
Wer FolyFos gekuckt hat, dem wird aufgefallen sein, dass das Bild hin und wieder in der unteren Hälfte gezuckt hat. Ich habe nach dem letzten FolyFos angekündigt, dass ich mir ein Neues zulegen will, weil mich die Zuckerei grandios genervt hat.
Nach einiger Recherche habe ich aber festgestellt, dass das „Zucken“ anscheinend sowas wie die persönliche Marke aller ATEM Minis ist. Die Meldungen im Netz findet man allein im deutschen Netz dutzendweise. Und wie üblich sind die Tipps grandios: Kaufe zusätzliche Hardware, kaufe andere Hardware, nimm kürzere HDMI-Kabel, nimm bessere HDMI-Kabel, nimm andere Kameras, nimm einen anderen PC, neue Grafiktreiber, neue USB-Treiber.
Der Tipp, der den meisten geholfen hat: steuere das ATEM-Mini nicht über den USB-Port, sondern über den Ethernet-Port.
Dazu muss man wissen, dass das ATEM ja nur ein Pult mit Knöpfen ist. Da kann man nichts einstellen und da ist auch kein Flash-Speicher drin, der die Einstellungen nach dem Ausschalten behält. Also gibt’s ne Software, mit der man den ATEM einstellen kann. Die nimmt über den USB-Port Verbindung mit dem ATEM auf, zeigt am Computer an, was da alles anliegt und man kann die Verstärkung und Latenz der Mikro-Eingänge einstellen. Außerdem sieht man den Pegel der Eingänge, so dass man auch sieht, ob da was reinkommt.
Unentbehrlich.
Über diesen USB-Port geht auch der Videostream in den Computer wo er vom OBS dann weiterverarbeitet wird.
Und genau hier zuckt es. Wenn der USB-Port des Computers nicht leistungsfähig genug ist oder die Kommunikation über den Port ein Problem hat, dann zuckt es. Manchmal hilft der Wechsel des Computers, manchmal der Wechsel des USB-Treibers.
Was jedes mal hilft, ist eben die Ansteuerung des ATEM über Ethernet statt über USB. Kleines Problem: Nur das ATEM Mini Pro hat einen Ethernet-Anschluss. Das alte ATEM ohne „Pro“ hat den nicht.
Für die, die ohne Ethernetanschluss trotzdem zuckfrei streamen wollen, gibt es einen coolen Workaround, der interessanterweise nirgendwo zu finden war:
Man stellt das ATEM mit der Software ein, lädt seine wichtigen Dinge ins Gerät und wenn das alles schick ist, muss man ja eigentlich während des Streams nicht mehr dran rumschrauben. Also die ATEM-Software schlicht beenden. Das stört das ATEM gar nicht und man kann prima zuckfrei streamen. Muss man trotzdem was ändern, ruft man die Software auf, die liest aus dem Gerät die Konfiguration und dann kann man an den Reglern drehen – was zu heftigem Zucken führen kann – und dann macht man die Software wieder zu.
Nur, falls es mal jemand brauchen kann.
Danke Reinhard, auch das ist mal wieder Klasse, dass Du auch solche – auch wenn sie auf leidvollen Erfahrungen basieren – Learnings / Workarounds mit uns hier teilst!
Ein langjähriger Gast von mir hat bei ATEMnot gelegentlich angefangen zu zucken; war immer so gegen 3.000 m Höhe.
Nach Ende des Krampfes sind wir dann wieder kreuzfidel abgestiegen.
Er ist nun schon einige Jahre im Et(h)ernity- Modus , also 1 Meter unter den Blumen. Ich mochte ihn und es tut mir leid, dass ich keinen Port zu ihm habe.
Falls euch dieser mein eigener USB ( Und Ständig Blödsinn) zu bunt wird, bitte melden, dann höre ich auf. Komme derzeit leider nicht raus aus meinem Micro-USB in minimalistischer Erwartungshaltung zum kommenden Donnerstag.
Um deinen SchnappATEM nächsten Donnerstag zu verhindern verschreibe ich Folgendes:
Internet Verbot von Mittwoch 20:00 Uhr bis Freitag 19:59 Uhr.
Kaufverbot bis Reinhard die Version 1.2 seines PDF zur OM3 veröffentlicht hat.
Täglich drei Stunden Heimtrainer, danach vier Stunden Fahrrad im Gelände (kein E-Bike)
LG Panomatic
Bittere Pillen, die du mir da verschreibst…
Werde es vorerst mal mit einem Generikum versuchen (ATEMlos durch die Nacht), aber bin mir nicht sicher, ob die gute Helene mich depressionsfrei über den Donnerstag bringt.
LG Werner
Hatte mich schon gewundert, warum meine Video-Kollegen faktisch nie Probleme mit den Dingern haben. Von Anfang an (also auch ohne „pro“) schwören die auf die kleinen ATEMs.
Liegt wohl daran, dass sie nie „live“ dran rumschrauben, sondern immer erst alles einstellen und dann die Show fahren.
Das geht sogar so weit, dass sie mal mehrere ATEMminis kaskadiert haben:
Ein Kunde hatte vor Ort dann plötzlich noch mehr Quellen und Wünsche, als das mini Eingänge hat. Also entweder ein größeres Video-Pult zumieten und per Kurier kommen lassen – oder mehrere minis (die man immer so im Koffer dabei hat als Video-Techniker *lol*) hintereinander schalten…