super. Als Referenz sehr gut geeignet. Mit einem guten Reflecta bekommt ihr zwar bessere Ergebnisse, aber da das Material in den letzten 20 Jahren verloren hat, ist es ganz gut, wenn ihr die PhotoCD-Daten dazu habt.

Scanservices: die allermeisten Scanservices liefern vergleichsweise gering aufgelöste Daten. 10MP sind da schon luxuriös. Die meisten Anbieter sind das Geld nicht wert. Der einzige Anbieter, von dem ich bisher wirklich gute Daten gesehen habe, ist eben die Firma, die hinter filmscanner.info steckt.

IT-8 Kalibrierung.

Es gibt die Möglichkeit, die Scanner zu kalibrieren. Dazu wird ein Target eingescannt und das dann mit der entsprechenden Referenz verglichen und dann die Fabe entsprechend angepasst. Geile Idee. Jedes Target für jeden Film kostet. Richtig. Geld. Und ist völlig nutzlos, weil die meisten älteren Filme mit dem Target nichts zu tun haben. Da verändert sich die Farbe teilweise im Film von Bild 1 bis Bild 24 – kommt auf die Lagerung an. Man muss einfach jedes Bild nach dem Monitor anpassen – da kommt man nicht drumrum. Ganz abgesehen davon, dass man bei vielen Filmen nicht mal weiß, was das für ein Film ist – weil’s nicht draufsteht. (Insidertipp: Auf Photoinfos.com gibt es eine Liste von Filmtypen und deren Identifizierung durch Codes auf dem Filmrand – speziell für Vuescan, das kann nämlich ziemlich viele Filme ab Werk.)

26 Replies to “Analog goes Digital”

  1. Reinhard,
    ganz herzlichen Dank für deine umfassende Darstellung! Den Reflecta-Scanner habe ich auch, außerdem zwei Mittelformat-Scanner (leider nicht Nikon, sondern Braun und Reflecta – irre langsam). Mit Silverfast werde ich regelmäßig wahnsinnig, weil spätestens nach 20 Scans das Programm am Mac abstürzt und alle Voreinstellungen weg sind. Auch das Produktmanagement fand keine Erklärung. Für jeden Scanner eine eigene Version, die man höchst kompliziert anfordern und updaten muss, ist auch eine Zumutung. Also werde ich jetzt auf Vuescan umsteigen.
    Mit der Kamera und Leuchtplatte habe ich es versucht. Es geht, aber die KB-Dias waren enttäuschend. Auch 6×6-Dias (mit den schönen Agfa-Farben, aber mehr Korn) wirkten wie aus der 5MP-Kamera. Das entspricht deinen Erfahrungen.
    Leider kostet jeder Scan ohne Nachbearbeitung mindestens fünf Minuten. Da noch ein paar hundert Filme und mindestens 2000 Dias in KB, 6×6 und 6,45 zu scannen sind, werde ich wohl den Rest meines Lebens damit beschäftigt sein.
    Bei einem Eisenbahnbuch-Verlag, der für seine erstklassig gescannten Bilder bekannt ist, verwenden sie einen alten Nikon-Scanner. Ein anderer Verleger maskierte bei Farbfotos alle Farben und Objekte einzeln und korrigierte sie stundenlang, mit verblüffendem Ergebnis.
    Es müsste doch möglich sein, mit den heutigen schnellen Prozessoren und Sensoren schnellere Scanner zu bauen… Damit könnte man noch zehn bis 20 Jahre absahnen, bis wir älteren Fotografen das Zeitliche gesegnet haben.

    1. Es gibt ja die “modernen” Scanner, die Kamerasensoren drin haben. Scannen irre schnell. Leider können sie bei der Qualität nicht mal annähernd mit den Zeilendiascannern mithalten. Die Stückzahlen sind zu gering, als dass Sony einen vernünftigen Diascanner-Sensor entwickeln würde. Wir können Halleluja singen, dass es Reflecta noch gibt…..

      1. Sowas gibt es aber inzwischen zumindest auch in semi-gut: https://www.filmscanner.info/ReflectaDigitDiaEvolution.html
        Auch da kommen nur knapp 6 Megapixel raus. Aber immerhin ist das mal eine Möglichkeit größere Mengen so zu digitalisieren, dass sie gesichtet werden können. Um dann ggf. die gewünschten Dias nochmal mit einem anderen Scanner in besserer Qualität zu scannen.

        1. 1849€ für einen CMOS-Scanner, der kaum Einstellmöglichkeiten bietet und nur JPEGs liefert sind schon eine Ansage. Dafür bekommt man Diaprojektor, Umbausatz, Kamera und Makroobjektiv hinterher geworfen. Damit lassen sich Dias schnell in guter Qualität abfotografieren. Nur das Staubproblen bleibt.

          1. Hier geht es drum, extrem schnell für’s Handy oder zum schnellen sichten zu digitalisieren. Automatisch. Das kriegst Du mit der Bastellösung nicht hin. Unabhängig davon kann man die Sinnhaftigkeit allerdings wirklich diskutieren…

  2. Vielen Dank für die ausführliche Darstellung.
    Das Zeitproblem ist aber auch durchaus relevant. Meine ca. 15.000 KB-Dias habe ich daher mit Abfotografieren in den Diaprojektor digitalisiert. Die Qualität ist in vielen Fällen gut, in manchen nicht so – aber ich habe jetzt alle Dias digital und damit wieder im Zugriff. Vorher lagen sie ca. 15 Jahre in Kisten und waren daher samt der damit verbundenen Erinnerungen eigentlich weg. Ich habe aber die Originale aufbewahrt, da kann man ggf. zumindest einiges noch mit besserer Qualität erneut digitalisieren.

  3. Servus,
    ich würde mal bei den traditionsbewussten Radvereinen nachfragen.
    https://www.rv92.de/chronik/chronik-1950.htm ist zwar Schweinfurt, aber auch bei denen ist ein Hinweis auf ein Rennen in Herpersdorf (130 km einfache Strecke, nahe Nürnberg) zu finden. Leider sind die Sponsoren auf dem Trikot für mich nicht erkennbar. Wenn es wirklich ein Anliegen ist, mehr rauszufinden evtl. über das Rad / Startnummer / Trikot und im https://www.rennrad-news.de/forum/forums/rennmaschinen-bis-1990.69/ nachfragen. Die Spezialisten dort erkennen vermutlich Rad und Ausstattung.

  4. 11. Juni 1950 Bayerischen Straßenmeisterschaft der Amateure ist eventuell auch ein Anhaltspunkt, der Ort wäre hilfreich.

    1. Ich habe da noch mehr Fotos von der Szene, aber nichts lässt auf den genauen Ort schließen. Und den Fotografen kann ich nicht mehr fragen… Aber südliches Bayern dürfte hinkommen. Irgendwo in der Nähe von Garmisch. Allerdings hatten die da sogar nen VW Käfer als Begleitfahrzeug mit Ersatzrädern auf dem Dachgepäckträger. Eventuell doch Profis?

      1. Von der Ausstattung der Fahrer und der Art der Sponsorenwerbung sowie der Anbringung der Startnummern tippe ich eher auf ein Profirennen. Auch die Art und Weise des Oberschenkelverbands des hinteren Fahrers deutet für mich darauf hin. Mein spontaner Gedanke auf den ersten Blick ließ mich an den Spanier Frederico Bahamontes denken. Von dem findet man haufenweise Bilder im Netz zum vergleichen…
        Gruß aus HH
        Achim

        1. Ist er nicht. Bahamontes was 1950 gerademal 22 Jahre alt und wurde erst 1953 Berufsradfahrer. Der Fahrer auf Deinem Bild ist doch deutlich älter…

  5. Als Ergänzung: Bei Agfa und Kodak-Dias hatte ich keine Probleme, mal den Staub mit dem Kamerapinsel zu lösen und mit dem Blasebalg sauber zu machen. Meist ging es sogar ohne Pinsel. Bisher keine Probleme damit gehabt. Allerdings sollte man den Staub möglichst nicht in den Scanner bringen…
    Es gab da mal so Klappboxen, die waren leider nicht staubdicht…. später wurden mir die gerahmten Dias nur noch in Plastikblistern überreicht, da musste ich dann Schatullen bauen, wo die dann verstaut wurden. davon habe ich 2 oder 3. Die sollten soweit dicht sein.
    Für mich das größere Problem ist…auch wenn die Filme grob beschriftet sind…. wann und wo war das denn? Entwicklungs-Monat geht ja noch, aber der Tag und die Uhrzeit. Manche Filme waren monatelang in der Kamera. Meine erste Arbeit ist: Zeiten einstellen (relativ zur Digitalisierungszeit). Da mein Scanner nur eine Datei-Erstellungszeit schreibt und auch noch falsch, musste ich mein Programm umcodieren, damit es leichter geht und dann von Verzeichnis importieren und verteilen (noch nicht online).
    Ist mir ein Bild wichtig, mache ich mehrere Scans bei verschiedenen Belichtungen und verrechne die dann. Dann ist das Rauschen meist weg und man hat eine 16-Bit-Vorlage, die man gut bearbeiten kann. Gerade bei hohem Dynamikumfang erzielt man damit gute Ergebnisse.
    In der Objektbeschreibung schreibe ich dann idR noch die Film Nummer und den Entwicklungsmonat rein. Zudem ein grober Abriss, was auf dem Film alles drauf ist. Rest wird normal verschlagwortet. So kann man im Zweifel das Original noch finden, die ich auf jedem Fall noch aufhebe.
    Auch wenn mein Scanner nicht höchste Qualität liefert. Für die Abzüge, dich ich heute vom Dia machen lassen kann und für die Abzüge, die ich von der Datei machen kann ist der von der Datei klar im Vorteil. Seit der Digitalisierung wurden die Dia-Abzüge grottenschlecht und sau teuer. Und besser als die CDs, die bei Negativbelichtungen dabei waren, ist es allemal. Dagegen sind heutige Konvertierungen von Kodak Photo CDs ein Segen. Kein Vergleich zu den EBV-Krücken aus den 90ern. Da fehlte schlicht die Rechenpower. Ich habe die *.pcd-Dateien inzwischen alle auf Festplatte. Wer weiß, wie lange die CDs noch lesbar sind. Btw: Hat jemand eine ProPhoto-Kodak-Photo-CD? Da muss man 2 Dateien sichern, am Besten die Strukur, weil der höchstauflösende Aufnahmebestandteil in einem anderen Verzeichnis liegt (Differenzbild zum 6 MP-Bild). Da fehlen mir noch Tests.
    P.S.: Meine Bilder sind meist keine Dokumentation, die für eine Ausstellung gebraucht werden. Mehr als 10×15 Abzüge werden selten gemacht. Die müssen maximal für einen QHD-Fernseher herhalten, den ich eh nicht habe. Daher verkleinere ich die Scans auf 6 MP. Wenn ich kein großes Interesse bei dem Motiv habe, sogar auf 3 MP, z. B. bei Baufortschrittsdokumentation.

  6. Danke Reinhard! Das ging ja schnell mit meinem Wunsch 🙂

    Wow, das klingt nach ziemlicher Strafarbeit, der Reflecta hat ja keinen automatischen Einzug.
    Ich habe mir deshalb einen Plustek 135i geholt, der scannt zumindest einen 6er Negativstreifen bzw. 4 Dias am Stück.
    Da der Scanner erst seit wenigen Tagen bei mir ist, bin ich noch am Ausprobieren mit der Software bzw. VueScan. Silverfast gibt es für diesen Scanner nicht – seltsam eigentlich.

    1. Der Plustek 135i dürfte die gleiche Scanzeile wie der 135 haben – also 3200dpi reale Auflösung. Nur, dass der “i” auch die Kratzerentfernung hat. Also nicht mit 7200 sondern mit 3600dpi scannnen. Ein Viertel der Daten aber gleiche Qualität. Auf jeden Fall scheint der Plustek eine echte Alternative zu sein, wenn man die höhere Auflösung des Reflecta nicht braucht. (PS: die Batchscans sehe ich skeptisch. Ich muss fast jedes Bild händisch optimieren, da braucht’s keine Automatik.)

  7. Ein im Netz zu findender Test hat ergeben dass er bei 3600 dpi (Einstellung), reale 3450pdi und bei 7200 dpi (Einstellung) reale 4600 dpi bringt.
    Man liest aber auch immer wieder, dass Plustek ein Thema mit der Serienstreuung hat.
    Ich gehe davon aus, dass für mein Material die 3450 dpi ausreichen.

    1. Bei diesem Test bin ich skeptisch. Wo sollen die 4600dpi herkommen? Die haben eine CCD-Zeile verbaut, die wird nicht auf einmal zusätzliche Pixel drinhaben. Wenn es eine 4600er Zeile ist – warum schafft die dann nicht 3600dpi? Es kann durchaus sein, dass wir es hier mit einer Skalierungs-KI zu tun haben. Die kann die üblichen Testcharts problemlos hochpushen. Wenn zum Test dann noch die hauseigene Software verwendet wurde, ist das gaar kein Problem.
      Aber berichte gerne mal Deine Erfahrungen – schick mir ein paar Bilder, dann machen wir einen Gastbeitrag draus.

  8. Hallo Reinhard,

    welche Möglichkeiten (evtl. auch Scanner und Dienstleister) gibt es, einen 35mm-Film, der mit einer
    Mittelformatkamera belichtet wurde, von Kante zu Kante bzw. mit den Transportlöchern einzuscannen?

  9. Reflecta-Scanner hatten ursprünglich nur Garantie für 5000 Scans. Heute ist diese Limite aufgehoben, aber ob die Geräte auf Massenbetrieb aufgerüstet wurden, bezweifle ich. Wahrscheinlich muss man sich eine Reserve zulegen, wenn man grosse Bestände scannen will.

    Bei Reinhards Vergleich mit der Staubentfernung scheint das Negativ beschädigt zu sein. Wenn es aber nur Staub ist, kann man mit einer Doppelbürste und Antistatikpistole sehr gut entstauben. Finger weg von der Schlaumeierlösung mit den Vinylbürstchen, weil die ganz feine Haare verlieren, die man erst bei 100 % sieht.

    Die sehr langen Scanzeiten haben mich so genervt, dass ich Versuche mit abfotografieren machte. Ich bin sehr weit gekommen. Probleme waren die Planlage und die sehr kleinen Schärfebereiche. So hat mich das Zuiko 50 mm f 2 sehr genervt, weil seine Schrittweiten bei Manualfokus zu gross sind. Ein kleiner Dreh zurück und schon ist man wieder bei grosser Unschärfe. Deshalb habe ich mit dem Metabones Speedboster und einem Canon FD Makro experimentiert und habe genau so gute Schärfe bei entspanntem Fokussieren bekommen.

    Die Planlage habe ich gelöst mit einem Einschub aus einem Kaiser-Vergrösserer. War aber mühsam, weil sich die Vorrichtung auf dem Leuchtpult leicht verschoben hat. Nun habe ich mir von Negativ Supply (https://www.fotointern.ch/archiv/2023/06/06/dias-und-negative-digitalisieren-mit-negative-supply/) die Teile bestellt. Der CH-Importeur hat ausführlich getestet und sehr gute Resultate erhalten. Dort arbeiten Imageprofis, z.T. aus dem professionellen Fineart, die auch mit schweren Mittelformatsystemen testen können. Das Zeug ist leider teurerer als Bastelgeschichten. Wenn man aber die Wiederholungen wegen Unschärfefehlern und den grossen Zeitaufwand mit Basteldingern rechnet, sieht die teurere Variante wieder gut aus. In Videos des Herstellers schaffen sie einen ganzen Film in einer Minute. Wenn man keine Tetherverbindung hat, dauert es zwei Minuten länger wegen der Kamera-Vorauslösung (vergiss es ohne, ich hab mich erst nur unglücklich gemacht trotz 3 kg Gitzo-Trumm, 4 s sind gut).

    Licht: Bei Profot hat man auf die Bedeutung der Farbqualität der Leuchtplatte hingewiesen. Farbe braucht mindestens 95 CRI, sonst korrigiert man sich einen Wolf. Negative Supply hat auch da sehr gute Lösungen. Wer weniger ausgeben will, kann mit Kaiser Slimlite plano eine sehr günstige Lösung mit 95 CRI bekommen, die sehr gut ausleuchtet, aber nicht so hell ist. Man muss länger belichten und unbedingt mit Vorauslösung arbeiten.

    Für die Negativbearbeitung gibt es spezielle Lösungen, siehe im link ganz unten. Ich mache es mit Lightroom. Die Umkehr geht leicht mit einer gekehrten Gradationskurve (Tiefen oben, Lichter unten). So kann man einen ganzen Film für Standardeinstellungen mit einem Klick bearbeiten. Nur sind bei Negativen alle Einstellungen invers, also heller mit Tiefen verstärken, eben halt Negativ. Wer nicht weiss, was ich meine und gerne mit Lightroom arbeiten möchte, kann fragen, damit ich nachliefern kann.

    Noch ein Hinweis zu grösseren Filmformaten: Mittelformat hat man verwendet, weil man eine bessere Bildqualität als mit KB wollte. Wenn man KB und 120 mit der Oly abfotografiert, hat alles die gleiche Auflösung und der ganze Mittelformatvorsprung ist dahin. Bei Panoramen wie 24*54 oder 24*65 ist es einfach mit Stichen, etwa 20 % überlagern und mit Lightroom die zwei Fotos zusammen bauen und schon hat man etwa 35 MB Daten, die für wirklich grosse Prints locker ausreichen. Edelvariante ist eine hochauflösende Gebrauchte mit Adapter auf ein manuelles Makro wie das Canon FD 50 mm f 3.5 oder 100 mm f 4. Gute kosten so um 150 Euro. Wenn man sehr viele 645 oder 6*7 hat, ist eine Fuji GFX ideal. Für Filmrepro reicht die 50 S, die einem nachgeworfen wird. Die genannten Canon gehen trotz Kleinbild auch mit der GFX sehr gut, weil im Nahbereich der Bildkreis mehr als gross genug ist für die 44*33 mm. So hat man keinen Pixelabfall, weil das Format übereinstimmt.

    Die von Reinhard genannten Flachbettscanner haben nicht nur mit der Auflösung Probleme. Grösster Knackpunkt ist die mangelhafte Dichte. Die meisten können kaum Dichte 3, was für fette Negative nie ausreicht, für Dias schon gar nicht, auch nicht mit Multiscan. Wer mit 4800 scannt, bekommt Netto etwa 2300 mit dem besten Epson. Für Rechenfreunde: 4800*4800 pro Quadratinch Daten (25 MB) und 2300*2300 Information (5.3 MB). Sinnvoll wäre das Ablassen der 80 % Fantasie-Pixel mit Photoshop, was auch wieder Arbeit ist.

    @RaniT
    Ich bin zwar nicht Reinhard, aber vielleicht geht es dir um die Info. Ich habe viele Negative mit 24*54mm, die ich mit Filmnummer fotografiere.

    Scanner: Filmnummern oder Ränder gehen nur mit Mittelformatscannern wie Artixsan 120, der aber kaum zu bekommen ist und nur Firewire hat. Alle Kleinbildscanner können die Ränder nicht und für 24*54 muss man stitchen. Deshalb fotografiere ich ab mit der oben erwähnten Kaisernegativbühne, die gross genug ist für die Ränder und Maskierstreifen hat gegen das Streulicht. Das Filmkopierset von Kaiser bringt die Ränder nicht mit drauf, deshalb die Bühne aus dem Vergrösserer. Meine Variante mit der Pen F reicht für sehr gute A2-FineArt-Prints.

    Nun habe ich mir von Negative Supply die Pro-Teile für 135 und 120 bestellt. Dazu gibt es einen Full Border-Einsatz, der erst die gewünschten Ränder ermöglicht. Mit den Basismodellen kann man dieses Zubehör nicht verwenden, nur mit den Pro. Zur Zeit gibt es beim Hersteller einen grossen Rabatt, bei B+H gibt es das volle Sortiment auch. In der CH bei Profot.

    Dienstleister haben die selben Probleme. Sie müssen auch Mittelformat berechnen, was nur in hochpreisigen Angeboten wählbar ist.

    1. Die Mittelformatsachen, die ich habe, sind aus den 50ern. Damals war das Filmmaterial, was Otto Normalverbraucher verschossen hat, lausig. Da reichen die 20MP mit evtl. einem HighResshot dicke….

  10. Spannendes Thema! Nach langem Hin- und Herüberlegen, wie ich das am effizientes und kostenbewusst hinbekommen, habe ich die rd 15000 Dias von meinem Vater und mir dann bei der Firma Bilderfürst in Fürth scannen lassen, die mehrere Reflecta 7er parallel einsetzen. Ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden, und den Preis von 15 Cent pro Dia bei der Menge absolut ok. Wenn ein einzelnes Dia ca 3 Minuten im Scan braucht, kann man hochrechnen, wie lange man selbst damit beschäftigt wäre. VG Robert

  11. Hallo Reinhard,
    danke für den Tipp mit “VueScan” – habe mit gleich eine Lizenz gekauft und schon läuft mein alter Nikon Filmscanner wieder und Windows 11.
    Allerdings bin ich momentan am verzweifeln wie ich die “Professional options” aktiviert bekomme?! Bei mir gibt es keine Buttons “more” bzw. “less”???

    Lieben Gruß
    Joerg

    1. Ok! Habe es selber gefunden …
      Wen es noch interessiert:
      Unter Input die Options auf “Professional” setzen 🙂

  12. Konziser Abriss des Themas, danke.

    Ich hatte bis vor ein paar Monaten über ein Jahr lang einen Reflecta DigitDia 7000 (Magazinscanner) bei mir rumlliegen, der ursprünglich für den alten Vater gedacht gewesen war, dem dann aber die Zeit nicht mehr blieb. Seit sehr vielen Jahren hab ich daneben einen auch nur selten genuzten, alten Nikon Coolscan LS 2000, den man aber, wenn er mal wieder ein Jahr oder so stand (auch abgedeckt), immer aufwändig zerlegen und den Umlenkspiegel putzen muss – weil der anläuft, was Überstrahlungen in den Scans verursacht. Für den LS 2000 hatte ich mir auch schon sehr früh eine VureScan-Lizenz besorgt, das war für mich auch schon unter Windows das Werkzeug der Wahl, aber erst recht natürlich, seit ich fürs Hauptbetriebssystem zu Linux gewechselt bin.

    Die Ergebnisse mit dem DigitDia 7000 waren ok, aber, wie Reinhard in den Kommentaren andeutet, ist die Scanautomatisierung nur bedingt nützlich, wenn man nachher eh jedes Dia einzeln checken u. ggf. nochmal mit anderen Parametern scannen muss. Und der Scanvorgang an sich wird ja auch nicht schneller; bei Ausnutzung aller Optionen wie Kratzer-/Staubentfernung und Mehrfachscan bleibt das im einstelligen Minutenbereich für jedes einzelne Dia.

    Völlig ausgeschlossen, dass ich neben dem Job dafür Zeit und Ruhe finde, und die Rente ist leider noch zu weit entfernt, als dass es Sinn gemacht hätte, den DigitDia einfach mall auf den Verdacht hin zu behalten, dass ich dann dazu komme, und so hab ich ihn wieder abgestoßen. (Und auch wenn ich zwischendurch auch heute noch immer mal wieder einen Film belichte, passiert das mehr zum Spaß als für die technische Ergebnisqualität, wo ich dann den bestmöglichen Scan bräuchte…)

    Stattdessen werde ich eines Tages aber sicher mal den Pradovit C 2500 mit Colorplan 90mm anwerfen, den mir der Vater mitsamt seinen Dias hinterließ…

  13. Genau so (incl. identischer Hard- und Software) sind auch meine Erfahrungen. KB-Neg. (und Dias) gehen mit dem Proscan sehr gut. Die älteren versionen (incl. meiner) der Negativhalter machen leider Schatten auf dem Bildrand.

    Was MF und größer angeht:
    Manche von uns haben womöglich eine ziemlich gute Digitalkamera, die über einen atemberaubenden HR-Modus verfügt.
    Mit einem ordentlichen Makroobjektiv und etwas DIY-Bastelaufwand ergibt das eine Reprokamera, die jeden teuren Scanner bezügl. Qualität und Geschwinditschkeit übertrifft (spätestens mit Belichtungsreihen und HDR auch was den Belichtungsumfang angeht).

  14. Ich bin das Thema auch angegangen und habe mir den ProScan 10T mit VueScan zugelegt:
    Bevor ich in die “Massendigitalisierung” einsteige, treiben mich noch einige Fragen um, nach dem Motto “Erst grübeln, dann dübeln”.
    Einige Tipps bzgl. Auflösung etc. konnte ich schon den bisherigen Kommentaren entnehmen.
    1. In welches Format sollte man digitalisieren? TIFF? DNG? JPG? Die beiden ersteren wohl für weitere Nachbearbeitungen mit Bildbearbeitungsprogrammen.
    2. Macht es Sinn, den Weißabgleich, Schwarz-/Weißpunkt in VueScan vorzunehmen? Oder liefern Bildbearbeitungsprogramme hierfür bessere Optionen?
    3. Sollte man die Bildbearbeitungsfunktionen von VueScan wie z.B. Schärfen, Farben restaurieren etc. oder ein separates Bildbearbeitungsprogramm nutzen?

    1. Wer sich einen Scanner zulegt, hat normalerweise gewisse Erwartungen. Deshalb wähle TIFF. Jpg hat nur 8 Bit und bringt Artefakte und Abrisse, die je nach Darstellungsgrösse nicht sichtbar sind. DNG bringt nichts ausser Probleme je nach folgender Verarbeitung. Nimm 16 Bit.

      Wenn Festplatten-Platz ein Problem ist, mach die überzähligen Pixel weg. Dazu vergleicht man die gewählte Scanauflösung mit den Testwerten beim von Reinhard genannten Anbieter Filmscanner. Mit Reinhards Zahlen wird ein KB etwa 37 MB bei 5000 dpi, netto erhält man etwa 18 MB Daten bei 4300. Die 20 MB darüber kann man mit Photoshop wegmachen ohne Verlust. Bei 16 Bit wird der Überhang noch grösser. Mit leistungsfähigen Rechnern mit genug Platz kann man das Eindampfen auch lassen.

      Wenn du eine gute Doppelbürste besorgst wie von Kinetronics, hast du kaum Arbeit mit Entstauben. Der Bürstenpreis gegen die Arbeitszeit ist preiswert. Beispiel: https://www.kinetronics.de/de/kinestat-ks-070.html Antistatiktücher machen viele feine Kratzer und können eine ganze Fotosammlung vernichten, was man aber erst nach dem Scan bemerkt. Bei Schwarzweiss funktioniert die Scannerentstaubung nicht. Da hilft nur die Bürste.

      zu 2: kommt drauf an, was du scannst und wieviel Wissen du hast. Wählst du ein Negativprofil, werden einige Einstellungen gemacht und du erhälst ein positives Bild, was für einen Neuling eine Hilfe ist. Ich habe viel bessere Resultate bekommen und einen Wettbewerb gegen einen Drucker gewonnen mit anderem Vorgehen. Ich nehme bei der Scannereinstellung immer Positiv (ja auch mit Negativen), damit keine Einstellungen gemacht werden. Ich achte, dass das Histogramm unten und oben genug Abstand zum Rand hat, also etwa 20. Die Vorschau sieht zwar flau aus, enthält aber sämtliche Tonwerte. Nachbearbeiten muss man sowieso und kann dort alles erreichen, was man will. Farbstichkorrektur durch Profile sind Werbung und funktionieren nicht wirklich. Dias haben Alterungsdrifts, Negative haben farbige Maskierungen, die je nach Entwicklung unterschiedlich sind. Wie soll da eine Norm helfen? Wenn du etwas vom schwarzen Rand mitscannen kannst, macht die Weissabgleich-Pipette alles neutral mit einem Klick. Falls du keinen Rand scannen kannst, mach einen Scan eines Filmstücks am Anfang, die Maske hat dort die selbe Farbe bei den Fotos (Preset erstellen). Die flaue Wirkung kann man auch mit einem weiteren Preset über den ganzen Film korrigieren, was viel schneller geht als die Einzelabreibung beim Scannen. Vor allem kann man sie nachkorrigieren, beim Scan gemacht heisst es Neuscan, wenn was nicht gut ist!

      zu 3: Wenn du beim Scannen schärfst, hast du die Artefakte schon drin, bevor es anfängt. Schärfen deshalb immer am Schluss der Bearbeitung als letzter Schritt. Wenn du Halos übersiehst und den Kontrast vergrösserst, bekommst du grausliche Effekte. Scansoftware ist nicht für gute Bildbearbeitung gemacht. Wenn du Lightroom nutzen willst für Negative, hat es oben in meinem früheren Beitrag einen Hinweis, wie man das Positiv bekommt. Mit einem Preset kann man den ganzen Film mit einem Klick umkehren.

      Aufpassen muss man mit Klarheit und entsprechendem. Das hat grosse Auswirkungen auf die Korndarstellung. Beim Film ist das Korn über das ganze Foto gleich, mit Klarheit bekommt es eine lokale Darstellung bis hin zu weissen Rändern um das Korn. Besser funktionieren lokale Pinsel mit Helligkeiten – gibt mehr Arbeit, aber der analoge Look wird nicht zerstört.

      Mit diesen Tipps solltest du schnell zu sehr guten Resultaten kommen mit grossem Potential für Drucke. Viel Erfolg!

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