I need to know…

„I need to know every filter, software and step by step to have thiese videos the way this fulla does em.“

Auf Insta gibt es einen Typen, der nennt sich ben_b219. Der hat irgendwann angefangen, vor Sonnenaufgang bei schlechtem Wetter spazieren zu gehen und das mit dem Handy zu filmen. Ich kenne seine Mutter, deshalb folge ich ihm auf Instagram. Ist jetzt nichts spektakuläres. Eben blaustichige, unterbelichtete Videos von Pampa in schlechtem Wetter. Auf Tiktok ist er damit bei knapp einer Million Follower.

Ich hätte da nie was dazu geschrieben, wenn ich nicht unter einem Video den obigen Kommentar gefunden hätte. Ein Typ aus Australien. Nach seinem Profil ein typischer Vertreter der Gen Z.

Da dachte ich, dem Typ kann geholfen werden.

Filter: Keiner. Software: Keine. Step by Step: Laufen musste schon selber. Früh aufstehen auch.

Handy einfach auf Tageslicht einstellen und gut eine Blende unterbelichten. Fertig. Meistens wird es von alleine so duster, weil die Handys eben bei so schlechtem Licht nicht korrekt belichten können.

Komplex, oder?

Man kriegt solche Fotos und Filme auch simpel am Tag. WB auf Kunstlicht oder per Hand auf 2500 Kelvin und eineinhalb Blenden unterbelichten.

Die Fotos hier im Blog sind ganz normale Fotos bei Tage, bei denen ich in Workspace einfach die Belichtung runtergezogen und den Weißabgleich geändert habe. Man sollte halt Fotos nehmen, bei denen keine Schatten und keine Lichtflecken zu sehen sind.

Beim folgenden Bild ist genau das nicht gegeben. Das Bild sieht „falsch“ aus.

Also, wenn ihr Depri-Fotos oder Videos machen wollt. Hier ist das Rezept….

18 Replies to “I need to know…”

  1. Es ist egal.
    Das sind Bilder in einer Qualität, unter der es keinen Keller gibt. So etwas geht, in Produktion und Vision, wenn du völlig dicht bist. Und es geht, weil der Kick wichtiger ist als der Blick. Und weil es für den letzten Dreck Leute gibt, die zahlen.
    Alles geht.
    Es ist egal.

    1. Warum ärgert man sich eigentlich so über Bilder, die man aus irgendwelchen Gründen (irgendwas mit „Qualität“) nicht mag? Nicht, dass ich dafür Geld ausgeben würde, aber ich habe auch schon vieles gesehen, dem ganz klassisch einige technische und gestalterische „Qualität“ unterstellt werden konnte, das aber belangloser und weniger ansehnlich war. Wenn’s denn „egal“ wäre, wär’s ja gut, scheint es aber ja nicht zu sein? Wie auch die belehrende Reaktion auf Gabi andeutet…

      1. Hallo Rob, ich ärgere mich nicht und ich belehre niemand.
        Ich habe eine Meinung dazu, was heute als alternative Kreativität gehandelt wird. Das ist nicht selten fehlendes Wissen, fehlendes Können und fehlende Anstrengung. Dafür alles postuliert als künstlerische Toleranz.
        Die geistige Pandemie der Moderne ist die Beliebigkeit.
        Und da mache ich nicht mit.

    1. Wieso macht der das auch mit dem Handy, wo doch jeder weiß, sowas macht man mit den tollen Filtern der legendären Pen-F. 😉

  2. Wer sich Bilder und Filme von dem jungen Mann mal anschaut, wird merken das die Filme ganz bewusst so gemacht sind.
    Er hat auf seiner Seite auch viele andere Fotos veröffentlicht, die eine ganz andere Stimmung vermitteln.
    Abgesehen davon gibt es Viele die sowas just for fun veröffentlichen und daraus kein Geschäft machen(wollen). Kunst liegt immer im Auge des Betrachters.
    Und wer das nicht mag, kann einfach wegschauen……

    1. „Wer sich Bilder und Filme von dem jungen Mann mal anschaut, wird merken das die Filme ganz bewusst so gemacht sind.“
      Ja natürlich, was denn sonst? Er wird sich ja wohl was dabei gedacht haben. Dieser Nachhilfenachweis ist überflüssig. Es geht auch nicht darum, dass dieser Autor „viele andere Fotos“ veröffentlicht hat; das was hier vom Mod präsentiert wurde, ist das Thema dieser Sendung.
      Jeder kann „just for fun“ veröffentlichen, was er mag. Aber ich nehme Stellung zu dem, was ich hier sehe, das ist Kardinalthema und kein Außenargument für „kann einfach wegschauen“.
      Ich will hinschauen.
      Kunst und Ästhetik sind die vermutlich mißbrauchtesten Adjektive der menschlichen Kultur überhaupt, dieses Fass sollten wir hier hier nicht aufmachen. Wir sollten aber die Disziplin aufbringen, uns mit jenem Kernargument zu beschäftigen, das aktuell im Fokus steht und nicht damit, was als Kollateralprodukt vielleicht gemeint sein könnte.

      1. Werner, ich glaube, du kannst ein paar Umdrehungen runterdrehen…
        Es geht hier nicht darum, dass da jemand Bilder oder Videos produziert, die du grottig findest.
        Das Thema ist, dass er dies bewusst tut (ob es uns gefällt ist dabei völlig egal) und dazu einfach in Kenntnis seines Equipments dessen Einstellmöglichkeiten nutzt. Ein anderer wiederum möchte „alle Filter“ und eine Schritt für Schritt Anleitung bekommen.
        Genau darüber hat Reinhard sich ausgelassen.
        Frei nach dem Motto:
        Wenn der wüsste, was der Weißabgleich macht und schon mal händisch (unter-) belichtet hätte müsste er nicht fragen…
        Ob die Resultate jetzt Spielerei, ne Marotte oder große Kunst sind war hier gar nicht das „Kernargument“.
        Meiner Meinung nach hast du verbal etwas unangemessen überreagiert.
        Finde ich schade, denn normalerweise schätze ich deine Beiträge hier.
        Liebe Grüße, Martin

        1. Hallo Martin,
          ich habe Werners Beitrag als Antwort auf die Aussage von Gabi verstanden und das kann ich irgendwo nachvollziehen

          1. Moin Blende 8,
            genau das ist es:
            Werner reagiert (in meinen Augen ÜBERreagiert) auf Gabis Hinweis, dass der junge Mann (BenB) eben nicht Unvermögen zu Gold machen will, sondern durchaus auch Bilder/Videos machen kann, mit denen er nicht nur bei gewissen Outdoor-Firmen Influencer werden könnte, sondern sich erfolgreich einreihen könnte in die große Riege der Landschaftsfotografen in allen möglichen Online-Portalen.
            Aufgrund welcher Motivation er aktuell seine Depri-Videos dreht und wieso er damit relativ großen Erfolg hat entzieht sich meiner Kenntnis. Aber es gibt uns nicht das Recht, ihn zu verreißen. Oder Menschen, die genau diesen Verriss ablehnen, heftig anzugehen…
            Wenn Werner etwas später deutlich moderater schreibt „Ich habe eine Meinung dazu, was heute als alternative Kreativität gehandelt wird. Das ist nicht selten fehlendes Wissen, fehlendes Können und fehlende Anstrengung. Dafür alles postuliert als künstlerische Toleranz.“, dann erinnert es mich sehr daran, dass die Generation meiner Großeltern nie verstanden hat, warum eine Band mit „I love you, Yeah, Yeah, Yeah…“ Millionen Teenies zum Kreischen gebracht hat, und die Band deshalb/trotzdem als Stümper verrissen wurde.
            Wir wissen alle, dass z.B. sowohl die Beatles als auch AC/DC gute Musiker sind. Ob wir ihre Musik nun mögen oder nicht – sie beherrschen ihre Instrumente. Und sie haben ihre Fans (und das nicht zu knapp). Immerhin sind sie selbst bis ins Großelternalter erfolgreich aktiv. Obwohl die Generation ihrer Großeltern sie als Stüper verrissen hat…
            Es ist eben NICHT „fehlendes Wissen, fehlendes Können und fehlende Anstrengung“!
            Und selbst wenn… Selbst wenn es nur Zufall wäre… BenB hat offensichtlich mit seinen Morgenspaziergangvideos Erfolg und führt diese Serie fort. Sei es ihm gegönnt.
            Auf keinen Fall rechtfertigt es, ihn entsprechend heftig anzugehen oder abzukanzeln, nur weil wir selber die Videos vielleicht nicht mögen.
            jm2c,
            Martin

            1. das ist oftmals das Problem am geschriebenen Wort. es wird oft missverstanden, falsch interpretiert usw.
              hier muss ich dir Recht geben, Veränderung und Wachstum ist nur möglich wenn man dem offen gegenüber steht. ich glaube das Werner seine Antwort nicht irgendwie böse meinte, ich habe sie einfach falsch interpretiert. er hat sich auf Reinhards Bilder bezogen, so denke ich(jetzt), ich hatte aber auch die von Ben im Kopf. hätten wir uns bei der Diskussion gegenüber gesessen, wäre das schnell geklärt gewesen.
              danke!

            2. Hallo Martin,
              vielleicht hat tatsächlich Gabi recht und wir reden einfach aneinander vorbei.
              Zum letzten Mal: ich habe keinen Influencer oder Vlogger oder Morgenwanderer kritisiert, sondern nur meine Meinung geäußert zu den vorgestellten Bildern. Das was Reinhard hier gezeigt hat, ist experimentelle Fotografie mit dem Hinweis, wie was geht oder gemacht wird. Und diese Bilder gefallen mir nicht, basta.
              Dein Brückenschlag zur Musik der 60er und 70er Jahre ist abenteuerlich.
              Habe ich jemals behauptet, dass diese Leute nicht Gitarre spielen konnten?
              Wer diese Szene je verfolgt hat (ich schon), der weiß, dass die in ihren Probekellern fast gehaust haben, so begeistert haben die den letzten Riff trainiert. Genau das ist Anstrengung.
              Und genau das ist der Unterschied zu manchen zeitgenössischen Fotografen; das Handy aus der Hosentasche ziehen, hochreißen und abdrücken wie Lucky Luke – passt.
              Mein Pech ist, dass ich die Bücher von vielen guten Fotografen gelesen habe, diese haben mich verdorben. Und alle Bücher von Reinhard, die erklären, wie man ein Gerät bedient und ein Bild komponiert, sind Makulatur.
              Vielleicht sollten wir wirklich die Erkenntnisse von 200 Jahre Fotografie über Bord werfen, die Kameraeinstellung würfeln und darauf hoffen, in der nächsten Generatione als die Wegbereiter einer revolutionären Ästhetik gefeiert zu werden.

  3. Deine Klientel spricht halt nicht auf sowas an. Wer noch immer mit Oly fotografiert und mit den Curries zu tun hat, baut eben einen gewissen Grad an Resilienz auf.
    Der Junge Werther hatte ja auch einen Haufen an Followern. Wer die ersten 20 Jahre überlebt ist dann meist immun.

  4. Hallo Leute,
    ich bitte, dringend zu beachten, was Werner geschrieben hat. Er hat mehrfach betont, dass es darum geht, was er HIER sieht. Und das sind Bilder von MIR. Die haben außer der Farbe nichts mit den Sachen zu tun, die der Instagrammer veröffentlicht hat. Dass die Bilder, die ich hier zeige, qualitativ nicht die Spitze sind, liegt schlicht auch daran, dass man, um den Effekt zu zeigen, flaue, neblige Bilder braucht. Sie sind also schon vor der Verschlimmerung fragwürdig. Dass es nicht schlechter geht, halte ich persönlich für ein Gerücht, ich kann noch weit schlimmer. Denn immerhin haben die Bilder zumindest einen Bildaufbau und ein Motiv.
    Wie Martin richtig erkannt hat: Die Bilder sind einfach nur Beispiele, was man anstellen kann, wenn man simpel seine Kamera beherrscht. Und das ist hier auf dem Blog mein Thema. Ich habe hier über 8500 Bilder im Blog. Das ist ein Portfolio, das weit über das hinaus geht, was Andere im Netz zeigen. Dass da sehr viel Dutzendware und technische Demos drunter sind, sollte klar sein. Und ja, kann man Scheiße finden. Ich habe auch schon einen Kommentar gekriegt, dass alle meine Models sooooo hässlich seien. Schulterzuck. Wenn man keinen Gegenwind aushalten kann, sollte man nicht ins Freie gehen.
    Also wenn sich hier jemand mit Werner kloppt, dann bin ich das. Das ist meine Baustelle.

    1. Da stimme ich dir zu, Reinhard!
      Allerdings lässt Werner sich durchaus grundsätzlich aus (inzwischen deutlich moderater, was ich ihm anrechne!) über das, „was heute als alternative Kreativität gehandelt wird“. Und dies hat natürlich einen Bezug zu dem ursprünglichen Thema der Videos von BenB.
      Deshalb, NUR deshalb, erlaube ich mir, hier meinen Senf dazu abzugeben. Sogar mehrmals.
      😉
      lg, Martin

  5. Eines haben die Bilder von Reinhard und die verlinkten Bilder geschafft: eine sehr angeregte Kontroverse gestartet. 😉

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