11. Usertreffen OLÉ 2006 in Spanien

Gastbeitrag von Helge Süss.

Das „OLÉ“ in Calpe.

Günters vorlaute Bemerkung, dass es in Spanien kein so verregnetes Usertreffen geben kann wie im Frühjahr 2005 in der Schweiz hat ihm eine Menge Arbeit eingebracht. Was er aber mit seiner Vorbereitung auf die Beine stellte, hat selbst erfahrene UT-Veteranen überrascht.

Pünktlich zur Anreise klärte sich das Wetter und schuf für das gesamte Treffen ideale Bedingungen. Unser Hotel lag nahe des Wahrzeichens der Stadt, dem 332m hohen Peñ ón de Ifach. Ein riesiger Steinklotz direkt an der Küste. Er bietet eine wunderbare Sicht auf die Gegend, hat aber um diese Jahreszeit seine Tücken. Die brütenden Vögel sind nicht gerade zimperlich und fliegen auf vermeintliche Feinde ihrer Nester (also jeden) unerschrocken Angriffe im Sturzflug.

Nils hatte bei der berühmten Finger-Show* seine liebe Not. Es gab einige Dinge, die er uns noch nicht erzählen durfte. Bildstabilisator? Ja, schon, aber nicht so, wie wir glaubten. Ein Nachfolger der E-1 stand im Raum, von dem in den Gerüchteküchen kolportierten 35-70mm Top-Pro war nichts zu sehen.

Dafür bekam ich den Prototyp des UK-Germany Unterwassergehäuses für die E-330 über einen der Teilnehmer geliefert und konnte erste Tests im Pool des Hotels machen.

Auch bei diesem Usertreffen wurden die Kosten für einen Ausflug von Olympus getragen. Die Fahrt ging in die Berge nach Guadelest, die Wasserfälle Fuentes del Algar und eine Weinkost in Jalón. Ein Ereignis, das die Auslösezahlen der Kameras und die Stimmung deutlich erhöhte. Der Showdown kann aber zur Blauen Stunde in der Ciudad de las Artes y las Ciencias in Valencia, ein architektonisch spannend gestalteter Gebäudekomplex, der gerade in der Abendstimmung ein großartiges Fotomotiv ist.

Wieso ich mir für diesen Platz das 150mm f2 Tönnchen von Eric lieh weiß ich nicht. Als aber plötzlich unter wüstem Lärm eine Horde maurischer Krieger aufmarschierte, hatte ich die hervorragende Gelegenheit, Portraits aus der Entfernung bei dämmrigem Licht zu machen. Die Gruppe war auf dem Weg zu einer Tanzeinlage für einen Mediziner-Kongress.

Neben dem offiziellen Programm gab’s auch wieder ausreichend Zeit und Raum für Ausflüge in kleinen Gruppen. Wir besuchten die von Ricardo Bofill in den 60ern entworfenen Häuser in der Gegend. Sowohl das Muralla Rocha als auch das Muralla Verde bieten viele gute Fotomotive.

Für das Gruppenfoto trafen wir uns am alten Turm von Moraira. Dort hatte Thomas sein Hochstativ aufgebaut. Mit satten 10m Höhe bot es Ausblicke, die damals für andere nur sehr schwer erreichbar waren. Drohnen waren noch nicht verfügbar und Modellhubschrauber, die eine Kamera tragen konnten extrem teuer und groß und laut. Dagegen war der ausfahrbare «Fahennmast» eine sehr handliche und kompakte Sache.

Die Finger-Show

In Japan wurden früher Verrätern von Gehaimnissen Finger abgeschnitten . Je nach Schwere des Vergehens unterschiedlich viel. Nils wollte seine Finger behalten . Er durfte uns also nichts verraten. Geübte UT TeilnehmerInnen lernten sich aber einen Reim auf das zu machen, was Nils explizit nicht sagte. Soweit ich weiß, ist Nils noch immer im Besitz all seiner Finger (und sie befinden sich auch funktionsfähig an seinen Händen). Trotzdem waren die Finger-Shows immer unterhaltsam und für einige auch recht informativ. Selbst dann, wenn Nils nur Familienfotos zeigte.

Ergänzung von Reinhard, der nicht dabei war:

Helge hat bereits 2007 einen Bericht über das Treffen verfasst, mit anderen Fotos und viel mehr Text, den verlinke ich hier mal.

Außerdem wurden mir ein paar Hintergrundstories erzählt, die leider nicht sehr schmeichelhaft sind. So habe Nils damals einen der ersten Prototpyen des 70-300 dabeigehabt. Das sollte erst ein halbes Jahr später auf den Markt kommen. Er verlieh es, um Reaktionen zu testen und einer der Teilnehmer fand es offenbar eine gute Idee, in das Bajonett „Sigma“ zu ritzen, um zu zeigen, dass er den Hersteller des Objektives entschlüsselt hatte. Das hat für ein langanhaltendes Zerwürfnis zwischen diesem User und Nils geführt.

Die Fingershow – die Mitteilung über Dinge ohne Mitteilung über Dinge – hat leider auch einen Hintergrund. Bei den ersten Usertreffen gab es die nicht. Da gab es Informationen für Insider. Leider wurden diese Informationen dann in Foren breitgetreten und Nils stand kurz davor, mehrere Finger zu verlieren. Seitdem gab es eben keine konkreten Infos mehr auf Usertreffen.