Auch wenn natürlich die Zugriffszahlen des Blogs bei exklusiven Bildern von neuer Linsenware durch die Decke gehen: die E-M5 und die PENs dienen nicht nur dazu, sich selbst zu feiern, sondern auch, Bilder zu machen. Wir sind dazu noch ein paar Tage auf Teneriffa und das Usertreffen entwickelt sich immer mehr zu einem lockeren Austausch von technischen Gerätschaften. „Hat mal einer eine lange Brennweite da?“ Oder „Ich brauche mehr Bildwinkel“. Jeder hat irgendein feines Objektiv dabei und dann sind auf einmal Motive möglich, die ansonsten eben nicht „gegangen“ wären. Weil’s chronologisch langweilig wäre, fasse ich die Bilder etwas zusammen.
Vilaflor ist die höchstgelegene „Stadt“ der kanarischen Inseln – in Deutschland mit unter 2000 Einwohnern wahrscheinlich nicht mal eine eigenständige Marktgemeinde.
Das hier ist Vilaflor bei Nacht, von der Straße nach Arona aus gesehen. Blende 22 mit 60s Belichtungszeit – wegen der Blendensternchen…
Wenn man sich umdreht, sieht das so aus:
ISO 200, Blende 3,2, 14mm, Manueller Fokus. Was man da auf dem Boden sieht, ist der Mondschatten des Halbmondes, die weißen Pünktchen im oberen Teil des Bildes sind Sterne…. In solchen Situationen ist es von Vorteil, wenn man die Kamera blind bedienen kann… Als Objektiv diente übrigens das „alte“ FT-14-54.
Und noch ein Bild aus der Nacht, diesmal aus der Hand mit dem 45er bei 1/13s und ISO 800:
Auch hier die gelbe Beleuchtung, die alle Farben ruiniert.
In Vilaflor gibt es die Kirche San Pedro, bei der sich offensichtlich die Erbauer trotz des seinerzeit grassierenden Barockfiebers wunderbar zurückgehallten haben. Die Kirche ist für eine katholische Kirche sensationell schlicht. Das Kugelpano muss ich erst noch zusammenbauen, aber hier schon mal eine Innenansicht mit dem 7-14.
Und noch ein kleines Detail: die Maria wird, wie auf den Kanaren üblich, als Mondsichelmadonna dargestellt, wobei die Mondsichel nicht unter den Füßen liegt, sondern kurzerhand davor gesetzt ist.
Dann wieder eher etwas Gegenwartskultur:
Auch so kann eine Immobilie aussehen. Auch wenn es in Vilaflor so aussieht, als würden viele Gebäude leerstehen oder zu verkaufen sein: oft trügt der Schein, hinter einer heruntergekommenen Fassade leben of Menschen. Der Besitzer dieses Hundes zum Beispiel bewohnt ein Haus aus dem letzten Jahrhundert, das 35 Jahre leer stand und das er sich für seine Bedürfnisse hergerichtet hat – dem Eigentümer des Hauses ist es egal, schließlich fällt dann der Schuppen nicht so schnell zusammen.
Vilaflor wird im Wesentlichen von drei einheimischen Familien bewohnt, die ganzen zugezogenen Deutschen, Franzosen und Italiener sind unter sich und kommen kaum in Kontakt mit den Einheimischen – auch weil die sich bewusst abschotten. Arbeitsplätze sind rar und wer Geld verdienen will, muss sich selbständig machen – der Markt ist aber sehr strikt aufgeteilt, so dass man als „Neuling“ kaum ein Bein auf den Boden bekommt. Für alle, die trotzdem nach Vilaflor ziehen wollen – wunderschöne Gegend, phantastisches Klima, Tankstelle, Supermercado und sogar eine Bar Pension „German“ mit „Typical Food“ – empfiehlt es sich, spanisch zu lernen und in diese Kneipe zu gehen:
Das ist die Bar „Los Cazadores“ und darin verkehrt die wahre High Society von Vilaflor. Anzug und Rolex-Uhr tunlichst daheim lassen. Nicht erschrecken: die Theke sieht deutlich zivilisierter aus. Das Bild ist natürlich mit dem 45er gemacht….