So, gestern abend habe ich den Jackpot gezogen: Ich durfte das komplette Konzert von Royal Southern Brotherhood aus dem Fotografengraben ablichten. Als Anheizer noch Samantha Fish, die auch ein paar Lieder mit der Brüderschaft gespielt hat. Das ganze mit Richard – dem Haus-und-Hof-Fotografen von Uriah Heep zusammen allein im Graben – und mit meiner LowePro Magnum voll des besten Glases, das es auf diesem Planeten zu kaufen gibt: Zuiko 75 1,8, Zuiko 35-100 2,0, Zuiko 14-35 2,0, Zuiko 150 2,0, Voigtländer 42,5 0,95…. und einer E-M1 und einer E-M5. Ausreichend Speicherkarten dabei und Ersatzakkus.
Fangen wir mal mit Samantha Fish an. Mit dem Zuiko-Fässchen und 150mm – das ist noch nichts Besonderes, sowas geht auch mit der E-M5, wenn man vorfokussiert und etwas Geduld hat – auch wenn die Schärfentiefe da schon arg dünn ist….
So kuckt Sie übrigens im Ganzen aus. Mit dem 14-35. Da muss man dann schon ein bisschen sorgfältig sein mit dem Fokus – Blende 2 ist nicht ganz ohne. Wenn man da das falsche Feld auswählt, kriegt man nicht das Gesicht, sondern den Bauch scharf… Und weil’s so schee ist und ich im Hintergrund gerade ihre CD “Runaway” höre, gleich nochmal Samantha, diesmal mit Devon Allman im Hintergrund:
Diesmal mit dem 45er 1,8 an der E-M5 – damit man sieht, dass die beiden auch was können…. Wenn wir schon bei Devon Allman sind:
Das ist Devon Allman mit seiner Gibson, eine von Les Paul handsignierte 59er Replika. Diesmal mit dem 11-22 gemacht. Rotes Licht, Gegenlicht, alles was Böse ist – aber der Fokus ist genau im Auge…
Weiter geht’s mit Yonrico Scott, Drummer.
Leider hat er sich die meiste Zeit in absoluter Dunkelheit versteckt. Aber dann haben Sie ihn ein zehnminütiges Drumsolo abfeiern lassen – absolut sehens- und hörenswert. Der Typ kann außer trommeln auch unglaubliche Grimassen machen. Dieses Bild ist aus dem 35-100. ISO 3200 übrigens….
Und noch ein Gitarrist: Mike Zito.
Wunderbar mieses Licht – kein Problem für das 14-35. Weißabgleich war übrigens bei beiden Kameras fix auf 4200K, das hat sich bei dem Mischlicht als relativ brauchbar herausgestellt.
Und nochmal ein Saiteninstrument: Bass. Mit Charlie Wooten. Der irgendsoeinen blauen, abgeranzten Fünfsaiter spielt und den ganzen Abend mit steinerner Bassermine im Hintergrund Fundament geliefert hat – aber dann haben Sie ihn wie Yonrico Scott mal losgelassen – und Richard und ich standen mit offenem Mund im Graben. Der Typ spielt unglaublich….
Hier wieder das 11-22 im Einsatz bei 11mm – Auch Charlie Wooten hat eine einmalige Show für die Leute im Graben abgezogen. Gegenlicht und ISO 3200 und rotes Licht…… So what?
OK. Und jetzt noch Cyril Neville. Der jüngste der Neville Brothers. Habe ich schon erwähnt, dass die meisten aus der Bands schon irgendwelche Grammys und so Zeug gesammelt haben? Cyril ist übrigens dieses Jahr 65 geworden. Wenn ich mit 65 noch so drauf bin – Wow!
Das ist mit dem 42,5er Voigtländer gemacht. Fokuspeaking, manueller Fokus, ohne Sucherlupe. Sind nicht alle scharf, aber 50% Ausbeute habe ich. Cyril steht nämlich nicht einfach rum, sondern macht Show. Unglaublich. Hier ein bisschen was von seiner Kraft:
Mit dem 150er. Und noch eines – mein Lieblingsfoto:
Ich war den Abend über geplättet. Im Hirschen in Nürnberg ist das Hauptlicht immer im Bühnenhintergrund und knallt direkt in die Objektive. Mit der E-5 war das ein klarer Fall für graue Haare – mit der E-M1 ging das alles – soweit der Musiker wenigstens eine Viertelsekunde stillgehalten hat. Und oft genug ging es auch, wenn er rumgeturnt hat. Siehe das Bild von Charlie Wooten.
Meine E-5 landet nun endgültig im Regal. Heute ist noch mein E-M1 Batteriegriff gekommen – jetzt wird gespart für die zweite E-M1….
Fazit: Mit FT-Glas unter 5% unscharf. Außer ich hatte den Fokuspunkt an der falschen Stelle – was vorkommt, wenn man mit zwei unterschiedlichen Kameras fotografiert. Geschwindigkeit und Exaktheit des Fokus bei diesen Lichtverhältnissen sind der E-5 meilenweit überlegen.
Größtes Problem: ich habe jetzt von gestern knapp 700 Bilder – die müssen aussortiert werden….
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