5 coole Tricks um richtig Ärger zu bekommen.

Robin Wong, Olympus Visionary, macht Videos mit ultracoolen Ideen. Zum Beispiel: Wenn Du eine verdeckte Tonaufnahme machen willst, dann nimm nicht Dein Handy, sondern Deine Kamera. Steck die in die Tasche und lass mitlaufen. Kleine Probleme dabei: Erstens funktioniert das nicht sonderlich gut – die Kamerataschen sind prima schallgedämpft – und zweitens ist das ne Straftat. §201 StGB. Bis zu drei Jahre Knast. Kann ja sein, dass das in Malaysia legal ist, Leute abzuhören. Dass sich zwei Frauen küssen ist auf jeden Fall strafbar.

Nächster Tipp von ihm: Wenn Fotografieren verboten ist, auf beide Karten aufzeichnen und wenn die Security angedackelt kommt, demonstrativ nur eine Karte löschen. Whooppie – auf der zweiten ist noch alles drauf. Wenn man das Pech hat, an eine Security zu kommen, die schon mal was von DualCard Slots gehört hat oder einfach den Kartenslot sehen will, kann man daraufhin richtig, richtig Ärger kriegen – weil man dann nämlich niemand mehr weismachen kann, man hätte das mit dem Fotoverbot nicht gewusst. Und dann kann es sein, dass man nicht nur mit der Security Ärger kriegt, sondern mit der Staatsmacht. Unabhängig davon sind illegale Fotos illegal. Was will man mit solchen Fotos anfangen? Daheim ausdrucken und an die Wand hängen? Also, warum berechtigten Ärger riskieren? Für Journalisten, die tatsächlich investigativ recherchieren gibt’s Datenrettungstools, die auch eine mehrfach formatierte SD-Karte wunderprima wieder herstellen. Also versucht niemals Security zu verarschen. (BTW: Ich habe die beiden netten Herrn vorne dran gefragt, ob ich sie fotografieren darf – danke nochmal für’s Posen.)

Dritter Tipp: Den Objektivdeckel daheim lassen. Er demonstriert das mit dem 17mm 1,8. So wie er das zeigt ist das eine phänomenal dumme Idee. Er zeigt das nämlich ohne Streulichtblende. Wer sehen will, was dann passiert, kann mein 17mm 1,8 begutachten: Die Frontlinse ist so verkratzt, dass das nicht mehr lustig ist. Man kann ohne Objektivdeckel losziehen – ich mache das mit dem 75er seit Jahren. Aber da ist IMMER die fette Streulichtblende drauf. Ohne Streulichtblende gehört der Objektivdeckel vorne drauf. Und nein, “Schutzfilter” ist eine noch dümmere Idee. Der runiert die Bildqualität schon in neuem Zustand und verkratzt noch schneller als die kleine Frontlinse.

Innenleben eines 50-200. Das will man nicht sehen.

Vierter Tipp: Entferne die Stativschelle vom Tele. Man spart sich dodal viel Gewicht. Jo. Und wenn man das Objektiv irgendwo hinlegt, rollt es phantastisch. Kleiner Schubs und ooops – Schepper. Olympus-Service freut sich und die Fototour ist spontan beendet. Besonders lästig, wenn das im – teueren – Urlaub passiert. Und ja, das passiert bedrückend oft.

Fünfter Tipp: Verwende die OIS um über das Smartphone auszulösen um verdeckt zu fotografieren. In Europa ist das Fotografieren von Personen ohne Genehmigung verboten. DSGVO. Ob verdeckt oder offen. Also wozu? Abgesehen davon ist die OIS im derzeitigen Zustand – suboptimal. Nur die Datenübertragung zu Olympus wird immer ausgefinkelter.

Also. Sorry Robin. Sogar 43rumors hat Dein Video recht schnell wieder von der Seite genommen. Das war ein fetter Fail.

21 Replies to “5 coole Tricks um richtig Ärger zu bekommen.”

  1. Er hatte bestimmt ne gute Quote für das Video, gerade weil …
    sowas wird sich doch gern angeschaut 😉
    Da ich mich nicht auf 43rumors rumtreibe ist das an mir komplett vorbei gegangen.

  2. it`s right, solange es nicht um das 40-150er Pro geht. Nach dem 2.x schreddern (eigentlich spontanem Auseinanderfallen) der Streulichtblende ziehe ich jetzt immer Seidenhandschuhe an, wenn ich dieses Mimöschen in die Hand nehme, habe die Fototasche mit Eiderdaunen ausgebettet und zahle nach jeder unfallfreien Exkursion eine Messe zu Ehren des heiligen Filigranius, auf dass zumindest die Einzelteile nach der nächsten Desintegration noch auffindbar sein mögen. Auch der Objektivdeckel hat so seine Migränen.
    Im Ernst: ist das wirklich Pro?

    1. Nach dem Schreddern bekam ich eine neue von Olympus auf Garantie. Und die war noch nie am Objektiv dran. Da nutze ich einen Canon ET78-II Nachbau. Ist zwar extrem fickelig, aber es geht.
      Die Blende vom neuen 100-400 soll auch an das 40-150 PRO passen. Vielleicht gibt es die dann mal einzeln, bevorzugt von JJC, weil billiger 😉

      1. Danke, Roger, für den Tip. Dachte schon an ein Stück Kanalrohr, aber das Warten auf das 100-400er ist definitiv besser. Bin beruhigt dass nicht ich allein der Grobmotoriker in der Comunity bin.

  3. Das passt doch, Olympus (die Fotosparte) ist am Ende und den langjährigen Visionären gehen die Ideen aus , es scheint ein perfektes Timing zu sein. Bald kann man sein Geraffel wieder in aller Ruhe nutzen und seinen Zeitvertreib frönen, die selbst in Foren einkehrende Stille wird sich sicher positiv aufs Befinden und die Ergebnisse auswirken.

  4. Also, keine Tipps für professionelles Upskirting? Schwach, Robin. Da hätte ich mir echt mehr erwartet.

    1. Äh….Doch. Robin macht das mit der OIShare. Kamera in die richtige Richtung halten – unter Gürtellinie – und dann per Handy in die andere Richtung kucken und auslösen. Aber ich wollte das nicht so direkt ansprechen.

  5. Was haben wir eigentlich früher gemacht? Die Grundlagen kamen vom Vater, Onkel, Opa und einem Buch, das erstmal das ganze Thema Fotografie auf ein paar hundert Seiten umrissen hat. Wer Glück hatte bekam zur Einsegnung/ Jugendweihe seine eigene Spiegelreflex oder verwirklichte seinen Traum mit dem ersten hart erarbeiteten Geld. Oft kam dann noch der Griff zu einem entsprechend auf die Kamera zugeschnittenen Fachbuch dazu. Wer das dann zu seinem Hobby machte schwelgte in Fachzeitschriften, drückte sich die Nase an Schaufenstern platt und führte einen regen Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten.

    Warum muss ich heute in Fotoforen schon Wochen vorher ankündigen, dass ich mir ein neues Objektiv kaufe, vielleicht noch verbunden mit der Frage, was ich überhaupt brauche? Dann das ewige Zelebrieren und Ausbreiten, gleich nachdem ich mit dem Teil vom Händler zurück bin. Die Ankündigung an die Welt, dass ich morgen bei schönem Wetter damit die ersten Bilder mache, die natürlich ebenfalls gleich im Forum landen, selbst wenn das Objektiv schon seit Jahren für alle verfügbar ist. Die Entscheidung für die erste Kamera war nicht selten eine langfristige Bindung ans System. Es brauchte sehr gute Gründe für einen Wechsel und das waren in der Regel ausschließlich eigene Erfahrungen von Leuten, die ihr Hobby intensiv betrieben oder es zum Beruf machten.

    Warum verbringen wir kostbare Lebenszeit damit irgendwelchen Typen im Internet zuzuschauen, wie sie Fotoequipment hochhalten und Phrasen verbreiten, wie damals der fliegende Händler in der Einkaufsstraße, also der mit dem Superkleber oder der unverwüstlichen Teflonbeschichtung auf der Pfanne. Okay in Asien verkauft man so Nagellack und Sneakers an Teenager. Klar, dass solche Phänomeme heute auch nach Europa schwappen. Aber wenn erwachsene Männer (und gestandene Frauen) nun wie die Tante beim Teleshopping vor der Kiste sitzen und sich in nichtssagenden Filmschnipseln von Leuten mit hohem Drang zu Selbstdarstellung erklären lassen wie sie ihre Fotoausrüstung für 10.000 Euro zusamenstellen bis hin zum Diktat was Du damit zu fotografieren hast (Street oder gar BIF) darf ich mich doch nicht wundern, wenn immer mehr Vollpfosten mit solchen Thesen um die Ecke kommen. Die Frage ist doch eher wer der tatsächliche Depp ist. Derjenige der damit Kohle verdient oder der ihm das ermöglicht? Selbst wenn man sich davon distanziert, bietet man dann doch solchen Leuten immer wieder eine Plattform indem man sie durch die eigene Entrüstung auch ein gutes Stück wieder in Erinnerung ruft.

    1. Jepp. Erwischt. Sowas nennt man einen “Reaction-Post”. Da hängt man sich an die Promillenz von jemand anderem dran. Ich gestehe und bitte um mildernde Umstände. Immerhin habe ich eigene Beispielfotos gepostet – also eine gewisse Kreativität bewiesen – und gelegentlich muss ich einfach solche Dinger schreiben, weil ich sonst platze…

    2. +1

      Und wenn man gespart hat, konnte man sich dann zum 50/1.8 auch irgendwann noch ein zweites Objektiv gönnen …

  6. In einem Blog einmal klare Kante zu zeigen ist ja auch in Ordnung. Anders sieht es halt in Foren aus, wo dann aber auch jedes noch so belanglose Video zum Endlosthema wird. Da sind wir alle gefragt.

  7. Seit einiger Zeit macht Robin diese Videos. Scheint sich für ihn zu lohnen. 10 Minuten Lebenszeit für etwas, wofür auch eine halbe A4-Seite Text ausreicht. Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit der Tipps.

    Es ist eh eine Video-Seuche. Einen Text kann man kurz überfliegen, ob er interessant ist, und selbst dann noch das Wesentliche aufgreifen. Ein Video muss man sich anschauen, um den Inhalt mitzubekommen.

    Aus dem gleichen Grund bin ich auch kein Freund von Sprachnachrichten….

    1. Videos kann man monetarisieren. Werbung auf Blogs bringt gar nichts. Da muss man wirklich bezahlte Posts machen, damit sich das rentiert.

  8. ist ja gruselig, aus meiner Sicht macht dieser Herr Wong absolut Antireklame für Olympus! Will ich gar nicht sehen. (P.S.: oh nein, ich habe Filter auf meineb Objektiven und wische mit dem T-Shirt die Regentropfen oder den Fingerabdruck ab, darf ich hier trotzdem ab und zu mal was schreiben???)

    1. “Was” schon ; -) Also runter mit den Filtern… :-))
      Nein Im Ernst: Was man sich heutzutage alles ansehen soll/muss um dabei zu sein. Videos ohne Ende, Tips aus allen Rohren…
      Ich spiele liebe selbst gern herum…Weil’s mir noch Spaß macht. Solche Tips wie von Robin W oder durch Reinhart nochmal analysiert habe ich gar nicht notwendig. Danke trotzdem fürs Ventil abblasen…

  9. Jetzt bin ich ein bischen verwundert. Die (pauschale) Falschaussage, ein Schutzfilter würde die Bildqualität schon in neuem Zustand ruinieren, hätte ich von Dir eigentlich nicht erwartet. Ja, natürlich versauen qualitativ mäßige Filter schnell das Bild – aber nicht so bei hochwertigen Filtern. Mir ist es bis heute nicht gelungen, erkennbare Bildfehler auf einen (guten) Filter zurückzuführen.

    1. OK. Ich dachte nicht, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die glauben, ein Schutzfilter vor dem Zuiko würde die Bildqualität nicht verschlechtern. Ich habe dazu mal einen ganzen Tag Versuche gemacht, bevor ich das in meine Bücher geschrieben habe. Ich habe die entsprechenden Beweisfotos dann auch in meinem Buch “Objektive” veröffentlicht. Nur eben hier nicht – irgendwas sollen die Leute, die 3,90 Euro investieren, ja exklusiv haben. (Ist übrigens interessant, ich habe mal einen Hersteller von solchen Filtern gefragt, warum sie sowas bauen. Die Antwort war “Weil es die Händler verkaufen wollen.” Sinn haben die Dinger gar nicht. Außer für den Deckungsbeitrag des Fotohändlers.)

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