Ich weiß nicht, wer von euch den „Held der Steine“ auf YouTube kuckt. Das ist ein Typ, der einen Legoladen hat und einfach die Lego-Sets vorgestellt hat und die Sache über Affiliate-Links und Werbung finanziert hat. Mittlerweile macht er über YouTube weit mehr Kohle als mit dem Laden, aber er steht trotzdem noch hin und wieder hinter dem Tresen. Er hat mittlerweile 822.000 Abonnenten und ein Video von ihm wird etwa 250.000 mal angekuckt. Er macht Entertainment und amüsiert sich königlich über Marketingfails und zeigt aber auch, was er gut findet. Als Lego ihm seinerzeit ne Abmahnung geschickt hat und er zuerst sein Logo ändern musste und er später sogar eine Abmahnung bekam, weil er zu einem Klemmbaustein eines anderen Herstellers auch „Lego“ gesagt hat, ging die Nummer sogar bis in die Tagesschau.
Der Mann hat also Ahnung, wie Social Media geht. Er hat es bewiesen, weil er ohne diese Ahnung keinen Erfolg hätte. Mich interessieren Klemmbausteine nicht die Bohne, die „Fliesen“ vom Titelbild waren in einem Lagerregal, das ich geschenkt bekommen habe. Trotzdem kucke ich ihn mir an – eben weil er unterhaltsam ist und immer „Onetaker“ macht. Also ungeschnitten und live daherlabert. Er hat noch einen Zweitkanal, den „Held am Freitagabend“, wo er dann über Themen abseits der Klemmbausteine redet. Übers Geschäft, Frankfurt, Verkehr, Autos, so Zeug halt. Vor einiger Zeit hat er über Social Media und den Umgang großer Firmen damit gesprochen:
Genau das ist eben das Problem. Große Firmen denken, Social Media wäre ein Gratis-Werbe-Kanal. Wo sie irgendwelche Werbebotschaften „ausspielen“ können ohne irre Summen für TV-Werbung abzudrücken.
Es gibt nichts gratis. TANSTAAFL. Eine Blackbox über Social Media zu verkaufen funktioniert nicht. Da helfen auch tägliche „Call-to-Action“ nicht. Irgendwann nervt das „zeigt mir eure Bilder“ auch den allerletzten Fanboy.
Aber das Problem, das „der Held“ anspricht, ist weit verbreitet. Man wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, die Firma von innen zu zeigen. Es gab mal Videos von der Fab in Nagano. Von der Linsenschleiferei. Die sind längst aus dem Netz verschwunden. Was könnte so eine Firma an jungen (!) Fans gewinnen, wenn sie mal zeigen würden, wer sie sind….
Das ist für mich ein Grund, warum ich aktuell ein Sigma Fan bin. Die Videos von Herrn Yamaki zu neuen Produkten kommen zwar nicht an Apple ran, haben für mich aber teilweise auch schon Kultstatus (als er z.B. mal über seine „Ghostbusters“ geredet hat). Dazu das auch das Into-Video „made in Aizu“ und andere.
Da ich zweigleisig fahre und neben meiner OM1 auch eine S1R nutze, kann ich Sigmaobjektive nutzen. Die Verfügbarkeit der Sigma Art Objektive war für mich einer der Gründe, warum es keine Canon oder Nikon Vollformat geworden ist!
Danke für den Tipp! Ich schätze Interviews von Kazuto Yamaki-san sehr aufgrund seiner offenen Art über die Stärken und Schwächen (oder Herausforderungen in der Entwicklung) der eigenen Produkte zu sprechen bzw. auch keine Scheu davor zu haben, andere Hersteller für ihre Leistungen zu loben. Ich habe seine Aussagen bisher aber nur gelesen, aber noch nie nach Videos von ihm geschaut – werde ich gleich nachholen.
Jemand, der für mich in die gleiche Kategorie fällt, ist übrigens Automobilingenieur Gordon Murray. Dem könnte ich stundenlang zuhören. Und seit ich weiß, dass die ‚Benchmark‘ für die Fahrwerksentwicklung seiner eigenen Hypercars das Fahrverhalten seines Renault Alpines (neue Serie) ist, ist jener mein – aktuell aber noch nicht bezahlbares – ‚Traumauto‘. Vorher schaffe ich mir aber noch ein, zwei Sigmas an (mindestens das 56er). 🙂
Der Held der Steine ist durchaus aber auch nicht unumstritten, wenn er von Themen spricht von denen er gar keine Ahnung hat.
hey, hier kein Geraune „Da gibt’s wen, der pinkelt ihm ans Bein und deshalb ist er umstritten“, wenn er Unsinn erzählt, dann bitte Budda bei die Fische. Fundiert, wenn’s recht ist. Bei mir wird auch immer behauptet, ich sei „umstritten“ und wenn es dann drum geht, mir irgendwas konkretes nachzuweisen, dann kneifen die Hater immer den Schwanz ein. Nur weil es Hater gibt, die alles und jeden haten bedeutet das noch nicht, dass das Objekt des Hasses an irgendwas schuld ist.
in diesem Fall geht es um Social Media – und er ist einer der wenigen YouTuber, die ein Zielpublikum von 14 bis 70 und trotzdem Erfolg haben. Wenn wer ne Ahnung hat, wie das geht, dann der.
Mittlerweile fange ich eigentlich erst an, mich für jemanden oder etwas zu interessieren, wenn es als “umstritten“ gilt. Denn alles andere ist oft so weich gespült oder glatt gehobelt, dass es über Allgemeinplätze oder gut komponiertes Marketingsprech kaum hinaus kommt und man es sich insofern sparen kann. Also: gerne umstritten! Danke für den Tipp!
Die beiden Kanäle des Helden gehören zu den ganz wenigen deutschen YouTube Kanäle die ich abonniert habe und regelmäßig gucke.
Lieber Reinhard,
Du „kostet“ mich eine Menge Zeit am Tag, weil ich alle Deine Beiträge lese und mich oft mit dem Thema dahinter beschäftige. Für mich ist es wichtig, wenn jemand über gute Dinge positiv berichtet, aber auch nicht so gute kritisch hinterfragt und anspricht; jemand der unabhängig ist und authentisch bleibt.
Für die bunten Social Media Influencer habe ich leider keine Zeit mehr; mich interessiert einfach kein oberflächiges bla bla bla und das Produkt ist alles supi dupi toll.
Ich freue mich auf die nächsten Beiträge 🙂
Jau, den Held der Steine habe ich am Sonntag noch gehört, den Verriss des Liebherr-Krans. Sehr unterhaltsam und lehrreich, seine Kanäle – genau wie PAT. 🙂 Auch ich interessiere mich nicht mehr für Lego, aber seine No-BS-Attitüde entspricht genau meinem Geschmack. Daher: Guter Tipp! Kann man auch prima nebenbei laufen lassen, z. B. beim Fotos aussortieren oder bearbeiten.
Guten Tag,
Ich verfolge nun Ihre Seite seit vielen Jahren weil ich mich gut unterhalten und vor allem gut informiert fühle. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die geleistete Arbeit. Etwas macht mich jetzt aber stutzig. Ich lese hier von dem Typen mit den Legosachen und schon wird er mir über den Firestick mit dem ich YT gucke empfohlen. Ähnlich ging es mir als ich eine CD auf der alle Ausgaben der „Stereoplay“ waren installiert hatte und ich kurze Zeit später Werbung von denen bekam. Seit ich diese nicht mehr benutze kommt keine Werbung mehr. Ist das Spionage oder Zufall? Ich bin keiner der sich damit auskennt und möchte dieses Kuriosum nur mal weitergeben. Zum Folyfos möchte ich noch sagen dass die Lautstärke sehr schwach ist und der Raum zuviel mitspielt. Vielleicht wären Ansteckmikrofone die bessere Wahl, nur so als Tip.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Fernau
Der Grund ist simpel. Ich habe hier ein YouTube-Video eingebunden. Sobald Sie den LiveStream über YouTube hier auf der Seite sehen wollen, müssen Sie den YouTube-Cookies zustimmen. Und damit werden Sie von YouTube getrackt. Ich kann da nichts dagegen machen, weil ich keinen anderen Anbieter für LiveStreams habe. Vimeo verlangt für den Business-Account, der das auch kann, unglaubliches Geld.
Ansteckmikros hatten wir mal. Und habe ich noch. Damit das gut funktioniert, braucht man Geräte, die richtig Geld kosten. Wenn wir Ansteckmikros haben, hört man Rudolf gar nicht mehr und er weigert sich, ein eigenes Mikro zu nehmen und das verstehe ich komplett. Ich habe die nachbearbeitete Version mit besserem Ton versehen und beim nächsten Mal ist der Ton wieder gut.
Wenn ich mich recht erinnere hab ich den Cookies nicht zugestimmt, bin mir aber nicht sicher. Es hat mir mal wieder erschreckend verdeutlicht wie die Fäden laufen. Danke für Ihre Antwort und machen Sie weiter so.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Fernau
Sie müssen den YouTube-Cookies zustimmen, sonst sehen Sie den LiveStream nicht.
Tipp: Invidious/Invidition – verringert Tracking beim Schauen von YT-Videos.
Deren Server werden aber momentan alle paar Tage geblockt von YT.
Zumindest automatisiert über redirect geht kaum noch
Man kann auch piped nutzen, muss dazu aber die YT-URL kopieren und dort einfügen.
In wie weit man da getrackt wird weiß ich aber nicht.
Dieses Tracking geht mir persönlich mehr auf den Zeiger als die eigentliche Werbung,
deshalb gucke ich eh kaum Videos, schon gar nicht nur so zum Spaß 🙂
Gruß Uwe
Hallo, da gebe ich dir vollkommen recht. Egal wieviel Geld man für ein Ansteckmikro Bezahlt sind die Schwierig zu händeln, selbst im Studio wie bei Euch,keine Tonmonitore usw.
Live mit Monitoren und PA zur beschallung, wird das dann zur Aufgabe. Mir geht bei uns im Saal immer gehörig der A***** auf Grundeis wenn ein Künstler das in der Bühnenanweisung stehen hat. Also lieber vorher jemanden Sprechen lassen das Signal bis 0db hoch Aussteuern und los geht’s.
Hi Reinhard,
ist dies das Video zur Linsenschleiferei in Nagano, das Du meinst:
https://www.youtube.com/watch?v=vJQ4KxCMK0U