Das 75er und der AF

Immer wieder lese ich über den „lahmen“ AF des 75er f/1,8, kucke mir meines an und denke „wie kommen die da drauf?“. Ich habe mich heute mal hingesetzt und mir angesehen, was ich in den letzten Jahren mit dem 75er fotografiert habe. Relativ wenig „Action“. Warum? Weil ich bei Action Zooms verwende. Warum? Weil ich den Bildausschnitt ans Motiv anpassen kann und – und hier liegt vermutlich der Hase im Pfeffer – ich sicherstellen kann, dass meine AF-Felder das Motiv erwischen und nicht den Hintergrund. Wenn ein Hund beim 75er auf mich zugesprintet kommt, habe ich selbst bei Dauerfeuer höchstens drei Bilder, in denen der Bildausschnitt passt und in dieser winzigen Zeitspanne muss ich dafür sorgen, dass der AF an der richtigen Stelle liegt. Der Tier_AF der OM-1 ist da zu langsam. Der ist bei längeren Brennweiten nützlich, weil da der Hund länger in diesem „Größenfenster“ bleibt. 75mm ist schlicht zu kurz. Trotzdem habe ich natürlich scharfe Bilder von Hunden von vorne, denn öfter habe ich halt nur das 75er in der Fototasche wenn ich mit einem Hundebesitzer Gassi gehe. Da der Hund aber nicht immer von vorne attraktiv aussieht – meistens sieht er beim Rennen aus, als würde er gerade über die eigenen Füße stolpern – ist nur wenig davon wirklich präsentabel. Das Foto oben ist mit der E-M1X, das untere mit der E-M1:

Das ist übrigens keine Fußhupe die mit einem Tennisball spielt, sondern ein ausgewachsener Berner Sennenhund. Ja genau, die Dir die Pfoten auf die Schultern legen, ins Auge kucken und Dir zu verstehen geben, dass Du besser Freund bist – weil Du ansonsten schlechte Karten hast.

Stoppelfeldrennen mit dem 75er – ja, das ist jetzt nicht Highspeed. Wer mit dem 75er auf die Entfernung von vorne an Rallyeautos rangeht, die Paris-Dakar-mäßig durchs Gelände brechen hat nicht mehr alle Latten am Zaun. Aber hier hatte ich eben nur das 75er einstecken, und die PEN-F. Geht doch.

Street – auch mit der PEN-F. Funktioniert. Da hat man eine Chance und es klappt. Wie immer: alles natürlich OoC, der Farblook ist bei der PEN-F vor Ort so eingestellt worden, weil ich damals der Meinung war, Amsterdam muss man in der Farbe knipsen.

Vollkontaktritterprügeleien mit der E-M5II. Auch wenn das sehr statisch aussieht, die bewegen sich sauschnell – denn wer sich nicht schnell genug bewegt, hat sehr schnell einen Treffer kassiert – und hier geht es um Vollkontakt Wettbewerb – das scheppert ordentlich. Ein langsamer AF ist da unbrauchbar. Und natürlich habe ich auch hier kein Zoom ausgepackt – erstens war ich zu nah dran und zweitens hatte ich keines dabei.

Wenn wir schon bei Sport sind:

Raffball, auch mit der E-M5II. Da ist das bevorzugte Objektiv ein 35-100 weil man dann auch Szenen am Kreis fotografieren kann. Eine Festbrennweite im Sport ist halt immer ein Kompromiss. Meistens ein Schlechter. Aber der AF hat geliefert und das an der E-M5II, die wahrhaftig keine Sportkamera ist.

4 Replies to “Das 75er und der AF”

  1. Irgendwo habe ich gelesen, dass es mit aktueller FW des Objektivs besser funktioniert.
    Nachvollziehen kann ich es nicht, FW ist bei mir immer aktuell.

  2. Also mit dem 75er hatte ich im Theater nie Probleme mit dem AF (eigentlich mit gar keinem der eingesetzten Objektive – ob nun 1,8er oder 40-150/2,8) Ich wäre also jetzt gar nicht darauf gekommen, dass das einen P&T-Artikel wert wäre – aber andererseits: warum auch nicht 😉

    Andy
    imstoutmodus

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