Beim FolyFos im November hat ja Peter die mobile Stromversorgung Ecoflow River vorgestellt. Und einige von euch haben damals auch recht kurzfristig zugeschlagen. Ich gestehe, ich auch. Die Kamera neben dem Akku ist die E-M5, einfach nur zum Größenvergleich.

Gleich mal die erste Enttäuschung: Tee kochen damit geht mehr so mittelgut. Der Teekocher saugt für ein Liter kochendes Wasser den kompletten Akku leer. Und der Kocher braucht etwa ne Viertelstunde, weil er natürlich nur auf 600 Watt rennt – aus dem Stromnetz zieht er bis zu 2kW. Für’s Camping ist er also eher kein Ersatz für den klassischen Gaskocher. Solange es nur um einen Kaffee, etwa aus ner Senseo, geht, ist das allerdings kein Problem. Das funktioniert astrein.

Handys laden ist natürlich absolut no Problem, und zwar mit voller Leistung. Was halt das Handy so saugen kann. Auch PowerDelivery an ne E-M1X – klar geht das. Für solche Aufgaben tut’s auch ne wesentlich kleinere und billigere Powerbank. Ich habe sie jetzt mal dazu verwendet, meine Studioblitze dran anzuschließen. Drei Stücker an eine Steckdose. Und das obige Bild per Stacking in der Kamera geschossen. Die drei Elinchrom D-Lites haben zusammen maximal 250 Watt gezogen. Ein komplettes Setup mit vier oder fünf Blitzen ist also keinerlei Problem. Nach 80 Auslösungen = 240 Blitzen ist die Ladeanzeige um 2% nach unten gegangen. Der Ecoflow – es handelt sich hier um das Modell mit EF4 mit 288Wh – reicht also gemütlich für einen kompletten Outdoorshoot. Das Einstelllicht habe ich normalerweise sowieso ausgeschaltet, so dass das keinen Strom kostet.

Also wer sich überlegt hat, sich ein “Porty” zuzulegen – hier ist die Alternative. Die Portys, wie ein Ranger Quadra oder auch die Profoto-Portys kosten ein Vielfaches und haben meistens nur zwei Anschlüsse für Blitze. Hier kann ich mal locker sechs Blitze versorgen. Feine Sache das. Die letzten Outdooreinsätze habe ich mit einem Notstromaggregat erledigt – das war ein erhebliches Geaste und das Ding macht natürlich auch Rabatz. Und stinkt.

Zum Härtetest dann meine Nebelmaschine Stairville AF250. Die hat 1300 Watt und braucht knapp zehn Minuten zum Aufheizen am River. Da die Nebelmaschine ihren Strombedarf nicht runterfährt, wenn sie aufgeheizt ist, geht natürlich die Akkuladung kontinuierlich in den Keller. Also gehen nach dem Aufheizen noch zehn Minuten Nebeln, dann ist der Spaß zu Ende. Klar, wenn man nur einen kurzen Nebelshoot braucht und für Outdoor dann auch ein schweres Fluid nimmt, geht das.

Dagegen sind meine beiden LED-Bars für die Bühnenbeleuchtung eher nicht das Problem. Die beiden fressen zusammen hundert Watt und das macht die kleine Kiste gemütlich eineinhalb Stunden mit. Für nen Auftritt reicht das.

Und ja, ich verwende immer noch die Elinchrom D-Lite 4, weil ich damit in jeder Blitzleistungsstufe HighSpeed blitzen kann.

6 Replies to “Ecoflow River”

  1. Ich hab ihn mir spontan gekauft und war dann sogar über einen lokalen Baumarkt sogar um 50 Euro unter “Listenpreis” lagernd. Hab ihn auch ein paar mal zum Linsenentfeuchten bei der Sternenfotografie mit dem normalen Föhn eingesetzt. Funktioniert soweit und für mich ausreichend.

    Hier am Land habe ich eine kleine selbst gebastelte 300Wp Solaranlage seit Jahren im Einsatz und den vielen Überschuss 😉 kann ich so bequem ins Haus nehmen. Vor allem: Sollte wirklich mal ein Blackout sein am “Landsitz” kann ich damit wenigstens die Heizungspumpe betreiben und mit dem Holzofen trotzdem das Häuschen heizen.

    Klar ist Batteriestrom immer noch viel teurer als aus der Steckdose, aber man experimentiert ja gerne 🙂

    Siegfried

    1. @ Siegfried
      der Mann und sein Spieltrieb
      Ohne den wäre wohl manche Sache unentdeckt geblieben.
      LG Rainer

  2. Aufgrund von Peters Schwärmerei hab ich mir den PRO gekauft. Wenn schon, denn schon!
    😉
    Meine Elinchrom D-Lite 4 ziehen MIT vollem Einstelllicht natürlich kontinuierlich Saft und somit ist die Betriebsdauer, unabhängig von der Blitzanzahl, natürlich deutlich kürzer, als ohne Einstelllicht. Wenn es drauf an käme würde ich natürlich auf das Einstelllicht verzichten…
    Was mir aufgefallen ist: Die Blitze machen beim Nachladen ein etwas anderes Geräusch. Das wird daran liegen, dass der EcoFlow den Strom begrenzt, die Blitze also nicht beliebig viel ziehen können. Hat das Arbeiten nicht gestört, irritiert jedoch im ersten Moment.
    Und das Teil ist nicht leise. Wenn ordentlich Saft gezogen wird tritt der interne Lüfter deutlich hörbar in Aktion.
    *
    Bei passender Gelegenheit möchte ich mal testen, wie sich (digitale) Veranstaltungstechnik an dem Teil verhält. Nur mangelt es dbzgl. leider an Gelegenheiten…
    jm2c, Martin

  3. Habe den PRO und kann das mit den Blitzen bestätigen. Ein Elinchrom ELC 500 schafft damit auf kleiner Leistung (Stufe 1) Dauerfeuer.
    Das mit der Nebelmaschine ist schade. Gibt es welche, die den Strom reduzieren, wenn sie nicht laufen? Ich habe auch eine Stairville, es aber noch nicht ausprobiert.

    1. Nebelmaschinen müssen “heiß” sein, wenn sie auf Knopfdruck Nebel produzieren sollen. Deshalb ist ihre Heizung immer aktiv.
      Vielleicht gibt es Modelle, die gehen nach einiger Zeit der Nichtnutzung in den Schlafmodus. Die sind dann allerdings auch nicht wieder auf Knopfdruck “wach”.
      Irgendwas ist ja immer…

  4. Weil ich es gerade im Einsatz habe: Ich hab die Ecoflow jetzt kostengünstig erweitert, indem ich einfach eine
    Eremit 50Ah LiFePO4 Batterie dranhänge. Da gibt es aber auch größere LiFePo Accus.

    Das BatterieManagementSystem der Eremit LiFePO4 Accus kann ich direkt an meinen 12-24V Solarmodulen laden, da sie nur 22-23V Leerlaufspannung haben. Das BMS regelt auch zuverlässig und verhindert ein Tiefentladen und bis 30V überladen. Es geht auch, dass man zum Laden einfach beide (Ecoflow und Batterie) gleichzeitig direkt an die Solarmodule hängt.

    Nervig etwas: zum direkten Verbinden 2x weiblich XT60 bekommt man kaum, so hab ich mir aus einem 3er set kurze XT60 Anschlüssen und Wago klemmen die notwendigen Adapter gebastelt….

    Siegfried

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