Ja, ich habe lange nichts geschrieben – war zuviel los, Jahresabschlussarbeiten waren fällig. Aber jetzt noch der zweite Teil des Weiden-Berichts, und ab morgen abend gibt’s dann wieder echte Neuigkeiten. „Stay tuned“ wie es so schön heisst. Jetzt erstmal ein bisschen Produktinfos:
Fangen wir mal mit dem Orbis-Ringblitz an, der steckt hier auf einem FL50. Und man sieht gleich: obwohl der Blitz aus Kunststoff ist: man sollte sich zweimal überlegen, ob man das Gesamtgewicht dem Plastik-Blitzschuh zumuten will. Ich habe ihn also zwar auf meinen Metz draufgesteckt, diesen dann aber von Herrn Dölle von Mamiya, die den Orbis vertreiben, halten lassen und per Funk ausgelöst. (Ganz nebenbei ist das auch die Methode, die man verwendet, wenn man das Ding nicht als runde Softbox missbraucht, sondern tatsächlich als Ringblitz, durch den man durchfotografiert. Dann sollte man aber auch eine einhandfähige Kamera haben….eine PEN zum Beispiel.. 😉 )
Wie auch immer: hier mal ein Bildchen mit Direktblitz:
und nun ein Bild mit aufgestecktem Orbis:
Ein kleiner Unterschied – gelle? Beide Bilder übrigens mit dem 50mm Zuiko. Verschwiegen sei aber nicht, dass der Orbis für dieses Ergebnis erheblich Blitzleistung verbrät. Der Reflektor des Metz war auf 35mm eingestellt und bei beiden Bildern auf gleicher Leistung. Nur dass die Kamera oben auf Blende 5,6 und unten auf Blende 2,8 stand. Für den Orbis ist also ein potenter Blitz nötig. Eine kleine Story am Rande: Herr Dölle, der selbst mit Olympus fotografiert – wenn er nicht mit Mamiya unterwegs ist – hatte natürlich Blitze von Canon, Nikon und eben den abgebildeten FL50 am Stand – leider funktionierte nur ein einziger: der von Oly…. 😉
Nun noch ein bisschen über den Tellerrand gekuckt: Bei Nikon konnte man mal V1 und J1 angrabbeln und es war sogar einer am Stand, der die Frage beantworten konnte, wie man da einen einzelnen AF-Punkt verschieben kann. Ist ein bisschen tricky, aber es geht. Überhaupt: wenn man das Menü intus hat, kann man ziemlich viel einstellen. Dauert halt etwas. Die Bildqualität ist bei 100 und 200 ISO ziemlich gut, und auch darüber hält sich das Rauschen in Grenzen, leider sind die JPEGs suboptimal und ab ISO 400 sind die Farben in den RAWs unbrauchbar – da muss man gewaltig „optimieren“, damit Personen nicht wie Zombies auskucken. Irgendeinen Tod muss man sterben – und bei Nikon hat es eben die Farben erwischt. Einigermassen verblüfft war ich von der Verzeichnungsfreiheit des winzigen 10-30er Kitzooms im RAW. Entweder Nikon hat ihre Optik aus einem anderen Universum importiert, oder sie setzen ihre Verzeichnungskorrektur bereits vor dem RAW an – auch eine Möglichkeit – vor allem eine billige. Denn wirklich brillante Bilder liefert die Optik nicht. Das ist eher auf Kompaktkamera-Niveau, da kann der Taschendrache mehr.
Und am Stand von Pentax durfte ich endlich mal die Q ausprobieren, mit dem 8,5mm f/1,9 Normalobjektiv drauf. Klasse Ergonomie trotz der Winzigkeit -die Bildqualität allerdings…. Ok, erwartbar. Jenseits von ISO 100 schlägt die Rauschunterdrückung zu und matscht, wirklich scharf ist das Objektiv nichtmal im Sweetspot – die Beugung lässt grüssen. Wunderschönes Spielzeug. Leider kriegt man fast für’s gleiche Geld ’ne E-PM1 mit 45er – oder für 150 Euro weniger mit 14-42 – und die kuckt auch schön aus…. Sorry Pentax. Aber ich verspreche, wenn ich mal einen Tausender geschenkt bekomme, kaufe ich mir ein Q-System. Nur zum in die Vitrine stellen. Weil sie wirklich schnuckelig ist.
Update 5.10.2019: Den Orbis Ringblitz gibt’s längst nicht mehr und auch das Q-System hat’s nicht überlebt.