Dass der AF flott ist, hatte ich ja schon geschrieben. Jetzt habe ich noch die Serienbildfunktion getestet. Da gibt’s einmal die Serienbildfunktion in voller Auflösung: Da schafft die Kamera drei Bilder pro Sekunde – und nach zehn Bildern ist der interne Speicher voll, da wird dann eine Kunstpause eingelegt. Beim Test hatte ich die Empfindlichkeit auf ISO 6400 gedreht, um die Verschlusszeit möglichst klein zu halten. Hish Speed schaltet die ISO aber auf Auto ISO und ich erwartete nun, mit ISO 200 ausgebremst zu werden, aber siehe da: die Kamera schaltete nur auf ISO 3200 zurück, Verringerte Auflösung auf 2560×1920 zwar, aber der Verschluss ratterte äußerst flott mit 8 Bildern/Sekunde.
Und dann gibt’s noch HighSpeed2 – Auflösung 640×480, 15 Bilder/Sekunde mit ISO 1000. Bei der Geschwindigkeit schaltet der Sensor offensichtlich in den Videomodus um und wird lautlos – kein Verschlussrattern mehr. Allerdings auch kein LiveBild mehr – es wird das erste Bild der Serie angezeigt. Der Rest läuft blind.
Nachdem die Geschwindigkeitstests, bei denen eine Stoppuhr abfotografiert wird, jetzt nicht sooo spannend sind, noch ein Bild mit Frier-Faktor: Effektfilter Lochkamera… Es ist einfach saukalt draussen.
Morgen geht’s dann weiter mit High-ISO-Tests und Auflösungstests. Also eher wieder optisch öde Angelegenheiten.
Das versprochene Zwischenfazit:
Kann die Kamera eine PEN ersetzen? Nein. Auch wenn das Objektiv des Taschendrachen allererste Sahne ist und der Sensor verblüffend saubere Bilder liefert- die PEN ist fast überall eine Nasenlänge voraus.
Kann die Kamera eine DSLR ersetzen? Nein.
Wozu dann die Kamera? Der Taschendrache ist eine Kamera, die man mitnimmt, wenn man eigentlich nicht fotografieren geht. Die findet in der Jackentasche und in der Handtasche Platz, man ist überall damit gut angezogen und kommt eigentlich unter fast allen Bedingungen zu Bildern. Mit etwas Übung kann man damit sogar Sportfotos machen, mieses Licht schreckt sie nicht und man kann auch in Kirchen knipsen, ohne dass einen der Pfarrer schief ansieht – denn der Blitz bleibt in der Kamera und der Verschluss ist sehr leise. Und wen bei den anderen Kompakten das Fotografieren am ausgestreckten Arm nervt, der schiebt den erstklassigen PEN-Sucher oben drauf – der übrigens auf der XZ-1 besser hält, als auf den PENs – und ist glücklich. Vor allem für ältere Menschen ist der PEN-Sucher ein Segen.
Kann man Fotos aus der XZ-1 verkaufen? Ja. Nicht unter allen Umständen und von allen Motiven, aber unter normalen Bedingungen können die Bilder aus der XZ-1 mit Bildern aus DSLRs mithalten. Klar. Gegen eine E-5 mit Top-Pro-Zuikos sieht der Taschendrache alt aus – aber welche Kamera kann da schon mithalten.
Die XZ-1 mach Spaß, man kann mit ihr kreativ sein, wenn sei dabei ist, ist man für fast jedes Motiv gerüstet das quer kommt – und wenn man dann ernsthaft arbeiten muss, dann greift man sowieso zur E-5. Aber für Street oder einfach als Immer-Dabei ist der Taschendrache – auch aufgrund seines extrem flotten Autofokus – eine sehr feine Kamera.
Ach ja: was ich oben vergessen habe: die Kamera besitzt keinen Verschluss – das Verschlussrattern wird digital erzeugt und kann in den Einstellungen mitsamt allem anderen Geräusch abgeschaltet werden.