Mini 5 Pro – ein paar technische Dinge

Der „48mm Med-Tele-Modus“.

In den EXIFS heißt es nach der Aktivierung des Modus lapidar weiterhin 8,67mm. Denn, Überraschung, das ist ein simpler Digitalzoom. Also eine Ausschnittvergrößerung aus der Mitte. Alles, was da so daherphantasiert wird, mit verbessertem Bokeh und dergleichen – Unsinn. Der Modus macht eine Ausschnittvergrößerung, bügelt ihn, verstärkt ein paar Kontrastkanten und interpoliert ein bisschen. Details, die im Original noch zu erahnen sind, verschwinden zugunsten von Details, die der Algorithmus definitiv erkennt. Natürlich gibt es den Modus nur im JPG, das RAW ist unverändert. Also: besser im Nachhinein machen. Man kann froh sein, wenn der Digitalzoom keine Details vermatscht. Was das dann soll?

Bei Video ist der Modus der Knüller. Da macht die Kamera nichts anderes – liest die Daten nur aus der Mitte aus. Aber da das halt ein 50MP-Sensor ist, ist da in der Mitte Platz für 4K. Das bedeutet, man hat einen „Crop“, der eben volle 4K hergibt. Olympus Videografen kommt das bekannt vor. Das heißt bei Olympus „Videozoomrahmen“. Klappt zwar nur bei FHD, aber ist ne Supersache. Bei den Kameras mit den „Neuen Menüs“ hat man die Funktion abgeschafft, aber DJI hat sie für die Mini 5 eingebaut. Und siehe da, die Influencer finden sie klasse. Überraschung.

Die Motoren.

Die Mini 5 Pro hat neue Motoren, die die Flugleistungen gegenüber der Mini 4 Pro rasant verbessern. Die Höchstgeschwindigkeit steigt von 16m/s auf 19m/s – also das Maximum, das mit „C0“ noch erlaubt ist. Sie verkraftet nun 12m/s Wind (Windstärke 6) statt 10,7m/s (Windstärke 5) und steigt mit 10m/s statt mit 5m/s.

Das wird dadurch erreicht, dass die neuen Motoren größer sind. Das fällt auf den ersten Blick nicht auf, weil die Motoren nur ein bisschen höher und breiter sind, aber im Endeffekt haben sie fast das doppelte Volumen. Dazu kommen leistungsfähigere Rotorblätter und die Blätter werden nicht mehr aufgeschraubt, sondern nur noch aufgesteckt.

Links der Motor der Mini 5, rechts der Motor der Mini 4.

Hinderniserkennung

Die neue Mini 5 Pro hat mit dem Lidar-Sensor auch eine neue Hinderniserkennung an Bord. Bei einem parallelen Test von Mini 4 Pro und Mini 5 Pro bei Dämmerung rammte die Mini 4 einen Baum, die Mini 5 jonglierte sich dagegen problemlos durchs Dickicht. Eine mitgeflogene Mavic 4 entschied „Das ist mir zu heikel und zu eng“ und blieb lieber draußen.

Das Titelbild

Links die Mini 4, rechts die Mini 5.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert