2015 habe ich schon mal über die Gallerie Jennestad berichtet. Jetzt war ich wieder dort und sehe dieses Schild:
Das Haus samt Skulpturengarten und riesigem Gelände außenrum soll verkauft werden. Die Erben des Besitzers können mit der ernsthaft entlegen gelegenen Immobilie nichts anfangen. Mit den erwarteten Millionen aber durchaus. Es ist allerdings die Frage, wer sich für umgerechnet 3 Millionen Euro dieses Haus von 1917 ans Bein binden will. Das Haus ist innen drin nach wie vor in Königin-Sonya-Grau gestrichen und in bestem Zustand. Auch die Bilder hängen noch und werden das wohl auch noch bis zum Verkauf tun.
Das links sind noch zwei Bilder von Königin Sonya, die noch von der Ausstellung hängen. Übrigens hängen dort auch Bilder des Aha-Keyboarders Magne Furuholmen, der gerade mit der Königin zusammen eine Ausstellung in Henningsvaer auf den Lofoten hat.
Der Besitzer, im Ehrenamt Honorarkonsul für Lettland, hat übrigens zwei Jahrzehnte für Siemens-Nixdorf gearbeitet und damals in München einen Herrn Wagner (!) als Cheffe gehabt. Nicht mit mir verwandt…. Wie das in Norwegen so ist, man fragt die Touristen nach dem woher und wohin und gibt dann Tipps, was unbedingt anzukucken sei. In dem Fall gab’s den Hinweis, unbedingt nach Nyksund zu fahren und dort bei Monja und Ringo im Ekspedisjonen zu essen. Das seien zwei Deutsche, die hervorragend kochen würden. Nachdem auch der Campingplatz, auf dem wir für die Nacht gebucht wurden von Deutschen betrieben wird und uns der Besitzer bestätigte, jo, 95% der Leute, die dort essen, sind sehr zufrieden, wir würden überrascht sein, sind wir dann also abends nach Nyksund. In den Beschreibungen steht „enge Straße“, was das aber nicht so ganz trifft:
Elf Kilometer One-Track-Schlaglochpiste muss man wollen. Richtig wollen. Am Ende ist ein altes Fischerdorf aus sieben oder acht alten Häusern, einige davon hervorragend restauriert, andere gerade so, dass sie nicht einfallen. Ohrenbetäubendes Möwengeschrei:
Die Viecher nisten buchstäblich auf jedem erreichbaren Fensterbrett.
Das Essen war Okeeh, aber leider nicht mehr. Wer auf deutsche Hipster-Küche steht, für den ist das sicher ein Highlight, gerade mit dem coolen Ambiente, aber ich als Landei find halt nun mal angebrannte Burgerbuns nicht so prickelnd. Nicht für die aufgerufenen Preise.
Ach ja: Ich habe das eine Innenbild nicht farbkorrigiert. Das war Absicht.
Die „Viecher“ sind Dreizehenmöwen, in der Nordhälfte Norwegens überall auf Felsvorsprüngen und in den Orten auf Fensterbänken und Mauervorsprüngen brütend, die Fußwege sind teilweise nicht passierbar.
Auf der Nordhalbkugel an den Westküsten und auf den Meeren vorkommend, in D gelegentlich auf Helgoland.