Von wegen klein und leicht. Im Vergleich zur Minox EC ist die PEN-F ein “Klopper”.

Anno 1938 hat Herr Walter Zapp die Rigaer Minox entwickelt. Das offizielle Filmformat der Rigaer Minox ist 8x11mm.

Soweit habe ich gut angefangen – und dann hat mich der Fehlerteufel erwischt. Ich habe nämlich tatsächlich Pocket-Filme digitalisiert. Format 13×17. Und habe es nicht gemerkt. Ich war felsenfest der Meinung, das wären Minox-Filme.

Da die verwendete Pocket-Kamera- vermutlich eine Kodak Mini-Instamatic S40 – aber natürlich ganz erheblich größer ist als die Minox, ist der ganze Gag des Artikels weg. (Die S40 hat übrigens ein 25mm f/5,6 drin). Die Instamatic ist schon noch etwas kleiner als eine E-PM1 – und es ist schon ein Objektiv drin – aber der Unterschied ist jetzt nicht mehr sooooo groß.

Also war die Frage: lösch ich den Artikel und hoffe, dass es keiner gemerkt hat, oder berichtige ich ihn, so dass sich die ganzen Leute, die nie Fehler machen, noch bis 2029 darüber amüsieren können. Also habe ich mir gedacht, so what – machen wir entertainment.

Ich bedanke mich bei Herrn “John” der mich sehr “nett” darauf aufmerksam gemacht hat. Leider hat er keinen richtigen Namen hinterlassen, ansonsten hätte ich mich bei ihm bedankt.

Wenn man das belichtete Negativ ausmisst, ist es exakt 13x17mm groß. So groß wie unser FT-Sensor. Und wenn man genauer hinkuckt, wird sogar noch größer belichtet, nämlich 18,5mm breit (oder, wie hier, hoch) , das wird nur durch eine Beschichtung auf dem Film ausgeblendet.

Die Labore haben halt immer nur 8×11 ausbelichtet (Der Halbsatz ist natürlich Unsinn)- und wenn sie 10×15 abgezogen haben, auch noch mit Begeisterung Köpfe und Füße abgeschnitten…. (Ich habe hier einen Auftragszettel von Anfang 90 mit handschriftlichem Vermerk: “Bitte GANZES Negativ abziehen!”)

Die Bilder, die ich hier zeige sind aus Dresden von 1992 aus einer Minox EC. (Übrigens nicht von mir fotografiert, aber ich habe die Rechte…) (Und – siehe oben – sie sind nicht aus einer Minox EC. Wenn sie von mir gewesen wären, wäre mir der Fehler nicht unterlaufen.)

Seit 2012 werden keine 8×11-Kameras mehr produziert, aber Filme kann man noch kaufen. Wäre das nicht mal eine Idee? Die EC hatte ein 15mm f/5,6, die Rigaer Minox und auch die LX eines mit f/3,5. Ein bisschen dicker müsste man die FT-Minox machen, weil der Sensor ja oben und unten ein bisschen Elektronik hat. (Etwa 7mm dicker und 10mm tiefer – kann kleiner sein, als die S40) Aber wenn man den Stabi weglässt – als Display kann das Handy dienen (Wenn das bei der Leica M10-D für einen Neupreis von 7500 Euro funktioniert, warum nicht bei einer Oly….) und dann ein 17mm f/3,5 fest eingebaut…. Kein Display, sondern einen analogen Sucher. Und die alte Ritsch-Ratsch-Mechanik der Minox, nur dass man damit nicht den Film transportiert, sondern im Notfall den Akku aufladen kann. Keine SD-Karte, sondern 4GB internen Speicher und ein USB-Anschluss zum Aufladen und Daten absaugen.

Wäre das nicht mal geil?

Okay, das ist jetzt nicht aus der Minox, sondern aus der E-M10III, und es ist das 45er 1,8. Aber so eine FT-Minox für die Hosentasche….. Zu den Minoxen wurde übrigens eine Art Halskette mitgeliefert mit Abstandsmarkierungen, damit man Nahaufnahmen machen konnte. Außer bei der EC – die war Fixfokus ab 1m. Da war die Kette dabei, damit man die Kamera an die Hausschlüssel hängen konnte. Wenn man die Kamera verschmiss, lohnte es sich wenigstens….

13 Replies to “Analoges FT…”

  1. gegen verschmeissen könnte ja eingebauter AirTag helfen. Der Platz dafür läßt sich bestimmt finden. 🙂

    1. … wenn man dann noch damit telefonieren könnte… 😉

      Ernsthaft: die Technik von früher war schon irgendwie auch cool. Hat was.

  2. ….so ein Zufall 😉
    Bereite gerade einen Artikel dazu für die Olypedia vor.
    Zuerst aber werde ich aber den Artikel über die Minox 35 fertig stellen: https://olypedia.de/index.php?title=Minox_35
    LG + bleibt alle gesund!
    P.S. Mir würde z.B. auch eine mFT-Kamera im “Format” der Minox 35 (oder der Rollei 35) sehr gut gefallen :=))

      1. Da braucht man gar nicht so weit gehen – die E-PM1 mit 25mm f/2,8 Pancake war auch nicht größer….

  3. Ich glaube, da hat der Fehlerteufel zugeschlagen: 13x17mm war doch das Negativformat der in den 70ern beliebten Pocketkameras, das passt nie und nimmer auf den Minox-Film.
    Eine PEN mit 1,8/17mm entspricht aber der Minox 35 ganz gut, die mich viele Jahre auf ungezählten Wanderungen begleitet hat.

  4. Die Minox hatte sogar schon einen eingebauten Graufilter den man mit einem Filterschieber vor das Objektiv schieben konnte. Vierfache Belichtungszeit. Also Live ND analog.

  5. ” auch noch mit Begeisterung Köpfe und Füße abgeschnitten”:

    Wer mit solchen Kameras fotografiert hat, gab seine Filme sicher in die Massenverarbeitung. Dort lief für Postkarte ein 10.5 cm breites Papier ab Rolle durch den Printer. Belichtet wurde automatisch und das Projektionsbild war auf jeder Seite rund einen Zentimeter grösser als das Papierformat. Heisst: ca. 20% gehen auf die Maskierung. Weiss ich, weil ich als Student in einem Fotolabor an einem solchen Printer gearbeitet habe. Bei Minoxfilmen war die Überprojektion natürlich auch gleich gross, aber beim sehr kleinen Format war schon gut, wenn nur die Köpfe fehlten.

    Lösung wäre einfach gewesen: 18/24 bestellen. Die Projektion war dann 20/26, was prozentual viel weniger wegnimmt. Der Preis wäre die Hälfte des Fachpreises gewesen. (Die Belichtung und Filterung war dann aber auch nur Amateur.)

    Köpfe drauf war meist aber kein Problem, weil die Knipsen im Sucher so viel Bild abdeckten, dass es aufging für die Postkartenbesteller. Die in Tests viel beschimpften nur 95% Filmabdeckung-Sucher waren genau richtig für Dias. Die Rähmchen haben genau so viel abgedeckt. Nur die “Profis” mit den 100% Suchern hatten das Problem: Volle Suchersicht und Amateurlabor mit Kleinformaten. Mehr schlechte Passung geht kaum. Viel Geld für die Kamera zum Angeben und keine Kohle mehr für Prints. Erinnert mich an heute: 50 MB-Kamera plus Kitobjektiv bei Anfangsblende 7.1.

    “Köpfe nicht abschneiden” hiess immer Verarbeitung im Fachlabor mit individueller Verarbeitung. Konnte man haben, kostete aber halt auch Fach, was kaum ein Amateur jemals zu zahlen bereit ist (ich hatte keinen einzigen in meiner Laborzeit): Pro Print im Minimalformat WPK damals rund 7.-, also rund 250.- pro Film. Und Postkarte im Fachbereich ist sowie grenzwertig. Man machte Kontaktkopien und von den besten Fotos grössere Prints. Profis hatten eh Fachlabore im Hintergrund oder haben einfach etwas Raum gelassen. Bildredaktionen mochten es eh nie, wenn sie keine Beschnitte vornehmen konnten. Fotografen, die provozierten mit Vollkompositionen, wurden gemieden.

  6. “Wäre das nicht mal geil?”

    Und was kommt nach dem Träumen?
    Ab zum Produktdesigner bzw. Industriedesigner?
    Wieviel würde es kosten einen Prototypen herzustellen?

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