Zu Gast bei Marit Benthe Norheim

Frau Norheim hat ihr Studio in der Nähe von Hirtshals in Dänemark. Ich habe ihre Sachen ja hier schon mal kurz angesprochen und auch ihre Website verlinkt. Für das Titelbild des Excire-Buches habe ich ja ein Werk von ihr abgeknipst – was ich ja normalerweise nicht mache – und sie demzufolge um Genehmigung gefragt, ob das OK ist.

Sie hat mir nicht nur die Genehmigung gegeben, sondern mich auch in ihr Studio eingeladen – was ich dann eben wahrgenommen habe. Frau Norheim arbeitet auf einem alten, dänischen Bauernhof zusammen mit ihrem Mann, Claus Ørntoft.

Wir haben uns lange unterhalten und ich werde wohl ein paar Dinge mit ihr auf die Beine stellen, dazu gibt’s aber später mehr, einiges erfordert etwas Arbeit, die wird erledigt, wenn ich wieder am Schreibtisch sitze.

Skulpturen von Frau Norheim stehen überall in Europa rum, im Augenblick kann man ihr Projekt „Live-Boats“ in Strandby bewundern.

Das hier ist ein Kunstwerk, das noch nicht Realität geworden ist:

Nein, das ist natürlich weder KI noch CGI, es ist einfach ein Modell des Kunstwerkes. Von außen sieht das so aus:

Diese Glitzerdinger im Inneren sind Schränke, die gibt es schon:

Hier sieht man die Schränke im Hintergrund. Alle sind zum Öffnen und jeder Schrank sieht innen anders aus. Und ja, das ist der Knüller. Alle Schränke sind außen mit einzelnen, kleinen Glashalbkugeln beklebt. Aber ich zeige jetzt nicht, was in den Schränken drin ist – denn falls es jemand gibt, der die Umsetzung des Kunstwerkes finanziert, will ich ja nicht spoilern.

Ihr Mann Claus arbeitet vor allem mit schwerem Gerät. Die Steinplatten und Skulpturen, die er produziert, stehen zum Beispiel auch im Garten der Königin. Wie auch seine Frau baut er für seine Plastiken immer zuerst Zeichnungen und dann mehrere Modelle. Und in einer Halle des Hofes hat er viele der 1:1-Modelle zusammengestellt. Ein beeindruckender Anblick. Er baut Tiere von unglaublicher Dynamik und Intensität. Und die alle auf einem Haufen in dieser Halle – das ist starker Tobak. Man traut sich kaum in die Halle.

Generell ist der ganze Bauernhof voller Highlights. Selbst der 15-Tonnen-Gabelstapler, der in einem Schuppen steht, ist ne Nummer für sich.

Ich habe, weil ich ja gut erzogen bin, nur Dinge fotografiert, die ich ausdrücklich fotografieren durfte. Der Rest war nicht ausdrücklich verboten, aber wie immer: Kunstwerke anderer Leute zu fotografieren ist nicht mein Ding. Aber manchmal muss man es halt machen, wenn man darüber berichten will. Und manches kann man auch nicht fotografieren.

Aber Benthe und Claus kann man fotografieren:

Wie gesagt, da kommen noch ein paar echt spannende Sachen auf uns zu.

3 Replies to “Zu Gast bei Marit Benthe Norheim”

  1. Sehr interessant. Ich fotografiere relativ regelmäßig anderer Leute Kunst, vornehmlich die Werke, die in unserer Bildhauergruppe entstehen. Dokumentationsaufnahmen, wenn man so will. Das ist auch ausdrücklich erwünscht. Ich treibe mich ansonsten auch gerne im Musseen rum, da fotografiere ich dann eher die Architektur, die Kunstwerke schaue ich normalerweise mit den Augen ohne Kamera davor an (Ausnahmen bestätigen die Regel). Handyschüsse kommen auch schon mal vor, als Gedächtnisstütze für spätere Recherchen, wenn mich was besonders interessiert. Natürlich blitze ich da nie. Ansonsten finde ich es spannend, z.B. einer Freilandskulpur mit der Kamera noch eine weitere Perspektive abzugewinnen…

  2. Ich glaube, dass viele KünstlerInnen keine Probleme damit haben, wenn ihre Werke fotografiert werden – sofern man vorher fragt, echtes Interesse zeigt und respektvoll mit ihren Arbeiten umgeht. Du scheinst dabei alles richtig zu machen. 🙂

    1. Es gibt den rechtlichen Rahmen. Copyright, Hausrecht usw. Und einen Respektsrahmen. Ich renne grundsätzlich mit Kamera sichtbar rum, fotografiere aber erst dann, wenn ich dazu aufgefordert werde. Und manchmal halt auch nicht. Oder nicht beim ersten Mal. Es gibt auch Dinge, die Künstler mir zeigen, die aber „Work in Progress“ sind, noch nicht fertig, oder wo Exklusiv-Verträge rumliegen. Da mich diese Verträge aber absolut nichts angehen, ich also nicht fragen kann „Wo hast Du Verträge?“ warte ich darauf, dass ich aufgefordert werde.
      Und manchmal kriege ich Werke zu sehen, die extrem persönlich aufgeladen sind. Auch da fotografiere ich nicht, manchmal nicht mal nach Aufforderung. Weil es eben schwierig ist, im Foto den Flash abzubilden, den das Werk bei mir ausgelöst hat.

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