DPreview wird geschlossen

Es ist ja durch die Presse gegangen: Bezos schmeißt über 18.000 Leute raus. Und eine Gruppe dieser 18.000 Leute sind eben die Macher von dpreview. Die haben heute bekanntgegeben, dass sie bis 10.4. – also drei Wochen – noch weitermachen, dann wird DPreview auf Read-Only geschaltet und dann irgendwann ganz abgeklemmt.

Wer selber da Inhalte hochgeladen hat, der kann seinen Kram noch bis zum 6.4. runterladen. Genauer: er kann einen Download verlangen. Danach: Pech gehabt.

Was lernen wir daraus: Wer sich von so einem Kapitalisten bezahlen lässt, kriegt irgendwann einen Arschtritt. Und die rührselige Versicherung, dass man ausgesprochen dankbar für die bisher geleistete Arbeit sei und man es sich echt nicht leicht mache – aber die Umstände, die Lage, das schwierige Umfeld.

Bezos hat derzeit 120,8 Mrd Dollar. Damit könnte er den 18.000 Leuten 250 Jahre lang Mindestlohn zahlen. Und hätte immer noch ne Milliarde übrig.

Na, dpreview ist jetzt auf jeden Fall Geschichte. Als Bezos die aufgekauft hat um aus einem kritischen Portal ein Marketinginstrument zu machen, hätte man sich das schon denken können. Dass es er es jetzt so überfallartig zugemacht hat – American Style. Fire and forget.

Ihr habt euer “Smart Home” auf Amazon Alexa aufgebaut und richtig Geld reingesteckt? Ist ein bisschen doof – da Alexa keinen Gewinn einfährt, weil niemand so bescheuert ist, über Alexa zu bestellen, steht das auf der Streichliste. Musst Du Dein Licht in absehbarer Zukunft wieder selber einschalten.

Ihr kauft echt bei Amazon? Boah ey, manche graust’s vor gaar nix.

Ihr seid “Influencer” und “verdient” euer Geld mit Affiliate-Links auf Amazon? Ihr meint echt, das ist ein Geschäftskonzept mit Zukunft? Gröööl. Naja, mit entsprechender moralischer und ethischer Flexibilität wird man wohl immer wieder was finden….

Ihr arbeitet sogar – noch – bei diesem Laden? Weia.

Es gibt in Deutschland sogar “Social Media Manager”, die im Auftrag von Bezos in Foren und in Kommentarspalten für wenig Geld erzählen, wie toll der Schuppen ist. Jungs, ihr seid zum Erbarmen.

Wer’s jetzt noch nicht kapiert, der wird’s erst raffen, wenn es viel zu spät ist.

35 Replies to “DPreview wird geschlossen”

  1. Nein, ich kaufe nicht bei Amazon, habe insgesamt wohl keine zehn kleine(!) Käufe bei dem Laden gemacht. Am Anfang der Zeit. Es gab schon immer sympathischere Alternativen.

    Bei dpreview wunderte mich nur wie lange die so arbeiten durften. Nach der Übernahme gab ich ihnen 2 Jahre, es wurden viel mehr.

    Ach ja: Mit dem 150-400 wird es nun wohl doch noch was. Aber nicht über Amazon.

    1. Ich muss gestehen, dass ich Amazon mal richtig toll fand und sehr viel dort bestellt habe. Die Änderung meiner Haltung zu Amazon ist ziemlich repräsentativ für die Änderung meiner Haltung zu weiten Teilen der digitalen Welt ganz allgemein. Die ist irgendwann mal ganz grundlegend falsch abgebogen.

      1. Hm, aber was heißt den in dem Zusammenhang, dass die digitale Welt falsch abgebogen ist? Wer von Euch benutzt denn fleißig WhatsApp, obwohl jeder weiß, dass das Geraffel erstmal das komplette Adressbuch zu Zuckerberg pumpt? Wer nutzt alles gmail, weil’s ja schon schön integriert ist und für ümme, obwohl jeder weiß, dass die ALLES fleißig mitlesen? Instgram / Co.? Bequemlichkeit und “Fun” ist doch die Triebfeder dafür, dass wir das Gehirn abschalten, und ich nehme mich sicher nicht aus.
        Auch der große Fluss. So bequem und einfach, selbst bei Reklamationen, bekommt man es kaum bei anderen Anbietern. Und alles von einer Plattform. Eine Flasche Rotwein, schnell noch ein Messer für das Essen am Samstag, ach ja, und noch Alexa, die ist im Angebot – alles in einer Bestellung, und das ev. auch sauschnell geliefert. Das ist doch was!
        Nur meine beiden Groschen dazu.

        1. “Falsch abgebogen” ist natürlich nicht ein einzelnes singuläres Ereignis. Aber ein paar “Meilensteine” kann man, glaube ich, kann man benennen:

          1. Als Google angefangen hat Geld zu verdienen. Google hat ja sehr idealistisch angefangen, die Gründer haben sich anfangs vehement gegen Werbung ausgesprochen. Die personalisierte Suche war anfangs wirklich dafür gedacht, dem Nutzer zu helfen. Aber die Investoren wollten halt irgendwann mal Geld sehen – und dann ist jemand auf die Idee gekommen, dass man die gesammelten Verhaltensdaten ja nicht zwangsläufig (nur) für den Dienst am Nutzer verwenden muss, sondern auch für Werbung und damit zum Geldverdienen. Damit hat sich das Datensammeln selbständig gemacht und war vom Mehrwert für den Anwender entkoppelt.

          2. Web 2.0. Anfangs war ich nur im Sinne “Wofür brauch ich das?” skeptisch. Aber die sich daraus entwickelnden “Sozialen Medien” zusammen mit der von Google entdeckten Geldverdienmethode haben dann aus meiner Sicht so ziemlich alles kaputt gemacht. Aus einem riesigen Netz vieler Kleiner wurde wurde ein kleines Netz weniger Großer – einige wenige Big Player übernahmen das Kommando.

          3. Mit Cloud, Smartphones, IoT, Alexa & Co wurde das Prinzip immer konsequenter ins private und persönliche Umfeld integriert. Es soll aus Sicht der Big Player keinen Bereich geben, in dem keine Verhaltensdaten gesammelt werden können. Daher muss alles durchdigitalisiert und mit der “Cloud” vernetzt werden.

          Tja, und jetzt die KI. Passt nahtlos ins Bild. In der Hand einiger Big Player. Basierend auf massiver Datensammlung. Wird uns – wie alles seit spätestens Web 2.0 – als DER unausweichliche Fortschritt verkauft. Was das mit den Menschen und der Gesellschaft macht, interessiert kaum jemanden. Dient im wesentlichen aber dazu, dass wir an die üblichen Akteure gebunden bleiben, ohne den ganzen digitalen Kram nicht mehr auskommen zu können meinen, und brav unsere Verhaltensdaten produzieren.

          1. Tja, Reinhard gehört zu den Idealisten, die es nicht lassen können vernünftige Arbeit für vernünftiges Geld zu verdienen und dabei auch noch aufrecht zu ihrer Auffassung stehen.
            Allein verstanden wird das heute gar nicht mehr. Ich freue mich auch diebisch darüber mal einem Handwerker nach alten Schlag zu begegnen. Wenn der was macht, hat der sein Geld am nächsten Tag auf seinem Konto und wundert sich nur.

            Bei der ganzen Sache mit dem Internet hat es auch so angefangen und ein Teil der Leute gibt es immer noch und es gibt noch viel mehr, die dazugekommen sind. Nur kann man das nicht mehr unterscheiden. Ich gehe sogar noch mit, dass ich ja etwas zahlen muss, wenn ich tolle Instrumente zur Verfügung gestellt bekomme. Darum gebe ich das gern aus, aber ich mochte auch nicht unbemerkt beklaut werden. Also wird alles nur noch verrammelt (Pi-hole) und von den “sozialen” Netzwerken halte ich mich sehr weit fern wie es geht, auch wenn immer wieder Leute behaupten man käme nicht ohne aus. Und das hört man täglich. Ich missioniere dann auch gar nicht mehr, denn offenbar ist das alles schon so normal, dass man sich dann ins Abseits stellt. Ich vertraue auch im Zeitalter des Putinismus nicht mehr darauf, dass sich das ändern könnte. Leider!

          2. Sergey Brin, einer der beiden Gründer von Google, hat seine Entwicklungen seinerzeit mit Mitteln der “National Science Foundation”, einer US-Behörde, finanziert. Er schreibt selbst: “Dieses Projekt wird durch das NSF Cooperative Agreement IRI-9411306 unterstützt. Dieses Kooperationsabkommen wird auch von der DARPA und der NASA sowie von Interval Research und den Industriepartnern des Standford Digital Libraries Project finanziert.” (Die DARPA ist eine Behörde des Pentagon.) Google Earth hat mal “Keyhole” geheißen und wurde mit Mitteln von In-Q-Tel entwickelt, der Venture-Capital-Gesellschaft der CIA. Google war nie der “Good Guy”. Sie hatten nur verdammt gutes Marketing. Unbestritten.

          3. Vor meinen ersten Punkt gehört vielleicht noch ein anderer: die Kostenlos-Mentalität, die anfangs vorherrschte und als Farce immer noch über allem schwebt, weil viele nicht verstehen, dass sie mit ihren Daten zahlen. Dass das nicht funktionieren konnte, ist klar. Es ist quasi ein Geburtsfehler des Internets, dass es nie ein diesem Medium angemessenes Bezahlsystem gab. Und nein, Paypal ist das nicht, ganz im Gegenteil.

            So konnte sich die von Dirk Kohle angesprochene wertschätzende Haltung – gutes Geld für gute Inhalte -, schon rein praktisch nie Fuß fassen.

            Jaron Lanier hat das in seinen Büchern wunderbar radikal thematisiert. Sein Lösungsansatz hat mich aber auch nicht überzeugt.

  2. Ich geb’s zu: ich habe manches bei Amazon gekauft, dass es anderswo nicht zu akzeptablen Bedingungen gibt. Das hat nun ein Ende!
    1. Amazon prime kündigen => schon erledigt
    2. Amazon Kreditkarte bei der LBB kündigen
    3. Amazon Account löschen

    Schade um DPReview, RIP

  3. Wenn ich sehe, wie viele Pakete mit dem Bezos-Grinsen auf dem Karton hier täglich in der Wohnanlage abgekippt werden, sind wir “Verweigerer” wohl eindeutig die Minderheit.
    Und wenn ich in Gesprächen mitbekomme, wie viele “eigentlich intelligente” Menschen dort bestellen, weil sie “es woanders nicht gefunden haben”, dann wird mir Angst und Bange!
    *schulternzuck*
    .
    Eine Ostdeutsche Mitarbeiterin meiner Gattin hat das Gruseln bekommen, als ihr Sohn plötzlich Alexa in die Bude brachte: “Da hatten wir jahrzehntelang Angst vor der Stasi, haben uns nur alleine daheim vor den IMs sicher gefühlt, und jetzt bringt der Bengel die Stasi ganz offen mit nach Hause!”

    1. Moin Martin,
      das mit dem “woanders nicht gefunden” ist für den einen oder anderen schon eine Hürde! Das Prinzip “alles unter einem Dach” wird so konsequent perfektioniert, dass alles andere umständlich und mühsam erscheint. Und für einige Produkte IST es mühsam, weil auch Amazon die Lieferanten teilweise so knechtet, dass die garnicht mehr anders liefern können oder dürfen. Und nicht zu vergessen das Thema “Bequemlichkeit”.
      Und Alexa: Ich verlange konsequent, dass das Teil abgeschaltet wird, wenn ich irgendwo hinkommen und es sehe. Und wenn das nicht gewünscht ist, bin ich weg.

      1. Lieber Namensvetter,
        wenn du dich in letztgenannten Fällen aus besagten Haushalten entfernst solltes du zum Abschied noch leise aber deutlich murmeln:
        “Alexa, stelle den Wecker auf 3 Uhr 45!”
        😉

  4. das Dumme ist, dass die meisten Alternativen nach und nach kaputt gemacht wurden und man Sachen die man glaubt zu brauchen nur noch dort bekommt.
    Passiert mir auch hin und wieder, kaufe dann trotzdem den Rest nicht bei Herrn B. sondern bei den noch existierenden Quellen. Macht etwas mehr Arbeit, hält aber den Wettbewerb aufrecht (so gut es eben geht).

  5. Schade.

    Es wäre ja fein, wenn DPreview wieder ausgegliedert werden könnte, aber wenn jemand anders Interesse zeigt, wird Bezos wohl gewaltige Ablöse haben wollen.

    Mein erstes Smartphone war von Amazon, damals (2008) war die problemlose Rückgabe bei Nichtgefallen das Killer-Argument. Seit ich lieber bei anderen Händlern kaufe, ist einkaufen wieder ein Erlebnis …
    Die richtige Suchmaschine habe ich wohl noch nicht gefunden, speziellen Kleinkram kaufe ich wieder bei Ebay, allerdings letzten Monat ein Reinfall: Nicht nur, dass alle vier Teile getrennt versendet wurden – es grinste mich dann auch vier mal Amazon an 🙁

    1. Suchmaschine mit Sitz in der EU Qwant, leider nehmen auch dort die Amazonien-Hinweise zunehmend mehr Raum ein.
      Ebay habe ich aufgrund der Bezahlmöglichkeiten gekündigt Ebay-Händler kann man anschreiben, die meisten verkaufen ihren Krempel auch so
      Private Käufe/Verkäufe gehen zum Teil auch über Ebay-Kleinanzeigen, aber Vorsicht bei Kaufangeboten und beim versenden, sind leider auch einige Gauner unterwegs
      Für meine meisten Hobbys gehe ich über div. Foren zum Ein/Verkauf
      Zum verkaufen/hergeben ist auch nebenan.de eine Option wenn nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht. Einfach den Radius auf die Gemeinde beschränken und schon lernt man lauter nette Nachbarn kennen.

      Amazon/GB habe ich nur 1x in Anspruch nehmen weil ich unbedingt den ne DVD von BlueHorses haben wollte, und die Sängerin mir nicht antwortete.
      Von den Black Voices bekam ich die gewünschten CDs sogar auf Rechnung zugesandt, TOP.

      Social Media Gedöns, nutze ich kein einziges,
      Signal Messenger taugt auch ganz gut, das Problem ist die Bequemlichkeit der Mitmenschen die meinem ausserhalb WA/FB/Insta findet kein Leben mehr statt.

      Gruß Uwe

    1. Jepp. Das hat seinerzeit Franzis angelegt – ohne mich zu fragen. Da kann ich nichts dagegen machen. Ich müsste mich da als Autor registrieren um an diesem Eintrag irgendwas zu ändern. Und dann ist noch die Frage, ob sie das überhaupt zulassen, weil ich ja nachweisen müsste, dass ich der bin, der da beschrieben wird. Und dann ist noch die Frage, ob ihnen das nicht völlig wurscht ist.

  6. Ich habe amazon auch jahrelang nur all zu gerne für Einkäufe jeder Art genutzt, es ist einfach unglaublich bequem.

    Seit einigen Jahren versuche ich nun aber weitestgehend darauf zu verzichten und bei unabhängigen Quellen zu kaufen, für die meisten Dinge funktioniert das auch wunderbar. So etwas wie Alexa kommt mir ganz sicher nicht ins Haus.

  7. Echt schade! Dann müssen sich wohl auch Chris und Jordan einen neuen Job suchen – oder back-to-the-roots zu “The Camera Store” (oder waren die da nie ganz weg?).
    Ich hab deren Videos zu den µFT-Produkten immer gern angeschaut.

    1. Muss mir aufgrund neuer Erkenntnisse selbst antworten:
      Zitat slashcam.de “Der stärker auch mit Videothemen befasste YT-Kanal von Chris Niccolls und Jordan Drake bleibt allerdings erhalten, denn er wird bei Petapixel weitergeführt: ”
      https://youtu.be/f6T3qWI2c-Y

    1. „Nun sag’, wie hast du’s mit der Religion?
      Du bist ein herzlich guter Mann,
      Allein ich glaub’, du hältst nicht viel davon.“

      Seit Gretchen gingen Geschichten mit solchen Fragen meistens tragisch aus.
      Ich hatte mit ebay noch keinen Huddel und seitdem sie ihre unglaubliche betriebswirtschaftliche Kompetenz bewiesen haben und ebay Kleinanzeigen verkauft haben und jetzt für Privatanbieter die Gebühren abschaffen mussten, weil ihnen ihre eigene – verkaufte – Tochter den kompletten Privatsektor abgenommen hat – seitdem habe ich fast sowas wie Mitleid…. Sie haben ja sogar Paypal verkauft und Paypal hatte nichts eiligeres zu tun, als seine Mutter ins Knie zu schießen. Worauf ebay Paypal geschasst hat. Da Paypal auf der dunklen Seite der Macht beheimatet ist, hat ebay zumindest ein paar Gummipunkte im Plus….
      Wenn man den Gründer und größten Aktionär, Pierre Omidyar ein bisschen stalked, dann kommt halt das Übliche raus: Neolib. Aber nachdem die ja wirklich überall sitzen, und Omidyar mittlerweile aus dem Vorstand von ebay raus ist…..

      1. Danke!
        Ja, da bin ich auch aus vielem nicht schlau geworden.
        Ich wollte dir mit der Frage übrigens keine Falle stellen, nur falls das so rüber kam.
        Tatsächlich habe ich auch bisher nur gute Erfahrungen mit Ebay gemacht. Auch der Käuferschutz funktioniert hervorragend. Auf meine seitdem letzte Amazon-Bestellung warte ich seit November 2017…

  8. MG sagt 22. März 2023 um 18:02 Uhr
    > Es ist quasi ein Geburtsfehler des Internets, dass es nie ein diesem Medium angemessenes Bezahlsystem gab.
    > Und nein, Paypal ist das nicht, ganz im Gegenteil.

    Gerade zurück von Teneriffa. Da gibt es einen schön angelegten (kostenpflichtigen) Park mit dem wohl ältesten Drachenbaum der Insel. Gut ausgeschildert fährt man ins Parkhaus neben dem Parkeingang – der erlaubt nur digitale Zahlung. Auf Nachfrage erfuhren wir, Eintrittskarten gäbe es bei einer Verkaufsstelle jenseits vom Parkhaus. Also zurück um zu erfahren, daß es Eintrittskarten gegen Barzahlung nur im Turistenbüro in der Altstadt gibt.
    Im Park stellt sich heraus, dass das Foto auf dem Faltblatt ohne Gebäude im Hintergrund so aus keiner Perspektive aufgenommen werden kann. Wenn ein Hotel in dieser Weise eine Lage im Grünen vortäuschte, wären die Gerichte beschäftigt.

    Warum eine wohl staatliche Stelle in der EU die Zahlungsinformationen unbedingt zwangsweise über Nicht-EU-Länder (Kredit-/Debitkartenunternehmen) leiten will, kann ich nur fragen, nicht beantworten.

    Und eigentlich gibt es auf Teneriffa ein tolles Busnetz. Aber es gibt weder einen Liniennetzplan noch einen gedruckten/druckbaren Fahrplan. Und an den Haltestellen QR-Codes anstelle einer Abfahrzeitentabelle.
    An einer etwas entlegenen Haltestelle hatten wir Glück – ein Taxi kam gerade vorbei …

    1. Danke für den Erfahrungsbericht. Da ich keinen QR-Code-Leser auf dem Handy habe und mit meinem Handy nicht bezahle, werde ich wohl auf eine Reise auf die Kanaren verzichten müssen….

      1. Du bist doch gerne mal in Dänemark. Dort gibt es seit einigen Jahren ein digitales Bezahlsystem für den öffentlichen Verkehr. Einfach die Chipkarte mitnehmen, jedes Ein- und Aussteigen wird protokolliert und am Monatsende kommt die Rechnung. Datenschutz? Die Skandinavier haben im letzten Jahrhundert mit ihren Regierungen bessere Erfahrungen gemacht als wir und haben daher viel Vertrauen. Als ich vor einigen Jahren in Kopenhagen mit Bargeld bezahlen wollte, wurde ich komisch angeguckt.

        1. Ich war erst vor ein paar Wochen oben. Da konnte ich überall problemlos mit Bargeld zahlen. Und ja, natürlich auch mit Karte. Allerdings bin ich eigentlich nur in Jütland. (Jütländer und Inseldänen haben nach Meinung der beiden nur den Pass gemeinsam….) Allerdings bin ich aufgrund meine mangelnden Sprachkenntnisse sowieso sofort als Touri erkennbar und das muss man einfach von vornherein akzeptieren.

    2. Spannend – so unterscheiden sich die Inseln.
      Waren über Weihnachten auf Gran Canaria, da hängen gedruckte Fahrplanvorschläge und an der wichtigsten Haltestelle im Ort sogar Tafeln mit den Fahrpreisen.
      In der Tat war die Fahrplan-App teilweise rätselhaft und unkomfortabel, aber das schaffen deutsche Verkehrsbetriebe auch. Man konnte der App sogar mitteilen, dass man eingestiegen ist und dann den Haltestellenverlauf verfolgen um rechtzeitig auszusteigen.
      Leider wurde das magnetkartenbasierte Prepaid-System abgeschafft, Reisen mit den anonymen Guthabenkarten war etwas 30% billiger. Etwas ähnliches gibt es nur noch für Menschen mit Wohnsitz auf der Insel.
      Einen QR-Code für Online-Abfahtstafeln finde ich akzeptabel – dann weiss ich als Spontanfahrer sofort, oder der Bus noch kommt oder wirklich wie geplant schon vor 10 Minuten gefahren ist. Bei den meisten aktuellen Wischtelefonen ist der Leser sogar ohne Extra-App in die Kamera integriert und dort war eine bessere Netzabdeckung als in deutschen Städten.

    1. Das Problem ist weniger die schiere Datenmenge – das Problem ist, dass das krass illegal ist. Denn natürlich ist das alles copyrighted. Und in Amiland gehört das Copyright im Allgemeinen dem, der gezahlt hat. Also Amazon. Es ist die Frage, ob Jeff da mitspielt. Nach allem, was ich von ihm und seinen Knechten weiß, sind die völlig humorbefreit und ziemlich rachsüchtig.

  9. Ja, auch ich sehe es sehr kritisch, wie Amazon seine Marktmacht gegenüber Lieferanten und Autoren einsetzt. Deshalb kaufe ich oft möglichst direkt an der Quelle oder bei anderen Händlern. Wie z.B. einem großen deutschen Online Büromarkt, der alle möglichen vertrauensbildenden Marketingsiegel auf seiner Webseite hat und der bei Papier und Tinte immer zuverlässig war. Bei dem großen Monitor, den ich letztens bestellte, war das dann anders. Der kam DOA an, dead on arrival. Nach der Reklamation wird man zunächst mit der Hersteller Hotline abgewimmelt, dann kommt ein Versandetikett für einen GLS-Store(!) „in Ihrer Nähe“ und dann wird sich wochenlang tot gestellt. Die Kontaktseite enthält nur eine Fax-Nummer [sic!] und auf das Kontaktformular wird mit einem Autoresponder geantwortet, man möge bis zur Bearbeitung von weiteren Nachfragen absehen.
    So erzieht man seine Kunden, doch beim großen Fluss zu kaufen. So etwas ist mir da in fast zwanzig Jahren noch nie passiert. Wenn man dort reklamiert, ist das Geld oder die Nachlieferung schneller unterwegs als die Rücksendung dort angekommen ist. Und nein, ich habe nie zwei oder fünf Artikel bestellt, um dann nur einen zu behalten, denn das macht man nicht.
    Ich habe 1994 angefangen bei Amazon zu bestellen als die nur einer von vier, fünf Buchversendern in den USA waren. Die amerikanischen wissenschaftlichen Großverlage schickten damals ihre Bücher in Containern nach Rotterdam, die Lieferung dauerte Wochen und das Buch war doppelt so teuer wie in den USA.
    Amazon hat sich seine Marktmacht mit Kundenservice erarbeitet. Anders als bei den großen Digitalunternehmen hat Amazon viele Jahre nicht von dem Plattformeffekt profitiert, sondern mit Versandhändlern wie Neckermann und Otto konkurriert, die in Deutschland eigentlich viel besser aufgestellt waren. Der Rest ist Geschichte und jetzt haben sie den Plattformeffekt.
    Natürlich will ich, dass jeder Laden seine Steuern vor Ort bezahlt und fair mit seinen Mitarbeitern umgeht und dafür muss es Regulierung geben.
    Aber als Kunde hat Amazon mich immer gut behandelt und nur das wünschte ich mir auch von deutschen Online-Händlern.

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